Essener Brot: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Essener Brot''' im ursprünglichen Sinne ist ein fladenförmiges [[Rohkost]]brot aus [[Weizen]][[keimlinge]]n, welches in der [[Sonne]] getrocknet wird. Die Bezeichnung [[Essener]] verweist auf eine jüdische, asketisch lebende Glaubensgemeinschaft der Antike, die vor ca. 2000 Jahren als Zeitgenossen [[Jesus|Jesu]] in der Gegend des heutigen Israel, Syrien und Ägypten gelebt und dieses [[Brot]] zubereitet haben soll.
 
==Zur literarischen Quelle des Essener Brotes==
Der Name „Essener Brot“ geht auf ein Buch von Edmond Bordeaux Szekely (1905–1979) zurück, welches als „Geheimes Evangelium“, „Friedensevangelium der [[Essener]]" oder „[[Evangelium]] des vollkommenen [[Leben]]s“ seit 1968 immer wieder neu aufgelegt wird. Es soll eine Übersetzung einer (nicht nachgewiesenen) aramäischen Handschrift aus Vatikanarchiven sein. Das Buch beschreibt u.a. eine besondere [[vegetarisch]]e [[Lebensweise]] der Essener, bei welcher auf gekochte und gefrorene Speisen verzichtet wird. Die Herstellung des Brotes ist dort wie folgt beschrieben:
 
„Wie sollen wir denn unser täglich [[Brot]] ohne [[Feuer]] bereiten?" fragten einige in großem Erstaunen.
 
[[Jesus]] sprach: „Lasst die [[Engel]] [[Gott]]es euer Brot bereiten. Befeuchtet euren Weizen, damit der Wasserengel in ihn trete. Dann setzt ihn der [[Luft]] aus, damit auch der Luftengel ihn umarme. Und lasst ihn vom Morgen bis zum Abend in der Sonne stehen, damit der Sonnenengel in ihn herabsteige. Und der [[Segen]] der drei Engel wird bald den Lebenskeim in eurem Weizen zum Sprießen bringen.
 
Zerquetscht nun eure Körner und macht dünne Waffeln (Oblaten), wie eure Vorväter getan, als sie aus Ägypten, dem Hause der Knechtschaft, auszogen.
Legt bei [[Sonnenaufgang]] diese Oblaten wieder in die Sonne, und wenn sie am höchsten steht, so wendet die Teigscheiben, damit auch die untere Seite vom Sonnenengel umarmt werden kann. Bei [[Sonnenuntergang]] ist euer Brot gebacken.
 
Denn die Engel des [[Wasser]]s, der Luft und der Sonne haben den Weizen auf dem Felde genährt und gereift, und ebenso müssen auch sie euer Brot bereiten. Und die gleiche Sonne, die mit dem Lebensfeuer den Weizen wachsen und reifen machte, muss auch euer Brot mit dem gleichen Feuer backen. Denn das Feuer der Sonne gibt dem Weizen, dem Brot und dem [[Körper|Leib]] das [[Leben]]. Doch das Feuer des [[Tod]]es tötet den Weizen, das Brot und den Leib. Und die lebendigen Engel des lebendigen Gottes dienen nur lebendigen Menschen. Denn Gott ist der Gott der Lebenden und nicht der Gott der Toten.”
 
==Essener Brot im Angebot==
In Folge der Veröffentlichung des Buches „Friedensevangelium der Essener" von Edmond Bordeaux Szekely werden seit Anfang der achtziger Jahre [[Vollkorn]]brote mit gekeimtem [[Getreide]]anteil als Essener Brot verkauft.
 
Solche Brote sind im Unterschied zum „Originalrezept“ meist nicht sonnengetrocknet, sondern werden im Backofen oder einem speziellen (Solar)Trockner getrocknet bzw. gebacken. Die [[Keimlinge]] verschiedener Getreidearten werden maschinell verarbeitet und oft werden Triebmittel ([[Sauerteig]],  [[Hefe]], Backfermente) und weitere Zutaten wie [[Gewürze]] zugegeben.
 
Groß sind entsprechend die (Qualitäts)Unterschiede im Angebot. Der Anteil an gekeimtem Getreide im Essener Brot variiert sehr stark und die zur Herstellung eingesetzten Temperaturen reichen von 35-40 Grad Celsius zum Trocknen der Fladen für [[Rohkost|Rohköstler]] bis zu herkömmlichen Brotbacktemperaturen.
 
Essener Brot lässt sich also in breiter [[Geschmack]]s- und Konsistenzvielfalt finden.
Es wird meist von [[Bio]]läden und Vollkornbäckereien angeboten, kann frisch oder abgepackt gekauft werden und ist auch im Internet bestellbar. Einige Hersteller bieten sogar mit Quellwasser bereitetes und sonnengetrocknetes „Echtes Essener Brot“ an.
 
==Essener Brot - Vorzüge einer lebendigen Nahrung==
Die [[Kraft]] des Keimlings, welcher, um  aufzusprießen, alle Ressourcen mobilisiert, macht Essener Brot zu einem wertvollen lebendigen, nahrhaften [[Lebensmittel]].
 
Während des Keimens bewirken Um- und Abbauprozesse im Keim einen Anstieg des Gehalts an [[Vitamine]]n, essentiellen Aminosäuren, einfach und mehrfach ungesättigten [[Fett]]säuren, [[Mineralien]] und [[Spurenelemente]]n wie [[Kalzium]], [[Kalium]], [[Magnesium]], [[Zink]], [[Eisen]] und [[Phosphor]]. Letztere kann der [[Körper]] in diesem Setting außerdem besser aufnehmen als aus dem „schlafenden“ Korn. Der Gesamt[[eiweiß]]gehalt nimmt zum Beispiel um zwanzig Prozent zu. Der Gesamtfettgehalt sowie der Kaloriengehalt nehmen ab.
 
Im gleichen Zuge werden [[Tannin]]e, Phytinsäuren und andere Stoffe, die [[Brot]] normalerweise so schwer verdaulich machen, abgebaut. (Phytinsäure behindert beispielsweise die Verfügbarkeit von Mineralstoffen.)
 
Die beim Keimvorgang aktivierten [[Enzyme]] dienen zur Aufspaltung des [[Stärke]]- und [[Protein]]vorrats im Korn und zur Vitaminbildung. Der Abbau des Proteins [[Gluten]], also jenes (Kleber)Eiweißes, welches die Backfähigkeit eines [[Teig]]es  ausmacht und somit gewünscht ist, kann durch niedrigere Keimtemperaturen verlangsamt werden (ohne die Bildung von Vitaminen dadurch stärker zu beeinträchtigen).
 
Im Vergleich zu normalem Brot liegt zudem bei Essener Brot der glykämische Index weit geringer. Dieser sogenannte Glyx beschreibt die blutzuckersteigernde Wirkung eines [[Lebensmittel]]s. Verzehrt man Lebensmittel mit einem hohen Glyx, so steigt der [[Zucker]]spiegel im [[Blut]] schnell an, was auf die Dauer zu [[Übergewicht]] und [[Fettleibigkeit]] führen kann. Bei [[Weißbrot]] liegt der Glyx beispielsweise bei ca. 70 (von 100), bei [[Vollkornbrot]] bei ca. 40. Essener Brot in Rohkostqualität hat dagegen einen Glyx zwischen 15 und 30.
 
Essener Brot weist also insgesamt viele Vorzüge auf, die es nahrhafter und leichter verdaulich machen als herkömmliches Brot. Es sättigt, ohne den [[Körper]] zu belasten. Selbst bei gebackenem Essener Brot ist ein erhöhter Vitamingehalt nachzuweisen. Bei einigen Sorten wird besonders auf den hohen Gehalt an natürlicher, bioverfügbarer Folsäure hingewiesen.
 
==Essener Brot selbst machen? Essener Brot selbst machen!==
Der Handel bietet Bio-Essener Brot in Rohkostqualität - mit Quellwasser zubereitet und sonnengetrocknet an. Das ist sicherlich die gesündeste, wenngleich etwas kostspieligere Variante.
 
Wie wäre es aber wohl, sich die [[Freude]] nicht entgehen zu lassen, einmal selbst die [[Engel]] der [[Luft]], des [[Wasser]]s und der [[Sonne]] einzuladen und solches Brot zu backen und zu teilen?
 
Du könntest Dich dafür vom oben genannten Zitat aus dem „Friedensevangelium“ leiten lassen oder auch folgendes Grundrezept für Essener Brot aus dem Buch „[[Ernährung]] für Mensch und [[Erde]]“ von Christian Opitz zu Hilfe nehmen:
 
„Gekeimten Weizen zu einem Brei verarbeiten. Etwas frisch gemahlenes Vollkornmehl daruntermischen, bis ein fester Teig entsteht. Ein wenig [[Öl]], eine Prise Meer[[salz]] und etwas [[Kreuzkümmel]] runden [[Geschmack]] und Konsistenz ab. Den Teig zu dünnen Fladen (nicht mehr als ½ cm dick) von 15-20 cm Durchmesser ausrollen. Im Ofen 3-4 Stunden bei 40 bis 50 °C  trocknen. Wenn die Ofentür einen Spalt offengelassen wird und dadurch der Dampf abziehen kann, wird das Brot nicht wärmer als 40°C. Es hat daher Rohkostqualität.“
 
Das Rezept lässt sich geschmacklich beliebig mit (am besten gekeimten) [[Sonnenblumenkerne]]n, [[Sesam]] oder [[Leinsamen]], gemahlenen [[Nüsse]]n oder [[Mandeln]] und Gewürzen wie [[Koriander]] und [[Kardamon]] variieren.
 
Übrigens sollten die [[Keimlinge]] nicht älter als zwei bis vier Tage alt sein, da sich der Nährstoffgehalt im Keimling in diesen ersten Tagen erhöht, danach aber wieder abgebaut wird, um dem Keimling zum Wachsen zur Verfügung zu stehen.
 
Im Internet findest Du weitere Rezeptvorschläge, die auch näher auf den Keimprozess eingehen (siehe u.a. Weblinks).
 
==… Essener Brot genießen!==
Wie wir vom römisch-jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus in seinem Werk „De bello Judaico“ (Der jüdische Krieg, Buch II, 8. Kapitel) erfahren, waren die Mahlzeiten für die Essener eine Art [[heilig]]es [[Ritual]], wofür sie sich zuvor einer Waschung unterzogen und ein besonderes [[Jleidung|Gewand]] anlegten. Sie trafen sich zum Speisen in einer dafür vorgesehenen Halle, sprachen vor und nach dem Essen [[Gebet]]e und nahmen die einfachen aus (vermutlich Essener) Brot und einem (einzigen) Gericht bestehenden [[Mahlzeit]]en in [[Stille]] ein. Sie sollen übrigens sehr heilkundig gewesen sein und ein Alter von über hundert Jahren erreicht haben.

Version vom 19. Februar 2015, 14:19 Uhr

Essener Brot im ursprünglichen Sinne ist ein fladenförmiges Rohkostbrot aus Weizenkeimlingen, welches in der Sonne getrocknet wird. Die Bezeichnung Essener verweist auf eine jüdische, asketisch lebende Glaubensgemeinschaft der Antike, die vor ca. 2000 Jahren als Zeitgenossen Jesu in der Gegend des heutigen Israel, Syrien und Ägypten gelebt und dieses Brot zubereitet haben soll.

Zur literarischen Quelle des Essener Brotes

Der Name „Essener Brot“ geht auf ein Buch von Edmond Bordeaux Szekely (1905–1979) zurück, welches als „Geheimes Evangelium“, „Friedensevangelium der Essener" oder „Evangelium des vollkommenen Lebens“ seit 1968 immer wieder neu aufgelegt wird. Es soll eine Übersetzung einer (nicht nachgewiesenen) aramäischen Handschrift aus Vatikanarchiven sein. Das Buch beschreibt u.a. eine besondere vegetarische Lebensweise der Essener, bei welcher auf gekochte und gefrorene Speisen verzichtet wird. Die Herstellung des Brotes ist dort wie folgt beschrieben:

„Wie sollen wir denn unser täglich Brot ohne Feuer bereiten?" fragten einige in großem Erstaunen.

Jesus sprach: „Lasst die Engel Gottes euer Brot bereiten. Befeuchtet euren Weizen, damit der Wasserengel in ihn trete. Dann setzt ihn der Luft aus, damit auch der Luftengel ihn umarme. Und lasst ihn vom Morgen bis zum Abend in der Sonne stehen, damit der Sonnenengel in ihn herabsteige. Und der Segen der drei Engel wird bald den Lebenskeim in eurem Weizen zum Sprießen bringen.

Zerquetscht nun eure Körner und macht dünne Waffeln (Oblaten), wie eure Vorväter getan, als sie aus Ägypten, dem Hause der Knechtschaft, auszogen. Legt bei Sonnenaufgang diese Oblaten wieder in die Sonne, und wenn sie am höchsten steht, so wendet die Teigscheiben, damit auch die untere Seite vom Sonnenengel umarmt werden kann. Bei Sonnenuntergang ist euer Brot gebacken.

Denn die Engel des Wassers, der Luft und der Sonne haben den Weizen auf dem Felde genährt und gereift, und ebenso müssen auch sie euer Brot bereiten. Und die gleiche Sonne, die mit dem Lebensfeuer den Weizen wachsen und reifen machte, muss auch euer Brot mit dem gleichen Feuer backen. Denn das Feuer der Sonne gibt dem Weizen, dem Brot und dem Leib das Leben. Doch das Feuer des Todes tötet den Weizen, das Brot und den Leib. Und die lebendigen Engel des lebendigen Gottes dienen nur lebendigen Menschen. Denn Gott ist der Gott der Lebenden und nicht der Gott der Toten.”

Essener Brot im Angebot

In Folge der Veröffentlichung des Buches „Friedensevangelium der Essener" von Edmond Bordeaux Szekely werden seit Anfang der achtziger Jahre Vollkornbrote mit gekeimtem Getreideanteil als Essener Brot verkauft.

Solche Brote sind im Unterschied zum „Originalrezept“ meist nicht sonnengetrocknet, sondern werden im Backofen oder einem speziellen (Solar)Trockner getrocknet bzw. gebacken. Die Keimlinge verschiedener Getreidearten werden maschinell verarbeitet und oft werden Triebmittel (Sauerteig, Hefe, Backfermente) und weitere Zutaten wie Gewürze zugegeben.

Groß sind entsprechend die (Qualitäts)Unterschiede im Angebot. Der Anteil an gekeimtem Getreide im Essener Brot variiert sehr stark und die zur Herstellung eingesetzten Temperaturen reichen von 35-40 Grad Celsius zum Trocknen der Fladen für Rohköstler bis zu herkömmlichen Brotbacktemperaturen.

Essener Brot lässt sich also in breiter Geschmacks- und Konsistenzvielfalt finden. Es wird meist von Bioläden und Vollkornbäckereien angeboten, kann frisch oder abgepackt gekauft werden und ist auch im Internet bestellbar. Einige Hersteller bieten sogar mit Quellwasser bereitetes und sonnengetrocknetes „Echtes Essener Brot“ an.

Essener Brot - Vorzüge einer lebendigen Nahrung

Die Kraft des Keimlings, welcher, um aufzusprießen, alle Ressourcen mobilisiert, macht Essener Brot zu einem wertvollen lebendigen, nahrhaften Lebensmittel.

Während des Keimens bewirken Um- und Abbauprozesse im Keim einen Anstieg des Gehalts an Vitaminen, essentiellen Aminosäuren, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Mineralien und Spurenelementen wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink, Eisen und Phosphor. Letztere kann der Körper in diesem Setting außerdem besser aufnehmen als aus dem „schlafenden“ Korn. Der Gesamteiweißgehalt nimmt zum Beispiel um zwanzig Prozent zu. Der Gesamtfettgehalt sowie der Kaloriengehalt nehmen ab.

Im gleichen Zuge werden Tannine, Phytinsäuren und andere Stoffe, die Brot normalerweise so schwer verdaulich machen, abgebaut. (Phytinsäure behindert beispielsweise die Verfügbarkeit von Mineralstoffen.)

Die beim Keimvorgang aktivierten Enzyme dienen zur Aufspaltung des Stärke- und Proteinvorrats im Korn und zur Vitaminbildung. Der Abbau des Proteins Gluten, also jenes (Kleber)Eiweißes, welches die Backfähigkeit eines Teiges ausmacht und somit gewünscht ist, kann durch niedrigere Keimtemperaturen verlangsamt werden (ohne die Bildung von Vitaminen dadurch stärker zu beeinträchtigen).

Im Vergleich zu normalem Brot liegt zudem bei Essener Brot der glykämische Index weit geringer. Dieser sogenannte Glyx beschreibt die blutzuckersteigernde Wirkung eines Lebensmittels. Verzehrt man Lebensmittel mit einem hohen Glyx, so steigt der Zuckerspiegel im Blut schnell an, was auf die Dauer zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen kann. Bei Weißbrot liegt der Glyx beispielsweise bei ca. 70 (von 100), bei Vollkornbrot bei ca. 40. Essener Brot in Rohkostqualität hat dagegen einen Glyx zwischen 15 und 30.

Essener Brot weist also insgesamt viele Vorzüge auf, die es nahrhafter und leichter verdaulich machen als herkömmliches Brot. Es sättigt, ohne den Körper zu belasten. Selbst bei gebackenem Essener Brot ist ein erhöhter Vitamingehalt nachzuweisen. Bei einigen Sorten wird besonders auf den hohen Gehalt an natürlicher, bioverfügbarer Folsäure hingewiesen.

Essener Brot selbst machen? Essener Brot selbst machen!

Der Handel bietet Bio-Essener Brot in Rohkostqualität - mit Quellwasser zubereitet und sonnengetrocknet an. Das ist sicherlich die gesündeste, wenngleich etwas kostspieligere Variante.

Wie wäre es aber wohl, sich die Freude nicht entgehen zu lassen, einmal selbst die Engel der Luft, des Wassers und der Sonne einzuladen und solches Brot zu backen und zu teilen?

Du könntest Dich dafür vom oben genannten Zitat aus dem „Friedensevangelium“ leiten lassen oder auch folgendes Grundrezept für Essener Brot aus dem Buch „Ernährung für Mensch und Erde“ von Christian Opitz zu Hilfe nehmen:

„Gekeimten Weizen zu einem Brei verarbeiten. Etwas frisch gemahlenes Vollkornmehl daruntermischen, bis ein fester Teig entsteht. Ein wenig Öl, eine Prise Meersalz und etwas Kreuzkümmel runden Geschmack und Konsistenz ab. Den Teig zu dünnen Fladen (nicht mehr als ½ cm dick) von 15-20 cm Durchmesser ausrollen. Im Ofen 3-4 Stunden bei 40 bis 50 °C trocknen. Wenn die Ofentür einen Spalt offengelassen wird und dadurch der Dampf abziehen kann, wird das Brot nicht wärmer als 40°C. Es hat daher Rohkostqualität.“

Das Rezept lässt sich geschmacklich beliebig mit (am besten gekeimten) Sonnenblumenkernen, Sesam oder Leinsamen, gemahlenen Nüssen oder Mandeln und Gewürzen wie Koriander und Kardamon variieren.

Übrigens sollten die Keimlinge nicht älter als zwei bis vier Tage alt sein, da sich der Nährstoffgehalt im Keimling in diesen ersten Tagen erhöht, danach aber wieder abgebaut wird, um dem Keimling zum Wachsen zur Verfügung zu stehen.

Im Internet findest Du weitere Rezeptvorschläge, die auch näher auf den Keimprozess eingehen (siehe u.a. Weblinks).

… Essener Brot genießen!

Wie wir vom römisch-jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus in seinem Werk „De bello Judaico“ (Der jüdische Krieg, Buch II, 8. Kapitel) erfahren, waren die Mahlzeiten für die Essener eine Art heiliges Ritual, wofür sie sich zuvor einer Waschung unterzogen und ein besonderes Gewand anlegten. Sie trafen sich zum Speisen in einer dafür vorgesehenen Halle, sprachen vor und nach dem Essen Gebete und nahmen die einfachen aus (vermutlich Essener) Brot und einem (einzigen) Gericht bestehenden Mahlzeiten in Stille ein. Sie sollen übrigens sehr heilkundig gewesen sein und ein Alter von über hundert Jahren erreicht haben.