Veränderung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:26 Uhr

Veränderung ist laut Yoga das Einzige beständige in der Welt

Veränderung ist eine Eigenschaft der Welt. Ein spiritueller Mensch ist sich dessen bewusst, macht mit beim Tanz des Lebens - sucht aber auch das, was jenseits aller Veränderung ist.

Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende

Im Yoga gilt als Ziel des Lebens die Erleuchtung, die Gottverwirklichung, die Befreiung, die über alle Veränderung hinaus geht. Jenseits allen Kommens und Gehens ist Brahman, das Absolute, welches ewig und unveränderlich ist. Veränderungen gehören zum Leben dazu. In dieser physischen Welt und auch in der Energiewelt gibt es ständig Veränderungen. Du atmest ein, du atmest aus. Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter. Es wird Winter und es wird Sommer. In diesem Sinne gibt es zyklische Veränderungen.

Diese Veränderungen kannst du auch in deinem Leben sehen. Mal sind Menschen freundlich, mal weniger freundlich zu dir. Mal hast du Erfolg, mal hast du Misserfolg. Mal gelingt es dir, etwas Gutes zu bewirken, mal geht alles wieder zu Bruch. Manche sind zyklische Veränderungen, die immer wiederkehren. Diese helfen, dir die Veränderung immer wieder bewusst zu machen. Wenn du heute gesund bist, vertraue nicht vollständig darauf. Es muss sich nur ein Unfall oder eine kleine Krankheit ereignen und schon ist alles anders. Wenn du heute materiell gut gestellt bist, so kann sich auch dies jederzeit ändern. Eine Wirtschaftskrise, deine Firma geht bankrott oder du gerätst in Verruf – so viel kann geschehen.

Baue dir nicht etwas auf dem auf, was jetzt da ist. Aber habe auch keine Angst vor deinem jetzigen Zustand. Angenommen, dir geht es jetzt schlecht, so kann sich auch das ändern. Alles ist der Veränderung unterworfen. Yogis*inis sagen: Es gibt Geburt, Wachstum, Alter, Tod, Leben nach dem Tod, Neugeburt, Wachstum, Alter, Tod, neue Leben nach dem Tod und so fort. Auch hier ist Veränderung.

Aber auf einer anderen Ebene gibt es nicht nur die zyklischen Veränderungen, sondern auch Wachstum. Die Hoffnung ist, dass wir gut wachsen, um irgendwann die Erleuchtung zu erlangen. Wenn wir die Erleuchtung erlangt haben, dann ist die Veränderung vorbei. Du bist erlöst. Du hast dann die vollständige Freiheit und die Einheit erfahren. Du bist über Zeit, Raum, Kausalität, alle Veränderungen hinausgewachsen.

Auch jetzt kannst du dir immer wieder bewusst machen, es gibt etwas in mir, das immer gleichbleibt, nicht der Veränderung unterworfen ist. Hinter allen Veränderungen des Universums gibt es das unendliche Göttliche, Brahman, das ewig und eins ist.

Video Veränderung

Kurzes Vortragsvideo über Veränderung :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Veränderung Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Veränderung :

Viveka Chudamani - Der Körper ist der Veränderung unterworfen

Der Körper verändert sich permanent vom Baby zum Senior

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 91 von Sukadev Bretz -

„Der physische Körper hat die Merkmale von Geburt, Alter und Tod. Er durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen wie Kindheit, Körpergröße, Gewicht. Auf den Körper, welcher Krankheiten unterworfen ist, beziehen sich unzählige Vorschriften und es ist der Körper dem unterschiedlich begegnet wird. Mal mit Wertschätzung, Verehrung, mal mit Verachtung.“

Löse dich von der Identifikation mit dem Körper

Shankara beschreibt den physischen Körper und gibt Tipps, wie du dich mit der Identifikation lösen kannst. Er sagt dir, der Körper („sthula“) hat verschiedene Merkmale und er hat verschiedene Pflichten („dharma“) zu unterschiedlichen Zeiten. Er hat unterschiedliche Merkmale („sambhava“), er wird irgendwann geboren, irgendwann kommt das Alter und irgendwann kommt der Tod („maraṇ“). Der Körper kann größer sein, dicker oder kleiner, schwerer oder leichter. Er ist „bahuvidhāḥ“ als mannigfache Art, er geht also durch verschieden Merkmale hindurch er hat verschiedene Altersstufen, („avasthaḥ“) die Kindheit und es gibt andere. Dann sagt er noch „varṇāśramādiniyamā“, es gibt verschiedene Regeln in Bezug auf den Körper und in Bezug auf das Alter und die sozialen Umstände.

Der Körper schafft vielerlei („bahudhā“) Krankheiten („Amayaḥ“) und dem Körper wird mal Ehrerbietung („pūjā“) und auch mal Verachtung („āvamāna“) manchmal Hochachtung („bahumāna“) und es gibt Respektbezeigungen viśeśhāḥ . Also, der Körper hat so einiges.

Nicht du, der Körper hat Merkmale

Es ist hilfreich zu erkennen, das dieses den Körper betrifft. Der Körper hat ein gewisses Alter. Nicht du hast ein Alter, sondern der Körper hat ein Alter. Statt zu sagen: Oh ich altere oder ich bin zu jung, sage: Der Körper ist jung und der Körper hat ein Alter. Du alters nicht. Der Körper altert. Der Körper hat Merkmale, er ist dick oder dünn. Wieviel Sorgen machen sich die Menschen um ihr Körpergewicht?

Es ist doch egal, ob dein Körper ein bisschen dicker oder dünner ist. Ja es ist gut sich um den Körper zu kümmern und es ist gut ein gesundes Gewicht zu halten aber mach dir nicht so viele Sorgen. Der Körper geht durch verschiedene Altersstufen, Kindheit, Alter und so weiter. Für den Körper gibt es verschiedene Regeln die abhängig sind vom Alter und gewissen Umständen. Ein kleines Kind darf spielen wie es will. Ein Grundschulkind hat ein paar Beschränkungen. Später in der weiterführenden Schule, weitere Beschränkungen. Für einen Student gelten bestimmte Dinge. Angenommen du arbeitest in einer Bank, dann hast du bestimmte Aufgaben und bestimmte Kleidungsvorschriften. Angenommen du bist in einem künstlerischen Beruf, denke nicht, dass du dann frei bist, dann darfst du vermutlich keinen Anzug und Krawatte tragen. Dann musst du dich irgendwie anders anziehen. Du musst irgendwie kreativ aussehen. Du darfst nicht keinen „08/15“ Haarschnitt haben und das ist auch nicht einfacher. Es gibt also viele Vorschriften.

Der Körper hat verschiedene Aufgaben

Wenn du verheiratet bist, gibt es bestimmte Aufgaben die du hast. Wenn du Kinder hast, gibt es bestimmte Aufgaben. Wenn deine Eltern pflegebedürftig sind, hast du bestimmte Aufgaben. Der Körper hat verschiedene Aufgaben. Nicht du hast Aufgaben, der Körper hat verschiedene Aufgaben, die du natürlich mit dem Körper auch erfüllen musst.

Dann sagt jemand: Oh du hast so schöne Haut, eine so schöne Frisur. Oder in der Liebesbeziehung: Ich liebe dich. Ich möchte dich nur küssen und so weiter. Und vielleicht ein paar Jahre später: Ich kann dich nicht mehr ausstehen. Der Körper wird mal gemocht, mal weniger. Zum Körper gehört auch Sprache. Wenn jemand sagt: Du hast so wunderschön gesprochen oder dein Akzent ist grässlich, du solltest mal lernen wie du sprechen kannst. Der eine sagt: Du sprichst zu laut oder zu leise. Der eine sagt du sprichst zu schnell, der andere zu langsam. Der andere sagt: lern endlich mal sprechen bevor du Videoaufnahmen machst. Der nächste sagt ich höre dich jeden Tag an und du inspirierst mich.

Nicht ich spreche, sondern der Körper spricht. Genauso wirst nicht du gelobt, der Körper wird gelobt. Er wird gelobt er wird aber auch verachtet. Vielleicht mal verehrt vom Partner, vielleicht aber auch etwas anderes. All das ist der Körper. Mach das doch heute. Sei dir bewusst, so vieles gilt deinem Körper nicht dir. Lerne es dich zu lösen vom Körper. Höre auf Dinge die den Körper betreffen, auf dich zu beziehen. Löse dich von der Identifikation mit dem Körper.

Viveka Chudamani - Das Selbst verändert sich nicht

Wie das Feuer im glühenden Eisen nimmt das Selbst Gestalt von allem an

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 133 von Sukadev Bretz -

Der Erkenner der sich stets verändernden Zustände der Gedanken, Gefühle, des Ego und der Vorgänge und der Abläufe im Körper, Sinne und Lebenskräfte handelt nicht und ändert sich in keiner Weise. Auch wenn er, deren Gestalt annimmt wie Feuer im glühenden Eisen.

Du bist der Beobachter der Veränderungen

Du bist der Beobachter - Jnata. Was auch immer für Veränderungen kommen, die nimmst du wahr. Es gibt viele Veränderungen. Du kannst die Veränderungen der Welt wahrnehmen. Aber wie du die Welt wahrnimmst ist ja nicht indem du die Welt direkt wahrnimmst. Sondern du nimmst die Welt wahr, als Veränderungen in deinen begrenzten Attributen - Upadis. Du nimmst die Welt wahr über deinen Körper. Du nimmst die Welt wahr über deine Energien. Du nimmst die Welt wahr über deine Psyche mit Emotionen, Gedanken und Vorstellungen. Aber du selbst du bleibst gleich. Vielleicht gibt es eine Welt, die sich spiegelt, in dem Körper, in der Psyche, in den Emotionen, [1], Vorstellungen.

Das Selbst verändert sich nicht

Aber wer nimmt alles wahr? Du nimmst es wahr. Aber ohne dass du als Bewusstsein da bist, gibt es auch keine körperliche Wahrnehmung, keine Sinneswahrnehmungen, keine Gedanken, keine Gefühle. Du selbst bist ewig. Alles andere hängt von dem Selbst ab. Ohne das Selbst passiert nichts. Mit dem Selbst scheint vieles zu passieren. Aber das Selbst verändert sich nicht.

Sukadev Meditation Sitz.JPG

Wie Meditation mein Leben veränderte

Eine Frage an Sukadev Bretz

Das ist eine Frage, die ich dir stellen will. Vielleicht denkst du darüber nach, wie hat Meditation dein Leben verändert oder wie kann Meditation dein Leben verändern? Du könntest es kurz aufschreiben schreiben oder du könntest es länger beschreiben. Aus meiner Sicht kann ich natürlich sagen, ich habe angefangen zu meditieren, da war ich fünfzehn und regelmäßig zu meditieren habe ich mit sechszehn begonnen. Eigentlich seitdem ich sechszehn Jahre alt bin, gab es keinen Tag ohne Meditation.

Wie Meditation mein Leben veränderte, ist natürlich schwer zu sagen, weil ich eben nicht mehr weiß, wie es wäre ohne Meditation. Sicherlich kann ich sagen, als ich anfing mit Meditation, hat das dafür gesorgt, dass ich mehr Energie hatte, einen ruhigeren klareren Geist, aber vor allen Dingen, es hat mir Zugang gegeben zu einer höheren Wirklichkeit, es hat meinem Leben einen tieferen Sinn gegeben.

Drei einfache Yoga-Tricks, die mein Leben verändert haben

Der Yogalehrer kann hilfreich unterstützen

- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 43, Winter 2021 von Julia Backhaus -

Es war der Tag, an dem ich mal wieder humpelnd eine Yogastunde verließ. Ich wusste, dass es Tage oder Wochen dauern würde, bis sich der Schmerz verzieht. Ich übte zu dem Zeitpunkt schon 13 Jahre Yoga und lernte bei den unterschiedlichsten Lehrern. Und noch immer fehlten mir umfassende Kenntnisse darüber, was mein Körper wirklich braucht.

Manches Ziel wird erst durch Umwege erreicht

Ich fand ihn. Den Menschen, der mich dabei unterstützte, herauszufinden, was mein Körper wirklich braucht. In meiner Ausbildung zur Ayur-Yogatherapeutin lernte ich meine persönlichen Körperhaltungs- und Bewegungsmuster näher kennen. Ich nahm meine Haltung bewusst wahr und spürte, was gut für mich ist und in welchen Körperbereichen es noch mehr Muskulatur oder Flexibilität braucht. Dies setzt die Offenheit voraus, die eigene Haltung sowie innere Konzepte immer wieder aufs Neue zu überprüfen. Das ist gar nicht so einfach wie es klingt.

Warum es so wichtig ist, Yoga individuell angepasst zu üben

Ich erkannte, dass ich mich erst einmal selbstverantwortlich um mich kümmern muss, bevor ich im Miteinander in die Verantwortung gehen kann. Ein entscheidender Schlüssel dabei ist die Anpassung, wie sie im Ayur-Yoga einprägsam gelebt wird. Ayur-Yoga ist ein angepasster, achtsamer, atembetonter, anatomisch fundierter und abwechslungsreicher Yoga.

Ich spürte, dass ich als Mensch mit meinen Ressourcen im Vordergrund stehe. Es ging nicht um die perfekte Haltung, sondern darum, meinen ständigen Fortschritt und die Entwicklung meiner körperlichen und geistigen Gesundheit zu fördern. Die Aufmerksamkeit wird voll auf die positiven Wirkungen gerichtet. Der Heilprozess erfordert Achtsamkeit, Disziplin beim Üben und unendlich viel Geduld mit sich selbst. Gezielte Übungsreihen, systematisch aufgebaut und mit der passenden Atmung und geistigen Ausrichtung ausgeführt, halfen mir, meine körperlichen und geistigen Dysbalancen auszugleichen. Ich wurde inspiriert, die Verantwortung für meine Gesundheit, Heilung und spirituelle Entwicklung zu übernehmen.

Wie es mir gelang, meine Schmerzen durch Anpassung aufzulösen

Spürst du ein „Zuviel“? Nimmst du wahr, wenn du etwas Anderes brauchst? Hast du erkannt, dass du was verändern solltest? In unserem Leben geht es fortwährend um eine sinnvolle Anpassung. Die Kunst besteht darin, sich zu fordern, ohne sich dabei zu überfordern. Jeder Mensch ist einzigartig, und so sollte beim Konzipieren eines Yoga-Programms berücksichtigt werden, in welcher körperlichen und geistigen Konstitution sich der Mensch gerade befindet, was er bisher erlebt hat, welche Erkrankungen oder Einschränkungen er mitbringt, wie er sich fühlt, welche Lebensgewohnheiten er hat, wie er sich ernährt und verdaut, welchen Beruf er ausübt, wie seine familiäre Situation ist, wie hoch die Bereitschaft ist zu einer regelmäßigen Yoga Praxis und wie er spirituell ausgerichtet ist. Ein Yoga-Programm sollte darüber hinaus auch der Tagesform angepasst werden. Wenn du achtsam wahrnimmst, spürst du, was dir gut tut und welche Übungen eher kontraproduktiv sind. EinE YogalehrerIn sollte in der Lage sein, auf jeden Menschen individuell einzugehen. So können Anpassungen für Körper, Atem und Geist angeboten werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Dies entwickelt tiefes Vertrauen in der Beziehung zwischen LehrerIn und SchülerIn.

Und jetzt verrate ich dir, wie ich meine Ressourcen mit drei einfachen Tricks besser kennen gelernt habe:

Trick Nr. 1: Bewegung in und aus der Haltung

Je nach körperlichen Beschwerden kann es Sinn machen, sowohl beim Hineingehen in die Übung als auch beim Herausgehen aus der Übung eine Anpassung vorzunehmen, damit keine zusätzliche Spannung entsteht. Wenn du beispielsweise einen sehr verspannten Nacken hast, ist es beim Hinein- und Hinausgehen in die stehende Vorbeuge vorteilhaft, den Nacken lang zu halten und eine Nackenstauchung zu vermeiden.

Trick Nr. 2: Form der Haltung

Es geht nicht darum, etwas nachzumachen, sondern die eigene passende Form der Übung im Jetzt zu entdecken. Du nimmst deine Haltung bewusst wahr und spürst, was gut für dich ist und in welchen Körperbereichen es noch mehr Muskulatur oder Flexibilität braucht. Für jede Übung gibt es unzählige Alternativen und Anpassungsmöglichkeiten. Fördere deine Eigenwahrnehmung und -verantwortung und öffne dich für individuelle Anpassungen.

Trick Nr. 3: Intensität der Übung

Du bestimmst die Intensität der Übung! Wenn die Kraft noch fehlt oder Schmerzen spürbar sind, gehst du nur so weit in die Haltung hinein, bis du dich ausreichend gefordert fühlst. Als YogalehrerIn solltest du das Fingerspitzengefühl entwickeln, deine Schülerinnen und Schüler weder zu extrem zu pushen, noch sie zurückzuhalten beim Üben. Nach dem Verständnis von Ayur-Yoga soll Yoga in erster Linie Menschen miteinander verbinden, um Harmonie und Frieden zu fördern für ein verantwortungsvolles Miteinander. Dies beginnt stets bei uns selbst und erfordert jederzeit eine neue Anpassung.

-> Seminar - Ayur Yoga Therapie für den ganzen Körper
-> Ayur Yoga Therapie für den ganzen Körper - Yogalehrer Weiterbildung mit Julia Backhaus

Siehe auch

Interessante Webseiten

Bücher von Sukadev:

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