Mahashivaratri

Aus Yogawiki

Mahashivaratri (Sanskrit: महाशिवरात्रि mahāśivarātri f.) bedeutet wörtlich "die große (Maha) Nacht (Ratri) Shivas". Mahashivaratri ist das große Shivaratrifest, das meist im Februar oder März in der dunkelsten Neumondnacht des Jahres gefeiert wird. In dieser Nacht wandelt Shiva über die Erde und nimmt alle Sünden von seinen Verehrern. Shivaratri ist eines der wichtigsten indischen Feste. Es feiert die Hochzeit von Parvati und Shiva und drückt so die Vereinigung der individuellen Seele mit der kosmischen Seele aus.

Shiva-Shakti, die Vereinigung der individuellen Seele mit der kosmischen Seele

Mahashivaratri - Das Symbol höchsten Strebens

Shiva, Parvati und Ganesha

Ansprache von Sri Swami Sivananda:

Gesegnete Kinder Gottes! Die Verehrung Shivas ist ein Symbol für des Menschen höchstes Streben, um die Perfektion zu erlangen, von der Shiva die Verkörperung ist.

Entsagung und Bewusstheit über das Selbst sind die beiden großen Merkmale Shivas. Dies zeigt, dass absolute Selbstzentrierung durch Abkehr erreicht wird. Das Höchste zu erreichen ist die Frucht höchster Hingabe. Shiva wird repräsentiert als jemand, der stets mit dem Bewusstsein des Selbst verschmolzen ist, was bedeutet, dass Gott selbst-identisch ist, niemals von sich selbst getrennt, der nie Sein Wesen in Selbst und Nicht-Selbst teilt. Er ist Fülle, das Ziel von allem, wo jeder seine Wünsche und Ambitionen aufs Höchste erfüllt finden kann. Shiva ist daher die ultimative Vollendung des Lebens, die Perfektion des Selbst oder die Erkenntnis der Wahrheit. Er ist die Wahrheit selbst, die durch das Mittel der Negation der Unwahrheit, d.h. durch Entsagung, erreicht werden kann. Er ist auch der Samharkarta, der Zerstörer des Universums der Dualität und Multiplizität, das das gesamte Höchste Selbst umhüllt.

Shiva mit segnender Hand

Shivaratri ist die Nacht, in der der Aspirant versucht, sich von den normalen animalischen und menschlichen Funktionen zu befreien, perfekte Selbstbeherrschung praktiziert und sich nach dem Herrn ausrichtet. In anderen Worten, der Aspirant tritt seine komplette Persönlichkeit dem großen Shiva ab und lässt seine niedere Natur los. Er hält sich an Upavasa, was "fasten" im eigentlichen Sinne bedeutet und "lebt nahe beim" Herrn, im esoterischen Sinne. Dies ist daran gekoppelt, in der Nacht Wache zu halten. Somit ist es ein physisches als auch ein mentales Fasten. Es versagt sowohl dem Körper als auch dem Geist Nahrung. Kurz gesagt verweigert es der individuellen Person die Notwendigkeiten, was dasselbe ist, wie sich selbst zu transzendieren, um im ekstatischen Bewusstsein des glückseligen Shiva zu sein.

Shiva als kosmischer Tänzer, Nataraj

Dieses göttliche Bewusstsein wird in einer Person nicht einfach durch gewöhnliche Mittel erzeugt. Selbst wenn der Körper und die inneren Organe im negativen Sinne gezwungen sind, auf ihre objektiv natürliche Nahrung zu verzichten, sollten sie im positive Sinne auf den Dienst am Herrn ausgerichtet sein. Ansonsten werden sie weiterhin Hindernisse für den Aufstieg in ein höheres Bewusstsein sein. Mit diesem Ziel vor Augen vollzieht der Anhänger oder der Aspirant die Huldigung Shivas physisch, verbal und auch mental, so dass kein Aspekt der niederen Natur die Chance findet, seine normalen Aktivitäten zu manifestieren, denn diese sind hinderlich und sogar schädlich für das spirituelle Streben des Menschen.

Rudra-Abhisheka mit Navaka und Chamaka, Sahasranama-Archana oder Laksha-Archana, Kirtan im geheiligten Namen des Herrn, aus der Purana lesen und seine Heiligkeit loben, fasten, Nachtwache halten, Japa mit Seinem Mantra, Meditation über Sein Swarupa — all dies sind die unterschiedlichen Methoden, durch die der Sadhaka die Verschwendung von Energie und mentaler Stärke verhindert und diese durch Sublimation zur ewigen Quelle umleitet, zu Gott.

Shiva, in sich versunken und segnend

Der Mensch hat sein Leben auf Erden, um sich zu entwickeln, durch stetes Sadhana, zum Göttlichen hin, was er tatsächlich ist. Diese Wahrheit erkennt man durch die Einhaltung der Vratas und Niyamas, verbunden mit dem Herrscher dieses Universums, dem Schöpfer, dem Allmächtigen. Diese Gelöbnisse und Pujas dienen dazu, die Augen des schläfrigen Mannes dann und wann zu öffnen und ihn für seinen höheren Lebenszweck zu erwecken. In der Umnachtung der Unwissenheit sieht der weltliche Mann das Tageslicht des Atman nicht.

Der grobstoffliche Mensch wird durch wiederholte Ermahnung und Überzeugungen zu Gott gewandt, um ihm, zumindest gelegentlich, das Wissen über die Tatsache vor Augen zu führen, dass Gott die einzige Wahrheit ist, und dass Ihn zu erreichen die Bedeutung der Existenz ist. Dies wird erreicht, indem man dem Menschen rät, sich an disziplinäre Gelöbnisse zu halten und Verehrung zu praktizieren. Der intelligente Sadhaka jedoch sollte seine gesamte Zeit für das Streben nach spiritueller Wahrheit nutzen. Für ihn ist das ganze Leben ein beständiges Vrata, eine immerwährende Verehrung, ein unaufhörliches Shivaratri!

Daher, o Aspiranten, lasst das Befolgen von Sivaratri den Wegbereiter eures intensiven und steten Sadhana für Gotteserkenntnis sein. Widmet euer gesamtes Leben Shiva! Das gesamte Leben in dieser Welt ist "Ratri" oder Nacht für euch. Haltet Wache während dieser "Nacht" in der Welt, und verbringt diese Nacht mit der Verehrung Shivas, der Brahman ist. Erinnert euch "Yasyam Jagrati Bhootani Sa Nisha Pashyato Muneh", "Das (weltliche Leben) in dem alle Wesen wach sind, ist Nacht für den Weisen mit spiritueller Wahrnehmung." (Gita II, 69).

Möge der Segen von Parama-Shiva über euch allen sein! Möget ihr alle Kaivalya erreichen!

Narayani: Wandmalerei mit meditierendem Shiva im Yoga Vidya Ashram in Bad Meinberg

Mahashivaratri bei Yoga Vidya in Bad Meinberg

Meditierende Shiva Statue in Bangalore
  • Eventuell 6-12 Uhr: Ganapati Homa und Mahamrityunjaya Mantra Rezitation (Homa Raum)
  • 12-20 Uhr: Singen von "Om Namah Shivaya"
  • 20 Uhr: Satsang
  • 21.00 Uhr: Puja, gefolgt von Meditation, Geschichten über Shiva, Shiva Kirtans und Singen von "Om Namah Shivaya"
  • 00.00 Uhr: Um Mitternacht ist eine Puja mit Homa, gefolgt von Meditation, Geschichten über Shiva, Shiva Kirtans und Singen von "Om Namah Shivaya"
  • 03.00 Uhr: Puja, gefolgt von Meditation, Geschichten über Shiva, Shiva Kirtans und Singen von "Om Namah Shivaya"

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische und andere Festtage

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Hinduistische Rituale

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Mantras und Musik

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Multimedia

Shiva – Aspekte des Göttlichen

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Shiva, Gott selbst, ist letztlich der höchste Guru

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Shiva-Shakti-Philosophie Teil 1

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Shiva-Shakti-Philosophie Teil 2

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Shiva, Sati und Daksha – Geschichten um Shivaratri

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Die Rückkehr der Kundalini Shakti zu Shiva

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Das Ewige und das Vergängliche – Shiva-Shakti

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