Eva: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. September 2019, 17:15 Uhr

Eva - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Eva ist in der Bibel der Name der ersten Frau. Eva ist auch ein Sanskritwort. Hier bekommst du Informationen sowohl über Eva, die Frau in der Bibel, als auch über eva, das Sanskritwort.

Das Sanskritwort Eva

1. Eva (Sanskrit एव eva, vedisch auch एवा evā adv.) ist eine Partikel (Nipata) mit folgenden Bedeutungen: so, gerade so; allerdings, ja wohl, wirklich; wie; Eva hebt das unmittelbar vorangehende Wort hervor und bedeutet je nach Zusammenhang: gerade, geradeso, eben, kaum, nur, noch, schon, allein.

2. Eva (Sanskrit एव eva adj. u. m.) eilend, eilig, rasch; Lauf, Gang, (meist Inst. Pl); das Gebaren, Handlungsweise, Art, Gewohnheit; die Welt.

Eva aus yogischer Sicht

Eva, hebräisch Chawwa, kommt eventuell vom Aramäischen, Chiwja, das heißt Schlange. Eva ist die Frau von Adam. Nach einer Tradition wurde Eva gleichzeitig mit Adam geschaffen, nach einer anderen Tradition wurde Eva aus Adams Rippe geschaffen. Im ersten Buch Moses, Kapitel drei, 20. Vers heißt es, dass Eva die Mutter allen Lebendigen ist. Eva gilt als die Urmutter, Eva gilt als die Stammmutter der ganzen Menschheit. Es gibt ja auch die Eva-Theorie, die besagt, dass alle Menschen tatsächlich evolutionsbiologisch von einer konkreten Mutter abstammen. Eva ist in der christlichen Lehre als die Ursünderin dargestellt.

Im Christentum gibt es die Lehre vom Sündenfall und die Erbsünde und dort heißt es, dass Eva einer Versuchung zum Opfer gefallen ist. Die Schlange hat ihr aufgeschwatzt, dass sie von der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis essen solle. Und so wurde durch Eva der Mensch aus dem Paradies ausgeschlossen und dann wurde er verflucht, er soll im Schweiße seines Angesichtes seinen Lebensunterhalt verdienen und Frauen sollen unter Schmerzen gebären. Interessanterweise ist diese Darstellung des Sündenfalls eben nicht im Judentum so massiv wirksam oder so massiv betont, sondern vor allem im Christentum. Auch Martin Luther hat gesagt: „Der Mensch ist schlecht von Kindheit an, weil er eben von der Ursünde her stammt.“ Und der Mensch ist der Erlösung bedürftig, dazu braucht es dann eben, jetzt in der katholischen Lehre, die Maria. Die Maria ist das Gegenbild von Eva, das Gegenbild von Eva ist eben Maria und sie ist diejenige, die göttliche Mutter, sie ist diejenige, die aus Demut und aus Dienstbereitschaft, Jesus geboren hat und den Menschen hilft, zur Erlösung zu kommen.

Eva als Ursünderin

In einer der vielen Variationen der christlichen Theologie hat der Mensch Sünde begangen über Adam und Eva, daraufhin hat Gott ihm Regeln gegeben, Gebote gegeben, die er nicht einhalten konnte, im Alten Testament. Danach hat Gott dem Menschen noch die Regeln gegeben, er soll Gott über alle Maßen lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Auch das konnte er nicht einhalten und so ist Gott zur Vergebung der Sünden gestorben in Gestalt von Jesus Christus und wenn man daran glaubt, wird man durch die Gnade erlöst. Das ist eine der vielen Variationen der Theologie. Und so ist Eva die Urmutter, die gleichzeitig auch die Ursünderin ist in der christlichen Theologie, aber eben auch diejenige, die uns alle zu Geschwistern macht. Im christlichen Heiligenkalender hat Eva auch einen Tag, nämlich der 24. Dezember. Eva wird dargestellt mit Schlange, mit Baum und Apfel, meist dargestellt nackt oder mit Fellen bekleidet. Eva gilt, weil sie die erste war, die ihre Nacktheit mit Kleidern bedeckte, als Patronin der Schneider und eben auch als Bewahrerin des Paradiesgartens als Patronin der Gärtner.

Adam und Eva – das größte Missverständnis der Geschichte

Artikel von Buchautor und Seminarleiter Bhajan Noam

Wieviele hunderttausend Schriften und Auslegungen, wieviele Künstler, Maler, Dichter, Komponisten haben sich schon dieses berühmten Bibelthemas rund um Adam und Eva angenommen! – Aber der zeitgenössische Mystiker, in dem Fall ich, setzt dem noch eins drauf. Denn ich denke, es ist genug mit der Irreführung und den Missverständnissen.

„Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan. – Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen zu eurer Speise. – Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu Essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. – Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst Du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“ 1. Mose 1:27,28 / 1:29 / 2:9 / 2:15-17

Zu allererst einmal sollten wir die Bibel stets mit einem klaren Blick und auch mit einem gewissen Maß an Humor betrachten. Du kannst sicher sein, Gott hat eine ganze Menge Humor, also muss auch sein Abbild ihn zeigen. Deshalb vorweg ein kleiner Witz:

Ein ungläubiger Jude betet in der Synagoge und weint. "Was heult Ihr, da Ihr doch gar nicht an Gott glaubt?" fragt ihn einer. "Es gibt zwei Möglichkeiten", entgegnet der weinende Atheist, "entweder bin ich im Unrecht und es gibt Gott dennoch – dann hat man schon allen Grund, vor ihm zu klagen und zu weinen. Oder aber ich habe Recht und es gibt ihn nicht – dann hat man erst recht Grund, darüber zu weinen."

Auch bei der Geschichte von Adam und Eva gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man nimmt sie wörtlich und ist irritiert und hilflos oder man versteht sie und hat einen Nutzen davon.

Gott sagte, nachdem er Adam und Eva den wunderschönen und ganz vollkommenen Garten Eden gezeigt hatte, dass sie von allen Früchten essen sollen, dass sie alles genießen dürfen, nur von den Früchten zweier Bäumen sollen sie sich fernhalten. Bei all der Pracht und Vielfalt an Genüssen hätten Adam und Eva entspannt reagieren können: Ok, dieser ganze Garten ist für uns. Es gibt da nur zwei Bäume mit Früchten, die sich Gott vorbehält. Klar, die gönnen wir ihm. Hat er nicht alles so prachtvoll für uns gestaltet!

Aber stattdessen wurde eine Gier in ihnen wach, ein neidvoller Gedanke drang in ihr Wesen ein. Kein paradiesisches Wohlwollen sondern irdisches besitzen wollen. Gedanken sind Energie. Irdische Energie wird in vielen Kulturen als Schlange dargestellt und tatsächlich übersinnlich als solche wahrgenommen. Ein irdischer Gedanke erschien beiden plötzlich in Form der Schlange. Es war aber nicht mehr als ein warnendes Bild, das besagte: hier begebt ihr euch in ein Energiefeld, das euch nicht gut tut.

Gott hatte aber Adam und Eva in Wahrheit keine verbotenen Bäume im Garten Eden gezeigt, dort gab es nichts Verbotenes. Er hatte ihnen eine Vision von zwei Bäumen auf der Erde gezeigt, die ihnen hilfreich sein würden, falls sie sich aus dem Garten entfernen sollten und sich hinab zur Erde begeben. Den Baum der Erkenntnis und den Baum des ewigen Lebens hat Gott symbolhaft in diese unsere Welt gesetzt, um uns zu erinnern, wie wir wieder zurückzufinden zu ihm. Im Paradies sind sie nutzlos, dort sind wir auf ewig mit allem versorgt. Doch in der materiellen Welt leiden wir Mangel an Liebe, an Freude, an Gesundheit und vor allem an wahrem Wissen. Der Baum der Erkenntnis fordert uns auf nach unserem wahren Ursprung zu forschen. Und der Baum des ewigen Lebens erinnert uns an unser ewiges Sein.

Aber Adam und Eva hatten nicht verstanden, was Gott meinte. Sie waren zwei wunderschöne Wesen, frei von Sorgen, aber auch gänzlich unwissend. Das Paradies war ihnen eine Selbstverständlichkeit. Deshalb mussten sie in diese materialistische Welt eintreten, um den Unterschied zwischen Nähe und Ferne zu Gott zu erfahren. Und das ist der Weg eines jeden Menschen. Wenn wir ihn verstehen, ist es der Weg der Weisheit, wenn wir ihn nicht versehen des Leidens. Lasst ihn uns mit wachsendem Erkenntniswillen, mit Liebe, Solidarität und ab jetzt auch mit etwas mehr Humor beschreiten.

Alle biblischen Geschichten finden hier und heute statt, in uns, nicht außerhalb von uns, und in keiner fernen Vergangenheit. Wer das versteht, kann mit ihnen tatsächlich etwas anfangen: ein bewussteres Leben. Amen.

Eva Video

Hier findest du ein Video zu Eva mit einigen Informationen und Anregungen:

Audiovortrag zu Eva

Hier kannst du die Tonspur des Videos zu Eva anhören:

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Siehe auch

Quelle

  • Carl Capeller: Sanskrit-Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887