Bhakti Yoga: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
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Version vom 11. Juni 2012, 07:28 Uhr

Bhakti Yoga (Sanskrit: भक्ति योग, bhakti yoga m.), Einer der Vier Pfade, der spirituellen Hauptpfade zur Selbstverwirklichung. Bhakti ist Liebe um der Liebe willen. Der Gläubige will Gott und nur Gott - ohne selbstsüchtige Erwartung. Bhakti ist nicht nur Emotionalität, sondern das Einstimmen sowohl des Willens als auch des Denkvermögens auf das Göttliche. Bhakti ist höchste Liebe zu Gott. Bhakti ist die direkte Annäherung an das Ideal durch das Herz. Liebe ist jedem Menschen natürlich.

Arten von Bhakti

Es gibt zwei Arten von Bhakti, Apara Bhakti und Para Bhakti:

Apara Bhakti

Apara Bhakti bezeichnet den gläubigen Mensch als Anfänger, der Rituale und Zeremonien ausführt, Anhänger einer Religionsgemeinschaft ist, und auf Anhänger anderer Religionsgemeinschaften herabsieht.

Para Bhakti

Ein Gläubiger vom Para Bhakti Typ umfasst alles und schliesst alles mit ein. Er besitzt kosmische Liebe oder Vishwaprem. Die ganze Welt ist für ihn Vrindavan (Garten Gottes). Er besucht keine Tempel zum Gottesdienst. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation Gottes ist und alle Bewegungen und Aktivitäten seine Lila (Spiel). Er empfindet keinen Ekel vor Fäkalien uns Schmutz, dem Obdachlosen, Kastenlosen, dem Straßenkehrer, dem Bettler, der Prostituierten oder dem Dieb. Er sagt: „Ich sehe meinen Gott überall. Hari (Gott) spielt seine Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Schurken!“ Seine erhabene innere Einstellung ist allumfassend und alles einschliessend.

Bhavas

Es gibt fünf verschiedene Bhavas (Einstellungen zu Gott) im Bhakti.

Dasya Bhava

Im Dasya Bhava findet der Gläubige Freude und Glück im Dienst an Gott als seinem Meister. Er ist stets bestrebt, ihn in jeder erdenklichen Weise zu erfreuen.

Sakhya Bhava

Im Sakhya Bhava sieht der Gläubige Gott als seinen Freund an, mit dem er sich auf gleicher Ebene bewegt.

Shanta Bhava

Shanta Bhava bezeichnet die friedvolle Beziehung des Gläubigen zu Gott. Er sieht das Göttliche in allem gleichermaßen, und lässt sich nicht hochgradig von seinen Emotionen leiten. Sein Herz ist voller Liebe und Freude.

Vatsalya Bhava

In Vatsalya Bhava sieht der Gläubige Gott als sein Kind. Er füttert und umsorgt ihn, wie eine Mutter es mit ihrem Kind tut.

Madhurya Bhava

Madhurya Bhava ist die höchste Form von Bhakti. Es bezeichnet die Beziehung zu Gott als seinem Geliebten. Der gläubige Mensch und Gott fühlen sich als eins, halten aber trotzdem die Getrenntheit aufrecht um die Wonne de Liebesspiels miteinander zu erfahren. Die ist Einheit in Getrenntheit und Getrenntheit in Einheit.

Die Praktiken des Bhakti

Bhakti Yoga definiert neun Formen der Praxis:

Sravana

Sravana = Hören von Gott

Kirtana

Kirtana = Seinen Namen singen. Siehe: Kirtan singen.

Smarana

Smarana = ständiges Denken, Wiederholen Seines Namens

Padesevana

Padasevana = Dienst zu Seinen Füßen: Altar-/Tempeldienst

Archana

Archana = Darbringen (von Blumen), Gottesdienst

Vandana

Vandana = Sich verneigen

Dasya

Dasya = Dienst für Ihn. Als Instrument.

Sakhya

Sakhya = Gott als Freund

Atmaniveda

Atmanivedana = völlige Hingabe

Swami Sivananda über Bhakti Yoga

Bhakti bedeutet die aufrechte Liebe Gottes. Bhakti Yoga ist der Pfad der Hingabe. Es spricht die Mehrheit der Menschheit an. "Liebe um der Liebe Willen" ist das Motto oder Schema eines Bhakti-Yogis, eines Bhaktas. Gott ist die Verkörperung von Liebe. Um ihn zu erreichen kommst du nicht umhin, ihn zu lieben. Gott kann nur durch eine Liebe erfasst werden, die begeistert und absolut intensiv ist, wie die eheliche Leidenschaft. Die Liebe zu Gott muss Schritt für Schritt wachsen. Der, der Gott liebt, hat weder Wünsche noch Leid. Er hasst kein Lebewesen oder Objekt. Er findet nicht Gefallen an sinnlichen Objekten. Er schließt jeden in der warmen Umarmung seiner Liebe ein.

Kama (weltliche Sehnsüchte) und Trishna (Gelüste) stehen der Hingabe entgegen. Solange es eine Spur von Gelüsten nach sinnlichen Objekten in deinen Gedanken gibt, kannst du keine ernsthafte Sehnsucht nach Gott haben.

Atma-Nivedana ist die gesamte, willige, völlige Selbstaufgabe an Gott. Atma Nivedana ist der höchste Rang auf der Leiter des Nava Vidha Bhakti oder den neun Formen der Hingabe. Atma-Nivedana ist die absolute Hingabe Prapatti bzw. Sharanagati. Der Anhänger wird eins mit Gott durch Prapatti. Er erlangt göttliche Anmut bzw. Prasada.

Die Liebe Gottes und die verzückte Ekstase, der man sich durch die Gesellschaft mit Gott erfreut, kann nicht angemessen in Worten beschrieben werden. Es ist, als ob ein Stummer, der schmackhaftes Essen gekostet hat, nicht darüber sprechen kann. Es könnte nur einigen Auserwählten enthüllt werden. Derjenige, der einmal die Liebe erfahren hat, wird nur das sehen, nur das hören und nur davon allein sprechen, denn er denkt permanent nur an das allein.

Bhakti ist eine der spirituellen Haupt-Wissenschaften. Derjenige, der Liebe für Gott hat, ist in der Tat reich. Es gibt kein anderes Leid als den Mangel an Hingabe zu Gott. Es gibt keinen richtigen Weg, außer der Liebe des Anhängers für Gott. Der Name, die Eigenschaften und Lehren Gottes sind das wichtigste, das in Erinnerung bleiben soll. Die Lotusfüße Gottes sind die wichtigsten Objekte der Meditation. Der Gottverehrer trinkt den Nektar von Prema, von göttlicher Liebe.

Unter den Gottesverehrern, den Bhaktas, gibt es keine Unterschiede zwischen Kaste, Glaubensbekenntnis, Familie, Farbe oder Rasse. Gott kümmert sich nicht um diese Dinge. Er schaut auf die Reinheit der Herzen seiner Verehrer.

Jeder kann ein Bhakta werden. Bekannte Bhaktas waren z.B.

Sie alle waren Gottesverehrer und waren große Heilige.

Kannappa, ein Analphabet und Barbar, der Wasser aus seinem Munde auf den Linga fließen ließ und Schweinefleisch anbot, wurde der beste unter den Bhaktas. Die Vaishnava Alvars und die Shaiva Nayanars aus Südindien kamen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft.

Artikel von Swami Sivananda, Copyright Divine Life Society Sivananda Ashram

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis. Yoga Vidya Verlag, Horn-Bad Meinberg 2001, ISBN 3-922477-00-3

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