Muktika: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:
In dieser, wie der [[Name]] besagt, die Frage nach der [[Erlösung]] ([[Mukti]]) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als [[Inkarnation]] des [[Visnu]] auftretende [[Rama]] dem ihn befragenden [[Hanuman]] als Mittel der Erlösung Vers 26-28 (ed. Jivananda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upani-shaden:
In dieser, wie der [[Name]] besagt, die Frage nach der [[Erlösung]] ([[Mukti]]) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als [[Inkarnation]] des [[Visnu]] auftretende [[Rama]] dem ihn befragenden [[Hanuman]] als Mittel der Erlösung Vers 26-28 (ed. Jivananda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upani-shaden:


26. Mandukya schon allein hinreicht
26. [[Mandukya Upanishad|Mandukya]] schon allein hinreicht
:Für den Erlösung Wünschenden. -
:Für den [[Erlösung]] Wünschenden. -
:Wem dann das Wissen noch mangelt,
:Wem dann das [[Wissen]] noch mangelt,
:Der liest die zehn Upanishaden.
:Der liest die zehn [[Upanishad]]en.


27. Dann wird er, alsobald wissend,
27. Dann wird er, alsobald wissend,
Zu meiner Stätte gehen ein. -
:Zu meiner Stätte gehen ein. -
Wer danach noch bedarf Stärkung
:Wer danach noch bedarf Stärkung
Des Wissens, Sohn der Aiïjana,
:Des Wissens, Sohn der [[Anjana]],
28. Der kommt zum Ziel, wenn er liest die
Zweiunddreißig Upanishaden. -
Doch die hundertundacht lese,
Wer gleich beim Tod Erlösung wünscht.
Diese 108 Upanishaden werden sodann von Rama dem Hanuman, 533 und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt:
1. Isa, 2. Kena, 3. Kathaka, 4. Prasna, 5. Mundaka, 6. Mandukya, 7. Taittiriya, B. Aitareya, 9. Chandogya, 10. Brihaddranyaka, 11. Brah¬ma, 12. Kaivalya, 13. Jabala, 14. Svetasvatara, 15. Hamsa, 16. Aruni-ka, 17. Garbha, 18. Narayana, 19. Paramahamsa, 20. Amritabindu, 21. Amritanada, 22. Atharvasiras, 23. Atharvafikha, 24. Maitrdyani', 25. Kaushitaki, 26. Brihajjabala, 27. Nrisinhatapaniya, 28. Kalagnirudra,
1 Ist =Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyaya 5 wird als Schluß zu Adhyaya 4 gerechnet.
646 ATHARVA-UPANISHADEN


29. Maitreya', 30. Subala, 31. Kshurika, 32. Mantrikad, 33. Sarvasara3, 34. Nirdlamba, 35. guka rahasya, 36. Vajrasuci, 37. Tejobindu, 38. Nada-bindu, 39. Dhydnabindu, 40. Brahmavidyci, 41. Yogatattva, 42. Atmabodha, 43. Naradaparivrajaka, 44. Trisikhibrahmana, 45. Sita, 46. Yogacadama-ni, 47. Nirvana, 48. Mandalabrahmana, 49. Daksinamurti, 50. Sarabha, 51. Skanda, 52. Trip advibhutimahanardyana, 53. Advayataraka, 54. Rd-marahasya4 55. Rdmatapaniya, 56. Vasudeva, 57. Mudgala, 58. Sandi-la, 59. Paingala, 60. Bhikshukas, 61. Mahd, 62. S'driraka, 63. Yoyaiikhd,
28. Der kommt zum [[Ziel]], wenn er liest die
64. Turiydtitavadhutas 65. Sannyasa , 66. Paramahamsaparivrajaka, 67. Akshamalikii, 68. Avyakta, 69. Ekdkshara, 70. Annapurana, 71. Surya, 72. Akshi, 73. Adhydtma, 74. Kundika8, 75. Savitri, 76. Jima, 77. Pasupa-tabrahma, 78. Parabrahma9, 79. Avadhuta, 80. Tripuratdpini, 81. Devi, 82. Tripura, 83. Katha(-rudra)10 84. Bhdvana, 85. Rudrahridaya, 86. Yogakundali, 87. Bhasmajabala, 88. Rudrakshajabala, 89. Gana-pati, 90. Darsana, 91. Tdrasara, 92. Mahdvakya, 93. Pancabrahma, 94. Pranaezihotra, 95. Gopalatdpini, 96. Krishna, 97. Yajnavalkya", 98. Varaha, 99. Satydyana, 100. Hayagriva, 101. Dattatreya, 102. Gdru-da, 103. Kalisamtarana, 104. Ribdli, 105. Saubadgyalakshmi,106. Saras-vatirahasya, 107. Bahvrica, 108. Muktikd.
:Zweiunddreißig Upanishaden. -
Daß die Muktika von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Man-dukya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene Kari-ka des Gaudapada darunter mitverstehen, von dogmatischem Stand¬punkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der Vedantalehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten)
:Doch die [[108|hundertundacht]] lese,
534 Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren Veden nebst den drei wichtigsten Atharva-Upanisha
:Wer gleich beim [[Tod]] Erlösung wünscht.
1 Der Eingang ist aus Maitrdyana-Up., das Weitere eigentümlich.
2 Ist eine andere Rezension von Culika.
3 Ist im wesentlichen = Sarvopanishatsdra.
4 Der erste Adhyaya ist = Hanumaduktaramopanishad.
5 Ist der Hauptsache nach = Asrama, Cap. 4.
6 Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa.
7 Ist Kanthasruti 1-2 mit Zusätzen.
8 Ist Sannydsa 2-5 in anderer Rezension:
9 Ist eine andere Rezension von Brahma-Up. mit starken Abweichungen.
10 Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen.
11 Ist nochmals Tabala-Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.
EINLEITUNG 647
 
den (Mundaka, Prasna, Mandukya); auffallend ist nur die Ausschlie¬ßung von Svetasvatara, Maitrayani und namentlich Kaushitaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktika sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in Indien gedruckt worden und dort in aller Hände. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikastelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanisha-den bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva-Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abge¬sehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich.
Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in Telugu-Charakteren ge-druckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider viel-fach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in Bombay abzuwarten ist.' Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teil-weise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens wei¬sende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwür¬digkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem Rigveda, 19 dem weißen, 32 dem schwarzen Yajurveda, 16
1 Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetasvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jabala versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktika. Mandukya erscheint leider ohne Gaudapadas Karika, und hinter Narayana ist Mahanarayana ein¬geschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.
648 ATHARVA-UPANISHADEN
 
dem Samaveda und 31 dem Atharvaveda zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: sar-vopanishadam madhye sciram ashtottaram satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allge-meinere Anerkennung gefunden haben.


Diese 108 Upanishaden werden sodann von [[Rama]] dem [[Hanuman]], und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt:


1. [[Ishavasya Upanishad|Isa]], 2. [[Kena Upanishad|Kena]], 3. [[Katha Upanishad|Kathaka]], 4. [[Prashna Upanishad|Prasna]], 5. [[Mundaka Upanishad|Mundaka]], 6. [[Mandukya Upanishad|Mandukya]], 7. [[Taittiriya Upanishad|Taittiriya]], 8. [[Aitareya Upanishad|Aitareya]], 9. [[Chandogya Upanishad|Chandogya]], 10. [[Brihadaranyaka Upanishad|Brihadaranyaka]], 11. [[Brahma Upanishad|Brahma]], 12. [[Kaivalya Upanishad|Kaivalya]], 13. [[Jabala Upanishad|Jabala]], 14. [[Shvetashvatara Upanishad|Svetasvatara]], 15. [[Hamsa Upanishad|Hamsa]], 16. [[Aruneya Upanishad|Arunika]], 17. [[Garbha Upanishad|Garbha]], 18. [[Narayana Upanishad|Narayana]], 19. [[Paramahamsa Upanishad|Paramahamsa]], 20. [[Amritabindu Upanishad|Amritabindu]], 21. [[Amritanada Upanishad|Amritanada]], 22. [[Atharva Shiras Upanishad|Atharvasiras]], 23. [[Atharvashikha Upanishad|Atharvasikha]], 24. [[Maitrayana Upanishad|Maitrayani]]<ref>Ist gleich Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyaya 5 wird als Schluß zu Adhyaya 4 gerechnet.</ref>, 25. [[Kaushitaki Upanishad|Kaushitaki]], 26. [[Brihajjabala]], 27. [[Nrisinha Tapaniya Upanishad|Nrisinhatapaniya]], 28. [[Kalagnirudra Upanishad|Kalagnirudra]], 29. [[Maitrayana Upanishad|Maitreya]]<ref>Der Eingang ist aus Maitrayana Up., das Weitere eigentümlich.</ref>, 30. [[Subala]], 31. [[Kshurika Upanishad|Kshurika]], 32. [[Culika Upanishad|Mantrika]]<ref>Ist eine andere Rezension von Culika.</ref>, 33. [[Sarva Upanishad|Sarvasara]]<ref>Ist im wesentlichen gleich Sarvopanishatsara.</ref>, 34. [[Niralamba Upanishad|Niralamba]], 35. [[Suka rahasya]], 36. [[Vajrasuci]], 37. [[Tejobindu Upanishad|Tejobindu]], 38. [[Nadabindu Upanishad|Nadabindu]], 39. [[Dhyanabindu Upanishad|Dhyanabindu]], 40. [[Brahmavidya Upanishad|Brahmavidya]], 41. [[Yogatattva Upanishad|Yogatattva]], 42. [[Atmabodha Upanishad|Atmabodha]], 43. [[Naradaparivrajaka]], 44. [[Trisikhibrahmana]], 45. [[Sita]], 46. [[Yogacudamani]], 47. [[Nirvana]], 48. [[Mandalabrahmana]], 49. [[Daksinamurti]], 50. [[Sarabha]], 51. [[Skanda]], 52. [[Tripavibhutimahanarayana]], 53. [[Advayataraka]], 54. [[Ramarahasya]]<ref>Der erste Adhyaya ist gleich Hanumaduktaramopanishad.</ref> 55. [[Ramatapaniya]], 56. [[Vasudeva]], 57. [[Mudgala]], 58. [[Sandilya]], 59. [[Pankl|Paingala]], 60. [[Ashrama Upanishad|Bhikshuka]]<ref>Ist der Hauptsache nach gleich Asrama, Cap. 4.</ref>, 61. [[Maha Upanishad|Maha]], 62. [[Sariraka]], 63. [[Yogashikha Upanishad|Yogasikha]], 64. [[Turiyatitavadhuta]]<ref>Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa.</ref> 65. [[Sannyasa Upanishad|Sannyasa]]<ref>Ist Kanthasruti 1-2 mit Zusätzen.</ref>, 66. [[Paramahamsaparivrajaka]], 67. [[Akshamalika]], 68. [[Avyakta]], 69. [[Ekakshara]], 70. [[Annapurana]], 71. [[Surya]], 72. [[Akshi]], 73. [[Adhyatma]], 74. [[Kundika]]<ref>Ist Sannyasa 2-5 in anderer Rezension.</ref>, 75. [[Savitri]], 76. [[Atma Upanishad|Atma]], 77. [[Pasupatabrahma]], 78. [[Parabrahma]]<ref>Ist eine andere Rezension von Brahma Up. mit starken Abweichungen.</ref>, 79. [[Avadhuta]], 80. [[Tripuratapini]], 81. [[Devi]], 82. [[Tripura]], 83. [[Katha(-rudra)]]<ref>Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen.</ref> 84. [[Bhavana]], 85. [[Rudrahridaya]], 86. [[Yogakundali]], 87. [[Bhasmajabala]], 88. [[Rudrakshajabala]], 89. [[Ganapati]], 90. [[Darshana Upanishad|Darsana]], 91. [[Tarasara]], 92. [[Mahavakya]], 93. [[Pancabrahma]], 94. [[Pranagnihotra Upanishad|Pranagnihotra]], 95. [[Gopalatapini]], 96. [[Krishna]], 97. [[Yajnavalkya]]<ref>Ist nochmals Tabala Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.</ref>, 98. [[Varaha]], 99. [[Satyayana]], 100. [[Hayagriva]], 101. [[Dattatreya]], 102. [[Garuda Upanishad|Garuda]], 103. [[Kalisamtarana]], 104. [[Jabali]], 105. [[Saubhagyalakshmi]],106. [[Sarasvatirahasya]], 107. [[Bahvrica]], 108. [[Muktika]].


Daß die Muktika von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Mandukya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene [[Karika]] des [[Gaudapada]] darunter mitverstehen, von dogmatischem Standpunkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der [[Vedanta]]lehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten) Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren [[Veden]] nebst den drei wichtigsten [[Atharva]]-Upanishaden (Mundaka, Prasna, Mandukya); auffallend ist nur die Ausschließung von Svetasvatara, Maitrayani und namentlich Kaushitaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktika sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in [[Indien]] gedruckt worden und dort in aller [[Hand|Hände]]. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikastelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanishaden bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva-Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abgesehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich.


Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in [[Telugu]]-Charakteren gedruckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider vielfach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in [[Bombay]] abzuwarten ist.<ref>Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetasvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jabala versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktika. Mandukya erscheint leider ohne Gaudapadas Karika, und hinter Narayana ist Mahanarayana eingeschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.</ref> Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teilweise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens weisende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwürdigkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem [[Rigveda]], 19 dem weißen, 32 dem schwarzen [[Yajurveda]], 16 dem [[Samaveda]] und 31 dem [[Atharvaveda]] zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: Sarvopanishadam Madhye Saram Ashtottaram Satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allgemeinere Anerkennung gefunden haben.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Mukti]]
*[[Mukti]]
*[[Mukta]]
*[[Mukta]]
*[[Oupnek'hat]]


[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
{{dnf}}
{{dnf}}

Version vom 8. September 2014, 15:38 Uhr

Muktika (Sanskrit) benennt eine Sammlung von 108 Upanishaden.

Die Sammlung der Muktika Upanishad - Erläuterungen von Paul Deussen

Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 645 - 648 .

In dieser, wie der Name besagt, die Frage nach der Erlösung (Mukti) behandelnden Upanishad, empfiehlt der als Inkarnation des Visnu auftretende Rama dem ihn befragenden Hanuman als Mittel der Erlösung Vers 26-28 (ed. Jivananda Vidyasagara, Calc. 1872) die Upani-shaden:

26. Mandukya schon allein hinreicht

Für den Erlösung Wünschenden. -
Wem dann das Wissen noch mangelt,
Der liest die zehn Upanishaden.

27. Dann wird er, alsobald wissend,

Zu meiner Stätte gehen ein. -
Wer danach noch bedarf Stärkung
Des Wissens, Sohn der Anjana,

28. Der kommt zum Ziel, wenn er liest die

Zweiunddreißig Upanishaden. -
Doch die hundertundacht lese,
Wer gleich beim Tod Erlösung wünscht.

Diese 108 Upanishaden werden sodann von Rama dem Hanuman, und zwar in folgender Reihenfolge, aufgezählt:

1. Isa, 2. Kena, 3. Kathaka, 4. Prasna, 5. Mundaka, 6. Mandukya, 7. Taittiriya, 8. Aitareya, 9. Chandogya, 10. Brihadaranyaka, 11. Brahma, 12. Kaivalya, 13. Jabala, 14. Svetasvatara, 15. Hamsa, 16. Arunika, 17. Garbha, 18. Narayana, 19. Paramahamsa, 20. Amritabindu, 21. Amritanada, 22. Atharvasiras, 23. Atharvasikha, 24. Maitrayani[1], 25. Kaushitaki, 26. Brihajjabala, 27. Nrisinhatapaniya, 28. Kalagnirudra, 29. Maitreya[2], 30. Subala, 31. Kshurika, 32. Mantrika[3], 33. Sarvasara[4], 34. Niralamba, 35. Suka rahasya, 36. Vajrasuci, 37. Tejobindu, 38. Nadabindu, 39. Dhyanabindu, 40. Brahmavidya, 41. Yogatattva, 42. Atmabodha, 43. Naradaparivrajaka, 44. Trisikhibrahmana, 45. Sita, 46. Yogacudamani, 47. Nirvana, 48. Mandalabrahmana, 49. Daksinamurti, 50. Sarabha, 51. Skanda, 52. Tripavibhutimahanarayana, 53. Advayataraka, 54. Ramarahasya[5] 55. Ramatapaniya, 56. Vasudeva, 57. Mudgala, 58. Sandilya, 59. Paingala, 60. Bhikshuka[6], 61. Maha, 62. Sariraka, 63. Yogasikha, 64. Turiyatitavadhuta[7] 65. Sannyasa[8], 66. Paramahamsaparivrajaka, 67. Akshamalika, 68. Avyakta, 69. Ekakshara, 70. Annapurana, 71. Surya, 72. Akshi, 73. Adhyatma, 74. Kundika[9], 75. Savitri, 76. Atma, 77. Pasupatabrahma, 78. Parabrahma[10], 79. Avadhuta, 80. Tripuratapini, 81. Devi, 82. Tripura, 83. Katha(-rudra)[11] 84. Bhavana, 85. Rudrahridaya, 86. Yogakundali, 87. Bhasmajabala, 88. Rudrakshajabala, 89. Ganapati, 90. Darsana, 91. Tarasara, 92. Mahavakya, 93. Pancabrahma, 94. Pranagnihotra, 95. Gopalatapini, 96. Krishna, 97. Yajnavalkya[12], 98. Varaha, 99. Satyayana, 100. Hayagriva, 101. Dattatreya, 102. Garuda, 103. Kalisamtarana, 104. Jabali, 105. Saubhagyalakshmi,106. Sarasvatirahasya, 107. Bahvrica, 108. Muktika.

Daß die Muktika von diesen 108 Upanishaden in erster Linie Mandukya empfiehlt, ist, wenn wir die in der Sammlung einbegriffene Karika des Gaudapada darunter mitverstehen, von dogmatischem Standpunkte aus begreiflich: beide bieten eine vortreffliche Übersicht der Vedantalehre. Auch die weiter folgende Empfehlung der zehn (ersten) Upanishaden ist vollkommen verständlich: es sind die Upanishaden der drei älteren Veden nebst den drei wichtigsten Atharva-Upanishaden (Mundaka, Prasna, Mandukya); auffallend ist nur die Ausschließung von Svetasvatara, Maitrayani und namentlich Kaushitaki. Diese zehn ersten Upanishaden der Muktika sind denn auch, und zwar in der von ihr angegebenen Reihenfolge, wiederholt in Indien gedruckt worden und dort in aller Hände. Unverständlich ist es hingegen, wenn die Muktikastelle dann weiter die (ersten) zweiunddreißig Upanishaden bevorzugt wissen will; es befinden sich sehr zweifelhafte Produkte darunter, während viele, allgemein anerkannte Atharva-Upanishaden erst später in der Aufzeichnung folgen. Für die Reihenfolge ist, abgesehen von der Voranstellung der zehn Haupt-Upanishaden, ein Prinzip nirgendwo ersichtlich.

Diese 108 Upanishaden liegen seit 1883, in Telugu-Charakteren gedruckt, mit mancherlei Beigaben in einem 124 + 902 Seiten zählenden Band vor, ohne Kommentare, ohne jede Worttrennung und leider vielfach unkorrekt, so daß stellenweise nicht durchzukommen ist, und vor eingehender Bearbeitung der in Aussicht stehende Neudruck der 108 Upanishaden in Bombay abzuwarten ist.[13] Manche, auch anderweitig bekannte Upanishaden erscheinen in dieser Sammlung ganz oder teilweise unter anderem Namen (vgl. die Anmerkungen auf S. 533), vieles davon in völlig veränderter Anordnung; mehrere auch in den übrigen Sammlungen vorkommende kleine Upanishaden sind in der Telugu-Ausgabe durch Zutaten auf das Zehnfache und Zwanzigfache ihres Umfangs erweitert, wie wir dies gelegentlich anmerken werden. Es scheint somit hier eine eigentümliche, nach dem Süden Indiens weisende und jedenfalls sehr beachtenswerte und nähere Untersuchung verdienende Upanishad-Tradition vorzuliegen, für deren Glaubwürdigkeit es allerdings kein gutes Vorurteil erweckt, daß von den 108 Upanishaden willkürlich und ohne einen Anschein von Berechtigung 10 dem Rigveda, 19 dem weißen, 32 dem schwarzen Yajurveda, 16 dem Samaveda und 31 dem Atharvaveda zugeschrieben werden. Daß auch diese Sammlung nur eine Auswahl aus einem noch größeren vorliegenden Material ist, scheint zu folgen aus Muktika, Vers 44: Sarvopanishadam Madhye Saram Ashtottaram Satam. Aber auch unter den 108 aufgenommenen Upanishaden sind viele, welche in keiner der demnächst zu nennenden Sammlungen Aufnahme, mithin keine allgemeinere Anerkennung gefunden haben.

Siehe auch

  1. Ist gleich Maitr. 1-6,8. Statt 4,4-6 stehen die Verse 6,34 (oben S. 357-858). Adhyaya 5 wird als Schluß zu Adhyaya 4 gerechnet.
  2. Der Eingang ist aus Maitrayana Up., das Weitere eigentümlich.
  3. Ist eine andere Rezension von Culika.
  4. Ist im wesentlichen gleich Sarvopanishatsara.
  5. Der erste Adhyaya ist gleich Hanumaduktaramopanishad.
  6. Ist der Hauptsache nach gleich Asrama, Cap. 4.
  7. Ist eine Nachbildung von 19. Paramahamsa.
  8. Ist Kanthasruti 1-2 mit Zusätzen.
  9. Ist Sannyasa 2-5 in anderer Rezension.
  10. Ist eine andere Rezension von Brahma Up. mit starken Abweichungen.
  11. Ist Kanthasruti 3-5 mit Erweiterungen.
  12. Ist nochmals Tabala Up. 5-6 mit einer metrischen Coda.
  13. Derselbe ist mir endlich (März 1896) während der Drucklegung des vorliegenden Werkes zugegangen. Svetasvatara ist vor Brahma, Kaivalya, Jabala versetzt, und Brahmabindu hat mit Brahma die Stelle getauscht, - beides gegen die Reihenfolge der Muktika. Mandukya erscheint leider ohne Gaudapadas Karika, und hinter Narayana ist Mahanarayana eingeschoben. Gewisse orthographische Eigentümlichkeiten scheinen auf (ganze oder teilweise) Abhängigkeit vom Telugu-Druck zu deuten.