Gajananam: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Meditation]]
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Version vom 20. Juni 2022, 11:06 Uhr

Gajananam bzw. Gajananam Stotra ist eine Zusammenstellung (Stotra) aus fünf Dhyana Shlokas. Das Gajananam wird gerne zu Anfang einer Yogastunde rezitiert. Mehr Informationen zum Gajananam, zusammen mit Rezitation, auf http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/dhyana-shlokas-gajananam

Ganesha

Dhyana Shlokas Meditation (Gajananam)

Meditationstext von Swami Nirgunananda

Spüre wie deine Füße, Becken, Gesäß Bodenkontakt haben. Kontakt mit dem Kissen, der Decke. Entspanne die Beine und den Bauch so gut wie möglich. Entspanne die Hände und die Arme. Spüre wie deine Hände schwer und warm auf Oberschenkel oder Knien ruhen. Ziehe die Schulterblätter sanft zusammen und lasse die Schultern locker nach hinten unten fallen. Richte den Brustkorb auf, so dass die Brust wirklich offen und frei ist. Der Kopf ist gerade. Schädeldecke wächst zum Himmel. So kann göttlicher Segen frei durch dich hindurchfließen. Du bist offen und aufnahmefähig.

Wir wollen heute meditieren mit den Dhyana Shlokas, Verse zur Meditation, wo wir die einzelnen Aspekte des Göttlichen auf einer relativen Ebene visualisieren, um so Zugang auch zu diesen Eigenschaften zu bekommen, sie in uns stark werden zu lassen. Die Dyhana Shlokas sind uralte Verse, die traditionell der Einstimmung und Sublimierung des Geistes dienten, um den Geist zur Harmonie und Ruhe zu führen und vorzubereiten, so dass er bereit wird für tiefe Meditation, Dhyana.

Ganesha für Kraft, Erfolg und guten Beginn

Du kannst dir bei geschlossenen Augen Ganesha vorstellen. Ganesha, den "elefantenköpfigen Gott". Du kannst ihn vor dir sehen mit seinem Rüssel. Vielleicht auch die Kraft des Elefanten, dieses Massive, die Kraft, das Starke dir vorstellen, in dich aufnehmen und spüren. Während du daran denkst, dir das visualisierst, lasse diese Eigenschaften sich in dir auch ausbreiten. Spüre, wie innere Stärke, Kraft und Ruhe kommt. Der Elefant steht auch für das Beseitigen von Hindernissen. Er bahnt sich seinen Weg. Durch den Urwald zum Beispiel. Der Elefant kann aber auch plötzlich sehr schnell werden. Er verbindet Kraft und Ruhe auch mit hoher Intelligenz und einem guten Gedächtnis.

"Gajananam, Bhuta Ganadi Sevitam
Kapita Jambhu Phala Sara Bakshitam
Uma Sutam Shokavinasha Karanam
Namami Vighneshwara Pada Pamkajam"
"Ich verneige mich zu den Lotosfüßen Ganeshas, der alle Hindernisse beseitigt.
Er ist der Sohn von Uma, vernichtet alle Sorgen,
hat eine Dienerschar und Engelswesen, Bhuta Ganas.
Er hat einen Elefantenkopf und liebt die Kapita- und Jambhu-Früchte."

Du kannst dir weiter Ganesha vorstellen. Und dir auch den Aspekt vergegenwärtigen, dass wir Gutes im Leben genießen können und uns dankbar auch daran erinnern können. Und wenn wir etwas gut anfangen, mit dem richtigen Geist, mit der richtigen Einstellung, mit ernsthaftem Bemühen, dann kommen uns alle Heerscharen, alle Engelswesen zur Hilfe. Wir bekommen Unterstützung von allen Seiten. Spüre jetzt noch stärker diese Ganesha-Kraft in dir. Vielleicht spürst du, wie du selbst wie diese Gestalt von Ganesha bist. Schwer, solide, kraftvoll. Und alles was du ernsthaft beginnst, wird Erfolg haben.

Sharavanabhava

Sharavanabhava für Durchhaltevermögen und Schutz vor negativen Tendenzen

Der nächste Aspekt ist Sharavanabhava, der Heerführer der Götter. Der alle Dämonen besiegt, die Negativität überwindet; uns hilft, dabei zu bleiben, auch wenn es mal schwierig wird. Der uns Schutz und Durchhaltevermögen gibt. Spüre während der nächsten Minuten der Meditation, wie diese Eigenschaften in dir stark werden. Das Durchhaltevermögen, Dabeibleiben. Sharavanabhava wird auch als Symbol für die ewige Jugend betrachtet. Als Kind hat er schon die Dämonen besiegt, was auch für viel Kraft und Energie steht. Und für den neuen Enthusiasmus, mit dem wir Dinge angehen können, inneren und äußeren Negativitäten und Hindernissen begegnen können.

"Shadananam Kumkuma Raktavarnam
Mahamatim Divya Mayura Vahanam
Rudrasya Sunum Surasainya Natham
Guham Sadaham Sharanam Prapadye"
"Ich suche Zuflucht bei Sharavanabhava, der in der Höhle meines Herzens wohnt.
Er hat sechs Gesichter und ist von tiefroter Farbe.
Er besitzt großes Wissen, reitet auf einem Pfau,
ist der Sohn Shivas und der Heerführer der Engelswesen."

Du kannst dir diesen Sharanavabhava, diesen jugendlichen, strahlenden Gott tief in deinem Herzen vorstellen. Mit sechs Gesichtern, welche für sechs göttliche Eigenschaften stehen. Die tiefrote Farbe steht auch für Mitgefühl. Der Pfau, sein Reittier, steht für Schönheit und auch für Schnelligkeit. Nun spüre so wie diese Kraft von Sharavanabhava von deinem Herzen aus immer stärker wird.

Saraswati

Saraswati – Weisheit und Erkenntnis

Wenn wir etwas gut angefangen haben und mit Disziplin weitermachen, dann ist es gut, wenn wir dabei auch Weisheit haben. Und Weisheit und Wissen kommen auch dabei mit der Erfahrung, mit dem Tun. So kannst du dir jetzt als Drittes Saraswati, die Göttin der Weisheit und Erkenntnis, auch der schönen Künste und Kreativität, vor deinem inneren Auge visualisieren. Wunderschön, mit fließenden weißen Gewändern, schön geschmückt, meist auf einem Lotos sitzend, umgeben von schöner Natur, mit der Vina, dem Saiteninstrument, in der Hand - Weisheit, Wissen, Kreativität, Reinheit.

"Ya Kundendu Tushhara hara davala
Ya Shubra Vastravrita
Ya Vina Varadananda Mandita
Ya Sveta Padmasana
Ya Brahmachutya Shankara Prabrithibihir
Devai Sada Pujita
Sa Mam Patu Saraswati Bhagavati
Nishesha Jadyapaha"
"Möge die Göttin Saraswati mich beschützen.
Sie trägt eine Girlande, weiß wie die Kundablume, weiß wie der Schnee und der Mond.
Sie trägt weiße Kleider, spielt die Vina und segnet uns.
Sie sitzt auf einem weißen Lotos
und wird verehrt von Brahma, Vishnu und Shiva.
Sie beseitigt alle Trägheit und Faulheit."

So gilt Saraswati als höchste Weisheit, vereinigt in sich die Aspekte von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung, ist höchste Weisheit, jenseits von allem. Du kannst dich jetzt auch als Saraswati visualisieren und wahrnehmen als diese Verkörperung von Reinheit und Weisheit und höchster intuitiver Erkenntnis jenseits von Worten und Sprache.

Bleibe so absorbiert während der nächsten Minuten in der Stille, wenn du willst mit Konzentration im Ajna Chakra, Punkt zwischen den Augenbrauen, dem Zentrum für Kreativität, Intuition und höchstem Wissen.

Gajananam an Anfang der Yogastunde - Nutzen und Wirkung

Hier ein Vortrag zum Thema Gajananam an Anfang der Yogastunde von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Gajananam Stotra - Sanskrit Aussprache - Erläuterung

Gajananam - um den Geist auf Gott und den spirituellen Lehrer einzustimmen

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Richtige Aussprache und Erläuterung warum sie so ausgesprochen wird.

1. Strophe an Ganesha gerichtet

gajānanaṃ bhūta-gaṇādi-sevitaṃ

Das zweite a lang, bhūta das h ist hörbar, gaṇādi, zerebralisiert, bei diesen ṇ gibs du die Zuge an den Gaumen, und dann sevitam, e im Sanskrit ist immer lang.

kapittha-jambū-phala-sāra-bhakṣitam

kapittha, das ist doppel t und h, d. h. das t ist etwas länger und das h ist als Aspiration hörbar, jambū, das u ist lang-phala, ph ist also hörbar, -sāra, a ist lang,-bhakṣitam

umā-sutaṃ śoka-vināśa-kāraṇaṃ

umā, langes a,-sutaṃ, beide Vokale kurz, śoka, langes o, o ist immer lang im Sanskrit,-vināśa, langes a, natürlich immer wenn über dem s so ein Querstrich ist, ist es ein cha-kāraṇaṃ, langes a und zerebralisiertes n.

namāmi vighneśvara-pāda-paṅka-jam

namāmi, langes a, vighneśvara, eigentlich muss das h gesprochen werden, vor dem n, ist aber sehr schwierig, alle anderen Vokale kurz,-pāda, langes a,-paṅka, der Punkt über den „en“ macht daraus ein „n“ (ohne e gesprochen), -jam, das j wird ja gesprochen, nicht cha.

2. Strophe an Subramanya gerichtet

an Subramanya gerichtet, er ist nämlich ṣaḍ-ānanaṃ, also sechsgesichtig.

ṣaḍ-ānanaṃ kuṅkuma-rakta-varṇaṃ

Punkt drunter heißt zerebralisiert, ṣa, Zunge oben, ḍā, auch Zunge oben, kuṅkuma, Punkt über dem n ist das „n“, alles kurz, -rakta, kurz,-varṇaṃ, Punkt unter dem n also zerebralisiert. Wenn ein r vor einem n, d oder t ist, dann immer zerebralisiert.

mahā-matiṃ divya-mayūra-vāhanam

mahā, langes a,-matiṃ divya, i hier kurz,-mayūra, langes a, -vāhanam, auch langes a.

rudrasya sūnuṃ sura-sainya-nāthaṃ

rudrasya sūnuṃ, also langes u, sura-sainya-nāthaṃ, (natha ist der Meister) langes a und das th ist hörbar.

guhaṃ sadāhaṃ śaraṇaṃ prapadye

guhaṃ sadāhaṃ, langes a, śaraṇaṃ, s ist cha und Punkt drunter ist zerebralisiert, prapadye

3. Strophe an Sarasvati gerichtet

yā kundendu-tuṣāra-hāra-dhavalā

yā kundendu, langes a, u kurz, e ist immer lang-tuṣāra, zerebralisiertes ṣā, langes a-hāra, langes a,-dhavalā, erstes a ist kurz, letztes ist lang

yā śubhra-vastrāvṛtā

yā, langes a, śubhra-vastrāvṛtā, also langes a, Punkt unter dem r bedeutet es ist ri

yā vīṇā-vara-daṇḍa-maṇḍita-karā

yā vīṇā, langes a, zerebralisiertes na, also Zunge oben, lange a. Die nächsten Vokale alle kurz-vara-daṇḍa, zerebralisiert,-maṇḍita auch zerebralisiert,-karā, langes a

yā śveta-padmāsanā

yā, auch wieder lang, śveta, e lang, Querstrich über dem s macht cha-padmāsanā

yā brahmācyuta-śaṅkara-prabhṛtibhir

yā, langes a, brahmācyuta, langes a,-śaṅkara, also cha,-prabhṛtibhir, das ist alles kurz, h muss auch aspiriert gesprochen werden

devaiḥ sadā pūjitā

devaiḥ, e muss lang sein, sadā, langes a, pūjitā, langes u, langes a,

sā māṃ pātu sarasvatī bhagavatī

sā māṃ pātu, lange Vokale, u kurz, sarasvatī, lang, bhagavatī, lang

niḥśeṣa-jāḍyāpahā

niḥśeṣa, h als hauch, das cha macht das h länger, niḥśeṣa-jāḍyāpahā -jāḍyāpahā, ja, langes a, zerebralisiertes d

4. Strophe an die Gurus gerichtet

om, namaḥ śivāya gurave

om, namaḥ śivāya, s mit Querstrich shi, gurave

sat-cid-ānanda-mūrtaye
niṣ-prapañcāya śāntāya

niṣ-prapañcāya, also alles kurz, langes a, śāntāya, wieder zwei langes a hintereinander

śrī śivānandāya te namaḥ, Ehrerbietung dir Sivanandaya (śrī viṣṇu-devānandāya te namaḥ)

5. Strophe an Shiva und Parvati gerichtet

om, sarva-maṅgala-māṅgalye

om, sarva-maṅgala, Punkt über dem n wird „n“ gesprochen,-māṅgalye, a lang, weil es ist das Segensreichste vom Segenreichsten

śive sarvārtha-sādhike

śive sarvārtha-sādhike, nicht vergessen die Vokale an der richtigen Stelle lang, und wo immer ein h ist, ist es auch auszusprechen

śaraṇye tryambake gauri

śaraṇye, zerebralisiert, tryambake, das y hier ist ein Konsonant, gauri

nārāyaṇi namo'stu te

(nārāyaṇi namo'stu te)

Wort für Wort Übersetzung

Video - Gajananam Stotra - Sanskrit Aussprache - Erläuterung

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Yoga und Meditation Einführung

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Meditation

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