Sanskrit Kurs Lektion 10: Unterschied zwischen den Versionen

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:In diesem Workshop erlernen und praktizieren wir eine Serie von fünf energetisierenden Übungen, die mit Körper, Aufmerksamkeit und Atmung arbeiten …
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:Dr phil Oliver Hahn
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/dr-phil-oliver-hahn/ Bewusstseinstechniken aus dem Vijnana Bhairava Tantra]===
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:Die AMRITA SIDDHI ("Erlangung der Unsterblichkeit") ist ein bisher noch wenig bekannter Ur-Text zum Hatha Yoga, der aus einem asketisch orientierten buddhistischen Umfeld stammt. Niedergeschrieben wurde er vermutlich im 11. Jahrhundert in Indien von Madhava Chandra. Der Verfasser lehrt in 35 kurzen Kapiteln die praktischen und theoretischen Grundlagen
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:Tantra benutzt alle Sinne, um durch Achtsamkeits- und Meditationstechniken den Schleier der materiellen Welt zu lüften und hinter allen Erscheinungen reines Bewusstsein - unser wahres Selbst - zu entdecken …  


:Dr phil Oliver Hahn
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Aktuelle Version vom 7. November 2025, 17:05 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Das Verb

Wie im Deutschen werden die Verben (Akhyata) im Sanskrit gebeugt (konjugiert). Dabei treten an einen Verbalstamm, der von einer Verbalwurzel (Dhatu) abgeleitet wird, verschiedene Personalendungen (Vibhakti). An diesen Endungen erkennt man, um welche Person (Purusha) und Zahl (Numerus, Vachana) es sich handelt. Daher muss das Personalpronomen ("ich", "du" usw.) im Sanskrit nicht eigens ausgedrückt werden, so wie im Italienischen: amo "ich liebe", credo "ich glaube".

Eine Besonderheit des Sanskrit ist, dass es neben der Einzahl (Singular, Ekavachana) und der Mehrzahl (Plural, Bahuvachana) auch eine "Zweizahl" (Dual, Dvivachana) gibt. Der Dual bezieht sich stets auf zwei Personen (z.B.: gacchāvaḥ "wir beide gehen").

Darüber hinaus gibt es die Zeitformen der Vergangenheit (Atita), Gegenwart (Präsens, Vartamana) und Zukunft (Futur, Bhavishyat) sowie verschiedene Modi wie Indikativ (Wirklichkeitsform), Imperativ (Befehlssform), Optativ (Möglichkeitsform), Konditional (Bedingungsform) u.a.

Schließlich unterscheidet man noch zwischen Aktiv (Kartari Prayoga) und Passiv (Karmani Prayoga) bzw. Medium.

Da die Verben des Sanskrit verschiedenen Bildungstypen folgen, werden sie in 10 Klassen eingeteilt. Diese sind im sogenannten Dhatupatha ("Wurzellese") aufgelistet.


Verbalwurzel, Verbalstamm und gebeugte Verbform

Um ein Sanskritverb im Wörterbuch zu finden, muss man die Verbalwurzel (Dhatu) kennen, von der die gebeugte Form abgeleitet ist. Es steht also nicht wie im Deutschen der Infinitiv eines Verbs im Wörterbuch, sondern die Verbalwurzel (in diesem Falle gam "gehen").

Von dieser Verbalwurzel werden verschiedene Verbalstämme abgleitet, wobei der wichtigste der Präsensstamm ist, von dem die Formen der Gegenwart gebildet werden. Dies geschieht durch Anfügen der jeweiligen Personalendungen (-mi, -si, -ti usw.). Mitunter unterscheidet sich die Form des Präsenstammes deutlich von der Verbalwurzel, wie im Falle von gam (Präsensstamm gaccha-).

Eine weitere Besonderheit der Verben, die der sogenannten thematischen 1. Verbalklasse angehören, ist die Längung des Themavokals -a vor den Endungen der 1. Person Singular, Dual und Plural zu -ā-. Hier noch einmal die Bildung der 1. und 2. Person Singular Indikativ Präsens zum Vergleich:

  • gam (Wurzel) > gaccha- (Präsensstamm) + -mi (Personalendung 1. Person Singular) > gacchāmi "ich gehe" (Längung des stammauslautenden -a- zu -ā-)
  • gam (Wurzel) > gaccha- (Präsensstamm) + -si (Personalendung 2. Person Singular) > gacchasi "du gehst" (ohne Längung)


Übersicht: Die Beugung der Verben der 1. Klasse in der Gegenwart

In der folgenden Übersicht wurde das Verb "gehen" (Wurzel: gam, Stamm: gaccha-) in der Gegenwart für alle drei Personen und Numeri im Indikativ Aktiv konjugiert. Diesem Bildungstyp folgen alle Verben der sogenannten thematischen Konjugation, nämlich die der 1. Klasse (Bhu Klasse), 4. Klasse (Div Klasse), 6. Klasse (Tud Klasse) und der 10. Klasse (Chur Klasse), d.h. die Mehrzahl der Verben im Sanskrit.

Person Zahl Personalendung Devanagari Transliteration Transkription deutsche Wiedergabe
1. Person Singular -mi गच्छामि gacchāmi gachchhami "ich gehe"
2. Person Singular -si गच्छसि gacchasi gachchhasi "du gehst"
3. Person Singular -ti गच्छति gacchati gachchhati "er geht"
1. Person Dual -vaḥ गच्छावः gacchāvaḥ gachchhavah "wir beide(n) gehen"
2. Person Dual -thaḥ गच्छथः gacchathaḥ gachchhathah "ihr beide(n) geht"
3. Person Dual -taḥ गच्छतः gacchataḥ gachchhatah "diese beiden gehen"
1. Person Plural -maḥ गच्छामः gacchāmaḥ gachchhamah "wir gehen"
2. Person Plural -tha गच्छथ gacchatha gachchhatha "ihr geht"
3. Person Plural -nti गच्छन्ति gacchanti gachchhanti "sie gehen"

Praxistipp

Man sollte sich nicht von der Komplexität und Vielfalt der Bildung der Sanskritverben abschrecken lassen, auch wenn für ein ernsthaftes Erlernen des Sanskrit ein gewisses analytisches Verständnis von Wortbildung und Grammatik unerlässlich ist.

Am Anfang mag es genügen, den Verbalstamm und die Endung zu erkennen und die dem Verbalstamm zugrunde liegende Verbalwurzel zu identifizieren, um sie im Wörterbuch nachschlagen zu können. Kennt man die am häufigsten vorkommenden Endungen der 1., 2. und 3. Person Singular Indikativ Aktiv (-mi, -si und -ti) sowie der 1. und 3. Person Plural (-maḥ und -nti), so ist bereits eine gute Basis für ein tieferes Eindringen in die Welt der Sanskritverben gelegt. Diese fünf wichtigsten Formen sind in der obigen Übersicht fett hervorgehoben.


Fragen und Feedback

Für Fragen und Feedback zum Sanskrit Kurs wendet Euch gerne an Dr. phil. Oliver Hahn. Er ist Indologe und Autor für Yoga Wiki, Seminarleiter, Yogalehrer, Übersetzer und Lektor.

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