Mönch

Aus Yogawiki

Mönchtum bezeichnet alle von Mönchen und Nonnen praktizierten religiösen Lebensformen: mit heilsamen, asketischen Idealen - geradezu hier: "Nivritti": weltlichen Zielen entsagend, ganz spirituell; vor allem im Buddhismus, im Christentum, im Hinduismus und im Daoismus (vgl. Tao).

Mönche

Wortherkunft

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Der Mönch bzw. die Nonne lebt zeitweise oder auf Lebenszeit im Dienst eines Glaubens: Mönch vom griechischen μοναχός, monachos (von monos, d. heißt „allein“). Es steht auch für eins.

Grundlegendes

Ursprünge

Bereits in vielen alten Kulturen gab es Verhaltensweisen und Anforderungen an ausgewählte Personen, die die Methoden und Wege des Mönchtums vorwegnahmen und übernommen werden.

Yoga gehört dazu: seine geistigen und körperlichen Übungen der Enthaltsamkeit und Konzentration. In der mystischen Lehre des Hinduismus sollen vor allem Meditation und Askese den Menschen vom Gebundensein an die Last des Körperlichen befreien und die Vereinigung des Individuums mit dem unendlichen Universum ermöglichen. Die vielen verschiedenen Formen von Yoga mit ihrer eigenen Philosophie und Praxis legen teils meditativ ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration und vollkommene Versenkung; andere eher auf körperliche Übungen oder die Askese.

Auch die strengen kultischen Reinheitsvorschriften der Hochkulturen des Altertums oder Forderungen nach Enthaltsamkeit als Voraussetzung für bestimmte rituelle und religiöse Praktiken für deren Priester waren Vorläufer. Im Schamanismus der eurasischen Urvölker werden wesentliche Elemente, wie wir sie später im Mönchtum aller Religionen wiederfinden, sichtbar. Der "Schamane" ist ein Stammesmitglied mit übernatürlichen Mächten verbunden und wohl fähig, magische Handlungen wie Himmelsreisen oder Heilungen... zu vollbringen. Er kann vor allem seinen Stamm oder einzelne Stammesmitglieder vor feindlichen übernatürlichen Einflüssen schützen. Er verhandelt mit den guten und bösen Geistern, bringt Opfer und verschafft sich Visionen durch Trance, bzw. Ekstase (... Fasten, Einsamkeit, Tanz und Musik..)..

Ziele

Ein Hauptziel des Mönchtums ist das mystische Streben nach der diesseitigen Vereinigung mit der allumfassenden Gottheit bzw. das Erreichen der vollkommenen inneren Leere mit der unmittelbaren Erfahrung einer göttlichen transzendenten Realität, die die gewöhnliche Erkenntnisfähigkeit des Menschen übersteigt. Dem Ziel können z.B. ekstatische Hingabe, Meditation, Gebet, Askese, Fasten, aber auch Kasteiung, Selbstgeißelung und Kampftechniken dienen.

Zitat

  • Es ist nichts Leichtes um das Tun eines Mönchs; deshalb haben auch schon viele, die hierher kamen, nicht ausgehalten. (Der Eremit Palamon zu seinem Schüler Pachomios, um 320 n. Chr.)
  • Das Buch vom Mönchischen Leben; Rainer Maria Rilke

Lebensformen

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Allein oder gemeinsam einsam

Ein Mönch kann allein als Einsiedler (Eremit), als Anachoret leben, entweder abgeschlossen für sich in der Nähe der menschlichen Siedlungen oder weit weg in der Wildnis der Wälder oder in der Einsamkeit der Wüste. Die irischen und gallischen Mönche des 5. und 6. Jahrhunderts sind sogar auf entlegene Inseln geflüchtet oder überließen sich auf kleinen Booten den Gefahren des Meeres. Strengster Anachorese unterwerfen sich auch heute noch buddhistische Mönche in Tibet, die sich allein in dunkle Höhlen einmauern lassen, nur mit einer Durchreiche für Essen mit der Außenwelt verbunden.

Andere Mönche, die sogenannten Koinobiten, führen ein mehr oder weniger zurückgezogenes "gemeinsames Leben" (= griechisch koinos bios) in Klöstern.

Eine Vita contemplativa - ein zurückgezogenes Leben allein oder in Gemeinschaft, wie u a. schon im buddhistischen Mönchtum seit dem 5. Jahrhundert v. Chr.; bei Eremiten des 3. und 4. nachchristlichen Jahrhunderts - verlangt die Hinwendung zur betrachtenden Anbetung Gottes im immerwährenden Gebet. Die Vita activa dagegen betont tätige Nächstenliebe, karma-yoga, bhakti.

Acedia

Acedia, die tödliche Langeweile, beschreibt in den Erfahrungen der ersten christlichen Einsiedler die Auswirkungen von trübsinnigen Gedanken, die als persönlichkeitsgefährdend gelten und depressiv machen. Der Schriftsteller Euagrios Pontikos sah in der Depression ein Übermaß an Verstimmtheit, Ekel und Überdruss. Er schrieb von einer gefährlichen Erschlaffung der Seelenkräfte, die den Mönch dem Wahnsinn und dem Scheitern seiner Bemühungen ausliefern. Die christlichen Mönche entwickelten, ausgehend von der Lebensweise des Heiligen Antonius, ein Programm, das Arbeit und Gebet in gesundem Verhältnis gegenüberstellt. Die Arbeit schützte den Mönch vor übertriebener Nabelschau und diente zwei Zielen: beim Gebet die Gedanken zu bündeln und nicht abschweifen zu lassen und zweitens zum Erwerb des Lebensunterhalts. Demgegenüber ist den buddhistischen Mönchen das aktive Betteln verboten; sie dürfen nur annehmen, was ihnen Andere freiwillig bieten. Viele buddhistische Schulen lehnen auch Arbeit der Mönche zum Lebensunterhalt ab, in anderen, insbesondere dem Zen-Buddhismus, ist sie Teil der Praxis.

Arm oder reich?

Eng verbunden mit der Frage des Lebensunterhaltes ist die Frage des Besitztums. Den frühen Einsiedlern wurde das Recht auf ihren (bescheidenen) Besitz - Kleidung, Bücher, Nahrungs- und Produktionsmittel, vielleicht sogar eine eigene Hütte - zugestanden. Durch Arbeit und Spenden aus der Bevölkerung konnte dieser Besitz vermehrt werden, barg aber auch die Gefahr, dass dieser Besitz geraubt oder zu vermehrten Ausgaben für das leibliche Wohl des Mönchs verwendet werden konnte. Die Klostergründer lösten das Problem dadurch, dass dem einzelnen Mönch völlige Besitzlosigkeit vorgeschrieben wurde und alles Vermögen dem Kloster übertragen wurde. Auf diese Weise war es möglich, dass unermesslich reiche Klöster existierten, während die einzelnen Mönche als besitzlos galten.

Kampf und Krieg

Nachdem die buddhistischen Mönche in China feststellten, dass das lange Meditieren dem Kreislauf schadet, hat der Meister Bodhidharma (s. u.) auf der Grundlage einer indischen Kampftechnik ein Bewegungsprogramm für seine Mönche ausgearbeitet, das sich zur berühmten Kung-Fu-Kampfkunst entwickelte. Bald waren die Kung-Fu-Mönche beliebte Mitstreiter in den Machtkämpfen der lokalen Herren und der Kaiser. Auch im orientalisch-christlichen Mönchtum tauchten schon in der Spätantike bewaffnete Mönchsorden auf, die die alexandrinischen Bischöfe in ihrem Kampf gegen das Heidentum und rivalisierende Häresien unterstützten. Während der Kreuzzüge wurde das auf christlich-ritterlichen Idealen basierende Kriegermönchtum (Tempelritter, Deutschherrenorden) zu einer der Stützen bei der Eroberung und Verteidigung des Heiligen Landes. Die mönchischen Ideale der Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe und das Tötungsverbot stehen hierbei natürlich nicht mehr im Vordergrund.

Heute hier, morgen dort

Von Anfang an wurde im Mönchtum die Standortfrage diskutiert. Es gab Mönche, die ihre Askese in der Heimatlosigkeit suchten und rastlos umherzogen, während andere das freie Umherziehen als unwürdig ablehnten und die Sesshaftigkeit (stabilitas loci) bevorzugten. Im Hinduismus sind die umherziehenden Mönche, die sich nirgendwo länger aufhalten dürfen, um keine soziale Kontakte anknüpfen zu können, vorherrschend, während im Christentum das freie Umherschweifen der Wandermönche als der Unmoral Vorschub leistend betrachtet wurde und schon bald nicht mehr praktiziert wurde.

Fernöstliche Religionen

Hinduismus

Die Mönche des Hinduismus sind die Sadhus (Sadhu = der Gute), die mit Swami angeredet werden oder mit Baba, Vater. Sadhus, die heiligen Männer Indiens, leben häufig als umherziehende, heimatlose Bettelmönche in ständiger Askese und Heimatlosigkeit. Andere dagegen bilden Gemeinschaften in einem Ashram oder einem Tempelkomplex. Sie treten in verschiedenen religiösen Ausprägungen auf. Unter den verschiedenen hinduistischen Orden gibt es z. B. Vaishnava, die Anhänger Vishnus, nach außen hin dadurch erkennbar, dass sie ihr Haar bis auf ein Büschel am Hinterkopf rasieren, oder Shaivas, die Anhänger Shivas, die ihr Haar wild wachsen lassen. Nach seinem Entschluss zur Entsagung schließt sich der künftige Sadhu einem Guru an, der ihn in die spirituelle Lehre sowie in Techniken der Askese und Meditation (Yoga) einführt und dem er als Schüler dient. Diese Asketen werden auch Muni genannt, ein Wort, das mit dem deutschen Mönch verwandt ist.

Ein Sadhu legt ein persönliches Gelübde ab, das je nach den Vorschriften seines Gurus verschiedene Anforderungen auferlegt. Das kann Heimatlosigkeit sein, Armut, sexuelle Enthaltsamkeit, Fasten sowie völlige Bedürfnislosigkeit. Einige Sadhus dürfen keine sozialen Kontakte zu den Mitmenschen pflegen, halten sich nie lange an einem Ort auf und leben von dem, was sie von ihren Mitmenschen erhalten. Manche von ihnen fallen durch bizarres Verhalten auf, durch extreme Formen der Askese und Selbstquälung, andere sind für ihren Rauschgiftkonsum bekannt. Viele Sadhus sehen die Welt als Trugbild, der man sich entsagt und der man sich abtöten soll, um Erleuchtung in der transzendenten Wirklichkeit zu erlangen. Sie suchen Erlösung aus dem ewigen Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt.

Seit dem achten Jahrhundert gibt es im Hinduismus auch Klöster (Matha), die meist mit Tempeln assoziiert sind. Die ersten wurden unter Shankara, einem großen Hindu-Philosophen, gegründet, der mit seinen Mönchen den Hinduismus dem wachsenden Buddhismus gegenüber stärken wollte. Die dort lebenden Samnyasin, die 'Entsagenden', folgen noch heute dem alten Ideal der Askese, suchen spirituelles Wachstum, studieren und lehren die Heiligen Schriften. Hindumönche, die sich neben spirituellen Aktivitäten auch mit philanthropischen und humanistischen Aufgaben beschäftigen sind besonders jene der Ramakrishna-Mission sowie die der Swaminarayan-Mission, beide in Indien sehr populär. Dem Ramakrishna-Orden gehören auch Nonnen an.

Jainismus

Der Jainismus besteht aus zwei Schulen, den Digambaras und den Shvetambaras. Die Digambaras (Sanskrit: die Luftgekleideten) sind überwiegend Mönche; sie sind strenge Asketen und Verfechter des uneingeschränkten Existenzrechtes eines jeden Lebewesens. In ihrem Alltag treffen sie Vorkehrungen, um ein versehentliches Töten oder Verletzen anderer Lebewesen zu vermeiden. So tragen sie z. B. einen Mundschutz um ein versehentliches Einatmen von Insekten zu verhindern. Digambaras lehnen materiellen Besitz ab und sind meist nur mit einem Lendentuch bekleidet. Sie leben teilweise oder vollständig nackt; daher die Bezeichnung Digambara - die Luftgekleideten. Die Digambaras legen die Gebote des Jainismus strenger aus als die Shvetambaras, die ebenfalls Gläubige des Jainismus, jedoch überwiegend Laien sind.

Buddhismus

Hauptartikel: Buddhistisches Mönchtum

Im Buddhismus gab es die Mönchsgemeinde (Sangha) von Beginn an, also etwa seit 500 v. Chr. Zunächst nur für Mönche und später auch für Nonnen, wurden beide Orden von Buddha (um 560 - 480 v. Chr.) selbst gegründet. In den ersten Jahren wurden Anwärter nur vom Buddha selbst ordiniert. Später - mit schnell wachsender Gemeinde - übertrug er das Recht, Mönche aufzunehmen, seinen Jüngern. Das buddhistische Mönchs- und Nonnenleben ist asketischer als das in christlichen Orden. Zunächst gab es nur hauslose Wandermönche, erst später wurden Aufenthaltsstätten und Unterkünfte gestiftet. Bis dahin wurden nur zur Regenzeit Hütten gebaut, die am Ende wieder abgerissen wurden.

Die große Verehrung, die den buddhistischen Mönchen entgegen gebracht wird, gilt weniger der Person selbst als vielmehr dem Respekt vor dem Dharma, das der Mönch oder die Nonne verkörpert bzw. repräsentiert.

Der Lamaismus (Vajrayana) stützt sich auf die gleichen philosophischen Grundlagen wie das Mahayana.

Klosterleben in Thailand

In ganz Thailand gab es im Jahre 1998 ungefähr 30.678 buddhistische Tempelanlagen (Wat) [1], die vor allem in ländlichen Gebieten nicht nur Zentrum des religiösen, sondern auch des sozialen Lebens sind. Die Zahl der Mönche betrug 1998 rund 260.000. Traditionell tritt fast jeder männliche Thai, aber nur wenige Frauen, einmal im Leben für mehrere Wochen in ein Kloster ein, um sich in der Meditation zu üben und den Regeln der Mönchs- bzw. Nonnengemeinschaft (siehe auch Sangha) zu unterziehen. Etwa ein Drittel der männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 18 / 20 Jahren lebt für ein bis sechs Jahre als Novizen im Tempel und geht von dort aus in besondere Mönchsschulen mit Schwerpunkt „Religionsunterricht“ aber auch mit anderen Fächern.

Nach Beendigung der Schule legen die meisten von ihnen die Robe ab und kehren als Laien in die Gesellschaft zurück, um zu studieren, eine Lehre zu machen oder einen Job zu suchen. Sofern ein Novize mit 20 Jahren noch im Tempel ist, muss er sich entscheiden auszutreten oder Mönch zu werden. Stirbt jemand in der Familie, ist es üblich, dass ein Familienmitglied, meist ein Sohn, Enkel oder Neffe, ordiniert wird, um die Totenfeiern als Mitglied der Sangha zu begleiten; meistens dauert dieser Tempelaufenthalt nur drei, fünf oder sieben Tage. Ist jemand in einer persönlichen Krise, vom Geschäftsleben gestresst, hat seine Pflichten als Familienvater erfüllt oder ist Witwer geworden, kann er bis zu dreimal Mönch auf Zeit sein, wobei er das Kloster und die Dauer seiner Ordination frei wählen kann. Dieser Rückzug hat häufig die Dauer einer Regenzeit (drei Monate) oder eines Jahres. Ältere nehmen damit auch Abschied vom Berufsleben und bleiben Mönche für den Rest ihres Lebens. Mönche, Novizen und Nonnen werden als Vorbilder gesehen und genießen in der Gesellschaft hohen Respekt.

Siehe auch: Das Mönchtum in Thailand

China und Japan

Daoismus

Auch im Daoismus gibt es Klöster, die ab dem 12. Jahrhundert nach Vorbild des Buddhismus eingerichtet wurden. Die Schule des Daoismus, in der zölibatäre Mönche und Nonnen in Klöstern ein Leben der Meditation und Askese leben, ist das Neidan (Quanzhen). Die Schule des Quanzhen betont, dass das Ziel nicht die physische Unsterblichkeit ist, wie in den früheren Schulen des Daoismus (z.B. der Himmelsmeister oder des Shangqing), sondern dass es um rein innerliche Prozesse geht, die den Geist über die Welt setzen. Die Quanzhen-Schule stellte die erste Schule des Daoismus dar, die nach Vorbild des Chan-Buddhismus Klöster errichtete und strenge Regeln des Zölibats, der Enthaltsamkeit von Alkohol, Fleisch, Begierden, Zorn und Reichtümern einführte (aus dem Artikel Quanzhen).

Das Shaolin-Kloster

Das buddhistische Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan wurde um 500 gegründet. Im Jahr 527 kam der Legende nach der indische Mönch Bodhidharma in das Kloster und begründete dort die Lehre des Chan-(japanisch. Zen)-Buddhismus, der den meditativen Aspekt des Mönchtums betonte. Um die von den langen Meditationen körperlich geschwächten Mönche des Klosters gesundheitlich zu fördern, entwickelte Bodhidharma auf der Grundlage von indischen Kampfformen die Techniken des Shaolin, körperliche Fitnessübungen, um die Muskulatur aufzubauen und die Gesundheit der Mönche zu stärken. Daraus entwickelten sich die bekannten und beliebten Kampftechniken des Kung Fu. In den häufigen Wirren der dynastischen Kämpfe um den chinesischen Kaiserthron waren diese Kampfmönche beliebte Verbündete, die sich nicht nur Überfällen auf ihr Kloster zu erwehren wussten, sondern auch aktiv in die Kämpfe zu Gunsten ihrer kaiserlichen Förderer eingriffen. Zeitweise unterhielt das Kloster eine Armee von 2.500 Mann. Das Kloster wurde mit Landschenkungen bedacht, der Abt des Klosters wurde zum kaiserlichen General ernannt, und die Kampfmönche genossen hohes Ansehen. Es liegt auf der Hand, dass hier die Askese zu Gunsten der Kampfbereitschaft zurücktreten musste, und auch heute leben noch Mönche im Kloster, die die Schulung in den traditionellen Kampftechniken des Kung Fu zum Broterwerb gemacht haben und als Manager von Fitnesszentren auftreten.

Japanisches Zen-Mönchtum

Zen-Buddhismus oder Zen (jap.: 禅 - Zen) ist eine in China ab dem 5. Jahrhundert nach Christus entstandene Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Daoismus beeinflusst wurde. Der chinesische Name 禅 (Chan) stammt von dem Sanskritwort Dhyana, das in das Chinesische als 禅那 (Chan'na) übertragen wurde. Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Zen auch nach Japan übertragen. Die im Westen verwendeten Begriffe zum Zen stammen meistens aus dem Japanischen.

Zentrales Element der Praxis des Zen ist die Sitzmeditation Zazen, die im Lotus-Sitz in strenger äußerer Disziplin vor allem in Klöstern ausgeübt wird. Indem der Übende alle seine Gedanken zur Ruhe bringt, ermöglicht er die mystische Erfahrung der Erleuchtung (Satori), ein oft plötzlich eintretendes Erleben universeller Einheit und Leere, das der gesamtbuddhistischen Erleuchtung (sanskr.: bodhi) entspricht. In diesem Zusammenhang ist oft vom Buddha-Werden, oder der Verwirklichung der eigenen Buddhanatur die Rede. Der Sprache und Kommunikation ist diese Erfahrung höchstens indirekt zugänglich (aus dem Artikel Zen-Buddhismus).

Der Zölibat ist in fast allen in Japan verbreiteten buddhistischen Richtungen aufgehoben, die meisten Mönche haben Familie und betreiben ihre Tempel wie einen Familienbetrieb, der später an die Kinder weitergegeben wird. Solche Familientempel sind häufig von einem kleinen Friedhof umgeben und versorgen eine lokale Gemeinde von Gläubigen mit religiösen Dienstleistungen, vor allem bei Todesfällen. Eine Randstellung unter den buddhistischen Mönchen nehmen die Bergasketen (yamabushi) ein. Sie besitzen eine eigene Tracht und eigene Riten, die stark vom esoterischen Buddhismus beeinflusst sind. [2]

Christentum

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Vorläufer im Judentum: Die Essener und die Therapeuten

Die um 150 v. Chr. bis 70 n. Chr. wirkende Sekte der so genannten Essäer oder Essener kann als Vorläufer späterer Mönchsorden angesehen werden. Sie lebten getrennt vom Tempeljudentum und in Anlehnung an Jer 31,31-34 als Neuer Bund in klösterlicher Einsamkeit. Sie forderten asketische Ordensgemeinschaft mit Gütergemeinschaft, ähnlich den ägyptischen Therapeuten bei Alexandria, bei denen es allerdings auch weibliche Mitglieder gab. Wie die Pharisäer wandten sie sich gegen die Ernennung Jonatans zum Hohenpriester und widersetzten sich seiner Führung. Das Priesterkönigtum der Hasmonäer verabscheuten sie (aus dem Artikel Essener). Ein eigentliches jüdisches Mönchtum hat sich daraus nicht entwickelt.

Johannes und Jesus

Der bekannteste Asket im Neuen Testament ist Johannes der Täufer, der den Verzicht auf Eigentum und festen Wohnsitz predigte und praktizierte. Er lebte, wie später die ersten christlichen Mönche, in der Wüste und ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.

Jesus fastete zeitweilig selbst, z. B. während seines vierzigtägigen Wüstenaufenthaltes, erließ aber kein allgemeines Gebot zu asketischen Praktiken (z.B. Fasten, Kasteiungen, Büßergewand), sondern äußerte im Gegenteil deutliche Kritik an asketischen Praktiken, sofern sie missbraucht wurden, um bei anderen Eindruck zu machen, und religiöse Herrschaftsansprüche durchzusetzen wie es die Pharisäer taten. Diese bezeichneten Jesus als "Fresser und Weinsäufer", um seinen religiösen Anspruch zu untergraben Vorlage:Bibel.

Frühchristliche Askese

Bereits Paulus von Tarsus (* um 10; † um 60/65) brachte eine gewisse leib- und lustfeindliche Haltung in die christliche Lehre ein. In Erwartung einer baldigen Neuschöpfung der Welt bevorzugte er die Jungfräulichkeit gegenüber der Ausübung der Sexualität, die er allerdings nicht als Sünde betrachtete. Die Paulus nachfolgenden Prediger und Propheten des 1. und 2. Jahrhunderts stellten darauf aufbauend das enthaltsame, jungfräuliche Leben als gottgefällig heraus.

Tertullian (* um 160; † um 220/30) entfaltete systematische Anweisungen für ein asketisches Leben von Christen, wobei hauptsächlich die Ehelosigkeit als wirksames Instrument angesehen wurde. Er scheint sich seit etwa 207 den Montanisten, einer christlichen Sekte aus Kleinasien, angeschlossen zu haben oder hegte zumindest starke Sympathien für diese Gruppe. Die Montanisten forderten eine strenge Askese, verschärftes Fasten, die Auflösung der Ehe und die Bereitschaft zum Martyrium.

Origenes (* um 185; † 253/54), der große christliche Theologe des 3. Jahrhunderts, stellte in seinen Werken den geistlichen Kampf um das Ideal der Jungfräulichkeit heraus; nur der wahre Asket werde sich Gott nähern. Ob er sich in strenger, missverstandener Auslegung von Matthäus 19,12 selbst entmannt hat, ist umstritten - Tatsache ist jedoch, dass die Selbstentmannung gängige Praxis unter asketischen Christen war und 325 auf dem Konzil von Nicäa scharf verurteilt wurde.

Frühes Mönchtum

Das frühe christliche Mönchtum suchte die Nachfolge Christi durch Weltabkehr und strenge Askese und sah sich in seinen asketischen Bemühungen in der Tradition der Märtyrer.

Athanasius (um 300–373), der Bischof von Alexandria, beschrieb in der von ihm verfassten Vita Antonii das Leben des Heiligen Antonius (um 250 - 356), des ersten christlichen Mönchs. Antonius ging als junger Mann in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste, um als Anachoret ein strenges asketisches Leben zu führen. Wüste wurde als Aufenthaltsort von Dämonen angesehen und stand damit neben den erschwerten Lebensbedingungen auch für ein hartes geistliches Ringen (vgl. Darstellung des Antonius auf der Bildtafel des Isenheimer Altars). Athanasius berichtet allerdings, dass sich Antonius vorher Rat geholt hat bei bereits asketisch lebenden Männern und von ihnen verschiedene asketische Techniken erlernt hat, was bedeutet, dass es, wie oben beschrieben, bereits eine verbreitete asketische Tradition im Christentum gab. Bereits um 305 sammelten sich um Antonius Nachahmer, die seine Lebensweise als Vorbild sahen, und bildeten so erste Mönchsgemeinschaften. Auf Antonius wird auch die mönchische Lebensweise des ora et labora, des Wechsels zwischen Meditation und Arbeit, zurückgeführt.

Diese Mönchsgemeinschaften bildeten die Vorstufe für die um 320/25 von Pachomios (um 292/94 - 346) in Oberägypten gegründeten ersten christlichen Klöster, wo viele Mönche hinter abgeschlossenen Klostermauern (lat. Klausur) ein gemeinsames - koinobitisches - Leben führten. Das Koinobion wurde von einem Abbas (Abt) genannten Vorsteher geführt und richtete sich nach gemeinsamen Regeln. Pachomios ist somit auch der Verfasser der ersten Klosterregel des christlichen Mönchtums, der so genannten Engelsregel. Seine Schwester war übrigens etwa zeitgleich die erste Leiterin einer ersten weiblichen Klostergemeinschaft.

Es gibt bei Johannes Cassianus (um 360 - 435) Berichte über andere Lebensweisen im frühen christlichen Mönchtum, zum Beispiel über die Sarabaiten genannten Mönche, die in kleinen Gruppen gemeinsam ohne vorgesetzten Abt in Dörfern oder Städten wohnten und ihrem Broterwerb nachgingen, ohne auf ihr Einkommen zu verzichten. Cassianus berichtete auch von Wandermönchen, die sich nicht an eine Einsiedelei oder an ein Kloster banden, sondern in der Heimatlosigkeit ihr Heil suchten. Die Popularität des ägyptischen Mönchtums erleichterte die Weiterverbreitung nach Palästina, Syrien, Kleinasien, unter anderem durch Hieronymus, der später selbst ein großer Förderer des christlichen Mönchtums und besonders auch des Nonnentums wurde. Spätere Auswüchse des Mönchtums waren beispielsweise in Syrien die Säulenheiligen mit ihrem berühmtesten Vertreter Symeon Stylites, die sich in sehr ungewöhnlichen Formen der Askese hervortaten.

Einer der bedeutendsten Vertreter und der Begründer einer Klosterregel für das östliche (orthodoxe) Mönchtum ist Basilius von Caesarea (um 330 - 379). Seine Kombination von Askese und Studium, ausgedrückt in der Basilius-Regel, bestimmt bis in die Gegenwart das Klosterleben der Ostkirche und hat auch Benedikt von Nursia und damit viele Orden des Westens beeinflusst. In der Anfangszeit des westlichen Klosterlebens spielten Augustinus von Hippo, Martin von Tours, Hilarius von Lerinus, Johannes Cassianus und später die irischen Wandermönche eine besondere Rolle.

Mittelalter und Neuzeit

Seit dem frühen Mittelalter ist das Mönchtum des Abendlandes von der Regel des Benedikt von Nursia geprägt. Die benediktinischen Gelübde – Stabilitas loci (Ortsbeständigkeit), Conversio morum (Bekehrung der Sitten, tägliche Umkehr) und Gehorsam – schließen sinngemäß die Beachtung der Evangelischen Räte (Ehelosigkeit, Armut, Gehorsam) ein. Weiterhin gibt Benedikt in seiner Regel Anweisungen für ein geordnetes religiöses Leben in Gemeinschaft und einen zweckdienlichen Tagesablauf. Für eine Rückbesinnung auf die Einhaltung der Regeln und die geistlichen Ziele sorgten die Zisterzienser und die Cluniazensische Reform. Im hohen Mittelalter gaben Franz von Assisi und der heilige Dominikus durch die Gründung von Bettel- und Predigerorden dem Mönchtum neue Impulse, die bis heute ein reiches Ordensleben begründen. Heutzutage unterliegt das Mönchtum − wie alle anderen Formen des geweihten Lebens − zusätzlich zur jeweiligen Ordensregel auch kirchenrechtlichen Bestimmungen.

Im östlichen christlich-orthodoxen Mönchtum spiegelt die Gründung der Klosterrepublik Athos in Nordgriechenland im 9. Jahrhundert die große Bedeutung, die das Mönchtum im byzantinischen Reich genoss, wider. Hier und in den orientalischen Klöstern, u. a. im Katharinenkloster auf dem Berg Sinai oder dem Antoniuskloster in Ägypten, hat sich die orthodoxe Klosterkultur über die Jahrhunderte der Islamisierung hinaus erhalten.

Judentum

Das Judentum hat, trotz vielversprechender Anfänge im Judentum in der Spätantike (siehe oben), kein eigenes Mönchsleben ausgebildet.

Islam

Ob die Mitglieder des Sufi-Ordens und die Derwische als Vertreter eines islamischen Mönchtums bezeichnet werden können, wird kontrovers diskutiert.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thailand at a Glance - The Prime Minister's Office
  2. Buddhistische Mönche – Religion in Japan, ein Web-Handbuch von Bernhard Scheid, Universität Wien