Verdauungsprobleme
Verdauungsprobleme sind weit verbreitet. Oft können die verbreitetsten Verdauungsprobleme aber mit einfachen Ernährungstipps, mit Yoga Übungen, insbesondere Asanas überwunden werden.
Verdauungsprobleme
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
Man könnte Verdauungsprobleme in verschiedene Regionen einteilen. Es gibt Verdauungsprobleme des Magens, insbesondere Magengeschwüre, die auch im Kontext stehen können mit Zwölffingerdarm Beschwerden. Es gibt Beschwerden des Dünndarms, die insbesondere mit Durchfall zu tun haben. Es gibt Beschwerden des Dickdarms, die oft zu tun haben mit Verstopfung. Dann gibt es noch verschiedene Allergische Reaktionen wie zum Beispiel Morbus Crohn und es gibt auch ein Reizdarm Syndrom.
Für alles kann Yoga helfen und einiges davon werde ich später behandeln, wenn ich über das Verdauungssystem spreche, jetzt möchte ich über zwei Erkrankungen sprechen, die plötzlich auftreten können oder chronisch sein können.
Umgang mit Durchfall aus Yoga Sicht
Zunächst einmal: Durchfall. Durchfall ist eine Beschwerde wo die Verdauung zu schnell geht. Als zweites will ich sprechen über Verstopfung. Verstopfung kann man sagen, dass sie zu langsam geht. Und hier ein paar Tipps bei Durchfall und zwar chronisch wie auch akut, wobei natürlich gilt, wenn du dir ein Magen Darm Virus eingefangen hast, der mit Fieber verbunden ist, dann brauchst du eher Ruhe und wenn das nicht zügig überwunden ist, dann ist es hilfreich das Ganze mal beim Arzt diagnostizieren zu lassen. Ansonsten bei einer zu schnellen Verdauung -egal, ob es eine Verstimmung ist oder chronisch -gibt es ein paar gute Tipps. Da gehe ich wieder durch die fünf Praktiken des Yoga durch.
Asanas
Zunächst einmal aus dem Standpunkt der Körperübungen, der Asanas: Regelmäßige Asanas helfen auch für eine gute Verdauung. Insbesondere das lange Halten der Vorwärtsbeuge kann gegen Durchfall helfen. Auch Menschen mit Reiz Darm Syndrom können viel davon profitieren Asana länger zu halten, insbesondere die Vorwärtsbeuge. Vielleicht noch falls du einen akuten Durchfall hast, ist meine Empfehlung die Vorwärtsbeuge sehr lang zu halten, zum Beispiel eine halbe Stunde oder sogar auch eine Stunde. Wenn du die Vorwärtsbeuge halten kannst und dabei achtest, dass es deinem unteren Rücken gut geht, eine halbe oder ganze Stunde, das zwei oder drei Mal am Tag, dann kann eine Magen-Darm Verstimmung, die sonst mehrere Tage Elend bewirken würde, in einem Tag vorbei sein.
Pranayama
Zweiter Tipp wäre Pranayama, die Atemübungen. Und hier gilt insbesondere sanfte Wechselatmung. Durchfall ist oft eine Pitta Übersteuerung, also gilt es die Pitta Übersteuerung zu reduzieren. Also hilft auch sanfte Wechselatmung und eventuell nur ein oder zwei Runden Kapalabhati und nur sanft üben. Aber die sanfte Wechselatmung ist besonders gut.
Tiefenentspannung
Besonders hilfreich bei Durchfall ist natürlich auch die Tiefenentspannung, regelmäßige Tiefenentspannung hilft auch, dass der Bauch sich harmonisieren kann.
Gesunde Ernährung
Hilfreich bei Durchfall ist es auch eine gesunde Ernährung zu haben und auch bei Magen Darm Verstimmung wäre mein Tipp: Nicht zu fasten, sondern zum Beispiel Vollkorn Reis, Zwieback, Salzstangen zu essen und nichts anderes. Der Vollkorn Reis sollte ausreichend gesalzen sein.
Meditation
Auch Meditation hilft insbesondere bei chronischem Reiz Darm Syndrom, welches mit Durchfall verbunden ist. Meditation hilft zu beruhigen, zu harmonisieren und das beruhigt auch eine Verdauung. Bei dauerhaften Verdauungsbeschwerden sind auch Kriyas gut, insbesondere täglich Agni Sara Uddiyana Bandha und vielleicht einmal die Woche Kunjar Kriya. In akutem Zustand würde man auch sagen Kunjar Kriya üben, also ein bis zwei Liter Salzwasser trinken, zwei/drei Finger in den Hals und dich übergeben. Zusätzlich einen Einlauf nehmen und dann kann das krankmachende schnell durchgespült werden. Und danach etwas essen, nicht viel und nichts komplexes. Das sind also ein paar Tipps im Umgang mit Durchfall, sowohl akut, als auch chronisch.
Umgang mit Verstopfung aus Yoga Sicht
Ein paar Tipps zu Verstopfung sowohl akut wie auch chronisch. Ein Tipp wäre: Trinke viel! Vielleicht zwei bis drei Liter oder sogar noch mehr an Wasser und Kräutertees. Das ist ein Zusatztipp und ich gehe jetzt nochmal durch die fünf Yoga Aspekte durch.
Asanas
Verstopfung ist oft ein Kapha Überschuss. Der Körper hält fest, er ist zu ruhig, also gilt es Körperübungen zu machen, die anregend sind. Rückbeugen; Kobra, Bogen, Drehsitz, Kopfstand, Schulterstand und Sonnengruß sind gut. Also eher die aktivierenden Übungen sind dort besonders zu betonen.
Pranayama
Bei Verstopfung aus Pranayama Sicht ist Kapalabhati besonders gut. Also nicht nur drei Runden Kapalabhati, sondern 4/5/6 Runden und ruhig auch mehr Ausatmungen, das beschleunigt alles.
Tiefenentspannung
Vom Standpunkt Tiefenentspannung ist es auch gut, da es auch hilft, dass der Körper sich regeneriert und nicht festhält. Entspannen heißt loslassen. Wenn du dich über Tiefenentspannung insgesamt entspannst, lässt auch der Körper besser los.
Gesunde Ernährung
Vom Standpunkt der Ernährung kann man eine Menge machen. Natürlich wie immer gilt kein Fleisch essen, am besten auch auf Milchprodukte, Zucker und Weißmehlprodukte verzichten, dafür mehr Vollkorn. Eventuell kannst du auch mal 1-12 Wochen Rohkost Ernährung machen. Eigentlich jeder, der Verstopfung hat und auf Rohkost umstellt, wird feststellen, dass die Verstopfung verschwindet.
Meditation
Auch Meditation kann hilfreich sein auch innerlich los zu lassen. Auch hier gelten wiederum die Yoga Kriyas als sehr hilfreich, also Agni Sara Uddiyana Bandha täglich, vielleicht einmal die Woche Dhauti und einmal im Monat Basti, also zum Beispiel mit einem Einlauf. Das waren ein paar Tipps zum Umgang mit Verstopfung.
Die Häufigkeit der Ausscheidungen
Vielleicht bei Durchfall und Verstopfung noch etwas: Es gibt manche Menschen, die haben zu enge Vorstellungen wie ihre Verdauung zu funktionieren hat. Schulmedizinisch gesehen ist es okay, wenn man fünf Mal am Tag Stuhlgang hat oder nur einmal alle fünf Tage. Ich habe vor kurzem mal eine Sendung über Verdauung gehört. Dort gab es einen Professor, der beteiligt war an irgendwelchen Schulmedizinischen Leitlinien zur Behandlung von Durchfall und der hat gesagt man sollte die Sache etwas beruhigter angehen. Vom Standpunkt der Gesundheit gibt es einfach unterschiedliche Weisen wie Menschen Stuhlgang haben. Bis zu fünf Mal am Tag ist ausreichend und wer alle fünf Tage Stuhlgang hat, ist auch ausreichend. Ich muss zugeben es hat mich sehr erstaunt, denn im Yoga und Ayurveda sagen wir normalerweise eine bis drei Mal am Tag Stuhlgang ist gut. Wenn man seltener oder häufiger hat, wäre es vielleicht klüger etwas zu tun. Wenn du aber trotz all dieser Tipps entweder fünf Mal am Tag Stuhlgang hast oder doch nicht jeden Tag, das scheint nicht ganz so tragisch zu sein wie du vielleicht denkst. Allgemein etwas entspannter mit seiner Verdauung umzugehen, kann auch hilfreich sein.
Video - Verdauungsprobleme - Yoga Hausrezepte
Hier ein Vortrag zum Thema Verdauungsprobleme - Yoga Hausrezepte von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.
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Siehe auch
- Erkältung
- Kopfschmerzen
- Heuschnupfen
- Asthma
- Allergien
- Hautprobleme
- Verdauungsprobleme
- Yoga Hausrezepte
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