Vedanta Praxis: Unterschied zwischen den Versionen

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== Vedānta-Praxis im Alltag ==
== Vedānta-Praxis im Alltag ==
[[Datei:Leuchtturm sternenklarer Himmel Universum Ausdehnung.jpg|thumb|Werde so weit wie das Universum]]


=== Meditation ===
=== Meditation ===


Meditiere jeden Tag. Du hast viele abstrakte Meditationstechniken gelernt. Wähle dir eine aus und meditiere damit täglich. Oder nimm eine Haupttechnik und meditiere auch ab und zu mit anderen. Tägliche Meditation ist wichtig - sei es mit den abstrakten Vedānta-Techniken, sei es mit Mantra Meditation, Atembeobachtung usw.  
[[Meditieren|Meditiere]] jeden Tag. Du hast viele abstrakte [[Meditationstechniken]] gelernt. Wähle dir eine aus und meditiere damit täglich. Oder nimm eine Haupttechnik und meditiere auch ab und zu mit anderen. Tägliche [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] ist wichtig - sei es mit den abstrakten Vedānta-Techniken, sei es mit [[Mantra Meditation]], Atembeobachtung und so weiter.  


=== Lebe Vedānta im Alltag ===
=== Lebe Vedānta im Alltag ===


Lerne aus dem Geist von Vedānta zu leben. Und wie machst du das?
Lerne aus dem Geist von [[Vedanta|Vedānta]] zu leben. Und wie machst du das?
Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Vedanta für Anfänger“, dass Vedānta eine Praxis sein muss. Nicht nur eine Theorie. Vedānta ist nicht einfach nur etwas Intellektuelles, was man im Geist verstehen lernen muss. Es sollte in der Tiefe des Wesens verankert sein. Es sollte zu dem werden, aus dessen Urgrund heraus du handelst.  
Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/vedanta-anfaenger Vedanta für Anfänger]“, dass Vedānta eine Praxis sein muss. Nicht nur eine Theorie. Vedānta ist nicht einfach nur etwas Intellektuelles, was man im Geist verstehen lernen muss. Es sollte in der Tiefe des Wesens verankert sein. Es sollte zu dem werden, aus dessen Urgrund heraus du handelst.  


=== Und wie kommst du dahin? ===
=== Und wie kommst du dahin? ===


Jeden Tag lebe bewusst. Frage dich: Wer bin ich?  Woher komme ich? Wohin gehe ich?  
Jeden Tag lebe bewusst. Frage dich: [[Wer bin ich]][[Woher komme ich]]? Wohin gehe ich?  
Löse dich von Identifikationen.
Löse dich von [[Identifikation]]en.
Hier nochmals die wichtigsten praktischen Implikationen von Vedānta:  
Hier nochmals die wichtigsten praktischen Implikationen von Vedānta:  


==== Nichtidentifikation und Bewusstheit des unsterblichen Selbst ====
==== Nichtidentifikation und Bewusstheit des unsterblichen Selbst ====


Mache dir im Alltag immer wieder bewusst: Ich bin das unsterbliche Selbst.  
Mache dir im Alltag immer wieder bewusst: Ich bin das [[unsterbliche Selbst]].  
- Der Körper geht durch verschiedene Zustände. Es geht dem Körper mal besser und mal weniger gut. - Wann immer du geistigen Schmerz erfährst, sei dir bewusst: Hier war eine Anhaftung. Geistigen Schmerz ohne Anhaftung gibt es nicht wirklich.  
 
- Emotionen haben ihren Sinn. Kleine Ängste, kleiner Ärger oder eine kleine Trauer über einen kleinen Verlust. Das sind Reaktionen der Psyche. Sei dankbar, wenn du auf diese Weise auf eine Identifikation aufmerksam wirst. Löse dich davon und erfahre dich selbst als Brahman.  
* Der Körper geht durch verschiedene Zustände. Es geht dem Körper mal besser und mal weniger gut.  
* Wann immer du [[geistig]]en [[Schmerz]] erfährst, sei dir bewusst: Hier war eine [[Anhaftung]]. Geistigen Schmerz ohne Anhaftung gibt es nicht wirklich.  
* [[Emotionen]] haben ihren Sinn. Kleine [[Ängste]], kleiner [[Ärger]] oder eine kleine [[Trauer]] über einen kleinen Verlust. Das sind Reaktionen der [[Psyche]]. Sei [[dankbar]], wenn du auf diese Weise auf eine Identifikation aufmerksam wirst. Löse dich davon und erfahre dich selbst als [[Brahman]].  


==== Mut statt Angst ====
==== Mut statt Angst ====


Wer aus dem Geist von Vedānta lebt, hat Mut und keine Angst.  
Wer aus dem Geist von Vedānta lebt, hat [[Mut]] und keine Angst.  
- Dem Körper kann etwas passieren, ohne Frage. Dem Körper passiert viel im Laufe seines Lebens. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Krankheiten haben wirst. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Unfälle haben wirst. Der Körper wird irgendwann sterben. Und vorher wirst du höchstwahrscheinlich die eine oder andere Krankheit haben. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.  
 
- Zweifellos wird alles was du besitzt dir irgendwann genommen werden. Spätestens wenn du stirbst, vielleicht auch schon vorher. Du brauchst keine Angst zu haben. Habe Mut!
* Dem Körper kann etwas passieren, ohne Frage. Dem Körper passiert viel im Laufe seines Lebens. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Krankheiten haben wirst. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Unfälle haben wirst. Der Körper wird irgendwann [[sterben]]. Und vorher wirst du höchstwahrscheinlich die eine oder andere Krankheit haben. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.  
* Zweifellos wird alles was du besitzt dir irgendwann genommen werden. Spätestens wenn du stirbst, vielleicht auch schon vorher. Du brauchst keine Angst zu haben. Habe Mut!
 
Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst.  
Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst.  


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Du brauchst nicht hin und her zu rennen, um glücklich zu sein.  
Du brauchst nicht hin und her zu rennen, um glücklich zu sein.  
- Löse dich von der Besessenheit, dass du dieses und jenes brauchst und haben musst.
 
- Höre auf, dich zu beschweren, dass jemand nicht freundlich genug behandelt.
* Löse dich von der [[Besessenheit]], dass du dieses und jenes brauchst und haben musst.
Das ist unsinnig. Glück ist nicht in den Objekten zu finden. Glück ist nicht in einzelnen Menschen zu finden. Glück ist nicht in der Bestätigung durch andere zu finden. Glück hängt auch nicht von deiner Tätigkeit ab. Ānando‘ham – ich bin Wonne.  
* Höre auf, dich zu beschweren, dass jemand nicht freundlich genug behandelt.
 
Das ist unsinnig. [[Glück]] ist nicht in den Objekten zu finden. Glück ist nicht in einzelnen Menschen zu finden. Glück ist nicht in der Bestätigung durch andere zu finden. Glück hängt auch nicht von deiner Tätigkeit ab. Ānando‘ham – ich bin [[Wonne]].  


Aber das kleine Glück in kleinen Ereignissen ist auch eine Reflexion des tiefen Glücks.
Aber das kleine Glück in kleinen Ereignissen ist auch eine Reflexion des tiefen Glücks.
- So kannst du das Zusammensein mit anderen Menschen genießen und darin Brahman aufleuchten sehen.
 
- Du kannst einzelne Menschen besonders lieben und darin leuchtet Brahman auf.
* So kannst du das Zusammensein mit anderen Menschen genießen und darin Brahman aufleuchten sehen.
- Du kannst dir Wünsche erfüllen und vorübergehend glücklich sein und darin leuchtet Brahman auf.  
* Du kannst einzelne Menschen besonders [[lieben]] und darin leuchtet Brahman auf.
- Lerne konzentriert zu sein bei dem, was du tust und Freude, Brahman, leuchtet auf.  
* Du kannst dir [[Wünsche]] erfüllen und vorübergehend [[glücklich]] sein und darin leuchtet Brahman auf.  
- Du brauchst nichts, du kannst dich aber an kleinen Freuden erfreuen.  
* Lerne [[konzentriert]] zu sein bei dem, was du tust und Freude, Brahman, leuchtet auf.  
Und die größte Freude ist die Erfahrung deines höchsten Selbst - Saccidānanda. Schrittweise kommst du dorthin.
* Du brauchst nichts, du kannst dich aber an kleinen Freuden erfreuen.  
 
Und die größte Freude ist die Erfahrung deines [[Höchste Selbst|höchsten Selbst]] - Saccidānanda. Schrittweise kommst du dorthin.


==== In dir ist alle Kraft ====
==== In dir ist alle Kraft ====


Alles ist in dir. Saccidānanda svarūpo‘ham. Schöpfe Kraft aus diesem Wissen. Unendliche Energie kann so strömen, durch dich hindurch fließen und vieles bewirken.  
Alles ist in dir. Saccidānanda svarūpo‘ham. Schöpfe [[Kraft]] aus diesem [[Wissen]]. Unendliche [[Energie]] kann so strömen, durch dich hindurch fließen und vieles bewirken.  
Du bist das unendliche Selbst mit allen Fähigkeiten und allen Kräften. Es ist alles in dir angelegt und du kannst dein Potential erheblich weiter entfalten als du denkst, wenn du die Beschränkungen durch Konditionierungen, Vorurteile, Identifikationen usw. ausdünnst.  
 
Und du kannst die Kraft bewundern, die in anderen fließt, zum Beispiel, wenn jemand ein besonderes Talent hat oder besonders viel Power.
Du bist das unendliche Selbst mit allen Fähigkeiten und allen Kräften. Es ist alles in dir angelegt und du kannst dein Potential erheblich weiter entfalten als du denkst, wenn du die Beschränkungen durch [[Konditionierung]]en, [[Vorurteil]]e, Identifikationen und so weiter ausdünnst.  
Vom höchsten Standpunkt aus ist es natürlich nicht so wichtig. Aber im Relativen, im praktischen Leben, ist es schön, das göttliche Potential, das du geschenkt bekommen hast, auch zu nutzen.  
 
Und du kannst die Kraft bewundern, die in anderen fließt, zum Beispiel, wenn jemand ein besonderes [[Talent]] hat oder besonders viel Power.
 
Vom höchsten Standpunkt aus ist es natürlich nicht so wichtig. Aber im Relativen, im praktischen Leben, ist es schön, das [[göttliche]] Potential, das du geschenkt bekommen hast, auch zu nutzen.  


==== Die Welt ist eine Illusion ====
==== Die Welt ist eine Illusion ====


Die Welt als separat von Brahman ist eine Illusion. Die Welt als Brahman ist wirklich. Die Welt ist wie ein Schauspiel Gottes, Līlā, ein Traum Gottes. Spiele das Spiel mit, aber mache dir nicht so viele Sorgen. Selbst wenn du Sorgen hast, Emotionen, Ärger, usw. ist das ein Teil des Spiels. Körper, Psyche usw. sind alles Kostüme. Spiele deine Rolle so gut du kannst, genieße sie, freue dich daran. Aber identifiziere dich nicht damit.
Die [[Welt]] als separat von Brahman ist eine [[Illusion]]. Die Welt als Brahman ist wirklich. Die Welt ist wie ein Schauspiel Gottes, Līlā, ein Traum Gottes. Spiele das Spiel mit, aber mache dir nicht so viele [[Sorgen]]. Selbst wenn du Sorgen hast, Emotionen, Ärger, und so weiter ist das ein Teil des Spiels. Körper, Psyche und so weiter sind alles Kostüme. Spiele deine Rolle so gut du kannst, genieße sie, freue dich daran. Aber identifiziere dich nicht damit.


==== Das Selbst aller Wesen ist eins ====
==== Das Selbst aller Wesen ist eins ====


Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit, die sich in jedem manifestiert. Denke nicht nur an dich und die Bedürfnisse deines Körpers und deiner Psyche. Eine logische Konsequenz aus dem Vedānta ist auch uneigennütziges Dienen. Wenn du weißt, du bist das unsterbliche Selbst, das sich in jedem manifestiert, dann ergibt es sich von selbst, dass du Mitgefühl und Liebe zu allen Geschöpfen entwickelst und dich auch um das Wohlergehen anderer Wesen kümmerst.  
Es gibt nur eine unendliche [[Wirklichkeit]], die sich in jedem manifestiert. Denke nicht nur an dich und die [[Bedürfnis]]se deines Körpers und deiner Psyche. Eine logische Konsequenz aus dem Vedānta ist auch [[uneigennütziges Dienen]]. Wenn du weißt, du bist das unsterbliche Selbst, das sich in jedem manifestiert, dann ergibt es sich von selbst, dass du [[Mitgefühl]] und Liebe zu allen Geschöpfen entwickelst und dich auch um das [[Wohlergehen]] anderer Wesen kümmerst.  
- Kümmere dich um deinen Körper und deine Psyche und auch um den Körper und die Psyche anderer.  
 
- Und wie es deinem Körper auf der relativen Ebene nie dauerhaft hundertprozentig gut geht, so weißt du auch, dass du anderen physisch nie vollständig helfen kannst.  
Kümmere dich um deinen Körper und deine [[Psyche]] und auch um den Körper und die Psyche anderer.  
- Und so wie du auch deine Psyche nicht dazu bringen kannst, sich dauerhaft wohl zu fühlen, kannst du auch anderen nicht ermöglichen, sich dauerhaft wohl zu fühlen. Körper und Psyche unterliegen Schwankungen. Daher: Übe uneigennütziges Dienen, aber sei dir auch bewusst, auf der relativen Ebene hat alles seine Grenzen und du kannst nicht allen und nicht immer helfen.  
* Und wie es deinem Körper auf der relativen Ebene nie dauerhaft hundertprozentig gut geht, so weißt du auch, dass du anderen physisch nie vollständig helfen kannst.  
- Der höchste uneigennützige Dienst ist, Menschen die höchste Wahrheit zu lehren. Aber natürlich geht das nur bei Menschen, die dafür auch tatsächlich bereit sind. Wenn Menschen dazu bereit sind, ist das Lehren von Yoga, Meditation, Vedānta, das Großartigste was du tun kannst.  
* Und so wie du auch deine Psyche nicht dazu bringen kannst, sich dauerhaft wohl zu fühlen, kannst du auch anderen nicht ermöglichen, sich dauerhaft wohl zu [[fühlen]]. Körper und Psyche unterliegen Schwankungen. Daher: Übe uneigennütziges Dienen, aber sei dir auch bewusst, auf der relativen Ebene hat alles seine Grenzen und du kannst nicht allen und nicht immer helfen.  
* Der höchste uneigennützige Dienst ist, Menschen die [[höchste Wahrheit]] zu lehren. Aber natürlich geht das nur bei Menschen, die dafür auch tatsächlich bereit sind. Wenn Menschen dazu bereit sind, ist das Lehren von [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], [[Meditation]], Vedānta, das Großartigste was du tun kannst.  


==== Erfahre Brahman hier und jetzt ====
==== Erfahre Brahman hier und jetzt ====


Du bist umgeben von Brahman. Alles ist Brahman. Brahma satyam. Spüre immer wieder die göttliche Gegenwart. Du musst nicht warten bis zur Meditation, obgleich die Meditationspraxis im engeren Sinn natürlich essentiell ist. Es gibt nur Brahman, also ist überall und jederzeit Brahman erfahrbar.
Du bist umgeben von Brahman. Alles ist Brahman. [[Brahma satyam]]. Spüre immer wieder die göttliche Gegenwart. Du musst nicht warten bis zur Meditation, obgleich die Meditationspraxis im engeren Sinn natürlich essentiell ist. Es gibt nur Brahman, also ist überall und jederzeit Brahman erfahrbar.
- Du kannst immer wieder einen Moment innehalten, einen Moment in die Stille gehen und Brahman erfahren.  
 
- Selbst inmitten äußerer Geräusche und Betriebsamkeit kannst du deine Bewusstheit ausdehnen und überall Brahman erfahren.  
* Du kannst immer wieder einen Moment innehalten, einen Moment in die [[Stille]] gehen und Brahman erfahren.  
- Wenn du dein Bewusstsein zu einem Menschen ausdehnst, auch dann ist Brahman erfahrbar.  
* Selbst inmitten äußerer Geräusche und Betriebsamkeit kannst du deine [[Bewusstheit]] ausdehnen und überall Brahman erfahren.  
- Wenn du dein Bewusstsein nach innen richtest, auch dort ist Brahman
* Wenn du dein Bewusstsein zu einem Menschen ausdehnst, auch dann ist Brahman erfahrbar.  
- Wenn du aufhörst Grenzen zu sehen, wenn du aufhörst, in Vergangenheit und Gegenwart zu gehen, im Hier und Jetzt bist, ist Brahman da.  
* Wenn du dein Bewusstsein nach innen richtest, auch dort ist Brahman
* Wenn du aufhörst Grenzen zu sehen, wenn du aufhörst, in Vergangenheit und Gegenwart zu gehen, im [[Hier und Jetzt]] bist, ist Brahman da.
 
: Löse dich von [[Anhaftung]]en und richte dein Leben auf das Höchste aus.
: Lebe aus diesem Geist des Vedānta und setze es um. Dann wirst du immer mehr erfahren:
 
Aham brahmāsmi – ich bin Brahman.
Saccidānanda svarūpo‘ham – meine wahre Natur ist [[Sein]], [[Wissen]] und [[Glückseligkeit]].
Brahma satyam – es gibt nur Brahman.
 
: So verwirklichst du einiges von dem, worum es in diesem Kurs geht - das Wertvollste auf der Welt überhaupt – die Erfahrung des [[Selbst]].


 Löse dich von Anhaftungen und richte dein Leben auf das Höchste aus.
=== Und wie geht es weiter? ===
Lebe aus diesem Geist des Vedānta und setze es um. Dann wirst du immer mehr erfahren:
Aham brahmāsmi – ich bin Brahman.
Saccidānanda svarūpo‘ham – meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Brahma satyam – es gibt nur Brahman.
 So verwirklichst du einiges von dem, worum es in diesem Kurs geht - das Wertvollste auf der Welt überhaupt – die Erfahrung des Selbst.


Und wie geht es weiter?
Wie kannst du jetzt weiter [[praktizieren]] und Vedānta vertiefen? – Hier ein paar Empfehlungen dazu.
Wie kannst du jetzt weiter praktizieren und Vedānta vertiefen? – Hier ein paar Empfehlungen dazu.


- Gehe die 20 Kurseinheiten dieses Buches nochmals durch. Solche Lehren liest man nicht einfach einmal wie einen Roman. Man liest sie vielleicht einmal oder arbeitet einmal damit. Dann praktiziert man selbst. Und dann liest man es nochmals, denkt darüber nach, praktiziert. Und mit jedem Mal versteht man etwas von neuem, etwas in der Tiefe, etwas auf einer anderen Ebene. Und so geschieht ein allmählicher Prozess der Transformation und Entwicklung.
* Gehe die 20 Kurseinheiten dieses Buches nochmals durch. Solche Lehren liest man nicht einfach einmal wie einen Roman. Man liest sie vielleicht einmal oder arbeitet einmal damit. Dann praktiziert man selbst. Und dann liest man es nochmals, denkt darüber nach, praktiziert. Und mit jedem Mal versteht man etwas von neuem, etwas in der Tiefe, etwas auf einer anderen Ebene. Und so geschieht ein allmählicher Prozess der [[Transformation]] und [[Entwicklung]].


- Meditiere nochmals mit den verschiedenen Vedānta Meditationstechniken. Vielleicht nochmals eine Woche oder länger mit jeder Technik.
* Meditiere nochmals mit den verschiedenen Vedānta Meditationstechniken. Vielleicht nochmals eine Woche oder länger mit jeder Technik.


- Setze parallel die Vedānta-Lehren in die Praxis um, wie oben zusammengefasst und in den einzelnen Lektionen empfohlen.
* Setze parallel die Vedānta-Lehren in die Praxis um, wie oben zusammengefasst und in den einzelnen Lektionen empfohlen.


- Wenn du dich weiter damit beschäftigen willst, studiere wichtige Vedānta-Texte wie  
* Wenn du dich weiter damit beschäftigen willst, studiere wichtige Vedānta-Texte wie [[Atma Bodha]] und [[Viveka Chudamani]] und die [[Upanishaden]].
Atma Bodha und Viveka Chudamani und die Upanishaden. Weitere Literaturempfehlungen findest du im Anhang.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 21. Dezember 2021, 17:08 Uhr

Wie sieht Vedanta Praxis aus? Vedanta ist die Philosophie des Absoluten.

Vedanta fragt: Wer bin ich

Tägliche Yoga-Praxis

, woher komme ich und wohin gehe ich.

Vedanta fragt: Ist die Welt wirklich oder nicht. Was ist wahres Glück Vedanta ist aber nicht nur eine Philosophie, sondern Vedanta ist auch praktisch. Es gibt einige Aspekte der Vedanta Praxis.

Vedanta Praxis

Vedanta Selbsterforschung als Praxis

Zunächst einmal wird in Vedanta gesagt, es gibt 3 Dinge, die dich abhalten die höchste Wahrheit zu erfahren:

     •	Das erste ist Mala
     •	Das zweite ist Vikshepa
     •	Das dritte ist Avarana

1. Mala ist die Unreinheit. Diese Unreinheit, Ego wie auch niedere Emotionen und so weiter, die gilt es zu bewältigen, um Mala zu überwinden. Das wäre Teil der Vedanta Praxis. Gilt es:

     •	zu dienen, 
     •	Uneigennützigkeit zu entwickeln 
     •	im Alltag das Leben zu gestallten

Du musst schon bestimmte Selbstverantwortung haben, um auf dem Vedanta Weg voran zu schreiten.

Meditation ist ein wichtiger Baustein der Vedanta Praxis

2. Vikshepa (Unruhe des Geistes): Die Unruhe des Geistes kannst du mit Asanas, mit Pranayama und mit Mantra Wiederholungsritualen überwinden. Wenn du diese praktiziert hast und einen konzentrierten Geist hast, dann geht es zur Avarana.

3. Avarana ist der Schleier der Unwissenheit. Diesen Schleier der Unwissenheit überwindest du mit Vedanta Praxis im engeren Sinne.

Vedanta Sadhana als Praxis im engeren Sinne

Um den Schleier der Unwissenheit zu überwinden gibt es 4 Dinge. Das sind:

    1.	Shravana - hören
    2.	Manana - nachdenken
    3.	Nididhyasana - meditieren
    4.	Anubhava – verwirklichen

Der erste Schritt ist Shravana (hören). Höre den Erläuterungen eines Meisters zu oder lies Heilige Schriften. Darüber denke nach Manana. Dann meditiere darüber Nididhyasana und das führt dann zu Anubhava zur Verwirklichung der Einheit.

Vedanta Praxis im Alltag

Vedanta ist aber nicht nur Hören, Nachdenken, Meditieren und Verwirklichen fernab vom Alltag. Vedanta Praxis ist auch etwas Alltägliches. Vedanta Praxis heißt z.B.:

     •	Erkenne, du bist das Selbst in allen Wesen. Du brauchst von niemandem Angst zu haben, weil du eins bist mit allem. Du kannst allumfassende Liebe üben 
     •	Die Praxis des  uneigennützigen Dienens, des uneigennützigen Handelns im Bewusstsein ein Selbst in allen Wesen
     •	Angstfreiheit, weil du weißt, du bist nicht der Körper, du bist nicht die Psyche und das ganze Universum ist eine Illusion.
     •	Das Bewusstsein: dass du die reine Freude bist
     •	Dir immer wieder bewusst zu machen, ich bin Wonne – Anandoham. Egal was passiert, das was du wirklich bist Ananda (Wonne) kann dir keiner wegnehmen. Daher heißt  Vedanta Praxis Anandoham – ich bin Wonne.
     •	Liebevoll mit allen umgehen. Niemandem Angst erzeugen, denn jeder bist du. 

In diesem Sinne sind das einige Aspekte von Vedanta Praxis.

Willst du da etwas ergänzen, schreibe es in die Kommentare, danke.

Video Vedanta Praxis

Hier ein Vortragsvideo zum Thema Vedanta Praxis :

Sprecher/Autor/Kamera/Produktion: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Vedanta Praxis Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Vedanta Praxis :

<html5media>https://jkv3wg.podcaster.de/download/Vedanta_Praxis.mp3</html5media>

Vedānta-Praxis im Alltag

Werde so weit wie das Universum

Meditation

Meditiere jeden Tag. Du hast viele abstrakte Meditationstechniken gelernt. Wähle dir eine aus und meditiere damit täglich. Oder nimm eine Haupttechnik und meditiere auch ab und zu mit anderen. Tägliche Meditation ist wichtig - sei es mit den abstrakten Vedānta-Techniken, sei es mit Mantra Meditation, Atembeobachtung und so weiter.

Lebe Vedānta im Alltag

Lerne aus dem Geist von Vedānta zu leben. Und wie machst du das? Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „Vedanta für Anfänger“, dass Vedānta eine Praxis sein muss. Nicht nur eine Theorie. Vedānta ist nicht einfach nur etwas Intellektuelles, was man im Geist verstehen lernen muss. Es sollte in der Tiefe des Wesens verankert sein. Es sollte zu dem werden, aus dessen Urgrund heraus du handelst.

Und wie kommst du dahin?

Jeden Tag lebe bewusst. Frage dich: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Löse dich von Identifikationen. Hier nochmals die wichtigsten praktischen Implikationen von Vedānta:

Nichtidentifikation und Bewusstheit des unsterblichen Selbst

Mache dir im Alltag immer wieder bewusst: Ich bin das unsterbliche Selbst.

  • Der Körper geht durch verschiedene Zustände. Es geht dem Körper mal besser und mal weniger gut.
  • Wann immer du geistigen Schmerz erfährst, sei dir bewusst: Hier war eine Anhaftung. Geistigen Schmerz ohne Anhaftung gibt es nicht wirklich.
  • Emotionen haben ihren Sinn. Kleine Ängste, kleiner Ärger oder eine kleine Trauer über einen kleinen Verlust. Das sind Reaktionen der Psyche. Sei dankbar, wenn du auf diese Weise auf eine Identifikation aufmerksam wirst. Löse dich davon und erfahre dich selbst als Brahman.

Mut statt Angst

Wer aus dem Geist von Vedānta lebt, hat Mut und keine Angst.

  • Dem Körper kann etwas passieren, ohne Frage. Dem Körper passiert viel im Laufe seines Lebens. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Krankheiten haben wirst. Ein gut gelebtes Leben heißt nicht, dass du keine Unfälle haben wirst. Der Körper wird irgendwann sterben. Und vorher wirst du höchstwahrscheinlich die eine oder andere Krankheit haben. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.
  • Zweifellos wird alles was du besitzt dir irgendwann genommen werden. Spätestens wenn du stirbst, vielleicht auch schon vorher. Du brauchst keine Angst zu haben. Habe Mut!

Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst.

In dir ist alles Glück – Ānando‘ham

Du brauchst nicht hin und her zu rennen, um glücklich zu sein.

  • Löse dich von der Besessenheit, dass du dieses und jenes brauchst und haben musst.
  • Höre auf, dich zu beschweren, dass jemand nicht freundlich genug behandelt.

Das ist unsinnig. Glück ist nicht in den Objekten zu finden. Glück ist nicht in einzelnen Menschen zu finden. Glück ist nicht in der Bestätigung durch andere zu finden. Glück hängt auch nicht von deiner Tätigkeit ab. Ānando‘ham – ich bin Wonne.

Aber das kleine Glück in kleinen Ereignissen ist auch eine Reflexion des tiefen Glücks.

  • So kannst du das Zusammensein mit anderen Menschen genießen und darin Brahman aufleuchten sehen.
  • Du kannst einzelne Menschen besonders lieben und darin leuchtet Brahman auf.
  • Du kannst dir Wünsche erfüllen und vorübergehend glücklich sein und darin leuchtet Brahman auf.
  • Lerne konzentriert zu sein bei dem, was du tust und Freude, Brahman, leuchtet auf.
  • Du brauchst nichts, du kannst dich aber an kleinen Freuden erfreuen.

Und die größte Freude ist die Erfahrung deines höchsten Selbst - Saccidānanda. Schrittweise kommst du dorthin.

In dir ist alle Kraft

Alles ist in dir. Saccidānanda svarūpo‘ham. Schöpfe Kraft aus diesem Wissen. Unendliche Energie kann so strömen, durch dich hindurch fließen und vieles bewirken.

Du bist das unendliche Selbst mit allen Fähigkeiten und allen Kräften. Es ist alles in dir angelegt und du kannst dein Potential erheblich weiter entfalten als du denkst, wenn du die Beschränkungen durch Konditionierungen, Vorurteile, Identifikationen und so weiter ausdünnst.

Und du kannst die Kraft bewundern, die in anderen fließt, zum Beispiel, wenn jemand ein besonderes Talent hat oder besonders viel Power.

Vom höchsten Standpunkt aus ist es natürlich nicht so wichtig. Aber im Relativen, im praktischen Leben, ist es schön, das göttliche Potential, das du geschenkt bekommen hast, auch zu nutzen.

Die Welt ist eine Illusion

Die Welt als separat von Brahman ist eine Illusion. Die Welt als Brahman ist wirklich. Die Welt ist wie ein Schauspiel Gottes, Līlā, ein Traum Gottes. Spiele das Spiel mit, aber mache dir nicht so viele Sorgen. Selbst wenn du Sorgen hast, Emotionen, Ärger, und so weiter ist das ein Teil des Spiels. Körper, Psyche und so weiter sind alles Kostüme. Spiele deine Rolle so gut du kannst, genieße sie, freue dich daran. Aber identifiziere dich nicht damit.

Das Selbst aller Wesen ist eins

Es gibt nur eine unendliche Wirklichkeit, die sich in jedem manifestiert. Denke nicht nur an dich und die Bedürfnisse deines Körpers und deiner Psyche. Eine logische Konsequenz aus dem Vedānta ist auch uneigennütziges Dienen. Wenn du weißt, du bist das unsterbliche Selbst, das sich in jedem manifestiert, dann ergibt es sich von selbst, dass du Mitgefühl und Liebe zu allen Geschöpfen entwickelst und dich auch um das Wohlergehen anderer Wesen kümmerst.

  • Kümmere dich um deinen Körper und deine Psyche und auch um den Körper und die Psyche anderer.
  • Und wie es deinem Körper auf der relativen Ebene nie dauerhaft hundertprozentig gut geht, so weißt du auch, dass du anderen physisch nie vollständig helfen kannst.
  • Und so wie du auch deine Psyche nicht dazu bringen kannst, sich dauerhaft wohl zu fühlen, kannst du auch anderen nicht ermöglichen, sich dauerhaft wohl zu fühlen. Körper und Psyche unterliegen Schwankungen. Daher: Übe uneigennütziges Dienen, aber sei dir auch bewusst, auf der relativen Ebene hat alles seine Grenzen und du kannst nicht allen und nicht immer helfen.
  • Der höchste uneigennützige Dienst ist, Menschen die höchste Wahrheit zu lehren. Aber natürlich geht das nur bei Menschen, die dafür auch tatsächlich bereit sind. Wenn Menschen dazu bereit sind, ist das Lehren von Yoga, Meditation, Vedānta, das Großartigste was du tun kannst.

Erfahre Brahman hier und jetzt

Du bist umgeben von Brahman. Alles ist Brahman. Brahma satyam. Spüre immer wieder die göttliche Gegenwart. Du musst nicht warten bis zur Meditation, obgleich die Meditationspraxis im engeren Sinn natürlich essentiell ist. Es gibt nur Brahman, also ist überall und jederzeit Brahman erfahrbar.

  • Du kannst immer wieder einen Moment innehalten, einen Moment in die Stille gehen und Brahman erfahren.
  • Selbst inmitten äußerer Geräusche und Betriebsamkeit kannst du deine Bewusstheit ausdehnen und überall Brahman erfahren.
  • Wenn du dein Bewusstsein zu einem Menschen ausdehnst, auch dann ist Brahman erfahrbar.
  • Wenn du dein Bewusstsein nach innen richtest, auch dort ist Brahman
  • Wenn du aufhörst Grenzen zu sehen, wenn du aufhörst, in Vergangenheit und Gegenwart zu gehen, im Hier und Jetzt bist, ist Brahman da.
Löse dich von Anhaftungen und richte dein Leben auf das Höchste aus.
Lebe aus diesem Geist des Vedānta und setze es um. Dann wirst du immer mehr erfahren:
Aham brahmāsmi – ich bin Brahman. 
Saccidānanda svarūpo‘ham – meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. 
Brahma satyam – es gibt nur Brahman.
So verwirklichst du einiges von dem, worum es in diesem Kurs geht - das Wertvollste auf der Welt überhaupt – die Erfahrung des Selbst.

Und wie geht es weiter?

Wie kannst du jetzt weiter praktizieren und Vedānta vertiefen? – Hier ein paar Empfehlungen dazu.

  • Gehe die 20 Kurseinheiten dieses Buches nochmals durch. Solche Lehren liest man nicht einfach einmal wie einen Roman. Man liest sie vielleicht einmal oder arbeitet einmal damit. Dann praktiziert man selbst. Und dann liest man es nochmals, denkt darüber nach, praktiziert. Und mit jedem Mal versteht man etwas von neuem, etwas in der Tiefe, etwas auf einer anderen Ebene. Und so geschieht ein allmählicher Prozess der Transformation und Entwicklung.
  • Meditiere nochmals mit den verschiedenen Vedānta Meditationstechniken. Vielleicht nochmals eine Woche oder länger mit jeder Technik.
  • Setze parallel die Vedānta-Lehren in die Praxis um, wie oben zusammengefasst und in den einzelnen Lektionen empfohlen.

Siehe auch

Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema

Wenn du dich interessierst für Vedanta Praxis, dann sind für dich vielleicht auch Artikel und Vorträge interessant zu den Themen Vaterliebe, Urnatur, Untertauchen, Vedische Astrologie, Vegan kochen und backen, Vegane Rohkost.

Vedanta Seminare

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