Buddhistische Götter

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Im Buddhismus gibt es eine Vielzahl von Göttern und göttlichen Wesen, die in den verschiedenen buddhistischen Traditionen verehrt werden. Diese göttlichen Wesen spielen eine wichtige Rolle im spirituellen Leben der Gläubigen und werden oft als Helfer auf dem Weg zur Erleuchtung angesehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen sind die buddhistischen Götter jedoch nicht unveränderlich oder ewig, sondern unterliegen dem Gesetz des Karma und der Wiedergeburt.

Buddhastatue in Bodhgaya, dem Ort, wo Siddhartha Gautama die Erleuchtung erlangte

Einige der bekanntesten buddhistischen Götter sind:

  1. Buddha: Der historische Buddha Siddhartha Gautama wird von vielen Buddhisten als eine Art göttliche Figur verehrt, obwohl er selbst betonte, dass er kein Gott sei. Er wird als Lehrer und Vorbild für die Suche nach Erleuchtung verehrt.
  2. Bodhisattvas: Bodhisattvas sind erleuchtete Wesen, die sich aus Mitgefühl entschieden haben, im Kreislauf der Wiedergeburten zu verbleiben, um anderen Lebewesen zu helfen, das Leiden zu überwinden und Erleuchtung zu erlangen. Bekannte Bodhisattvas sind Avalokiteshvara (der Bodhisattva des Mitgefühls), Manjushri (der Bodhisattva der Weisheit) und Ksitigarbha (der Bodhisattva des Gelübdes).
  3. Devas: Devas sind göttliche Wesen im buddhistischen Kosmos, die in höheren Bereichen des Universums existieren. Sie werden oft als mächtige Wesen betrachtet, die jedoch immer noch dem Gesetz des Karma unterliegen und ebenfalls dem Kreislauf der Wiedergeburten unterworfen sind.
  4. Dharma-Protector-Gottheiten: In einigen buddhistischen Traditionen werden auch schützende Gottheiten verehrt, die dazu dienen sollen, den Dharma (die Lehre Buddhas) zu bewahren und die Gläubigen vor Hindernissen auf ihrem spirituellen Weg zu schützen.

Es ist wichtig anzumerken, dass das Verständnis von Göttern im Buddhismus vielfältig ist und von den verschiedenen buddhistischen Traditionen und Schulen abhängt. Einige Schulen des Buddhismus, wie der Theravada-Buddhismus, legen weniger Wert auf die Verehrung von Göttern und göttlichen Wesen, während andere, wie der Mahayana-Buddhismus und der Vajrayana-Buddhismus, eine reichhaltige Tradition der Verehrung von Göttern und Bodhisattvas haben.

Die Verehrung von buddhistischen Göttern kann in Form von Gebeten, Meditationen, Opfergaben und Ritualen erfolgen. Gläubige können um Schutz, Führung, Weisheit oder Mitgefühl bitten und hoffen, dass die göttlichen Wesen ihnen auf ihrem spirituellen Weg beistehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Verständnis von Göttern im Buddhismus oft anders ist als in anderen religiösen Traditionen. Im Buddhismus geht es nicht darum, sich an einen allmächtigen Schöpfergott zu wenden, sondern vielmehr darum, die Qualitäten der erleuchteten Wesen zu kultivieren und sich von ihrem Beispiel inspirieren zu lassen.

Insgesamt spielen buddhistische Götter eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Buddhisten und bieten Inspiration, Schutz und Unterstützung auf dem Weg zur Erleuchtung. Die Vielfalt der göttlichen Wesen im Buddhismus spiegelt die reiche und komplexe Natur dieser spirituellen Tradition wider.

Ist Buddhismus eine non-theistische Religion?

Ja, der Buddhismus wird oft als eine non-theistische Religion betrachtet. Dies bedeutet, dass im Buddhismus keine zentrale göttliche Autorität oder ein allmächtiger Schöpfergott verehrt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen steht im Buddhismus die persönliche Erleuchtung und das Streben nach Befreiung von Leiden und Unwissenheit im Vordergrund.

Obwohl es im Buddhismus eine Vielzahl von Göttern, Bodhisattvas und göttlichen Wesen gibt, werden diese nicht als allmächtige Schöpfer angesehen, sondern eher als erleuchtete Wesen, die den Gläubigen auf ihrem spirituellen Weg helfen können. Die Betonung liegt auf dem individuellen Streben nach Erleuchtung und der Entwicklung von Mitgefühl, Weisheit und innerer Stärke.

In einigen buddhistischen Traditionen wird betont, dass die Suche nach Befreiung von Leiden und die Erreichung von Erleuchtung letztendlich eine persönliche Aufgabe ist, die unabhängig von einem übernatürlichen Schöpfer oder einer göttlichen Instanz erfolgt. Daher wird der Buddhismus oft als non-theistisch bezeichnet, da er sich weniger auf die Anbetung eines allmächtigen Gottes konzentriert und stattdessen den Fokus auf das individuelle Streben nach spiritueller Verwirklichung legt.

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Siehe auch

Literatur

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  • Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
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  • Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
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  • F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.

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