Sivananda Ashram: Unterschied zwischen den Versionen
Anne (Diskussion | Beiträge) |
Anne (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 78: | Zeile 78: | ||
Es gibt regelmäßige Yogasana- und Pranayamakurse in separaten Gruppen für Männer und Frauen. | Es gibt regelmäßige Yogasana- und Pranayamakurse in separaten Gruppen für Männer und Frauen. | ||
[[Datei:Chinmayananda Sivananda Rishikesh Ganga.jpg|thumb|[[Swami Sivananda]] mit seinen [[Schüler]]n am [[Ganges]] ]] | |||
'''Bhakti Yoga''': | '''Bhakti Yoga''': | ||
In der Bhajan Halle non-stop Kirtan (Gesang) des [[Mahamantra]]s (Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare; Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare) läuft rund um die Uhr fortlaufend seit dem dritten Dezember 1943. | In der [[Bhajan]] Halle non-stop Kirtan (Gesang) des [[Mahamantra]]s (Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare; Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare) läuft rund um die Uhr fortlaufend seit dem dritten Dezember 1943. | ||
Dreimal am Tag [[Puja]]s mit den traditionellen Ritualen im Viswanath Tempel. Während des Morgenpujas wird Samkirtan (Gruppengesang) des Mantras "Om Namah Shivaya" von 6:00 bis 7:00 geboten. Jedermann darf am Puja und Samkirtan teilnehmen. Im Samadhi Mandir (Tempel) täglich Paduka Puja, dreimal Puja, Singen des "Om Namo Narayanaya" Mantras, Gruppenrezitation des [[Vishnusahasranama Stotram]] und andere Aktivitäten finden statt. | Dreimal am Tag [[Puja]]s mit den traditionellen Ritualen im Viswanath Tempel. Während des Morgenpujas wird Samkirtan (Gruppengesang) des Mantras "Om Namah Shivaya" von 6:00 bis 7:00 geboten. Jedermann darf am Puja und Samkirtan teilnehmen. Im Samadhi Mandir (Tempel) täglich Paduka Puja, dreimal Puja, Singen des "Om Namo Narayanaya" Mantras, Gruppenrezitation des [[Vishnusahasranama Stotram]] und andere Aktivitäten finden statt. |
Version vom 28. April 2016, 08:46 Uhr
Der Sivananda Ashram in Rishikesh gehört zu den größten und bedeutendsten Ashrams in Indien. Ein großer Yogameister des zwanzigsten Jahrhunderts war Swami Sivananda (1887-1963). 1924 ließ er sich in Rishikesh nieder, wo er viele Jahre lang intensiv praktizierte und die Selbstverwirklichung erreichte.
1934 gründete er den Sivananda Ashram, um den vielen Schülern, die von der Kraft seiner Persönlichkeit und seiner liebevollen Ausstrahlung angezogen wurden, den ganzheitlichen Yoga, eine Synthese der verschiedenen traditionellen Yogawege, zu vermitteln.
Der Sivananda Ashram wuchs sehr schnell und entwickelte sich zu einem der größten in Indien. Heute umfasst er zahlreiche Tempel, mehrere Yoga- und Meditationshallen sowie Nebengebäude, die Yoga Vedanta Forest Acadamy, eine eigene Druckerei, ein Krankenhaus und Unterkünfte für die über 150 Mitarbeiter (darunter mindestens 100 Swamis) und die Gäste. Auch heute noch leben hier direkte Schüler von Swami Sivananda, die eine hohe Bewusstseinsebene erreicht haben. Im Sivananda Ashram finden täglich zahlreiche öffentlich zugängliche Aktivitäten statt, meist mehrere Programme gleichzeitig.
Der Ashram als physischer Ort
Auf der einen Seite ist der Sivananda Ashram ein physischer Ort, in Rishikesh gelegen, mit Gebäuden, Bewohnern und Büros. Auf der anderen Seite ist er überhaupt kein Ort. Er ist spiritueller Ausdruck der göttlichen Mission seines Gründers, Swami Sivananda. Ereignete sich eine Naturkatastophe und alle Gebäude würden zerstört und seine Bewohner vertrieben, dann gäbe es immer noch einen Sivananda Ashram. Der Sivananda Ashram würde in demselben Ausmaß weiter bestehen, in dem Menschen Swami Sivanandas Vision teilen, die sich der Weiterführung seiner Arbeit hingeben.
Somit werden Menschen im Ashram oft bemerken, wie sie immer noch die spirituelle Gegenwart Swami Sivanandas spüren und seine Hand in den Angelegenheiten des Ashrams sehen. Sie werden sagen: "Das bin nicht ich, der arbeitet, sondern Gurudev arbeitet durch mich." Die Bewohner spüren auch, dass sie ebendort nachdrücklicher zu ihrem Ziel der Gottverwirklichung geführt werden können. An diesem Ort von selbstlosem Dienen, Betrachtung und Egoauslöschung herrscht eine Atmosphäre, die mit der spirituellen Kraft schwingt und den Aspiranten zu dieser Verwirklichung führt. Swami Chidanandaji sagte einmal auf das Ersuchen eines Ashram Bewohners, woandershin zu gehen, um Sadhana zu machen: "Ja, da mögen viele andere Orte sein, die besser für gute spirituelle Übung geeignet sind. Aber falls es Gottverwirklichung ist, die du willst, dann gibt es keinen besseren Ort als hier."
Der Sivananda Ashram ist Hauptsitz und spiritueller Mittelpunkt einer großen weltweiten Organisation genannt "The Divine Life Society" (die göttliche Lebensgemeinschaft). Die Gemeinschaft umfasst mehr als 300 Niederlassungen weltweit, so wie individuelle Anhänger in Indien und außerhalb. Im Zentrum dieses enormen Netzwerks von spiritueller Erbauung in aller Welt, in der Form von Divine Life Society, steht der Sivananda Ashram als Vorbild. Der Ashram ist dem Dienst von Allen gewidmet, und es kommen ihm großzügige Spenden der Anhänger zu Gute, die wollen, dass dieser Dienst weitergeht. Es gehört zu dem Ashram, dass jede an spirituellem Leben interessierte Person, ob Mitglied in der DLS oder nicht, kommen kann und genährt wird von dem Geist, der diesen Ort durchdringt.
Der Ashram als spiritueller Ort
Der Sivananda Ashram ist ein Ort für Sadhana (spirituelle Praxis) und bevorzugt von Aspiranten aus aller Welt. Jeder – ob Anfänger oder sehr fortgeschrittener Sadhaka (spiritueller Aspirant) – hat diesen Ashram als idealen Ort für Sadhana vorgefunden, ein Ort, der hochgradig mit spirituellen Schwingungen aufgeladen ist. Jeder Person, die Sadhana nach ihrem vorgeplanten Sadhana Programm mit erweiterter Andeutung nachgehen will, wird die Erlaubnis gegeben einige Tage zu bleiben, wenn eine Unterkunft vorhanden ist, ohne jegliche Diskriminierung in Bezug auf Kaste, Religion, Land, sozialer/ökonomischer Stand usw.
Was hat zu so einer wundervollen spirituellen Atmosphäre beigetragen? Etliche Faktoren, wie zum Beispiel:
1. Der Sivananda Ashram liegt an den Ausläufern des Himalaya am rechten Ufer des heiligen Ganges (das als sehr heilig angesehen wird). Das bringt ein wenig geistliche Größe als Hintergrund herein.
2. Nach der Mythologie wurde das Gefäß, das den göttlichen Nektar enthält, ans Ufer des Ganges bei Haridwar gestellt. Der göttliche Nektar rieselte umher und bedeckte auch dieses Ashramgelände und hinterließ dauerhafte göttliche Schwingungen.
3. Der Name Rishikesh wurde diesem Ort gegeben, weil Hrishikesh (Krishna) hier seine Ermahnungen zu Uddhava gegeben hat. Diese Uddhava Gita (Buch XI, Kap. 6-29) ist ein erstklassiges Juwel nicht nur der Srimad Bhagavatam, sondern des gesamten Spektrums der indischen Philosophie.
4. Rama’s Bruder Laxman hatte hier für zwölf Jahre die intensivsten Entbehrungen praktiziert (an einem Ort nur 150 Meter vom Ashram).
5. Dieses Gebiet in den Vororten von Rishikesh ist bekannt als Muni-ki-reti, - Muni (Weiser) ki (von) und reti (Sand) – was darauf hinweist, dass hier auf dem Sand des Gangesufers Weise Entbehrungen und Sadhana praktizieren.
6. Während Swami Sivanandas intensiver Sadhana Periode (1924-34) war der Ashram ein hügeliger Urwald und hier (an der Stelle des Vishwanath Tempels) praktizierte er Meditation und erreichte transzendentale Erfahrungen. Auch nachdem der Ashram errichtet war, haben hier viele Weise Sadhana geübt und machen es immer noch.
Es gibt viele Gebäude am Hang eines Hügels, was einen Ausblick auf den Himalaya und den Ganges von den meisten Gebäuden aus und sogar von vielen Räumen aus ermöglicht. Die Konstruktion ist sparsam ausgeführt, um moderate Unterkunft zu bieten, die den Grundbedarf für aufrichtige Sadhakas bereitstellt.
Ein typischer Tag im Sivananda Ashram
Das erste, was man sagen müsste zu einem "typischen Tag im Sivananda Ashram", ist, dass es bestimmt keinen typischen Tag im Shivananda Ashram gibt! Das trifft aus verschiedenen Gründen zu. Einer ist zurückzuführen auf die absolut große Gutherzigkeit und Toleranz von Swami Sivananda selbst. Er verlangte nicht, dass die Leute sich an einen bestimmten täglichen Ablauf hielten, obwohl er sehr genaue Anregungen in seinen Schriften darlegte. Am Ende war jedoch jeder einzelne Suchende frei, sein eigenes tägliches Programm auszugestalten, auf welche Art auch immer er es für richtig hielt. Ein weiterer Grund, warum es schwierig ist einen typischen Tag aufzuzeigen, ist, dass es so viele Festivals, spezielle Verehrungen und Aktivitäten gibt, und man stände sehr unter Druck, wollte man eine strikte Routine einhalten. Nichtsdestotrotz, hier folgt wie ein typischer Tag aussehen könnte.
Gurudev glaubte sehr fest, dass man früh aufstehen sollte, bevorzugt um 4 Uhr morgens wenn möglich. Jeden Morgen beginnend um 5 Uhr gibt es eine Morgenmeditiation im Samadi Schrein mit Gesang, 30 Minuten Meditation und einen 10minütigen Vortrag auf Englisch. Im Anschluss daran gehen viele Leute in den nächsten Raum zum Viswanath Mandir (Lord Shivas Tempel) für die Morgen-Puja und zum Gebet. Die Puja beginnt sofort um 5:40 morgens, und während die Puja weitergeht, singen die Anhänger Shivas heiliges Mantra "Om Namah Sivaya". Die Puja und der Gesang enden um 7 Uhr morgens mit der Verteilung von Prasad. Das Frühstück folgt von 7:00 bis 7:30 Uhr morgens. Wenn man sich besonders energiegeladen fühlt, kann man das Gebet früh verlassen und an einer Hatha Yoga Stunde von 6:30-8:00 Uhr teilnehmen. (Das Verpassen des Frühstücks dürfte kein Problem sein, weil das Mittagessen zu recht früher Stunde um 11 Uhr angerichtet wird)
Nachdem man sich physisch gestärkt hat, kann man seine Aufmerksamkeit der höchsten Vedanta Philosopie zuwenden, und diese Gelegenheit bietet eine kurze Unterrichtssequenz von 8:20 bis 9:00 Uhr. Der Morgen ist auch eine gute Zeit zu dienen. Swami Sivananda selbst arbeitete unermüdlich zum Nutzen aller und trat für ein weitgehendes Karma Yoga (selbstloses Dienen) ein. Man kann sich in den verschiedenen Abteilungen erkundigen, ob irgendwelche regelmäßige Mithilfe benötigt wird.
Für Suchende, die dem frommen Weg zugeneigt sind, wird jeden Morgen um 7:30 bis 8:30 das Mantra "Om Namo Narayanaya" im Samadhi Schrein gesungen. Man kann auch an einer Vormittagsandacht teilnehmen entweder im Samadhi Schrein oder im Vishwanath Mandir. Am Donnerstag, Guru-Tag, wird Pada Puja verrichtet beginnend um etwa 9:30 im Samadhi Schrein. Für die mehr philosophisch Gesonnenen gibt es eine Diskussion und Meditation von 9:30 bis 11 Uhr in der Akademie.
Nach so einem ausgelasteten Vormittag ist man sicherlich bereit für das Mittagessen im Speisesaal. Es gibt zwei Zeiten: 11 Uhr und 11:30, um die unterschiedlichen Zeitplanungen der Leute zu berücksichtigen. Die Sannyasi, Brahmacharis, Sadhakas, Gäste und Mitarbeiter nehmen Platz in Reihen auf dem Boden mit einem Thali (Stahlteller), einer Tasse für Wasser und einer kleinen Schüssel für Dhal. Das Mahamantra wird zusammen mit dem 15. Kapitel der Bhagavad Gita gesungen, während das Essen gereicht wird. Die Bediensteten im Speisesaal gehen umher mit Gemüse, Dhal (Linsen), Reis und Chapattis (ungesäuertes Brot), und man kann so viel nehmen, wie man möchte, so lange das Essen nicht vergeudet wird. Die Speisen sollen in Stille mit Achtsamkeit und Hingabe gegessen werden. Die Bediensteten kommen nochmal herum und bieten einen Nachschlag an, und niemand geht hungrig weg! An Festtagen bekommen die Anhänger ein spezielles Bhandara (Festmahl), was durch die Freigiebigkeit der Spender bezahlt wird. Besondere Gerichte und Süßigkeiten werden angerichtet zur Freude von Allen! Der Speisesaal kümmert sich darum, was immer der Tag sein mag, nahrhafte und sättigende vegetarische Speisen zu bereiten.
Nach dem Mittagessen kann man es vorziehen, ein kurzes Nickerchen zu machen, wie es in Indien üblich ist, um sich für den Rest des sehr vollen Tages auszuruhen. Der Nachmittag kann sogar im Winter sehr warm, sonnig und angenehm sein. Später am Nachmittag kann man hinunter zum Gangesufer gehen und Gurudevs Kutir besuchen und eine Weile dort in Meditation sitzen. Verschiedene persönliche Aufsätze aus Swami Sivanandas Zeit werden auch für die Besucher ausgestellt. Eine Gelegenheit, die man nicht auslassen sollte, ist ein Bad im Ganges am Sivananda Ghat zu nehmen. Es ist das angestrebte Ziel für viele Leute in ganz Indien mindestens einmal im Leben Darshan (die heilige Gegenwart) von Mutter Ganges zu erleben.
Was immer die Zeit sein mag, Tag oder Nacht, Winter oder Sommer, man kann immer zur Bhajan Halle gehen, um zu meditieren oder nur ruhig zu sitzen und dem Akhanda Kirtan (nie endender Gesang) zu lauschen. Die Bewohner des Ashrams, die in Unterkünften angrenzend an die Bhajan Halle leben, teilen sich die Pflicht, das Mahamantra für den Weltfrieden zu singen und zwar jede Minute an jedem Tag, an jedem Tag des Jahres. Erstaunlicherweise gibt es diesen Gesang ununterbrochen seit 59 Jahren.
Morgens und nachmittags kann man sich an der Bibliothek erfreuen, die 18.000 Bücher beherbergt, die fast alle dem Ashram von Anhängern gestiftet wurden. Die Karteikarten werden zur Zeit in ein Computersystem eingepflegt, und man kann sich jede Anzahl von interessanten Büchern aussuchen. Wenn man mehr visuell interessiert ist und weniger literarisch, kann man zur Audio-Visual Bibliothek gehen, die genau unter der Hauptbibliothek liegt. Dort kann man Audiokassetten anhören, Videos schauen und bildliche Darstellungen von Heiligen des Sivananda Ashram sowie von ganz Indien. Kassettenspieler mit Kopfhöhrern und VCR/TV‘s sind zur Nutzung verfügbar. Ein Schaukasten mit Kassetten und CD’s ist auch vorhanden für diejenigen, die etwas für den eigenen Gebrauch erwerben möchten. Nachdem die Hauptbibliothek um 16 Uhr schließt, wird der Raum für Frauen zur Verfügung gestellt, die dem Matri Satsang zwischen 16 und 17 Uhr nachmittags beiwohnen wollen. Die Anhängerinnen singen Sanskrit Gebete und Stotras and lesen auch aus den Schriften.
Später am Nachmittag hat der Besucher eine Anzahl von Auswahlmöglichkeiten. Man kann eine Nachmittagsgruppe besuchen und um 16:30-17:30 Uhr das "Om Namo Narayanaya" Mantra singen. Wenn die Sonne untergeht und der Arbeitstag zu Ende geht, gibt es noch mehr, um Herz und Geist beschäftigt zu halten. Das hier beschriebene Programm wäre sogar überladen, wenn man alles machen würde, jeden Tag ohne Zeit für sich selbst zu finden. Der Punkt ist jedoch, dass diese lohnenswerten Aktivitäten verfügbar sind für jeden, der sich entscheidet teilzunehmen und in welchen Umfang. Niemand wird gezwungen. Man sollte auch gleichzeitig erwähnen, dass die Gesamtwirkung der Jahre über Jahre von diesem Ausmaß an ungebrochener Hingabe, Meditation, Satsang und Verehrung darin liegt, dass der Sivananda Ashram eine unglaublich machtvolle Atmosphäre hat. Man braucht nur durch die Tore zu gehen und ein Frieden holt einfach die Person ein. Das Gefühl ist greifbar, manchmal sogar machtvoll. Besucher, die mit der Absicht kamen zwei Tage zu bleiben, enden oft mit dem Verlangen 20 Tage zu bleiben. Anhänger des Ashrams stellen fest, wie sie Jahr für Jahr zurückkehren, angezogen von der geheimnisvollen Kraft, die diesen Ort so beseelt und erhebt.
Oh, aber wir sprachen gerade über das Programm, nicht wahr! Um die verheißungsvolle Zeit des Sonnenuntergangs herum werden Verehrungen sowohl im Viswanath Tempel als auch im Samadhi Schrein abgehalten. Zur selben Zeit wie die Verehrung, 5:30 oder so, kann man auch zu Gurudev‘s Kutir hinabgehen für Bhajan, Kirtan & Ganges zu einer Ganges Arati Verehrung von Mutter Ganges mit Lichtern und Lampen, die losgelassen werden um langsam flußabwärts zu treiben – eine wahrlich beeindruckende und inspirierende Aussicht. Einmal mehr ist man in den Speisesaal eingeladen und das Abendessen wird um 19:00 gereicht (18:30 im Winter). Danach wäre es sicher passend mit einigen der anderen Anhänger zu sprechen – "was hast du heute gelernt, wie wurdest du inspiriert, wie bist du gewachsen, usw.?" Aspirantenkollegen können sich treffen und sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Diese Zusammenkunft mit anderen weisen und aufrichtigen Leuten wird "Satsang" genannt. Swami Sivananda war überzeugt, das der Satsang eines der wesentlichsten Seiten des spirituellen Lebens ist, und nahm jeden Abend am Satsang teil, ganz gleich wie müde sein Körper sein mochte von der enormen Arbeit und Verantwortung seines Tages. Der Ashram führt diese Tradition fort und jeden Abend 7:30-9:30 kommen die Anhänger zusammen, um zu singen, die Gita zu lesen, Vorträge in Englisc und Hindi zu hören, Bhajans (andächtige Lieder) und ein abschließendes Gebet.
Damit sind die organisierten Aktivitäten des Ashrams beendet, aber der eigene Tag der Betrachtung und Meditation muss noch nicht zu Ende sein. Sowie man dem Schlaf näher rückt, sollte man sich an die Dinge erinnern, die man während des Tages vorgefunden und gelernt hat, und mit einem ruhigen und friedvollen Herzen kann man in den Schlaf übergehen und am nächsten Tag nach Möglichkeit frisch aufstehen.
Programme und Aktivitäten
Die gesamte Atmosphäre des Sivananda Ashrams ist spirituell. Für einige Tage im Ashram zu leben ist selbst eine spirituelle Erfahrung und Sadhana. Viele Anhänger besuchen den Ashram, um sich spirituell aufzuladen. Es gibt etliche spirituelle, akademische und Wohlfahrtsaktivitäten, die von der Divine Life Society im Ashram durchgeführt werden. Der Besucher kann Aktivitäten seiner Wahl aussuchen und daran teilnehmen. Einige der regelmäßigen Aktitivitäten sind:
Hatha Yoga:
Es gibt regelmäßige Yogasana- und Pranayamakurse in separaten Gruppen für Männer und Frauen.
Bhakti Yoga:
In der Bhajan Halle non-stop Kirtan (Gesang) des Mahamantras (Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare; Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare) läuft rund um die Uhr fortlaufend seit dem dritten Dezember 1943.
Dreimal am Tag Pujas mit den traditionellen Ritualen im Viswanath Tempel. Während des Morgenpujas wird Samkirtan (Gruppengesang) des Mantras "Om Namah Shivaya" von 6:00 bis 7:00 geboten. Jedermann darf am Puja und Samkirtan teilnehmen. Im Samadhi Mandir (Tempel) täglich Paduka Puja, dreimal Puja, Singen des "Om Namo Narayanaya" Mantras, Gruppenrezitation des Vishnusahasranama Stotram und andere Aktivitäten finden statt.
Rund um die Uhr Gruppengesang gibt es am Abend des Purnima (Vollmondtag). Amavasya (Neumondabendtag) und viele andere besondere Tage. Spezielle Feiern und Pujas werden an bedeutenden Festtagen gestaltet. Puja wird morgens und abends im Durga Mandir und Dattatreya Mandir abgehalten.
Der tägliche Abendsatsanga im Samadhi Mandir ist eine sehr wichtige Aktitivität des Ashrams. Das Programm beinhaltet Rezitationen von Stotras und der Bhagavad Gita, ein spiritueller Vortrag. Bhajan, Kirtan, Samkirtan, abschließende Gebete, Aarati usw. Üblicherweise trifft der erfahrendste Swamijis einige Besucher (hauptsächlich neu angekommende und die, die abreisen) nach dem Arati. Der tägliche Frühabendsatsanga im Gurudev Kutir und Ganga Aarati sind auch regelmäßige Merkmale.
Nachmittags wird Matrisatsanga (Satsanga für Damen) in der Bibliothek durchgeführt.
Meditation: Täglich am Morgen von 5:00 bis 6:00 Uhr gibt es eine Sitzung mit Gebet, Meditation und einem kurzen Vortrag. Viele Sadhakas und Besucher machen Japa und Meditation für lange Zeit in der Kaivalya Guha oder in ihren Zimmern, in Samadhi Mandir, Viswanath Mandir, Dattatreya Mandir, Durga Mandir oder am Gangesufer.
Jnana Yoga:
Die Gemeinschaft betreibt die Yoga Vedanta Forest Akademie. Einige Gelehrte geben regelmäßig täglichen Unterricht über verschiedene heilige Schriften.
Es gibt eine sehr weiträumige Bibliothek mit einem guten Bestand an spirituellen Büchern. Die Bibliothek bezieht auch eine große Anzahl an spirituellen Zeitschriften. Wir haben kürzlich eine audiovisuelle Bibliothek eingerichtet und erweitern und aktualisieren sie fortlaufend.
Spirituelle Aufgaben und Feierlichkeiten:
Einige der Aufgaben und Feierlichkeiten, die zu regulären Merkmalen des Ashrams geworden sind, sind die folgenden:
Sadhana Woche:
Eine sehr große Zahl von Anhängern kommt in den Ashram an Guru Purnima, vom nächsten Tag an wird ein einwöchiges Sadhana Shibir (spirituelle Einkehrtage, spirituelles Retreat) organisiert. Vorträge von angesehenen spirituellen Würdenträgern und andere spirituelle Programme werden veranstaltet. Am Abend werden auch kulturelle Programme organisiert.
Weihnachtliche Besinnungstage:
Die Anhänger aus kalten Ländern ziehen es vor, den Ashram im Dezember und Januar zu besuchen. Deshalb wird zu Weihnachten ein besonderes spirituelles Retreat abgehalten.
Akhanda Kirtan:
Durchgehender Gesang wird an allen Purnimas veranstaltet, Amavasyas und am Abend von bestimmten außergewöhnlichen Tagen wie Mahasivaratri, Gauranga Mahaprabhu Jayanti, Guru Purnima, Sri Krishna Jayanti, Sivananda Jayanti, Jahrestag von Akhanda Mahamantra Samkirtana, Jahrestag von Viswanath Mandir.
Besondere Pujas:
9 Tage Navaratri Puja, Sechstage Skanda Puja, ganze Nacht Siva Puja am Mahasivaratri Tag, spezielle Puja an Sri Krishna Jayanti, Sri Rama Jayanti, usw. werden mit großer Begeisterung verrichtet.
Feierlichkeiten an besonderen Tagen: Spezielle Programme werden am lunaren Neujahrstag gehalten, Sri Rama Navami, Adi-Sankaracharya Jayanti, Guru Purnima, Aradhana Tag (Punyatithi von Swami Sivananda), Geburtstage von Swami Sivananda und anderen Heiligen, Vijaya Dasami, Dipavali, Sri Bhagavad Gita Jayanti, usw.
5-6 Uhr morgens Gesang, Gebete, Meditation, Vortrag Samadhi Shrine
5:40-7:15 Uhr Verehrung / Om Namah Sivaya singen (6-7 Uhr) Viswanath Mandir
6:30-8 Uhr Yoga Asanas (nur Männer) Yogasaal
7-7:30 Uhr Frühstück Speisesaal
7:30-8:30 Uhr Vishnu Sahasra Nama & Om Namo Narayanaya singen Samadhi Shrine
8:20-9 Uhr Vedanta Unterricht Divya Naam Mandir
9-11 Uhr, 2-4 Uhr Lesezeit Hauptbibliothek
8:30-10:30 Uhr, 1:30-3:30 Uhr Videofilme schauen A-V Bibliothek
8-10:30 Uhr, 1-3:30 Uhr Kauf von Sivananda Büchern SPL Bücherstand
9:30-11Uhr Philosophische Diskussionen, Meditationsakademiegebäude
9:30-10:15 Uhr Anbetung Viswanath Mandir
9:30-10:15 Uhr Anbetung (donnerstags Pada Puja) Samadhi Shrine
11-11:30, 11:30-12 Uhr Mittagessen Speisesaal
3:00 Uhr Tee wird serviert Speisesaal
4-5 Uhr Matri Satsang Hauptbibliothek
4:30-5:30 Uhr "Om Namo Narayanaya" singen Samadhi Shrine
5:30-6:30 Uhr Yoga Asanas (nur Frauen) Yogasaal
5:30-6:30 Uhr Bhajan, Kirtan & Ganga Arati Gurudev Kutir Ghat
5:30-6:30 Uhr Anbetung Viswanath Mandir
6-6:45 Uhr Anbetung Samadhi Shrine
6:30pm (7 im Sommer) Abendessen Speisesaal
Fortlaufend Akhanda Kirtan Bhajan Saal
7:30-9:30 Uhr Abend Satsang Samadhi Shrine
Samadhi Schrein
Der Samadhi Mandir (Mandir heißt Schrein) ist der zentrale Ort spiritueller Aktivitäten im Sivananda Ashram. Die beiden Hauptaktivitäten – Meditation am frühen Morgen und Satsang am Abend – werden dort abgehalten. Dieser Ort ist die Quelle spiritueller Schwingungen und Inspirationen für alle Suchenden. Selbst wenn es keine Programmpunkte gibt, ziehen es die Anhänger vor, in dieser heiligen Atmosphäre Japa, Gebete und Meditation zu praktizieren. Lasst uns dort also einmal hineinschauen.
Der Samadhi Schrein befindet sich am Ende einer langen, großen Halle. Über dem Samadhi befindet sich Swami Sivanandaji Maharajs Murti im Lotussitz in einem wunderschönen Lotus. Der imposante Anblick nimmt einen gefangen und bezaubert. Man vergisst, die Halle zu betreten und bleibt schon auf der Treppe hängen. Zum Glück bleibt man hängen. So bemerkt man die wunderschönen Schnitzereien des Hauptportals. Die acht äußeren Vierecke auf den Türen zeigen Symbole verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen. Die acht inneren Vierecke zeigen acht signifikante Worte auf, denn diese sind die Quintessenz aller religiösen Lehren oder die fundamentalen universellen Prinzipien aller Religionen und Glaubensrichtungen. Die acht Worte lauten DIENE, LIEBE, GIB, REINIGE, MEDITIERE, VERWIRKLICHE, SEI GUT, TUE GUTES. Die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Worte werden in "Swami Sivananda - Philosophie und Lehren" erklärt. Es genügt hier, festzustellen, dass dieser Schrein zu einem Heiligen gehört, der alle Religionen respektierte und alles aus allen Quellen akzeptierte, das Gutes brachte.
Das erste, was man bemerkt, nachdem man die Halle betreten hat, sind Ölgemälde mit angemessen kurzen Beschreibungen an beiden Seitenwänden. Dieser Ort ist Quelle der Inspiration für unzählige Anhänger. Ein Mr.Allen aus England malte für seine persönliche Zufriedenheit weitere Ölbilder, die die verschiedenen Episoden aus Swami Sivanandas leben zeigen. Und als er diese Bilder dem Präsidenten Swamiji Maharaj zeigte, sorgte dieser sofort dafür, dass die Bilder in den Samadhi Mandir kommen. Als erstmaliger Besucher ist man von diesen ganz entzückt. Man bemerkt unter den Bildern auch einige ansprechende Gedanken aus den Werken Swami Sivanandas.
Wenn der Besucher sich ein wenig genauer umsieht, findet er einen großen Band der Veden, vorsichtig in einem Glaskasten präsentiert, und eine bezaubernde Murti Vishnus. Dieser Band wird als die lebende Präsenz Veda Bhagavans behandelt und ihm wird jeden Abend eine spezielle Huldigung zuteil. Der Gesang des Mantras "Om Namo Narayanaya" und die Rezitation des Sri Vishnu-sahasrsa-nama Stotram wird regelmäßig durchgeführt. Auf der rechten Seite ist ein riesiges Bild von Swami Sivananda, das von Anhängern aus Argentinien stammt.
Der innerste Teil ist das sanctum sanctorum, der Samadhi dieses großen Heiligen. Man sieht Anhänger mit tiefen Glauben kommen, von Emotionen überwältigt, die sich dem Schrein nähern. Ehe sie eintreten berühren sie die Füße Ganeshas, der über der Eingangstür sitzt. Sie verneigen sich ehrfürchtig, und umkreisen dann den Schrein, verneigen sich erneut und bringen dann heilige Asche auf, wenn sie wieder herausgetreten sind.
Am Abend kommt man wieder zum Samadhi Mandir, um am Satsang teilzunehmen, dem Hauptprogramm des Ashram. Der Satsang beginnt mit Gebeten für alle Gottheiten, und geht mit Rezitationen verschiedener Stotras (Hymnen) weiter. Dann wird eine spirituelle Rede gehalten. Danach folgen Bhajans (Andachtslieder), Gebete für alle Leidenden, Gebete für den Frieden, und für das Wohl der gesamten Menschheit. Nach den abschließenden Gebeten folgt das Arati und die Verteilung von Prasad. Ein erfahrener Swami setzt sich wieder und viele Anhänger setzen sich ebenfalls. Der Swami ruft die Anhänger auf, die vorab ihren Namen mitgeteilt haben. Die Anhänger kommen einer nach dem anderen, stellen spirituelle oder sogar persönliche Fragen. Dann sieht der Swamiji sich um, stellt Fragen über den Aufenthalt und tröstet die Neuankömmlinge. Die von dem erfahrenenen Swamiji gezeigte Vertrautheit ist einzigartig. Es fühlt sich an wie eine Familienzusammenkunft. Wenn der Swamiji einen aufruft und eine solche Vertrautheit zeigt, ist es, als triffst du deinen eigenen Vater und fühlst dich als Teil der Sivananda Familie. Hier entscheidet man sich, niemals den Satsang zu versäumen.
Es ist eine schöne Überraschung, dass die meisten Vorträge auf englisch sind, und selbst wenn ein Vortrag auf Hindi ist, wird seine Kernaussage nochmal auf englisch erläutert.
Die morgendliche Meditation findet von 5 bis 6 Uhr statt. Doch selbst wenn man früh kommt, sieht man viele Anhänger dort bereits in Meditation sitzen. Nach einem kurzen Gebet beginnt die Gruppenmeditation, nach deren Ende noch ein wenig Kirtan gesungen wird.
Nach der Morgenmeditation, hält Revered [Swami Atmaswarupananda] eine kurze inspirierende Rede. Manchmal hält auch einer der älteren Swamijis eine kurze Rede. Die Atmosphäre ist so aufgeladen, dass jeder nach innen gerichtet ist, niemand mit jemand anderem spricht, und auch niemand in der Gegend herum schaut.
Danach eilen die Anhänger zum Lord Visvanatha Temple und stimmen in den "Om Namah Shivaya" Kirtan dort ein, während die Shiva Puja stattfindet.
Es soll erwähnt werden, dass der ehrwürdige Swami Chidanandaji Maharaj dem morgendlichen Programm höchste Priorität zuschrieb und dass er daran immer teilnahm, wenn er im Ashram war. Seine morgendlichen Vorträge sind so inspirierend, dass sie in vielen Büchern festgehalten und publiziert wurden.
Vishwanath Mandir
Vishwanath Mandir - die religiöse Zentralstelle des Sivananda Ashram in Rishikesh
In Indien ist es Tradition und gebräuchliche Praxis, eine Familien-Gottheit oder Kula-Devata zu haben. In den meisten Ashrams gibt es einen Tempel und die Haupt-Gottheit des Tempels ist dann wie die vorsitzende Gottheit des Ashram. In diesem Sinne ist Lord Visvanatha (wörtlich übersetzt 'Der Herr des gesamten Universums') die oberste und schützende Gottheit des Sivananda Ashram und der gesamten Sivananda Familie von Anhängern auf der ganzen Welt. Der Tempel hat Shiva im Zentrum und hinter ihm ist Krishna in Form einer wunderschönen Murti(Statue) von Murali Manohara (dem Charmanten, mit einer Flöte). Traditionell befindet sich in jedem Shiva Tempel auch Ganesha und die Devi, und auch wir sind dieser Tradition gefolgt. Wir haben in unserem Tempel auch Rama mit der kosmischen Mutter Sita, Bruder Lakshmana und seinem Obergeneral Hanuman. Der Tempelkomplex beherbergt auch eine wunderschöne Murti Sri Sankarachayas und einen Yajna-Sala. Es gibt dort auch eine große Veranda. Swami Sivananda, der Gründer des Sivananda Ashram war für seine Weitsicht und Großzügigkeit bekannt. Daher werden im Ashram im Visvanatha Mandir die besonderen Tage vieler Gottheiten mit dem traditionellen Eifer, Inbrunst und Freude gefeiert. Mit anderen Worten ist es die Zentralstelle der Puja, aller Feiern und aller traditioneller religiöser Aktivitäten des Ashram.
Hintergrundsgeschichte zum Vishwanath Mandir:
Als Swami Sivananda nach Rishikesh kam und sich im Jahre 1924 in Swargashram niederließ, war der damalige Anblick des Ashram ein dichter Wald und die einzige Straße verlief entlang des Flussufers. Während seiner Tage intensiven Sadhanas verblieb er so gut es ging zurückgezogen. Doch seine majestätische, eindrucksvolle und somit magnetische Persönlichkeit zog viele Aspiranten an. Er kam zu diesem steilen Hügel und ging tief in den Wald und saß fast den ganzen Tag unter einem Bilva Baum. Die höchste Erfahrung ist nur möglich, wenn der Suchende die drei Gunas (Eigenschaften) transzendiert. Der Bilva Baum hat Blätter, von denen immer drei Stück zusammenhängen. Daher brachten viele Suchende dem Herrn symbolisch Bilva Blätter dar. Bei Shiva Pujas werden Bilva Blätter geopfert. Also begann er sein Sadhana mit der Darbringung von Bilva Blättern an einem bestimmten Platz, den er intuitiv besonders mochte. Man glaubt, dass in seinen vielen Stunden tiefer Meditation und Samadhi er die höchste Erfahrung an genau diesem Ort hatte. Nach einigen Jahren schenkte der König das Land der Devine Life Society. So dachte Sivananda sich, dass es Gottes Wille sei, dass der Tempel genau dort errichtet werden sollte.
Es gab einen weiteren außergewöhnlichen Punkt. Gurudev war eine extrem sensible, gütige und mitfühlende Person. Er wünschte sich aufrichtig ein frühes Ende des 2. Weltkrieges. Um also eine Friedensströmung auf der ganzen Welt zu verbreiten, begann er am 3. Dezember 1943 einen endlosen rund um die Uhr Kirtan des Mahamantras in der Bhajan Halle. Und weihte nur wenige Wochen später den Visvanatha Tempel, am 31. Dezember. Der moderne Heilige sorgte dafür, dass für den Weltfrieden dreimal täglich eine traditionelle Puja stattfand. Außerdem sprach er im täglichen Satsang Friedensgebete und machte Friedens Yajnas zu einem regelmäßigen Teil der Aktivitäten im Ashram.
Pujas im Vishwanath Mandir
Dieser außergewöhnliche Hintergrund des Tempels schuf wunderbare spirituelle Schwingungen. Obwohl dieser unorthodoxe Heilige für den Weltfrieden auf die traditionelle Puja zurückgegriffen hatte, inspirierten der Tempel und seine Puja die Anhänger so sehr, dass diese systematisch weitergeführt wurde. Mehr als 100 Anhänger verlangen täglich nach der Puja. Der Tempel öffnet morgens um 4 Uhr, die erste Puja beginnt um 5:45 Uhr. Während in der inneren Kammer des Tempels die Veda Mantras rezitiert werden, singen Anhänger in der Haupthalle das Mantra "Om Namah Shivaya" als Kirtan, auf eine liebliche und melodiöse Art und Weise, um die spirituellen Schwingungen und die Heiligkeit noch zu steigern.
Feierlichkeiten im Vishwanath Mandir
Die besonderen Tage verschiedenster Gottheiten werden im Tempel zelebriert. Die Puja am Mahasivaratri Tag, die die ganze Nacht andauert, zieht eine große Anzahl Anhänger an. Sri Krishna Jayanti und das spezielle 9-Tage Programm zu Sri Rama Jayanti sind weitere wichtige Feiern. Gelegentlich werden hier auch Reden über Srimad Bhagavatam, Rezitationen Ramayanas, Akhandas (non-stop) Kirtans und weitere Veranstaltungen abgehalten. Die 9-tägige Devi Puja und Vijaya Dasami Veranstaltungen, sowie Weihnachts- und Neujahrsfeierlichkeiten werden allerdings in der Bibliothekshalle durchgeführt. Und die jährliche 6-tägige Skanda Puja wird in der Bhajan Halle fortgesetzt.
Tägliche Programmpunkte im Vishwanath Mandir
Öffnungszeiten : 4:00 - 11:00 Uhr und 14:30 - 19:30 Uhr
Erste Andacht : 5:45 - 7:00 Uhr (Feb-Nov), 6:00 - 7:00 Uhr (Dez-Jan) Abhisheak, Puja, Archana und Arati
Zweite Andacht : 9:30 - 10:15 Uhr Puja und Arati
Dritte Andacht : 17:30 - 18:30 Uhr (Sommer) 17:00- 18:00 Uhr (Winter) Lalita Sahasranamam Archana
Abhisheak für die breite Öffentlichkeit und Besucher - 4:00 - 5:30 Uhr, 7:30 - 9:30 Uhr, 15:00 - 17:00 Uhr Montags & Pradosha Tag - Havan
Bhajan Halle
Die Bhajan Halle nimmt einen einzigartigen Platz in der Geschichte des Sivananda Ashrams ein. Swami Kaivalyananda aus Kalkutta plante den Bau eines Tempels und einer Halle für Satsang und gemeinsame Gebete innerhalb des Ashram. Er gründete den Mandir Bauausschuss im Jahre 1941. Eine Halle wurde dringend benötigt, daher wurde der Bau in einer sehr kurzen Zeit abgeschlossen und die Bhajan Halle offiziell am 2. April 1942 eröffnet. Sie wurde nicht nur zu einem Ort für tägliche Gebete und Satsang, sondern auch für spirituelle Retreats, besondere Veranstaltungen und Pujas, etc.
Da ein Ende des Zweiten Weltkrieges und die Wiederherstellung des Friedens nicht abzusehen war, entschied Gurudev, ab dem 3. Dezember 1943 mit dem ununterbrochenen Singen (Kirtan) des Mahamantras zu beginnen. Und da Frieden eine Voraussetzung für Glück und Wohlstand der Menschheit ist, wird das Wiederholen des Mahamantras, Tag und Nacht ohne eine Minute Unterbrechung auch heute seit mehr als 62 Jahren fortgesetzt. Die Bhajan Halle ist ebenfalls der Ort zur Verehrung von Lord Kartikeya und von täglichen Pujas, gelegentlich speziellen Pujas und einer besonderen Skanda Puja, die jedes Jahr für die Dauer von sechs Tagen direkt nach Dipavali praktiziert wird. All diese spirituellen Aktivitäten, Puja und ununterbrochenes Chanting haben besondere spirituelle Schwingungen in der Bhajan Halle hinterlassen.
An diesem Ort können wir auch Gurudev Swami Sivanandas umfassende Weitsicht wahrnehmen. Die Halle ist mit Bildern verschiedener Heiliger und Weiser geschmückt. Ein deutscher Verehrer Gurudevs fertigte Statuen der Göttinnen Durga und Sarasvati an. Beide wurden deutlich sichtbar in der Halle aufgestellt. Der Sessel von Swami Sivananda wurde ebenfalls dort aufgestellt um zu zeigen, dass er im Satsang an seinem Lieblingsplatz ständig präsent ist. Wenn du den Sivananda Ashram besuchst, versäume nicht einige Minuten dort in Stille zu verbringen.
Gurudev Kutir
1934 verließ Gurudev Swami Sivananda Swargashram und kam zusammen mit vier Schülern auf diese Seites des Ganges, und zog in den östlichen Raum des Ramashram Dharmashala. Sie fanden einen verfallenen, leerstehenden, alten verlassenen Kuhstall. Der wurde sorgfältig gereinigt, Türen und Fenster repariert und am 28. März bezogen. Der Maharaja von Tehri gab Gurudev diese weite Landfläche, um einen Ashram zu errichten. Einige Räume wurden auf dem vorhandenen Krankenhausgrundstück errichtet. Aber Gurudev gab ihm den Namen Ananda Kutir.
Swami Sivananda hatte einen starken Geist der Entsagung und Loslösung. Als er das Land erhielt, zog er es vor, außerhalb dieses Grundstückes zu leben. Er bezog einen heruntergekommenen Kutir am Ufer des Ganges für die Miete von einer Rupie pro Jahr. Zu der Zeit war dies ein dunkler Raum mit unzureichender Beleuchtung, in dem sich sein Bett und die angrenzende Front mit seinem Puja-Raum mit Krishnas Bild befanden. Das Dach bestand nur aus trockenem Gras. Nach einigen Jahren wurde der Nachbarteil gebaut, für seinen Draht-Tisch und –Stuhl, und auch ein festes Mauerfundament wurde errichtet. Es gab keine Stufen zum Ganges hinunter. Überall war Sand.
Durch den Aufenthalt in diesem Kutir konnte Gurudev weiterhin zurückgezogen leben, sein intensives Sadhana weiterführen und weiterhin überaus produktiv schreiben. Er blieb für mehr als 25 Jahre dort - und dies waren die Jahre nach seiner höchsten spirituellen Erfahrung – bis zu seinem Mahasamadhi. Die Divine Life Society, die Schüler und die zu Besuch kommenden Anhänger wurden von dort geführt und inspiriert. Kurz gesagt ist dies der wichtigste Orientierungspunkt in der Geschichte der Divine Life Society. Die wichtigen Artikel, die Gurudev nutzte, werden hier aufbewahrt, als wäre er noch immer vor Ort, um diese zu benutzen. Andere seiner Artikel, die er aber nicht täglich nutzte, werden sorgfältig in Kisten aufbewahrt. Um die spirituellen Schwingungen und die Heiligkeit des Ortes zu bewahren werden hier Pujas, Bhajan-Kirtans und Ganga Aratis durchgeführt. Aspiranten kommen für die Meditation hierher. Die Atmosphäre des Ortes und die von Gurudev benutzten Gegenstände machen ihn so präsent, dass er von den Aspiranten tatsächlich wahrgenommen wird. An diesem Ort kannst du einige Zeit in Gebet und Meditation verbringen, in lebendigem Beisein dieses allgegenwärtigen Heiligen.
Siehe auch
- Divine Life Society
- Swami Sivananda
- Ashram
- Tapasya Kutir
- Yoga Vedanta Forest Academy
- Rishikesh
- Ganges
- Sadhana
- Puja
- Meditation
Weblinks
Seminare
Yoga Reisen
Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-reisen/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
Spirituelles Retreat
Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spirituelles-retreat/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS