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Version vom 16. Dezember 2012, 09:09 Uhr
Unter Wissen versteht man gewöhnlich die Gesamtheit von reproduzierbaren Kenntnissen oder Fähigkeiten, die man durch Beobachtung mit Hilfe der Sinne oder durch eingehende Befassung oder eigene Erfahrung erworben hat; Wissen umfasst ferner Fakten oder Aussagen, die einem von anderen, als kompetent geltenden Personen mitgeteilt wurden, oder eine herrschende Meinung, die als korrekt betrachtet wird. Bei vielen östlichen Philosophien wird zwischen Wissen ersten und zweiten Grades unterschieden; so wird der Erwerb eines wissenschaftlich fundierten Wissens als durchaus erstrebenswert betrachtet, dieses Wissens wird jedoch als zweitrangig erachtet. Den höchsten Stellenwert hat stets das intuitiv oder durch eigene Erkenntnis oder Erfahrung erworbene spirituelle Wissen (Wissen ersten Grades).
Was müssen wir wissen? Eine Ansprache von Swami Chidananda
Strahlender unsterblicher Atman (Selbst)! Geliebte und gesegnete Kinder des Göttlichen! Ihr seid alle Mumukshus und Jijnasus. Ein Mumukshu ist jemand, der nach Moksha oder Befreiung strebt. Ein Jijnasu ist jemand, der nach Jnana (Wissen) sucht und daher aktive Anstrengungen unternimmt, sein Wissen zu erweitern und Weisheit zu erlangen. Was ist es, das wir wissen müssen? Wir müssen alles wissen, was mit dem spirituellen Weg zusammenhängt. Und wenn Du es nicht weißt, musst du den Preis dafür bezahlen. Du wirst es auf die harte Art lernen, durch Erfahrung. Die Mutter bringt dem Kind alles bei, wenn es aufwächst und anfängt, sich im Haus umher zu bewegen. Sie lehrt das Kind, was es anfassen darf und was nicht, welchen Dingen es sich nähern darf und welchen nicht. Sie bringt ihm bei, wie Feuer brennt, wie ein scharfes Messer schneidet, dass man über eine Teppichkante stolpern kann. All diese Dinge bringt die Mutter ihm sorgfältig bei; sonst könnte das Kind sich verbrennen, sich schneiden oder stolpern. In ähnlicher Weise muss man alles über das spirituelle Leben wissen.
Das spirituelle Leben wird vom Suchenden in einem Körper gelebt. Daher müssen die Gesetze für das Wohlbefinden des physischen Körpers bekannt sein: angemessene Nahrung, unangemessene Nahrung; gesunde Gewohnheiten; die richtige Haltung, die falsche Haltung; die richtige Menge Schlaf, die Neigung des Körpers, gute und schlechte Angewohnheiten anzunehmen, wenn die gleiche Handlung immer wiederholt wird. All dies muss man beachten und versuchen, über seinen eigenen Körper Bescheid zu wissen. Wenn man das nicht weiß, leidet man und ist nicht in der Lage, mit größtmöglicher Effizienz Leistung zu erbringen. Das Sadhana leidet ebenfalls.
Alles, was man tut, tut man durch Gedanken des Geistes. Du denkst, du planst, und dann führst du es aus. Daher ist Wissen über den Geist ebenfalls wesentlich. Der Geist ist unberechenbar. Manchmal hört er nicht zu, geht in die falsche Richtung, tut Dinge, die er später bereut. Wie können wir also den Geist in die richtige Richtung lenken und ihn dort halten? Was ist es, das den Geist regiert, ihn diszipliniert, ihn kontrolliert? Es ist die Fähigkeit zur Unterscheidung, der Intellekt. Er wird Buddhi genannt. Daher ist es wichtig, alles über Buddhi zu wissen: Wie man eine rechte Befragung von Buddhi vornimmt, wie man genau beobachtet und Unterschiede zwischen den gesehenen Dingen wahrnimmt und korrekte Schlussfolgerungen zieht; wie Buddhi bei der Unterscheidung zwischen Positivem und Negativem, zwischen Erhebendem und Belastendem funktionieren muss, wie man erfahren kann, was sattwig, rajasig und tamasig ist und was jeweils die Anzeichen dafür sind.
Daher befasst sich die die Buddhi mit Lernen, um Wissen zu erlangen. Sie liest die Gita; sie studiert das 14. Kapitel über die Unterteilung der Gunas, das 16. Kapitel über Daiva-Asura und das 6. Kapitel über den Raja-Yoga. Sie lernt über das Verhalten des Geistes, seine Gewohnheiten, die Gesetze, denen er gehorcht. Nicht ohne Grund hat Guru Maharaj Swami Sivananda ein ganzes, heute weltbekanntes Buch dazu verfasst: Mind, Its Mysteries and Control. Und schließlich magst Du sehr intelligent sein, viel Wissen haben und die Fähigkeit zu hinterfragen und zwischen richtig und falsch zu unterscheiden - wenn Du keinen ausgeprägten Sinn für moralische Rechtschaffenheit und ethische Korrektheit hast, dann wirst Du trotz Deines Wissens, trotz Deines scharfen, brillanten Intellekts ein Sklave sein. Du wirst ein kleines Wesen sein, das auf einer niedrigen Stufe im Dunkeln in einem kleinen Kreis herumläuft. Daher sagte schon Sri Ramakrishna: "Eine solche Person ist wie ein löchriges Gefäß, das Du dauerhaft mit Wasser anzufüllen versuchst. Doch wie sehr Du Dich auch mühst, dass das Wasser darin bleibt, das Gefäß wird binnen Stunden oder Tagen leer sein."
Es ist sinnlos, etwas zu erlangen und dann immer wieder zu verlieren; aus diesem Grund hat Guru Maharaj ganze Bücher geschrieben, wie etwa Ethical Teachings und How to Eradicate Vices and Cultivate Virtues. Er schrieb viele Bücher über Dharma, rechtes Betragen und Verhalten. Schau dir sein Spiritual Diary, seine Twenty Important Spiritual Instructions und seine Sadhana Tattva an, die Abschnitte über Ethik, Gesundheit, Energie und Willen enthalten. In fast allen seiner Bücher betont er wieder und wieder die Wichtigkeit der moralischen und spirituellen Regeneration der Welt. Denke darüber nach; Du musst über diesen Aspekt Bescheid wissen.
Und natürlich brauchst Du spirituelles Wissen, über Yoga und Bhakti (Hingabe) und besonders über Sadhana. Du brauchst Wissen über Viveka und Vairagya, Samadhi und Jnana, über Dharana und Dhyana, Yama und Niyama, Navavidha Bhakti (9 Arten der Hingabe) und Sraddha; über die Kundalini, über Asanas, Pranayama, Mudras, Bandhas (Hatha Yoga Übungen). Und Du musst Vedanta kennen.
All dieses Wissen muss man sich nach und nach aneignen. Du musst über Deinen Körper, Deinen Geist, Deinen Intellekt, über ethische Prinzipien, moralische Rechtschaffenheit, Verhalten, Spiritualität, über Atman und Anatman (Nicht-Selbst), über Brahman und Maya, über das Beständige und das Unbeständige, über das Universum und den Menschen Bescheid wissen – über alles. Daher sagte Lord Krishna: "Erfahre dieses Wissen durch Unterwerfung, durch Fragen und durch Dienst; die Weisen, die die Wahrheit erkannt haben, werden dich lehren." Frage und es wird dir offenbart werden. Du musst fragen - zum Satsang gehen. Ziehe auch Bücher zu Rate, ziehe Wissen aus Büchern. Und Bücher allein werden nicht ausreichen; Du wirst nicht in der Lage sein, die Bedeutung von Büchern zu erfassen, wenn sie Dir nicht von einem Älteren erklärt werden, der den Prozess bereits durchlaufen hat.
Ganzheitliches Wissen ist somit notwendig, wenn Du Dich dem Ziel hinreichend gerüstet nähern willst. Daher muss die gesamte Persönlichkeit in all ihren verschiedenen Dimensionen und Aspekten aktiv werden. Der Geist, der Intellekt und das moralische Bewusstsein müssen alle trainiert werden. Nur dann wird sich der spirituelle Fortschritt auch wirklich entwickeln, wird positiv und schöpferisch werden. Wir können hier nicht halbherzig bleiben, es ist eine Vollzeitaufgabe. Wenn Du Dich dem so widmest, wie Du es solltest, wirst du keine Zeit für sinnloses Streben oder nutzlose Beschäftigung haben. Nur dann ist alles in einem sehr wachen, aufmerksamen und gesunden Zustand.
Wenn Du Deinen Körper trainierst, wachsen Deine Muskeln, entwickeln sich, werden stark. Wenn Du nicht trainierst, werden Deine Muskeln schlaff, sie atrophieren. Je mehr Du Deinem Geist, Deinem Intellekt und Deinem moralischen Bewusstsein zu tun gibst, umso klarer werden sie täglich werden - scharf, prägnant, aufmerksam, wach und effizient. Sie können das nicht von selbst entwickeln. Es ist an Dir, sie mit Deiner Unterscheidungskraft, Entschlossenheit und Intelligenz Tag für Tag in umsichtiger Weise zu beschäftigen. Die stetige positive Anwendung dieser Fähigkeiten - Körper, Geist, Intellekt, ethisches Bewusstsein - wird Abhyasa (Praxis) genannt; und der Schutz dieser Instrumente, das Bestreben, sie davon abhalten, die falsche Richtung einzuschlagen, abzugleiten oder ihre konstante Aufwärtsentwicklung zu beenden, wird Vairagya (Leidenschaftslosigkeit) genannt. Dieses sehr wichtige negative, schützende Sadhana (Vairagya) bringt Dir vielleicht nichts, aber es wird Dich sicher vor Verlust schützen. Diese beiden Grundpraktiken von Sadhana - Abhyasa und Vairagya - wurden uns von Lord Krishna in der Gita vorgegeben. Er sagte "Dies ist der Schlüssel zum Erfolg." Diese beiden zueinander gehörenden Praktiken können Wunder wirken; sie können für Dich das scheinbar Unmögliche vollbringen. Befasse Dich eingehend mit ihrer Bedeutung und Wichtigkeit und versuche ihre Auswirkungen zu verstehen.
Daher müssen wir nach ganzheitlichem Wissen streben, nach vielseitigem Wissen, das alle Aspekte unseres Lebens abdeckt, denn all diese Aspekte begleiten uns und müssen uns begleiten. Wir müssen uns durch sie auf diesem wunderbaren spirituellen Pfad vorarbeiten, der zu Befreiung und Glückseligkeit führt. Ganzheitliches Wissen, unterstützt durch einen ausgeprägten Sinn für ethisches Bewusstsein, und dies wiederum unterstützt durch die Entschlossenheit und den Willen, nicht zu scheitern, sondern Erfolg zu haben - all diese Dinge sind Bestandteil eines authentischen und echten spirituellen Lebens, nicht eines geringen oder mittelmäßigen, sondern eines zu voller Größe erwachenden spirituellen Lebens.
Danach solltest du streben. Dich so einem groß angelegten spirituellen Leben hinzugeben ist Dein Privileg. Darin liegt Deine Gewähr für höchste Seligkeit. Denke über diese Wahrheiten nach, damit Dir aus ihnen großer Nutzen erwachsen kann, damit Dein spirituelles Leben dynamischer fortschreitet und Dich deinem Ziel jeden Tag ein Stück näher bringt. Gott segne Dich in Deinem aufrichtigen und ernsthaften Bemühen, in Deiner Abhyasa und Vairagya, in Deinem Sadhana und Deinem Streben nach Wissen und Befreiung!
Swami Chidananda über höheres Wissen und einfaches Wissen
Strahlende Gottheiten! Unsterbliche Atmasvarup, die Ihr hier in dieser heiligen Gegenwart versammelt seid!
Jijnasa bedeutet Wissensdurst, Sehnsucht nach Wissen. Unsere Vorfahren aus alter Zeit waren Kenner Brahmans, sie hatten direktes Wissen um Brahman (Gott). Sie waren Kenner Brahmans, Kenner des Atman, sie hatten Wissen. Moderne Wissenschaftler, Physiker, Mathematiker und Atomphysiker haben auch Wissen. Sie sind auch Kenner. Aber was ist der Unterschied?
Die Wissenden der alten Zeit erkannten die Einheit von allem, das existiert, dass das Leben Eins ist: isavasyamidam sarvam yat kimcha jagatyam jagat (was immer sich in diesem Universum bewegt oder nicht bewegt, dem wohnt Gott inne). Daher verletzt Du Dich selbst, wenn Du einen anderen verletzt. Indem sie die Einheit allen Lebens erkannten, begriffen sie auch die Heiligkeit und Unantastbarkeit allen Lebens. So erklärten sie: Ahimsa paramo dharmah (Nicht-Verletzen ist die höchste Pflicht). Nicht-Verletzen, Nicht-Schädigen und Nicht-Kränken ist oberstes Gebot, höchstes Gesetz. Daher war ihr Gebet Lokah samastah sukhino bhavantu (mögen alle Wesen Glück und Harmonie erreichen), sarvesham svastir-bhavatu (Wohlergehen sei mit allen). Und sie lebten, nur um das Gebet sarvabhutahiteratah (dem Wohl aller Wesen verpflichtet) zu erfüllen – ein Leben im ständigen Bemühen um das Wohlergehen aller, um das Glück, die Zufriedenheit und zum Segen aller. Sie lebten zum Nutzen aller. Daher war ihr Leben eine Quelle von Satyam, Shivam, Sundaram (Wahrheit, Güte, Schönheit) – alles was wahr, gut, glückverheißend und wunderbar ist lebte in ihnen.
Im Gegensatz dazu, durch wissenschaftliche Erkenntnis und technischen Fortschritt, wurde die ganze Welt gepackt von Angst und Schrecken, versetzt in den Zustand einer akuten Angstneurose, einen Zustand der Ungewissheit über die Zukunft, und Verunsicherung in der Gegenwart. Das bedeutet, dass die Menschheit durch dieses Wissen und seine Anwendung krank wurde. Die Menschheit ist krank und leidet unter den Krankheiten Angst, Ungewissheit und Unsicherheit.
Wieso dieser Unterschied? Die Upanishaden erklären, dass es zweierlei Arten von Wissen gibt. Wenn der Schwerpunkt auf geringes Wissen gelegt wird, führt das zu Wissen über Dinge und zu Unkenntnis über sich selbst, Unkenntnis über das Leben, die Gesetze, die im Universum gelten und die Gesetze, die das Leben regeln. Wird aber die Betonung auf höheres Wissen (Paravidya) gelegt, befreit uns dieses höhere Wissen von Unwissenheit, befreit uns von allem, was endlich und begrenzt ist und uns trennt. Es macht uns göttlich, indem uns das Wissen die Vision der universellen Einheit allen Lebens gibt.
Die Upanischaden sprachen also von höherem Wissen und niederem Wissen – Paravidya und Aparavidya. Diejenigen, die nur niederes Wissen (Aparavidya) besitzen, haben sehr viel Wissen, aber ihnen fehlt Weisheit. Sie wissen über alles Bescheid, aber sie wissen nichts über sich selbst. Daher verfallen sie dem Egoismus, der Selbstsucht und dem Größenwahn. Sie verfallen kleinen Zielen, die ihnen durch ihre selbstsüchtige Einstellung diktiert werden. Sie sehen in der Menschheit nicht die Göttlichkeit. Sie kennen das Gesetz der Liebe nicht, welches maßgebend ist zum Nutzen und für die Glückseligkeit der Menschheit. Sie sehen alles auf ganz begrenzte Weise; ihr Vorstellungsvermögen ist bruchstückhaft; ihre Erfahrung ist nicht allumfassend.
Da sie nichts über sich selbst wissen und die Einheit allen Lebens, hat sich ihr Wissen in ein zerstörerisches und negatives Wissen verwandelt, dessen Anwendung nicht in Wohlergehen, sondern in Angst resultiert. Dahingegegen ist das Wissen der alten Weisen, die die höchste Wirklichkeit erfuhren, Paravidya, Weisheit, spirituelle Weisheit. Und dies machte sie zu Zentren höchsten Mitgefühls, universeller Liebe und Freundlichkeit allem Lebenden gegenüber. Und ihre vorherrschenden Gedanken galten dem Wohlergehen und Nutzen aller. Der Wunsch nach Bahujanahita und Bahujanasukha (Wohlergehen und Glück aller Menschen) pulsierte in ihren Adern und diese Geisteshaltung bestimmte ihr Leben.
Daher sollte man diese Art von Wissen anstreben. Dieses Wissen erhellt die spirituelle Suche und das spirituelle Leben. Nicht nur, um etwas über Dinge zu erfahren, sondern das „Ding-an-sich“, und das ist das Licht der Lichter jenseits aller Dunkelheit; das erkennend wird man frei, das erkennend gibt es nichts Höheres mehr zu erkennen. Daher sollte man nach diesem Wissen suchen, und der Anfang dieser Suche ist zu erkennen, dass wir bestimmte Dinge noch nicht wissen. „Da ist noch etwas, das ich nicht weiß, etwas, dass ich noch wissen muss.“ Dieses Streben öffnet die Pforten für immer weiteres und fortschreitendes Wissen. Wenn im Grundsatz anerkannt wird, dass unser Wissen begrenzt ist, dass da ein Verlangen nach Wissen ist, nur dann werden wir nach wahrem Wissen streben. Wenn man selbstzufrieden ist und denkt: „ich weiß“, verschließt man das Tor zum wahren Wissen. Daher sollte man denken: „Ich weiß wenig. Lass mich mehr wissen. Lass mich voranschreiten von der Dunkelheit der Unkenntnis zu sich stets vergrößerndem Licht von mehr und mehr Wissen, welches letztendlich zum höchsten Wissen aller Dinge führt – zur Wissen von Brahman, zum Wissen des Einen.“
Bis man diesen Punkt erreicht hat, sollte man ein Leben des Suchens leben, ein Leben des Hinterfragens, ein Leben des inneren Erforschens – Vichara. Durch Svadhyaya (Selbststudium und Studium der heiligen Schriften), durch Satsanga (spirituelles Zusammensein unter Leitung eines Guru), durch die Gesellschaft anderer Sucher auf dem Weg, sollte man alleine und gemeinsam streben und man sollte sowohl alleine als auch im Satsang nachforschen.
„Tadviddhi pranipatena pariprasnena sevaya (Bhagavad Gita IV/34) – Erkenne dies durch lange Verneigung, Fragen und Dienen – erkenne dieses Wissen, Oh Arjuna, indem Du denen, die mehr wissen als Du, Deine Verehrung erweist durch aufrichtige Befragung und durch Dienen,“ sagte Krishna. Pranipata, Pariprasna und Seva bedeuten Verneigung, ernsthaftes Befragen und Dienen. Daher gründet sich Jijnasa (siehe oben) auf den leidenschaftlichen Wunsch, mehr zu wissen und wird vorangetrieben durch inbrünstiges und aufrichtiges Befragen und durch selbstlosen Dienst von ganzem Herzen. Das sind die wahren Kennzeichen eines spirituellen Menschen. Das ist das Wesen der spirituellen Suche und des sprirituellen Strebens. Und das ist die Hoffnung für die Welt von morgen. Wenn man nicht durch den Stolz auf weltliches Wissen geblendet würde, wenn man sich befreien könnte aus dem Netz der Befriedigung durch rein weltliche Dinge, dann sollte man sich demütig der Quelle allen spirituellen Wissens zuwenden.
Der Schatz der Weisheit in Form der Schriften, wie sie uns durch unsere alten Weisen überliefert wurden, ist der kostbarste Teil des weltweiten Erbes der Menschheit. Weist man die Schriften zurück, wird man zugrunde gehen, wird man von Dunkelheit zu Dunkelheit gehen. Man wird tiefer in die Unfreiheit und Unwissenheit gezogen und wird zu einer Gefahr für die Gesellschaft. Die Schriften enthalten ewige Wahrheiten zur Unterweisung der Menschheit und zum Wohlergehen der Welt. Die Schriften sollten voller Ehrerbietung studiert werden. Patanjali erklärte in seinen Yoga Sutras, dass Svadhyaya vom Yogi, dem Suchenden, dem Jijnasu (Wissensdurstigen) und dem Mumukshu (nach Befreiung Suchenden) eifrig verfolgt werden sollte.
So wurde es gesagt. Möget Ihr darüber nachdenken und möge es Euch zugute kommen! Gott segne Euch!
Siehe auch
Literatur
- Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga
- Was können wir wissen? Mit Physik bis zur Grenze verlässlicher Erkenntnis, Josef Honerkamp, Spektrum Akademischer Verlag, Oktober 2012
Weblinks
Multimedia
Bhagavad Gita XVIII, 63: Dieses heilige Wissen ist jetzt deines <mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/1441_Bhagavad_XVIII_63.mp3</mp3player>