Beglückung

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Beglückung heißt, jemandem etwas zu geben, das ihm Glück schenken soll. Heute wird der Ausdruck Beglückung manchmal auch negativ verwendet, z.B. als Zwangsbeglückung. So sind zum Beispiel manche sozialen "Wohltaten" wohlgemeinte Zwangsbeglückungen, die niemandem nutzen. Der Mensch will frei sein, frei über sein Leben bestimmen. Manchmal ist jedoch auch Fürsorge notwendig - die dann aber auch als Zwangsbeglückung erlebt werden kann. Beglückung kann aber auch heißen, dass man sich beglücken lässt: Man freut sich, wenn andere einem helfen und beistehen. Und man kann selbst etwas tun, was anderen zum Glück verhilft.

Klee Vierblättrig Glück.jpg

Beglückung - eine Tugend. Was ist Beglückung? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beglückung gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Beglückung? Mit vielen praktischen Tipps, Videos und Anleitungen.

Beglückung als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Beglückung, ein etwas exotisch oder auch altmodisch klingendes Wort. Beglückung hat mehrere Aspekte. Beglückung ist zum einen, dass du dich bemühst, andere glücklich zu machen. Du machst es dir zum Ziel, andere Menschen zu beglücken. Zweitens kannst du dich selbst freuen und über eine Freude innere Beglückung erfahren. Beglückung klingt vielleicht etwas schwach. Ich hatte mal als Kind so eine Kinderbuchserie gelesen, da gab es so einen, der hat öfters so gestelzt dahergeredet und hat gesagt: "Ich bin beglückt." Und die anderen haben sich darüber lustig gemacht und haben gesagt: "Sage, ich freue mich, statt zu sagen, ich bin beglückt." Beglückung klingt vielleicht etwas schwach, aber vom eigentlichen Wortstamm her steckt Glück dahinter. Im Yoga würden wir sagen: "Anandoham. Meine wahre Natur ist Glück, ich bin Glück, wenn ich ganz bei mir bin, dort ist Glück, dort ist Freude."

Beglückung heißt also, sich so zu verhalten, dass man dieses innere Glück erfährt. Und Beglückung anderer heißt, zu ermöglichen, dass das innere Glück der anderen aufleuchten kann. Ich halte das für wichtig, das zu verstehen. Letztlich braucht der Mensch nichts Äußeres, wir brauchen nichts, wir brauchen nur unser wahres Selbst. Wenn wir uns selbst in der Tiefe erfahren oder auch das Selbst in anderen Menschen erfahren, wenn die Tiefe unseres Selbst sich verbindet mit dem Selbst des anderen, dann ist da Liebe, dann ist da Freude. Daher, Beglückung ist nicht etwas, dass man einem anderen aufstülpt oder das man selbst braucht, sondern Beglückung heißt, man macht etwas, das einem hilft, diese Verbindung mit seinem eigenen tiefen Glück, seiner Freude zu erfahren.

Oft wird ja unter Beglückung eher verstanden, es wirst jemanden etwas aufoktroyiert, man wird zwangsbeglückt, diesen Ausdruck kennst du z.B. Wenn z.B. der Gesetzgeber sich irgendwas hat einfallen lassen, um alle zu beglücken, die brauchen das nicht, wollen das nicht, es engt sie in der Freiheit ein, eine Überfürsorge des Staates macht alles nur schwierig, das ist Zwangsbeglückung, die kein Mensch will. Oder auch Großmütter oder Eltern geben ihrem Kind etwas, was es nicht will, aber das Kind soll sich gefälligst darüber freuen, das ist auch eine Art Zwangsbeglückung, die ich jetzt natürlich nicht damit meine. Oder der Chef gibt seinen Untergebenen, und nennt das auch bewusst dann so, irgendetwas, was die nicht wollen, aber sie werden eben zwangsbeglückt, eigentlich wollen sie etwas anderes. Ich möchte mich aber lösen von dieser Interpretation des Begriffes "Beglückung". Beglückung ist mehr die Ermöglichung, dass andere ein Glück erfahren. Um andere glücklich zu machen, gilt es, sie zu beglücken. Nicht etwas dazuzutun, sondern zu überlegen: "Was brauchen die Menschen, um glücklich zu sein? Wie könnte ich mich so verhalten, dass das innere Glück des Menschen aufleuchtet? Und was könnte ich tun, dass mein eigenes Glück aufleuchtet? Und wie können wir zusammen dieses Glück miteinander erfahren?" Oft ist es gut, darüber nachzudenken. Statt zu überlegen: "Was will der andere von mir? Und warum hat er das und das gemacht? Und wieso ist das? Und warum verhält er sich nicht vernünftig?" Manchmal hilft, anders zu denken: "Wie kann ich den anderen glücklich machen? Wie könnte ich so handeln, dass ich selbst und andere glücklich sind?" In diesem Sinne, in dieser Interpretation von Beglückung, überlege, was kannst du für deine Beglückung und die anderer Menschen tun?

Beglückung und andere Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Beglückung in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Freude ananda sonnenuntergang allein.jpg

Ähnliche Eigenschaften wie Beglückung

Ähnliche Eigenschaften wie Beglückung, also Synonyme zu Beglückung sind z.B. Freude, Frohsinn, Fröhlichkeit, Glück, Frohsinn.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Beglückung übertrieben kann ausarten z.B. in Übereifer, Manie, Übersteigertheit, Getriebenheit, Rausch . Daher braucht Beglückung als Gegenpol die Kultivierung von Ausgeglichenheit, Ruhe, Beständigkeit, Zuverlässigkeit.

Gegenteil von Beglückung

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Beglückung, Antonym zu Beglückung:

Beglückung im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Beglückung

Beglückung kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Beglückung in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Beglückung zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Beglückung kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein glücklicher Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Beglückung ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Beglückung". Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten

Klassische Autosuggestion für Beglückung

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin glücklich

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin glücklich. Om Om Om.
  • Ich empfinde Beglückung

Entwicklungsbezogene Affirmation für Beglückung

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich empfinde Beglückung" - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle die Fähigkeit zur Beglückung
  • Jeden Tag werde ich glücklicher
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Glück und Befriedigung
  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag mehr Beglückung empfinde

Wunderaffirmationen Beglückung

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:

  • Bis empfinde momentan selten wirkliches Glück. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich die Fähigkeit für Beglückung entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden
  • Ich freue mich darauf, bald sehr glücklich zu sein

Gebet für Beglückung

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Beglückung:

  • Lieber Gott, bitte gib mir die Fähigkeit zu Beglückung
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein glücklicher Mensch werde
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Beglückung mehr und mehr zum Ausdruck bringe

Was müsste ich tun, um Beglückung zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Angenommen, ich würde mehr Beglückung ausdrücken, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich hätte die Fähigkeit zu Beglückung, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Beglückung kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als beglückender Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Vortragsmitschnitt zu Beglückung - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Beglückung, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden.

Weitere Infos

Eigenschaften im Alphabet vor Beglückung

Eigenschaften im Alphabet nach Beglückung

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