Das Böse

Aus Yogawiki
Version vom 15. Juli 2017, 06:18 Uhr von Sukadev (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie: T“ durch „Kategorie:T“)
Mitgefühl ist eine Hilfe beim Umgang mit Das Böse

Das Böse - Wortdefinition und praktische Tipps. Das Böse an sich - gibt es so etwas überhaupt? Glücklicherweise neigt moderne Wissenschaft, Kultur und Spiritualität dazu, das Böse an sich zu ignorieren. Die Vorstellung von Das Böse ist ein Ausdruck des Dualismus: Es gibt Gott und Teufel, bzw. Ahura Mazda und Ahriman, zwei Grundkäfte, das Gute und das Böse. Das Gute bedeutet Liebe, Mitgefühl, Kooperation, Licht, Freude, auch Selbstbeherrschung und Idealismus. Das Böse bedeutet Hass, Gier, Triebgesteuertheit, auch Gewalttätigkeit, Brutalität und Grausamkeit.

Heutzutage weiß man, dass jedes menschliche Verhalten in seinem geeigneten Kontext seinen Sinn erfüllt. Das, was in einem Kontext als böse empfunden wird, ist in einem anderen Kontext für das Überleben notwendig und oft genug auch für die Gruppe. Kaum ein Mensch und erst recht keine Gruppe würde sich als böse bezeichnen. Meist sind es die anderen, die als die Verkörperung des Bösen angesehen werden. Zur Aufgabe eines spirituellen Aspiranten gehört die Überwindung der Vorstellung von dem Bösen, die Kultivierung von Mitgefühl, aber auch die Bewusstheit der Adäquatheit eines bestimmten Verhaltens in einem bestimmten Kontext. So kann man eher von geschicktem und ungeschickten Verhalten sprechen in Bezug auf ein bestimmtes Ziel, z.B. einer Kultur des Mitgefühls, des Verständnisses sowie der spirituellen Entwicklung.

Umgang mit dem Bösen bei anderen

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Wie gehst du damit um wenn jemand sagt, dass das Böse an sich gerade vorherrscht? Oder wenn jemand das Böse in anderen bekämpfen will? Grundsätzlich: Ich meine, es gibt das Böse an sich nicht. Menschen haben Anliegen, Menschen haben Werte, letztlich alles, was Menschen tun, kann man irgendwo erklären, alles hat einen nachvollziehbaren Grund. Du magst sagen, Aggressivität ist böse. Aber das stimmt auch nicht. Menschen mussten auch überleben. Zum Überleben war es auch wichtig, das sie in anderen Zeiten auch Tiere getötet haben. Dazu braucht es Aggressivität. Ich bin Veganer, ich bin überzeugter Veganer und meine, dass es heute in den meisten Teilen der Welt unethisch ist, Tiere zu töten um sie zu essen. Trotzdem, es gab Phasen wo Menschen z. Bsp. in Europa in der Eiszeit nur überleben konnten, indem sie Tiere getötet haben. Daher hat Aggressivität ihren Platz.

Dann gab es auch immer wieder andere Stämme und da musste man sich zur Wehr setzen. So hat Aggressivität auch seinen Platz. Natürlich, übertriebene Aggressivität und letztlich dann daraus entstehender Blutrausch kann sehr schlimme Konsequenzen haben und hat sehr schlimme Konsequenzen. So viel Leid gibt es in der Welt. Aber es ist nicht das Böse an sich. Man kann sogar sagen, die meisten schlimmen Taten geschehen weil jemand Gutes will. Heutzutage, es ist April 2016, würden Menschen sagen, die islamistischen Fundamentalisten, das sind die Bösen. Aber die meine es eigentlich gut. Sie sprengen sich selbst in die Luft zum Wohl der Menschheit. Irregeleitet, klar, aber böse? Nein.

In diesem Sinne, das Böse an sich gibt es nicht. Es hilft, anzuerkennen, dass Menschen nachvollziehbare Anliegen haben. Dass sie sich auf Fähigkeiten des Menschen beziehen, die evolutionsbiologisch sinnvoll waren und dass sie im inneren letztlich göttlich sind. Auch fehlgeleitete Menschen, auch brutale Menschen, irgendwo in ihnen steckt der Wunsch, Liebe zu empfangen, Liebe zu geben, der Wunsch, das Richtige zu tun.

Und daher: Das Konzept des Bösen ist ein Konzept, das man verlassen sollte. Es gibt unethische Motive, klar. Es gibt auch schlechte Handlungsweisen, die man bekämpfen muss. Es gibt kriminelle Handlungen, weshalb man Menschen vielleicht auch ins Gefängnis stecken muss. Und es gibt Verhalten anderer, wo man alles daran setzen muss, dass diese damit aufhören. Nur, das Böse an sich, das gibt es nicht. Das ist meine feste Überzeugung.

Gibt es das Böse an sich?

Schatten ist nur Abwesenheit von Licht

Ein Vortrag zur Ethik, zur Philosophie und letztlich zu Tugenden und Schattenseiten und Eigenschaften des Menschen von Sukadev Bretz 2016

Gibt es das Böse an sich? Das ist eine gute Frage, die man sich stellen kann. Ich behaupte, es gibt nicht das Böse an sich. Es gibt keinen Menschen der sagen würde, ich will das Böse. Keinen Menschen der sagt, meine Mission ist das Böse und das Schlechte. Ich meine, und damit bin ich in Übereinstimmung mit der Vedanta – Tradition, Menschen wollen das Gute. Menschen wollen etwas Gutes bewirken. Menschen meinen es gut. Menschen machen schlimme Handlungen. Menschen sind brutal und grausam. Menschen können viel Leid schaffen. Aber, kein Mensch will wirklich böse sein. Man kann jede Bosheit von Menschen, jede Grausamkeit irgendwo verstehen. Das ist ja der besondere Verdienst der Psychotherapie, die sagt, jedes menschliche Verhalten hat irgendwo einen verstehbaren Grund. Menschen, die selbst grausam sind, wurden oft selbst grausam behandelt. Menschen, die Böses tun für andere, wurden oft selbst böse behandelt. Es ist eine der großartigen Errungenschaft unserer Zeit, dass wir abgekommen davon, es gäbe das Böse.

Man muss sich aber auch bewusst sein, das Konzept des Bösen, war kein Konzept, das es überall gab. Das Böse an sich ist irgendwo eine Erfindung, wahrscheinlich in Persien entstanden, irgendwo im sechsten bis achten Jahrhundert vor Christus. Da wurde das ewig Guten das ewig Böse entgegen gestellt. Aber das ist eine Theorie, die sich nachher über die Region ausgebreitet hat. Es hat sich im Judentum irgendwo im Konzept des Teufels niedergeschlagen. Es hat sich im Christentum niedergeschlagen. Wobei Jesus nicht so sehr über das Böse an sich gesprochen hat. Das ist ein paar Jahrhunderte nach Christi Geburt aufgenommen worden. Ja und dieses Konzept hat es sogar in die hinduistische Spiritualität, dem Hinduismus hinein geschafft. So entstand dieses Konzept des Guten und des Bösen.

Probleme entstehen durch das Bekämpfen des Bösen

Und so viele Probleme kommen daraus, dass man probiert, das Böse zu bekämpfen. Die grausamsten Dinge geschehen, wenn Menschen das Böse eliminieren wollen. Dann geht es nicht darum zu schauen, wie kann ich das Beste für mich herausholen. Das ist schon nicht so gut. Es geht darum, den anderen zu vernichten. Und indem man den anderen vernichten will, tut man etwas Böses. Von daher, man sollte niemals denken, dass ein Mensch böse ist. Man kann sagen, jemand tut böse Sachen, tut schlimme Sachen. Jemand hat auch bestimmte Formen von Leiden, die ihn dazu veranlassen, Böses zu tun. Aber, und jetzt komme ich wieder rein ins Yoga, tief im Inneren ist jeder Mensch eins mit Gott. Jeder Mensch hat den göttlichen Funken. Im Christentum heißt es, Gott hat den Menschen geschaffen nach seinem Bilde. Nach seinem Bilde schuf er ihn. Wir sind alle Kinder Gottes. Im Yoga sagen wir, Bewusstsein aller Menschen ist eins. Wir sind alle SatchidanandaSein, Wissen, Glückseligkeit. Menschen können aus avidya, Unwissenheit, Dinge tun, die nicht gut sind. Menschen können asmita, bestimmte Ich-Identifikationen, haben. Menschen können bestimmte Ängste haben. All das kann dazu führen, dass Menschen schlimmes tun.

Löse Dich vom Konzept des Bösen

Aber, löse Dich vom Konzept, dass es das Böse an sich gibt. Und jede Eigenschaft, die man als Böse bezeichnen würde, ist in irgendeinem Kontext auch sinnvoll. Aggression ist auch mal sinnvoll, um die eigene Familie, den eigenen Stamm zu schützen. So vieles, ich will jetzt nicht in die Einzelheiten gehen, macht in irgendeinem Kontext auch Sinn. Und so kann man durchaus sagen, verbinde Dich mit allen Menschen. Spüre, jeder Mensch meint es irgendwie gut. Indem Du Dir das bewusst machst, kannst auch Du erkennen, ja, in allem ist das Göttliche, und Du kannst es überall spüren. Vom Standpunkt der Ethik her muss man auch Menschen davon abhalten, manchmal schlimmes zu tun. Aber nicht, weil man das Böse eliminieren will, sondern weil man andere schützen will oder auch den Menschen schützen will vor negativen Handlungsweisen. Das war jetzt ein kurzer Vortrag über das Böse an sich gibt es nicht.

Das Böse in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Das Böse gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Das Böse - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Das Böse sind zum Beispiel Schlechtigkeit, Lieblosigkeit, Niederträchtigkeit, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Das Böse - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Das Böse sind zum Beispiel Gutartigkeit, Tugendhaftigkeit, Gewissenhaftigkeit, Scheinheiligkeit, Unehrlichkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Das Böse, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Das Böse, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Das Böse stehen:

Eigenschaftsgruppe

Das Böse kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Das Böse sind zum Beispiel das Adjektiv böse , sowie das Substantiv Böser.

Wer Das Böse hat, der ist böse beziehungsweise ein Böser.

Siehe auch

Seminare

Seminare zum Thema Liebe entwickeln

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Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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