Zwanglosigkeit

Aus Yogawiki

Zwanglosigkeit : Was bedeutet Zwanglosigkeit? Wie wird dieses Wort verwendet? Wozu ist Zwanglosigkeit ein guter Begriff? Was sind Synonyme, was Gegenteile von Zwanglosigkeit? Über all das erfährst du hier in diesem Artikel. Zwanglosigkeit heißt, dass man ohne inneren oder äußeren Zwang sein kann. Man kann z.B. in aller Zwanglosigkeit einen Plausch abhalten. Die Mitgliedschaft in einer bestimmten Gemeinschaft kann von Zwanglosigkeit geprägt sein. Und man kann in seinem Charakter von Zwanglosigkeit geprägt sein, also frei und offen sein.

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Zwanglosigkeit drückt Freiheit aus, Selbstbestimmung und Offenheit. Vollständige Zwanglosigkeit gibt es auf der irdischen Ebene nicht: Konventionen, Gesetze, Rücksicht auf andere, Absprachen erfordern bestimmte Verhaltensregeln. Es ist aber gut, wenn man sich innerlich von Zwängen löst und wenn eine Gesellschaft so frei wie möglich ist. Jeder Mensch braucht auch Räume einer zwanglosen Atmosphäre, in der er offen reden kann und so sein kann, wie er sich in diesem Moment fühlt.

Zwanglosigkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Zwanglosigkeit ist eigentlich keine Tugend, Zwanglosigkeit ist eher eine gewisse Stimmung, ist ein gewisses Vorgehen. Was heißt Zwanglosigkeit? Zunächst mal gibt es den Ausdruck "Zwang" und Zwang heißt, man kann jemand anders zwingen, man kann sich auch selbst zu etwas zwingen. Jemanden dazu zu bringen, etwas zu tun, was er nicht will, ist Zwang. Und sich selbst zu etwas zu zwingen, was nicht so einfach ist, ist auch innerer Zwang.

Man kann sagen, es gibt dann den freiwilligen Zwang, das ist jetzt ein Paradox, aber z.B., du zwingst dich dazu, jetzt deine Steuererklärung zu machen oder du zwingst dich dazu, die Arbeit abzuschließen, die du deinem Chef versprochen hast oder du zwingst dich dazu, jetzt zu deiner Familie zurückzukehren, obgleich die Arbeit noch nicht getan ist, also jetzt die Arbeit liegenzulassen. Das sind positive Zwänge.

Dann gibt es natürlich auch gesellschaftlich Zwänge und es gibt dann auch irgendwelche kommunikativen Zwänge. Z.B. unter Bankiers ist es üblich, Anzug und Krawatte zu tragen, ich spreche das jetzt im Jahr 2015, es gibt eine bestimmte Art und Weise, wie man mit seinem Chef spricht usw. Und manchmal sagt man, es ist eine zwanglose Atmosphäre, es gab eine Zwanglosigkeit in der Stimmung. Und dann ist die Krawatte nicht so angemessen und dann ist vielleicht die Anzugjacke nicht so angemessen und hohe Absätze vermutlich auch nicht bei Frauen und der Hosenanzug vielleicht auch nicht so ganz. Also, wenn es heißt, es ist eine Zwanglosigkeit, dann heißt es ist so ein bisschen leger und freizeitmäßig.

Man muss aber aufpassen, denn die scheinbare Zwanglosigkeit, - so ganz zwanglos ist sie trotzdem nicht, es bleiben immer wieder irgendwelche Regeln, an die man sich irgendwo halten sollte. Wenn etwas so ganz zwanglos ist, ist es oft nicht so gut. Oft genug haben Menschen in einer Betriebsfeier, wo es hieß, dort ist eine zwanglose Atmosphäre und vielleicht noch unter Alkoholeinfluss, einiges getan und das anschließend bereut. In diesem Sinne, vollkommen ungezwungen zu sein - ist schwierig, deshalb, ist es klüger, statt zu überlegen, "wie kann ich jetzt ganz ungezwungen sein und mich vielleicht nachher blamieren", zu überlegen: "Wie weit ist Zwanglosigkeit, Ungezwungenheit angemessen und wie weit geht sie? Und welche ungeschriebenen Gesetze oder Regeln gelten auch weiterhin?"

Zwanglosigkeit - Antonyme und Synonyme

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Zwanglosigkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Zwanglosigkeit - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Zwanglosigkeit, also Synonyme zu Zwanglosigkeit sind z.B. Natürlichkeit, Ungebundenheit, Gelöstheit, Lässigkeit, Eigenständigkeit, Ungezwungenheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Zwanglosigkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Anarchie, Chaos, Regellosigkeit, Durcheinander. Daher braucht Zwanglosigkeit als Gegenpol die Kultivierung von Regel, Richtlinie, Richtschnur, Norm.

Gegenteil von Zwanglosigkeit - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Zwanglosigkeit, Antonyme zu Zwanglosigkeit :

Zwanglosigkeit Antonyme auf einen Blick

Antonyme Zwanglosigkeit sind, kurz zusammengefasst, Regel, Richtlinie, Richtschnur, Norm, Zwanghaftigkeit, Anormalität, Perversität, Unnatürlichkeit, Krankhaftigkeit, Entartung.

Zwanglosigkeit in Bezug auf Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Stärkung der Fähigkeit Zwanglosigkeit

Zwanglosigkeit gehört zu den Fähigkeiten und Eigenschaften, die man kultivieren, entwickeln kann. Vielleicht willst du ja Zwanglosigkeit in dir kultivieren. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Zwanglosigkeit mehr zum Ausdruck zu bringen.
  • Du kannst z.B. den Entschluss fassen: "Während der nächsten Woche will ich Zwanglosigkeit bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein zwangloserer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Zwanglosigkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du normalerweise nicht tun würdest, was aber dieses Persönlichkeitsmerkmal in die Tat umsetzt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Zwanglosigkeit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin zwanglos ".

Affirmationen zum Thema Zwanglosigkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Zwanglosigkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen. Klassische Autosuggestion für Zwanglosigkeit Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin zwanglos

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin zwanglos. Om Om Om.
  • Ich bin ein Zwangloser, eine Zwanglose OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Zwanglosigkeit Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin zwanglos " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Zwanglosigkeit
  • Ich werde zwanglos
  • Jeden Tag werde ich zwangloser
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Zwanglosigkeit

Dankesaffirmation für Zwanglosigkeit :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag zwangloser werde.

Wunderaffirmationen Zwanglosigkeit Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr zwanglos. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Zwanglosigkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr zwanglos zu sein.
  • Ich bin jemand, der zwanglos ist.

Gebet für Zwanglosigkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Zwanglosigkeit :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Zwanglosigkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein zwangloser Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Zwanglosigkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Zwanglosigkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Zwanglosigkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich zwanglos werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Zwanglosigkeit
  • Angenommen, ich will zwanglos sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre zwanglos, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Zwanglosigkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als zwangloser Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Zwanglosigkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Zwanglosigkeit

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