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Auch eine Person, die zu gleichen Teilen mit sattva und tamas ausgestattet ist, kann leicht in Konflikte geraten, da die sattvigen und tamasigen Werte sehr unterschiedlich sind. Nehmen wir an, du bist spirituell orientiert, gut aussehend und denkst [[ethisch]] (sattva), hast aber auch ein Bedürfnis (rajas) nach [[Sicherheit]] (tamas). Dadurch könnte sich eine wohlhabende rajasige Person von dir angezogen fühlen und du könntest versucht sein, deine [[Schönheit]] für Sicherheit einzutauschen, was einen [[Konflikt]] verursacht. Welcher Wert ist der Wichtigere? Sattva führt den [[Geist]] zu [[Geduld]], [[Ehrlichkeit]] und [[Integrität]], während rajas den Geist zu einfachen, oft moralisch fragwürdigen Lösungen drängt. | Auch eine Person, die zu gleichen Teilen mit sattva und tamas ausgestattet ist, kann leicht in Konflikte geraten, da die sattvigen und tamasigen Werte sehr unterschiedlich sind. Nehmen wir an, du bist spirituell orientiert, gut aussehend und denkst [[ethisch]] (sattva), hast aber auch ein Bedürfnis (rajas) nach [[Sicherheit]] (tamas). Dadurch könnte sich eine wohlhabende rajasige Person von dir angezogen fühlen und du könntest versucht sein, deine [[Schönheit]] für Sicherheit einzutauschen, was einen [[Konflikt]] verursacht. Welcher Wert ist der Wichtigere? Sattva führt den [[Geist]] zu [[Geduld]], [[Ehrlichkeit]] und [[Integrität]], während rajas den Geist zu einfachen, oft moralisch fragwürdigen Lösungen drängt. | ||
== Entwickle konforme Werte, verzichte auf nichtkonforme Werte == | |||
[[Datei:Luft Himmel Wolken.jpg|thumb|Vayu Mudra aus [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Sicht]] | |||
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Welche Werte passen also zur [[Selbsterforschung|Selbst-Erforschung]] und welche Werte behindern sie? Wir werden zuerst die positiven Werte aufgreifen, denn es ist unmöglich, die [[Bindung]] an negative Werte zu rechtfertigen, wenn man die [[Seligkeit]] positiver Werte erlebt. Erinnere dich, [[Ishvara|Īśvara]] ist reines [[sattva]], bevor [[rajas]] und [[tamas]] zu dominieren beginnen. Rajas und tamas verunreinigen den [[Jiva|jīva]], nicht Īśvara. Jedes Mal, wenn du einen positiven Wert aufrufst, richtest du dich nach Īśvara, der Hülle der Seligkeit, und du fühlst dich gut. Dieses Gefühl ist die Grundlage für ein dauerhaftes [[Selbstwertgefühl]]. | |||
Die Werteinventur machst du nicht, um dich selbst zu verurteilen, noch um andere zu verurteilen, sondern um jeden Wert so gut zu verstehen, dass kein Unterschied mehr zwischen deinem [[Verständnis]] und dir besteht. Wenn du dich dann voll und ganz der Freiheit verpflichtet fühlst, muss jede Neigung beseitigt werden, die im Widerspruch zur Wertestruktur steht, die für Selbst-Erforschung notwendig ist. Werte, die nur als Ideale hochgehalten werden, erzeugen [[Konflikt]]e, weil sie das [[Gefühl]] erzeugen, nicht [[authentisch]] zu sein. | |||
Der Versuch, einem Ideal gerecht zu werden, hindert dich daran, mit deinem rajas und tamas im [[Hier und Jetzt]] umzugehen, denn egal wie sattvig du auch wirst, du wirst nie [[zufrieden]] sein, denn alle jīvas haben Fehler. Nur das Selbst ist vollkommen. Wenn du diese Tatsache nicht anerkennst, kann das erhebliches [[Leid]] verursachen, nicht nur in Bezug auf deine [[Beziehung]] zu dir selbst, sondern in deiner Beziehung zu anderen, insbesondere zu [[spirituell]]en Autoritäten. Alle Götter haben tönerne Füße. | |||
Solange die [[Entscheidung]]en, die wir treffen, nicht im Widerspruch zu unseren höchsten Werten stehen, werden bequeme, zweckmäßige Entscheidungen nicht nur gutgeheißen, sondern auch unterstützt. Das Büßerhemd überzustreifen wäre unpassend und ist eine tamasige Idee. Das etwas [[angenehm]] oder bequem ist, soll aber nicht das wichtigste Kriterium für die Entscheidung zu einer Handlung sein. Wenn es gegen bestimmte Werte verstoßen würde, tun wir immer nur, was angemessen ist, nicht, was gerade angenehm ist. So wie [[Karma Yoga|karma-yoga]] jene Disziplin ist, welche die Neigung zu mechanischem Handeln aufbricht, verlangen alle Disziplinen eine ständige Erinnerung an unseren höchsten Wert, in unserem Fall die Seligkeit der [[Befreiung]]. | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 23. April 2021, 13:46 Uhr
Werte: Der Mensch braucht Ziele, einen Sinn im Leben und Aufgaben. Zunächst einmal sind das Ziel und das, was man erreichen will, wichtig im Leben.
Daneben sind aber auch Werte wichtig für den Menschen. Werte sind die Maximen an denen man sein Verhalten ausrichtet, um zu seinen Zielen zu kommen, um seine Anliegen umzusetzen.
Werte aus yogischer Sicht
Wichtige Werte sind zum Beispiel:
- Ahimsa – Nichtverletzen
- Satya – Wahrhaftigkeit
- Asteya - Nichtstehlen
- Aparigraha – Unbestechlichkeit, Nichtbestechen
- Brahmacharya – Vermeiden von sexuellem Fehlverhalten
Es gibt noch weitere Werte, wie z.B. ökologisches Handeln, Mitgefühl zu allen Mitmenschen. Solche Werte können dein Handeln bestimmen und daraus entstehen dann konkrete Aufgaben. Welches sind deine Ziele im Leben oder wichtige Anliegen oder Dinge, die dir am Herzen liegen und die du erreichen willst? Was sind Werte, die du zur Maxime deines Handelns machst und welche Aufgaben ergeben sich daraus?
Videovortrag zu Werte
Hier findest du ein Vortragsvideo über Werte:
Werte - was kann man darunter verstehen? Verstehe etwas mehr über das Thema Werte in dieser kurzen Abhandlung. Der Yogalehrer und spirituelle Lehrer Sukadev Bretz behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Werte aus dem Geist des ganzheitlichen Yoga.
Werte Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Werte:
<html5media>https://tugenden.podspot.de/files/Werte.mp3</html5media>
Konflikt der Werte – Weitere Nullsummen-Spiele
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Guṇa-Gleichgewicht, gleiche Teile aller drei guṇas, wird oft als Allheilmittel für alles, was dich bedrückt, angepriesen, aber gleiche Teile ungleicher Dinge tun nicht immer gut. Zum Beispiel wird eine Person mit gleichen Teilen von rajas und sattva anfällig sein für Konflikte, wenn das Verlangen von rajas nach materiellen Lösungen mit dem Bedürfnis von sattva nach spirituellen Lösungen kollidiert. Jemand, der zu gleichen Teilen aus rajas und tamas besteht, wird ebenfalls Konflikte erleben. Angst (tamas) wird dich dazu bringen, zu überlegen und zu zögern, wenn rajas einen Aktionsplan ausheckt, der dein Geschäft retten kann.
Auch eine Person, die zu gleichen Teilen mit sattva und tamas ausgestattet ist, kann leicht in Konflikte geraten, da die sattvigen und tamasigen Werte sehr unterschiedlich sind. Nehmen wir an, du bist spirituell orientiert, gut aussehend und denkst ethisch (sattva), hast aber auch ein Bedürfnis (rajas) nach Sicherheit (tamas). Dadurch könnte sich eine wohlhabende rajasige Person von dir angezogen fühlen und du könntest versucht sein, deine Schönheit für Sicherheit einzutauschen, was einen Konflikt verursacht. Welcher Wert ist der Wichtigere? Sattva führt den Geist zu Geduld, Ehrlichkeit und Integrität, während rajas den Geist zu einfachen, oft moralisch fragwürdigen Lösungen drängt.
Entwickle konforme Werte, verzichte auf nichtkonforme Werte
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Welche Werte passen also zur Selbst-Erforschung und welche Werte behindern sie? Wir werden zuerst die positiven Werte aufgreifen, denn es ist unmöglich, die Bindung an negative Werte zu rechtfertigen, wenn man die Seligkeit positiver Werte erlebt. Erinnere dich, Īśvara ist reines sattva, bevor rajas und tamas zu dominieren beginnen. Rajas und tamas verunreinigen den jīva, nicht Īśvara. Jedes Mal, wenn du einen positiven Wert aufrufst, richtest du dich nach Īśvara, der Hülle der Seligkeit, und du fühlst dich gut. Dieses Gefühl ist die Grundlage für ein dauerhaftes Selbstwertgefühl.
Die Werteinventur machst du nicht, um dich selbst zu verurteilen, noch um andere zu verurteilen, sondern um jeden Wert so gut zu verstehen, dass kein Unterschied mehr zwischen deinem Verständnis und dir besteht. Wenn du dich dann voll und ganz der Freiheit verpflichtet fühlst, muss jede Neigung beseitigt werden, die im Widerspruch zur Wertestruktur steht, die für Selbst-Erforschung notwendig ist. Werte, die nur als Ideale hochgehalten werden, erzeugen Konflikte, weil sie das Gefühl erzeugen, nicht authentisch zu sein.
Der Versuch, einem Ideal gerecht zu werden, hindert dich daran, mit deinem rajas und tamas im Hier und Jetzt umzugehen, denn egal wie sattvig du auch wirst, du wirst nie zufrieden sein, denn alle jīvas haben Fehler. Nur das Selbst ist vollkommen. Wenn du diese Tatsache nicht anerkennst, kann das erhebliches Leid verursachen, nicht nur in Bezug auf deine Beziehung zu dir selbst, sondern in deiner Beziehung zu anderen, insbesondere zu spirituellen Autoritäten. Alle Götter haben tönerne Füße.
Solange die Entscheidungen, die wir treffen, nicht im Widerspruch zu unseren höchsten Werten stehen, werden bequeme, zweckmäßige Entscheidungen nicht nur gutgeheißen, sondern auch unterstützt. Das Büßerhemd überzustreifen wäre unpassend und ist eine tamasige Idee. Das etwas angenehm oder bequem ist, soll aber nicht das wichtigste Kriterium für die Entscheidung zu einer Handlung sein. Wenn es gegen bestimmte Werte verstoßen würde, tun wir immer nur, was angemessen ist, nicht, was gerade angenehm ist. So wie karma-yoga jene Disziplin ist, welche die Neigung zu mechanischem Handeln aufbricht, verlangen alle Disziplinen eine ständige Erinnerung an unseren höchsten Wert, in unserem Fall die Seligkeit der Befreiung.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Werte
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Werte, aber vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Würdigung, Wolllust, Wohltat, Zerrbild, Zitternd, Zu offen sein, Zögernd, Schlappheit.
Literatur
- Swami Sivananda: Inspiration und Weisheit
- Swami Sivananda: Erfolgreich leben und Gott verwirklichen
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Alexander Kobs: Die zehn Lebensempfehlungen des Yoga - Bewusst leben mit den Yamas und Niyamas
Seminare und Ausbildungen
Hier Infos zu ein paar Seminaren und Ausbildungen, die zwar nicht direkt zu tun haben mit Werte, aber doch interessant sein können für Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Spiritualität:
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Zusammenfassung
Werte ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Tugenden.