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'''Meditation - zusätzliche Hilfen'''
'''Meditation - zusätzliche Hilfen''' - was kann zusätzlich hilfreich sein, um zu tiefer Meditation zu gelangen.


== Zusätzliche Hilfen für die Meditation ==
== Zusätzliche Hilfen für die Meditation ==
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=== Mula-bandha ===
=== Mula-bandha ===


Ziehe während Japa und Meditation zusätzlich zur Sitzhaltung die Beckenbodenmuskeln sanft zusammen. Das ist Mula-bandha. Es hilft der Konzentration und verhindert, dass Prana, Lebensenergie, nach unten abfließt.  
Ziehe während [[Japa]] und [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] zusätzlich zur [[Sitzhaltung]] die Beckenbodenmuskeln sanft zusammen. Das ist [[Mulabandha]]. Es hilft der [[Konzentration]] und verhindert, dass [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana], [[Lebensenergie]], nach unten abfließt.  


=== Kumbhaka ===
=== Kumbhaka ===


Mache in der Meditation den Atem so ruhig wie möglich und halte ihn so lange an, wie es für dich angenehm möglich ist. Das ist Kumbhaka. Es macht den Geist fest und trägt erheblich zur Konzentration bei.
Mache in der [[Meditation]] den [[Atem]] so ruhig wie möglich und halte ihn so lange an, wie es für dich angenehm möglich ist. Das ist [[Kumbhaka]]. Es macht den [[Geist]] fest und trägt erheblich zur [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/konzentration/ Konzentration] bei.


=== Yogische Ernährung ===
=== Yogische Ernährung ===


Halte dich an eine sattvige Diät und iß mäßig (mitahara ). Ein überladener Magen macht schläfrig und beeinträchtig die Praxis. Ein Schlemmer, ein der Sinnenfreude hingegebener oder träger Mensch kann nicht mit Erfolg meditieren. Milchdiät macht den Körper leichts, sodass man be¬quem stundenlang in einer Stellung sitzen kann. Wenn du dich im Laufe deiner Intensivpraxis einmal etwas geschwächt fühlst, ein paar Tage lang Milchreis oder eine andere stärkende Diät. Wer intensiv im Dienst der Verbreitung von Spiritualität tätig ist – zum Beispiel durch Vorträge und andere spirituelle Lehrtätigkeit und Aktivitäten – braucht hingegen kräftigere, substantiellere Nahrung.
Halte dich an eine [[sattvig]]e [[Diät]] und iß mäßig ([[mitahara]]). Ein überladener Magen macht schläfrig und beeinträchtig die [[Praxis]]. Ein Schlemmer, ein der Sinnenfreude hingegebener oder [[träge]]r Mensch kann nicht mit Erfolg [[meditieren]]. Milchdiät macht den Körper leicht, sodass man bequem stundenlang in einer Stellung sitzen kann. Wenn du dich im Laufe deiner Intensivpraxis einmal etwas geschwächt fühlst, iss ein paar Tage lang Milchreis oder eine andere stärkende Diät. Wer intensiv im [[Dienst]] der Verbreitung von [[Spiritualität]] tätig ist – zum Beispiel durch Vorträge und andere [[spirituell]]e Lehrtätigkeit und Aktivitäten – braucht hingegen kräftigere, substantiellere [[Nahrung]].


In der Gita stehen oft Ausdrücke wie: ananya cheta („nicht an einen anderen (als Gott) denken“), nitya yukta („sich mit dem Ewigen verbinden“), manmana („an Mich (Gott) denken“), ekagram manah („nur das Eine denken“) und sarva-bhava (Gefühl, mit allem verbunden zu sein). Alle diese Ausdrücke bedeuten, dass du dein ganzes Denken und Fühlen voll und ganz auf Gott richten musst. Nur dann kannst du zur Selbstverwirklichung kommen. Gotteserfahrung ist nicht möglich, wenn auch nur ein Gedankenstrahl abgelenkt ist.  
In der [[Gita]] stehen oft Ausdrücke wie: [[ananya]] [[cheta]] („nicht an einen anderen (als [[Gott]]) [[denken]]“), [[nitya]] [[yukta]] („sich mit dem [[Ewig]]en verbinden“), [[manmana]] („an Mich (Gott) denken“), ekagram manah („nur das Eine denken“) und [[Sarvabhava|sarva-bhava]] (Gefühl, mit allem [[verbunden]] zu sein). Alle diese Ausdrücke bedeuten, dass du dein ganzes Denken und [[Fühlen]] voll und ganz auf Gott richten musst. Nur dann kannst du zur [[Selbstverwirklichung]] kommen. [[Gotteserfahrung]] ist nicht möglich, wenn auch nur ein Gedankenstrahl abgelenkt ist.  


Sei still. Erkenne dich selbst. Erkenne DAS. Versinke im DAS. Die Wahrheit ist ganz rein und einfach.
Sei still. Erkenne dich selbst. Erkenne DAS. Versinke im DAS. Die [[Wahrheit]] ist ganz rein und einfach.


=== Meditationshaltungen ===
=== Meditationshaltungen ===


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Sitze anfangs eine halbe Stunde in einer der klassischen [[Meditationshaltung]]en wie [[Padmasana]], [[Siddhasana]] oder [[Sukhasana]] und verlängere dann die Dauer der Haltung allmählich auf drei Stunden. In einem Jahr erlangst du so [[asana]] [[siddhi]], die [[Beherrschung]] der [[Sitzhaltung]]. Jede angenehme, bequeme Sitzhaltung in der [[Meditation]] wird als [https://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ asana] bezeichnet.  
Sitze anfangs eine halbe Stunde in einer der klassischen Meditationshaltungen wie padmasana, siddhasana oder Sukhasana und verlängere dann die Dauer der Haltung allmählich auf drei Stunden. In einem Jahr erlangst du so asana siddhi, die Beherrschung der Sitzhaltung. Jede angenehme, bequeme Sitzhaltung in der Meditation wird als asana bezeichnet.  


=== Padmasana, die Lotosstellung ===
=== Padmasana, die Lotosstellung ===


Lege den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel. Lege die Hände neben die Knie auf die Oberschenkel. Halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Schließe die Augen und konzentriere dich auf Trikuti, den Raum zwischen den Augenbrauen. Diese Lotosstellung wird auch Kamalasana genannt. Sie ist ideal für die Meditation und besonders empfehlenswert für Menschen, die im Familien- und Berufsleben stehen.  
Lege den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel. Lege die Hände neben die Knie auf die Oberschenkel. Halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Schließe die Augen und [[Konzentrieren|konzentriere]] dich auf [[Trikuti]], den Raum zwischen den Augenbrauen. Diese Lotusstellung wird auch [[Kamalasana]] genannt. Sie ist ideal für die [https://blog.yoga-vidya.de/category/podcast/meditationsanleitung/ Meditation] und besonders empfehlenswert für [[Menschen]], die im Familien- und Berufsleben stehen.  


=== Siddhasana, die „vollkommene Stellung“ ===
=== Siddhasana, die „vollkommene Stellung“ ===


Ebenfalls eine wunderbare Haltung für die Meditation. Lege eine Ferse an den Anus  – du setzt dich also auf eine Ferse drauf – und die andere Ferse in die Höhe der Genitalien. Wie in Padmasana lege die Hände nahe bei den Knien auf und halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Bei geschlossenen Augen konzentriere dich auf Trikuti oder die Nasenspitze. Diese Stellung ist besonders empfehlenswert für brahmacharis  und Sannyasins .  
Ebenfalls eine wunderbare Haltung für die Meditation. Lege eine Ferse an den Anus  – du setzt dich also auf eine Ferse drauf – und die andere Ferse in die Höhe der Genitalien. Wie in Padmasana lege die Hände nahe bei den Knien auf und halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Bei geschlossenen Augen konzentriere dich auf Trikuti oder die [[Nasenspitze]]. Diese Stellung ist besonders empfehlenswert für [[Brahmachari]]s und [[Sannyasin]]s .  


=== Svastikasana – die „Stellung des Wohlwollens“ ===
=== Svastikasana – die „Stellung des Wohlwollens“ ===
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Sukhasana, wörtlich die „angenehme Stellung“ umfasst jede leichte, bequeme Stellung mit gekreuzten Beinen für Japa und Meditation. Wichtig ist, dass Kopf und Oberkörper in einer geraden Linie bleiben.  
Sukhasana, wörtlich die „angenehme Stellung“ umfasst jede leichte, bequeme Stellung mit gekreuzten Beinen für Japa und Meditation. Wichtig ist, dass Kopf und Oberkörper in einer geraden Linie bleiben.  


Hier eine Variante, die besonders für ältere Menschen sehr angenehm ist:
'''Hier eine Variante, die besonders für ältere Menschen sehr angenehm ist:'''


Falte ein größeres Tuch längs. Stelle die Füße auf den Boden und ziehe die Knie Richtung Brust hin.  Halte ein Ende des Tuchs am linken Knie, führe das Tuch von links um den Rücken herum bis zum rechten Knie und verknote dann die beiden Enden vor den Knien. Lege die Hände zwischen die Knie. Da Beine, Hände und Rücken gestützt sind, kann man in dieser Stellung lange Zeit sitzen.  
Falte ein größeres Tuch längs. Stelle die Füße auf den Boden und ziehe die Knie Richtung Brust hin.  Halte ein Ende des Tuchs am linken Knie, führe das Tuch von links um den Rücken herum bis zum rechten Knie und verknote dann die beiden Enden vor den Knien. Lege die Hände zwischen die Knie. Da Beine, Hände und Rücken gestützt sind, kann man in dieser Stellung lange Zeit sitzen.  
    
    
Asanas allgemein und die Sitzhaltung im engeren Sinne sind gut für die körperliche Gesundheit – sie helfen zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Verdauungsschwäche, Verstopfung und vielem mehr – und die feste Stellung hilft auch, rajas, Unruhe, zu reduzieren. Wenn du fest und gut sitzen kannst, kannst du sehr gut Pranayama und Meditation üben.
Asanas allgemein und die Sitzhaltung im engeren Sinne sind gut für die körperliche [[Gesundheit]] – sie helfen zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Verdauungsschwäche, [[Verstopfung]] und vielem mehr – und die feste Stellung hilft auch, [[rajas]], [[Unruhe]], zu reduzieren. Wenn du fest und gut sitzen kannst, kannst du sehr gut [[Pranayama]] und Meditation üben.


Asana ist das dritte Glied in den 8 Stufen (ashtanga) des raja-yoga von Patanjali. Vorher kommt Yama, ethische Grundsätze wie Nichtverlezten, Wahrhaftigkeit usw. – und Niyama, eigene Disziplin wie Reinheit, Zufriedenheit, Askese, Selbststudium usw. Danach folgt Asana, die Sitzhaltung. Wenn man in der Sitzhaltung gut gegründet ist, ist man frei von Gegensatzpaaren wie Hitze und Kälte – sie werden einen nicht mehr stören. Am besten geht das Asana mit leerem Magen, oder gegebenenfalls einer kleinen Tasse Milch, Tee oder Kaffee vorher.  
Asana ist das dritte Glied in den acht Stufen ([[ashtanga]]) des [https://schriften.yoga-vidya.de/patanjali-raja-yoga-sutra/ raja-yoga] von [[Patanjali]]. Vorher kommt [[Yamas|Yama]], ethische Grundsätze wie [[Nichtverletzen]], [[Wahrhaftigkeit]] und so weiter – und [[Niyamas|Niyama]], eigene [[Disziplin]] wie [[Reinheit]], [[Zufriedenheit]], [[Askese]], [[Selbststudium]] und so weiter. Danach folgt Asana, die Sitzhaltung. Wenn man in der Sitzhaltung gut gegründet ist, ist man frei von Gegensatzpaaren wie Hitze und Kälte – sie werden einen nicht mehr [[stören]]. Am besten geht das Asana mit leerem Magen, oder gegebenenfalls einer kleinen Tasse Milch, Tee oder Kaffee vorher.  


Asana im engeren Sinn im Rahmen der ashtanga ist die Sitzhaltung für die Meditation. Für die Gesundheit ganz allgemein sind weitere Stellungen wie shirshasana (Kopfstand), sarvangasana (Schulterstand), matsyasana (Fisch) oder pashchimottanasana (Vorwärtsbeuge) zu empfehlen.
Asana im engeren Sinn im Rahmen der ashtanga ist die Sitzhaltung für die Meditation. Für die Gesundheit ganz allgemein sind weitere Stellungen wie [[Shirshasana]] (Kopfstand), [[Sarvangasana]] (Schulterstand), [[Matsyasana]] (Fisch) oder [[Paschimottanasana]] (Vorwärtsbeuge) zu empfehlen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Meditation - wie anfangen]]
* [[Meditation - wie mache ich es richtig]]
* [[Meditation - wann erste Erfolge]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/konzentration-meditation Konzentration und Meditation]
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/japa-yoga Japa Yoga]
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-kraft-gedanken Die Kraft der Gedanken]
* Sukadev Bretz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/meditieren-lernen-10-wochen-sukadev-bretz Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD]
* Sukadev Bretz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/die-yogaweisheit-patanjali-menschen-heute Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute]
* Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/yogatherapie/sukadev-bretz-ulrike-schoeber-der-pfad-gelassenheit Der Pfad zur Gelassenheit]
* Swami Vishnudevananda:[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/meditation-entspannung/meditation-mantras Meditation und Mantras]


== Seminare ==
== Seminare ==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
<rss max=4>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365</rss>
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[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Konzentration und Meditation]]

Version vom 29. August 2021, 19:28 Uhr

Meditation - zusätzliche Hilfen - was kann zusätzlich hilfreich sein, um zu tiefer Meditation zu gelangen.

Zusätzliche Hilfen für die Meditation

Swami Sivananda

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Mula-bandha

Ziehe während Japa und Meditation zusätzlich zur Sitzhaltung die Beckenbodenmuskeln sanft zusammen. Das ist Mulabandha. Es hilft der Konzentration und verhindert, dass Prana, Lebensenergie, nach unten abfließt.

Kumbhaka

Mache in der Meditation den Atem so ruhig wie möglich und halte ihn so lange an, wie es für dich angenehm möglich ist. Das ist Kumbhaka. Es macht den Geist fest und trägt erheblich zur Konzentration bei.

Yogische Ernährung

Halte dich an eine sattvige Diät und iß mäßig (mitahara). Ein überladener Magen macht schläfrig und beeinträchtig die Praxis. Ein Schlemmer, ein der Sinnenfreude hingegebener oder träger Mensch kann nicht mit Erfolg meditieren. Milchdiät macht den Körper leicht, sodass man bequem stundenlang in einer Stellung sitzen kann. Wenn du dich im Laufe deiner Intensivpraxis einmal etwas geschwächt fühlst, iss ein paar Tage lang Milchreis oder eine andere stärkende Diät. Wer intensiv im Dienst der Verbreitung von Spiritualität tätig ist – zum Beispiel durch Vorträge und andere spirituelle Lehrtätigkeit und Aktivitäten – braucht hingegen kräftigere, substantiellere Nahrung.

In der Gita stehen oft Ausdrücke wie: ananya cheta („nicht an einen anderen (als Gott) denken“), nitya yukta („sich mit dem Ewigen verbinden“), manmana („an Mich (Gott) denken“), ekagram manah („nur das Eine denken“) und sarva-bhava (Gefühl, mit allem verbunden zu sein). Alle diese Ausdrücke bedeuten, dass du dein ganzes Denken und Fühlen voll und ganz auf Gott richten musst. Nur dann kannst du zur Selbstverwirklichung kommen. Gotteserfahrung ist nicht möglich, wenn auch nur ein Gedankenstrahl abgelenkt ist.

Sei still. Erkenne dich selbst. Erkenne DAS. Versinke im DAS. Die Wahrheit ist ganz rein und einfach.

Meditationshaltungen

Sitze anfangs eine halbe Stunde in einer der klassischen Meditationshaltungen wie Padmasana, Siddhasana oder Sukhasana und verlängere dann die Dauer der Haltung allmählich auf drei Stunden. In einem Jahr erlangst du so asana siddhi, die Beherrschung der Sitzhaltung. Jede angenehme, bequeme Sitzhaltung in der Meditation wird als asana bezeichnet.

Padmasana, die Lotosstellung

Lege den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, den linken Fuß auf den rechten Oberschenkel. Lege die Hände neben die Knie auf die Oberschenkel. Halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Schließe die Augen und konzentriere dich auf Trikuti, den Raum zwischen den Augenbrauen. Diese Lotusstellung wird auch Kamalasana genannt. Sie ist ideal für die Meditation und besonders empfehlenswert für Menschen, die im Familien- und Berufsleben stehen.

Siddhasana, die „vollkommene Stellung“

Ebenfalls eine wunderbare Haltung für die Meditation. Lege eine Ferse an den Anus – du setzt dich also auf eine Ferse drauf – und die andere Ferse in die Höhe der Genitalien. Wie in Padmasana lege die Hände nahe bei den Knien auf und halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Bei geschlossenen Augen konzentriere dich auf Trikuti oder die Nasenspitze. Diese Stellung ist besonders empfehlenswert für Brahmacharis und Sannyasins .

Svastikasana – die „Stellung des Wohlwollens“

Bei dieser Stellung setzt man sich bequem mit geradem Oberkörper hin. Bringe den rechten Fuß nahe an den linken Oberschenkel und den linken Fuß zwischen rechten Oberschenkel und Wade. Beide Beine sind gekreuzt und die Füße jeweils zwischen Oberschenkel und Wade der gegenüberliegenden Seite.

Sukhasana – der Schneidersitz

Sukhasana, wörtlich die „angenehme Stellung“ umfasst jede leichte, bequeme Stellung mit gekreuzten Beinen für Japa und Meditation. Wichtig ist, dass Kopf und Oberkörper in einer geraden Linie bleiben.

Hier eine Variante, die besonders für ältere Menschen sehr angenehm ist:

Falte ein größeres Tuch längs. Stelle die Füße auf den Boden und ziehe die Knie Richtung Brust hin. Halte ein Ende des Tuchs am linken Knie, führe das Tuch von links um den Rücken herum bis zum rechten Knie und verknote dann die beiden Enden vor den Knien. Lege die Hände zwischen die Knie. Da Beine, Hände und Rücken gestützt sind, kann man in dieser Stellung lange Zeit sitzen.

Asanas allgemein und die Sitzhaltung im engeren Sinne sind gut für die körperliche Gesundheit – sie helfen zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Verdauungsschwäche, Verstopfung und vielem mehr – und die feste Stellung hilft auch, rajas, Unruhe, zu reduzieren. Wenn du fest und gut sitzen kannst, kannst du sehr gut Pranayama und Meditation üben.

Asana ist das dritte Glied in den acht Stufen (ashtanga) des raja-yoga von Patanjali. Vorher kommt Yama, ethische Grundsätze wie Nichtverletzen, Wahrhaftigkeit und so weiter – und Niyama, eigene Disziplin wie Reinheit, Zufriedenheit, Askese, Selbststudium und so weiter. Danach folgt Asana, die Sitzhaltung. Wenn man in der Sitzhaltung gut gegründet ist, ist man frei von Gegensatzpaaren wie Hitze und Kälte – sie werden einen nicht mehr stören. Am besten geht das Asana mit leerem Magen, oder gegebenenfalls einer kleinen Tasse Milch, Tee oder Kaffee vorher.

Asana im engeren Sinn im Rahmen der ashtanga ist die Sitzhaltung für die Meditation. Für die Gesundheit ganz allgemein sind weitere Stellungen wie Shirshasana (Kopfstand), Sarvangasana (Schulterstand), Matsyasana (Fisch) oder Paschimottanasana (Vorwärtsbeuge) zu empfehlen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Meditation

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