Sadhu

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Ein Yoga-Sadhu in Pashupatinath nach der Nacht von Shivaratri, Foto: Hans Stieglitz, [http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.en Copyright

Sadhu (Sanskrit: साधु sādhu adj. u. m.) gerade zum Ziel führend, richtig, treffend; schlicht, nicht verworren oder kompliziert; fügsam, gefällig, gehorsam; gewogen; wirksam; fertig, bereit; geordnet, sicher, friedlich; gut, vortrefflich, schön, geeignet; edel; ein Ehrenmann, ein vortrefflicher Mann; ein Weiser, Heiliger, Asket, Wandermönch; ein in die Zukunft sehender Mann; Wucherer; Juwelier.

Saraswati, die Göttin der Sprache

Im Hinduismus ist ein Sadhu (Sanskrit: साधु sādhu, "gut; guter Mann, heiliger Mann") ein frommer Asket und ein heilige Person. Obwohl die überwiegende Mehrheit der Sadhus Yogis sind, sind nicht alle Yogis Sadhus. Der Sadhu hat sich einzig und allein dem Erreichen von Moksha (Befreiung) verschrieben, durch Meditation und Kontemplation auf Brahman, der vierten und letzten Ashrama (Stufe des Lebens). Sadhus tragen oft safranfarbige Kleidung, die ihre Sanyasa (Entsagung) symbolisiert. Dieser Lebensstil ist für Frauen offen. Die weibliche Form des Wortes ist Sādhvī साध्वी. Im Jahr 2014 wurde eine rein weibliche Akhada (Gruppe von Sadhus) gegründet. Es wird angenommen, dass sie die erste dieser Art in Indien ist.

Sukadev über Sadhu

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sadhu

Sadhu heißt zunächst mal "ein guter", "ein tugendhafter", "derjenige, der auf die höchste Wahrheit ausgerichtet ist". Sadhu bezieht sich im heutigen Wortgebrauch auf einen Mönch, jemand, der allem entsagt hat. Sadhu ist oft auch der Wandermönch, der kein festes Zuhause hat. Im Unterschied zu Swamis, die in größeren Ashrams leben, ist ein Sadhu derjenige, der entweder wandert, ein Parivratshaka, ein Wandermönchsleben führt, oder einer, der allein für sich lebt oder in ganz kleinen Gemeinschaften. Das ist also ein Sadhu.

Manchmal gibt es auch Aussagen, dass Sadhus diejenigen seien, die auch Substanzen konsumieren, um andere Bewusstseinsebenen zu erlangen, aber das ist eine Fehlinterpretation. Sadhu ist wörtlich einer, der gut ist, einer, der tugendhaft ist. Im übertragenen Sinn ist Sadhu jemand, der sein Leben dem Guten gewidmet hat und der als Mönch, als Entsagter lebt, um die höchste Wahrheit zu erfahren und anderen zu helfen, sie auch zu erfahren. Sadhu heißt natürlich nicht, dass jemand gleich vollkommen ist.

Gerade dadurch, dass heutzutage das Wort "Sadhu" nicht mehr gekoppelt ist an wirkliche Güte, sondern einfach an ein orangenes Gewand und das Gelübde der Entsagung, weißt du nie, ob jemand, der sich als Sadhu ausgibt, wirklich gut ist. Jemand kann sogar orange Kleindung tragen, ohne dass er jemals eine Einweihung hatte. Deshalb, wenn du in Indien bist, musst du etwas vorsichtig sein. Nicht jeder in orange ist ein Heiliger, und nicht jeder, der behauptet, er hätte die Erleuchtung, hat sie erreicht.

Aber das Wort "Sadhu" selbst heißt, jemand, der ausgerichtet ist auf die Wahrheit, jemand, der in der Wahrheit verankert ist, ein guter, ein rechtschaffener. Heutzutage bedeutet das Wort Sadhu – Entsagter, Mönch. Man könnte auch von weiblichem Sadhu sprechen und damit von Nonne, das ist aber seltener. Es gibt zwar auch weibliche Swamis, die sind aber häufiger dann Teil in einer größeren Gemeinschaft. Aber ich kenne auch ein paar weibliche Sadhus, die auch als Frau einsam in der Höhle lebten oder gelebt hatten, über viele Jahre und Jahrzehnte, und so sehr hohe Bewusstseinsebenen erreicht haben.

Die Geschichte von einem Sadhu

Artikel aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben"

Ein Sadhu wurde von einem Mann schlimm geschlagen und lag bewusstlos auf der Erde. Ein untadeliger frommer Hausvater (Grihasti) hatte Mitleid mit dem Sadhu und brachte ihn in einem Wagen in sein Haus. Er gab ihm in kleinen Schlucken etwas Milch, so dass der Sadhu allmählich wieder zu sich kam. Nach einigen Stunden war er wieder bei vollem Bewusstsein.

Der fromme Grihasti fragte den Sadhu: "Wer schlug dich eigentlich?" – Der Sadhu antwortete: "Der mir Milch gab, schlug mich." Über diese Antwort war der Grihasti sehr erstaunt, ja verblüfft. Er konnte den Sinn der Worte nicht begreifen (Fortsetzung unten).

Darauf erklärte der Sadhu dem Grihasti die Gesetze des Schicksals, die Gesetze von Prarabdha, die Gesetze von Aktion und Reaktion. Er sagte: "Gott ist alles. Gott tut alles. Gott ist gerecht. Gott tut alles zu unserem Besten. Gott ist der rechte Richter. Gott lohnt und straft gerecht. Deshalb sollten wir alles kühlen Herzens ertragen."

Der Grihasti folgte dem Beispiel des Sadhu, wurde ein frommer Mann und erlangte Frieden und Mukti. Jedes Mal, wenn du Schwierigkeiten hast, wenn du betroffen bist, wenn du in ein Dilemma gerätst, wiederhole in Gedanken die Formel: "Gott ist alles. Gott tut alles. Gott handelt gerecht. Gott handelt zu meinem Besten." Dann schwinden deine Kümmernisse. Du wirst sogleich Frieden finden. Übe es nur und fühle es selbst.

Copyright Divine Life Society

Etymologie

Bijoy Krishna Goswami - Ein Sadhu

Die Sanskrit-Ausdrucke "Sadhu" ("guter Mann") und Sadhvi ("gute Frau") beziehen sich auf Menschen, die der Welt entsagen und die beschlossen haben, getrennt von der oder am Rande der Gesellschaft zu leben, um sich auf ihre eigene spirituelle Praxis zu konzentrieren.

Die Wörter kommen von der Sanskrit-Wurzel, was so viel wie "jemandes Ziel erreichen", "einen Weg bahnen" oder "Macht erlangen über" bedeutet. Die gleiche Wurzel wird in dem Wort Sadhana benutzt, was "spirituelle Praxis" bedeutet. "Sadhu" kann auch als Vidhyartha benutzt werden, das bedeutet: "Lass Gutes geschehen".

Sadhu-Rituale

Sadhus sind Sannyasa bzw. Entsagende, die alle materiellen Anhaftungen hinter sich gelassen haben und in Höhlen, Wäldern und Tempel in ganz Indien und Nepal leben. Ein Sadhu wird von gewöhnlichen Menschen normalerweise "Baba" genannt. Das Wort Baba bedeutet auch Vater, Großvater oder Onkel in vielen indischen Sprachen. Manchmal wird der Respekt ausdrückenden Suffix "–ji" an Baba angehängt, um dem Entsagenden noch mehr Respekt zu zeigen. Es ist auch ein Ausdruck von Zärtlichkeit für kleine Jungen.

Es gibt momentan vier bis fünf Millionen Sadhus in Indien, und sie werden sehr geschätzt für ihre Heiligkeit und manchmal gefürchtet wegen ihren Flüchen. Es wird auch angenommen, dass die entsagende Praxis der Sadhus ihnen hilft, ihr Karma, aber auch das der allgemeinen Gemeinschaft, zu verbrennen. Weil sie daher der Gesellschaft nutzen, werden Sadhus von vielen Menschen durch Spenden unterstützt. Die Verehrung von Sadhus ist in Indien jedoch unter keinen Umständen allgemein. Früher und auch heute werden Sadhus oft mit einem gewissen Grad an Argwohn betrachtet, besonders in der ländlichen Bevölkerung von Indien. Heutzutage kann das Posieren bzw. das Zurschaustellen als Sadhu besonders in den bekannten Pilgerstätten ein Mittel zum Erzeugen von Einkommen für nicht-gläubige Bettler sein.

Es gibt nackte (Digambara bzw. "himmel-gekleidet") Sadhus, die ihr Haar als dicke Dreadlocks, Jata genannt, tragen. Aghora-Sadhus (Aghori) sagen, dass Geister ihnen Gesellschaft leisten, und sie leben auf Friedhöfen als Teil ihres heiligen Pfades. Die indische Kultur neigt dazu, eine unendliche Menge an Pfaden zu Gott zu betonen, so auch Sadhus, und so haben alle Spielarten der Sadhus ihren Platz.

Ein bekanntes Merkmal der Sadhu-Rituale ist ihr Gebrauch von Marihuana (bekannt als Caras bzw. Charas) als eine Form des Allerheiligsten, in Übereinstimmung mit ihrer Verehrung von Shiva, von dem geglaubt wird, er habe die Blätter der Pflanze verehrt bzw. eine Affinität zu ihnen. Die Pflanze wird während den Feiern zu Shivaratri rege gebraucht.

Sadhu-Sekten

Wen-Yan King: Sadhu in Kathmandu, Copyright

Sadhus beschäftigen sich mit einer Vielfalt an religiösen Praktiken. Einige praktizieren extremen Asketismus während andere sich auf Beten, Singen oder Meditieren fokussieren. Innerhalb der Sadhu-Gemeinschaft gibt es zwei Hauptgruppen an Sekten: Shaiva-Sadhus, Asketen, die Shiva ergeben sind und Vaishnava-Sadhus, Entsagende, die (Vishnu) und/oder seine Inkarnationen inklusive Rama und Krishna ergeben sind. Weniger zahlreich sind Shakta-Sadhus, die Shakti ergeben sind. Innerhalb dieser Hauptgruppen gibt es zahlreiche Sekten und Untersekten, die unterschiedliche Abstammungslinien und philosophische Schulen und Traditionen widerspiegeln (oft als "Sampradayas" bezeichnet).

Die Dashanami Sampradaya sind Smartisten. Sadhus in dieser Sekte nehmen einen von zehn Namen als Bezeichnung zu ihrer Initiierung an. Die Sekte soll durch den Philosophen und Asketen Adi Shankara gegründet worden sein, von dem man annimmt, dass er im 8. Jahrhundert nach Christus gelebt hat, wobei die komplette Geschichte der Sektengründung unklar ist. Unter ihnen war Naga, ein nackter Sadhu, der dafür bekannt war, Waffen wie Dreizacke, Schwerter, Stöcke und Speere zu tragen. Es heißt, dass sie als bewaffneter Orden fungiert haben, um Hindus zu beschützen, und daher an einer Reihe von militärischen Abwehrmaßnahmen beteiligt waren. Obwohl heutzutage generell im Umkreis von Gewaltlosigkeit, sind einige Gruppen dafür bekannt, Ringkampf und Kampfkunst zu praktizieren. Ihre Treffen werden immer noch "Chhavni" bzw. bewaffnete Camps bezeichnet und manchmal werden noch Scheinduelle zwischen ihnen gehalten.

Während Sadhus vordergründig traditionelle Kasten zu ihrer Initiierung zurücklassen, beeinflusst die Kastenherkunft der neuen Mitglieder die Sekte, zu denen sie zugelassen werden. Bestimmte asketische Gruppen, wie die Dandis innerhalb der Dashnami Sampradaya setzen sich ausschließlich aus Männern brahmanischer Herkunft zusammen, während andere Gruppen Menschen von einer großen Bandbreite an Kastenherkunft zulassen.

Weibliche Sadhus (Sadhis) gibt es in vielen Sekten. In vielen Fälllen sind die Frauen, die das Leben in Entsagung annehmen, Witwen und diese Arten von Sadhvis leben oft zurückgezogene Leben in enthaltsamen Gemeinschaften. Sadhvis werden manchmal von einigen als Manifestationen oder Formen der Göttin bzw. Devi angesehen und als solche verehrt. Es hat eine Anzahl an charismatischen Sadhvis gegeben, die es zu Ruhm als religiöse Lehrer im zeitgenössischen Indien gebracht haben, wie z.B. Anandamayi Ma, Sarada Devi, Amma und Karunamayi.

Wie man ein Sadhu wird

Die Prozesse und Rituale, wie man ein Sadhu wird, sind von Sekte zu Sekte verschieden. In fast allen Sekten wird ein Sadhu von einem Guru initiiert, der dem Initiierten einen neuen Namen sowie ein Mantra (bzw. heiliger Klang oder Phrase) zuweist. Dieses Mantra ist im allgemeinen nur dem Sadhu und dem Guru bekannt und kann vom Initiierten als Teil einer meditativen Praxis wiederholt werden.

Ein Sadhu zu werden, ist ein Weg, dem Millionen folgen. Es wird angenommen, dass es die vierte Phase im Leben eines Hindus ist, nach Studium, Vater- und Pilgersein, aber für die meisten ist es keine praktische Option. Um ein Sadhu zu werden, benötigt eine Person Vairagya. Vairagya ist das Streben, etwas zu erreichen, indem man die Welt verlässt (abschneiden von familiären, sozialen und irdischen Anhaftungen).

Eine Person, die Sadhu werden möchte, muss sich zunächst einen Guru suchen. Dort muss er oder sie "Guruseva" ausführen, was Dienst bedeutet. Der Guru entscheidet, ob die Person dafür geeignet ist, Sannyasa zu übernehmen, durch Beobachten des Shiyshya (Schülers). Wenn die Person geeignet ist, wird Guru Upadesha (was Lehren bedeutet) gemacht. Nur dadurch transformiert die Person in einen Sannyasa bzw. Sadhu. Es gibt verschiedene Arten von Sannyasas in Indien, die unterschiedlichen Sampradaya folgen. Aber alle Sadhus haben ein gemeinsames Ziel: das Erreichen von Moksha, Befreiung.

Als Sadhu zu leben ist ein schwieriger Lebensstil. Sadhus werden an sich als tot betrachtet und sind rechtmäßig tot für das Land Indien. Es kann sein, dass sie als Ritual ihrer eigenen Beerdigung beiwohnen müssen, bevor sie einem Guru für viele Jahre folgen, ihm bei niederen Tätigkeiten Dienst leisten bis sie die nötige Erfahrung erlangt haben, um seine Führung zu verlassen.

Während das Leben in Entsagung als die vierte Stufe im Leben in der klassischen Sanskrit-Literatur der hinduistischen Tradition beschrieben wird und Angehörige von verschiedenen Sekten – insbesondere derjenigen, die von Initiierten mit Brahmanen-Hintergrund dominiert werden - typischerweise als Haushaltsvorstand und Familiengründer gelebt haben, bevor sie Sadhu wurden, setzen sich viele Sekten aus Männern zusammen, die dem Leben in jungen Jahren entsagt haben, oft in den späten Teenager-Jahren oder in den frühen Zwanzigern. In einigen wenigen Fällen werden diejenigen Möchtegern-Entsager, die das Sadhu-Leben wählen, um vor familiären oder finanziellen Situationen zu flüchten, die sie als unhaltbar ansehen. Wenn weltliche Schulden bestehen, die zurückgezahlt werden müssen, werden sie vom Guru angehalten, diese Schulden zu begleichen, bevor sie Sadhu werden.

1970 wurde der erste Mensch aus dem Westen ein Sadhu, Baba Rampuri.

Lebensstil

Ein Sadhu beim Japa

Die Rauheit des Sadhu-Lebens hält viele davon ab, dem Sadhu-Pfad zu folgen. Praktiken wie das obligatorische Bad am frühen Morgen in den kalten Bergen erfordern eine Loslösung von allgemeinen Luxusgütern. Nach dem Bad versammeln sich die Sadhus um den Dhuni bzw. dem heiligen Feuerplatz und fangen mit ihren Gebeten und ihrer Meditation für den Tag an. Einige Sadhus spenden Heilungen an die örtliche Gemeinschaft, entfernen böse Augen oder segnen eine Heirat. Sie sind eine Erinnerung an die Göttlichkeit für den durchschnittlichen Hindu. Sie dürfen alle Züge umsonst benutzen und sind eine fest zusammengewachsene Organisation.

Kumbha Mela, eine Massenversammlung von Sadhus aus ganz Indien findet alle drei Jahre an einer von vier Stellen entlang der heiligen Flüsse Indiens statt, einschließlich dem heiligen Fluss Ganges. 2007 wurde er in Nasik, Maharashtra abgehalten. Peter Owen-Jones drehte eine Episode von "Extreme Pilgrim" während dieser Veranstaltung. Er fand 2010 wieder in Haridwar statt. Sadhus aller Sekten beteiligen sich an diesem Treffen. Millionen von Pilgern, die keine Sadhus sind, nehmen ebenfalls an den Festivals teil. Der Kumbha Mela ist die größte Versammlung von Menschen zu einem einzigen religiösen Zweck auf diesem Planeten. Der letzte Kumbha Mela begann am 14. Januar 2013 in Allahabad. Auf dem Festival sind die Sadhus die größten Menschenmasser-Anzieher, viele von ihnen komplett nackt mit asche-verschmierten Körpern, die zu Tagesanbruch in das kalte Wasser eintauchen.

Die Leben der Sadhus im heutigen Indien unterscheiden sich gewaltig. Sadhus leben in Ashrams und Tempeln in der Mitte von großen urbanen Zentren, in Hütten am Rande von Ortschaften, in Höhlen in entlegenen Bergen. Andere leben ein Leben ständigen Pilgertums, sich unaufhörlich von einer Stadt, einem heiligen Platz zu einer anderen, einem anderen bewegend, während andere in großen kommunalen Einrichtungen leben. Für einige Sadhus ist die Bruderschaft bzw. Schwesternschaft von Asketen sehr wichtig.

Die Strenge der spirituellen Praxis, mit der sich heutige Sadhus beschäftigen, variiert auch erheblich. Neben den sehr wenigen, die sich in den dramatischsten, eindrucksvollsten Entbehrungen üben, wie z.B. jahrelang auf einem Bein stehen oder für dutzende Jahre schweigen, beschäftigen sich die meisten Sadhus mit einer Art von religiöser Praxis: göttliche Verehrung, Hatha Yoga, Fasten u.a. Für viele Sadhus ist das Konsumieren bestimmter Formen von Cannabis übereinstimmend mit einer religiösen Bedeutung. Sadhus besetzen einen einzigartigen und wichtigen Platz in der hinduistischen Gesellschaft, besonders in Ortschaften und kleine Städten, die mehr an Traditionen gebunden sind.

Zusätzlich zum Erteilen religiöser Anweisungen und Segen an Laien, werden Sadhus oft gerufen, um in Streitigkeiten zwischen Individuen zu entscheiden oder um in Konflikte innerhalb von Familien einzuschreiten. Sadhus sind auch lebende Verkörperungen des Göttlichen, Abbilder in der hinduistischen Sichtweise vom menschlichen Leben, wie es wirklich ist – religiöse Erleuchtung und Befreiung vom Kreislauf von Geburt und Tod.

Obwohl einige asketische Sekten Eigentum besitzen, um ihre Mitglieder zu unterhalten, sind die meisten Sadhus auf Spenden von Laien angewiesen. Armut und Hunger sind allgegenwärtige Realitäten für viele Sadhus.

Swami Sivananda über Sadhu und Bhakti

Auszüge aus dem Buch: Lord Krishna, His Lilas and Teachings; Nacherzählung der Geschichte "Sadhu und Bhakti"

Uddhava sprach: „0 glorreicher Gott! Wer ist in deinen Augen ein Sadhu? Welche Art von Sadhu ist dir am liebsten? Welche Art von Hingabe ist am wirkungsvollsten? Welche Art von Bhakti, wie sie die Rishis wie Narada und andere wertschätzen, akzeptierst du am ehesten? Bitte sage es mir, der ich mich dir hingebe und bei dir Zuflucht suche. Du bist das höchste Brahman, unendlich wie der Raum, der höchste Purusha jenseits der Maya und der Gunas, und hast dich aus freiem Willen auf der Erde inkarniert.“ Shri Krishna sprach: „Wer mitfühlend ist, ohne Bösartigkeit und Feindseligkeit, duldsam, wahrhaftig, von reinem Geist, wer gleichmütig bleibt und allen Gutes tut, wer unbeeinträchtigt ist von Wünschen, diszipliniert, sanftmütig, rein und besitzlos, wer nichts erstrebt, sich maßvoll ernährt, beständig bleibt, wer mich als einzige Zuflucht hat und weise, achtsam, tiefgründig und entschieden ist, wer die sechs Modifikationen (Hunger, Durst, Sorge, Täuschung, Verfall, Tod) besiegt hat, nicht hochmütig ist, sondern respektvoll, klug und freundlich, der ist ein Sadhu. Und wer die Vorschriften und Verbote in der Ausführung seiner Lebensaufgaben kennt und sie um meinetwillen aufgibt und nur mich verehrt, ist der Herausragendste aller Sadhus. Diejenigen, die mich mit ganzem Geist und Herz verehren, ohne sich zu irgendetewas anderem hinziehen zu lassen, - ob sie nun wissen, wer und wie ich bin und von welcher Art, oder nicht - halte ich für meine besten Anhänger. Meine Symbole und Bildnisse zu betrachten, zu berühren und zu verehren und meinen Anhängern zu dienen; meinen Ruhm zu singen; eifrig und gläubig Geschichten über mich anzuhören; über mich zu meditieren; sich mit ganzer Person in meinen Dienst zu stellen; von meinen Verkörperungen und Taten zu erzählen; meine Festtage, Prozessionen und Festlichkeiten im Tempel zu feiern mit Gesängen, Tanz und Musik; an besonderen Gedenktagen Gaben darbringen; sich einweihen zu lassen und Gelübde in meinem Namen abzulegen; in eigener und gemeinsamer Initiative Statuen zu spenden, Gärten, Parks, Spielplätze und Tempel mir zu Ehren zu errichten; im Tempel zu dienen, zum Beispiel fegen, reinigen, dekorieren; frei zu sein von Hochmut und Heuchelei; gute Taten nicht an die große Glocke zu hängen; nichts, nicht einmal eine Kerze, die Gott gespendet wurde, für den eigenen Gebrauch zu verwenden; das, woran du besonders hängst, mir darzubringen - all dies sind Wege, um Gnade und Glückseligkeit zu erlangen und Anzeichen für eine Bhakti-Einstellung. Sie lassen die Hingabe noch tiefer werden. Die Sonne, das Feuer, die Brahmanen, die Kühe, meine Anhänger, Äther, Luft, Wasser, Erde, das Herz und alle Geschöpfe – dies, mein Freund, sind meine Tempel, die elf Orte für meine Verehrung. In der Sonne verehre mich mit vedischen Hymnen, im Feuer mit Opfern von Ghee, im Brahmanen in Form von Gastfreundschaft, in den Kühen mit Gaben von Gras, in meinen Anhängern durch Respekt und freundlichen Empfang, im Raum des Herzens durch regelmässige Meditation, in der Luft als Prana, im Wasser mit Trankopfern und Opfergaben wie Blüten, Blätter, etc., in der Erde mit Mantras, im Körper durch die Nahrung und in allen Geschöpfen als „Kenner des Feldes“ (Kshetrajna). In all diesen meditiere mit höchster Konzentration über meine Gestalt mit Muschelhorn, Diskus, Keule und Lotos. Wer mich so durch Opfergaben und Stiftungen verehrt, indem er den Geist ganz auf mich richtet und Sadhus und anderen dient, erlangt vollkommene Hingabe. Hingabe ist der Hauptweg zur Befreiung. Hingabe wird stark in Gemeinschaft mit Sadhus, denn ich bin ihre Zuflucht, ihr Halt und ihr Ziel. Dies große Geheimnis will ich dir nun erklären, denn du bist mein Freund und Diener.“

Verschiedene Schreibweisen für Sadhu

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sadhu auf Devanagari wird geschrieben " साधु ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sādhu ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sAdhu ", in der Velthuis Transkription " saadhu ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sAdhu ".

Video zum Thema Sadhu

Sadhu ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sadhu

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sadhu oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sadhu stehen:

Quelle

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Sanskrit Sadhu - Deutsch gerade, richtig, heilsam, tüchtig, brav, trefflich, edel, gut, m Biedermann, f ein braves Weib, n das Gerade, Rechte, Gute; adv geradeaus, richtig, ordentlich, gut, recht, bravo, (als Ausruf), mit
Deutsch gerade, richtig, heilsam, tüchtig, brav, trefflich, edel, gut, m Biedermann, f ein braves Weib, n das Gerade, Rechte, Gute; adv geradeaus, richtig, ordentlich, gut, recht, bravo, (als Ausruf), mit Sanskrit Sadhu
Sanskrit - Deutsch Sadhu - gerade, richtig, heilsam, tüchtig, brav, trefflich, edel, gut, m Biedermann, f ein braves Weib, n das Gerade, Rechte, Gute; adv geradeaus, richtig, ordentlich, gut, recht, bravo, (als Ausruf), mit
Deutsch - Sanskrit gerade, richtig, heilsam, tüchtig, brav, trefflich, edel, gut, m Biedermann, f ein braves Weib, n das Gerade, Rechte, Gute; adv geradeaus, richtig, ordentlich, gut, recht, bravo, (als Ausruf), mit - Sadhu

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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