Prabuddha

Aus Yogawiki

Prabuddha (Sanskrit: प्रबुद्ध prabuddha adj.) erwacht, wach, aufgeblüht, entfaltet, zum Vorschein gekommen, sich eingestellt habend, zu wirken begeonnen habend, erkannt, erhellt, hellsichtig, aufgeweckt, klug.

Swami Sivananda über Prabuddha

Auszug aus dem Buch "Lord Krishna, His Lilas and Teachings" von Swami Sivananda, Copyright The Divine Life Society Publication.

Neun Söhne des Bhakta - Kavi, Hari, Antariksha, Prabuddha, Pippalayana, Avirhotra, Drumila, Chamasa und Karabhajana - sind zu Weisen geworden. Sie erkannten das ganze feinstoffliche und grobstoffliche Universum als eine Manifestation Gottes und als essentiell nicht verschieden von ihrem eigenen Selbst.

Die Lehre des Prabuddha

König Nimi fragte: „O großer Weiser! Wie kann jemand, der seinen Geist nicht beherrschen kann und der kein ausgeprägtes intellektuelles Verständnis hat, diese Maya leicht überwinden?“

Prabuddha erwiderte: „Wer ein rein materiell orientiertes Leben führt, wird sich nicht vom Leiden frei machen und beständiges Glück erlangen können. Durch vergängliche Dinge wie Wohlstand usw. kann man kein wahres dauerhaftes Glück erlangen. Ihr Erwerb ist mit viel Mühe und Anstrengung verbunden. Hat man sie erworben, so bringen sie allerlei Probleme mit sich. Mit Häusern, Vieh und sonstigem Besitz, Nachwuchs, Freunden oder Verwandten ist kein dauerhaftes Glück verbunden, denn all dies ist vergänglich. Die meisten Menschen stecken ihre ganze Energie hinein, um das zu bekommen, was ihnen vergnüglich und erstrebenswert erscheint und das zu vermeiden, was sie nicht mögen. Aber all dieses Streben bringt überwiegend Leid und Mühe und das lang ersehnte Glück hält nicht an. Man strengt sich ein ganzes Leben lang an, um für sich selbst und seine Familie Besitz anzuhäufen. Je mehr man besitzt, umso größer wird auch die Verantwortung und man muss sich ständig um alles kümmern. Alle Freude daraus ist hingegen temporär. Auch die durch positives Karma nach dem physischen Tod erreichte Sphäre und ihre Himmelsfreuden sind ebenso vergänglich, denn sie unterliegen ebenfalls der Veränderung und Auflösung. Auch dort gibt es relative Regungen wie Neid oder Angst. Wie ein König auch Angst oder Neid auf andere, mächtigere Herrscher haben kann, so reagiert auch der Jiva – je nach seiner Veranlagung – neidisch auf andere, die in der Himmelsebene die gleiche oder größere Glückseligkeit erfahren und ängstlich, wenn er beobachtet, wie andere wieder verschwinden und sich wieder auf der Erde reinkarnieren, wenn ihr positives Karma erschöpft ist. Wer weise ist, strebt daher nur nach der höchsten Wonne des Atman. Den Weg dorthin zeigt einem ein selbstverwirklichter Lehrer, der über vollkommene Ruhe des Geistes und tiefe Kenntnis des Veda verfügt. Er lehrt dem ernsthaften Schüler/der ernsthaften Schülerin den Bhagavata Dharma, die rechte Lebens- und Verhaltensweise eines Bhakta.

Ernsthaftigkeit, Achtung dem Lehrer gegenüber und Umsetzen seiner Lehren zieht ganz sicher Gottes Gnade nach sich, denn der Guru ist eine Repräsentation des Göttlichen. Übe, Anhaftungen aufzulösen und suche die Gesellschaft rechtschaffener und weiser Menschen. Untergebenen gegenüber sei freundlich und mitfühlend, Gleichgestellten gegenüber freundschaftlich und Übergeordneten gegenüber respektvoll. Halte Körper und Geist rein und gestalte dein Leben nach festen Regeln. Erfülle deine Aufgaben, sei versöhnlich und schwatze nicht. Studiere die Schriften, halte dich an Brahmacharya, sei geradlinig, aufrichtig und gleichmütig auch in schwierigen und wechselhaften Situationen. Füge keinem Wesen Leid zu. Versuche, das Selbst und das Göttliche überall und immanent in allem zu sehen. Befreie dich von allen Bindungen. Hänge nicht an deinem Haus. Wähle die Kleidung, die du leicht auftreiben kannst. Iss das, was da ist bzw. was du bekommst. Was auch kommen mag, begnüge dich damit. Habe Vertrauen in die Bhagavata-Schriften, aber kritisiere auch keine andere Schrift. Beherrsche Gedanke, Wort und Tat. Sprich stets die Wahrheit. Bewahre inneren Frieden. Diszipliniere deine Sinne. Vernimm, rezitiere und meditiere über die Taten, Qualitäten und Avatare Gottes (von Hari/Vishnu im engeren Sinn). Richte all deine Anstrengungen auf Gott aus. Bringe Ihm alles dar und gib alles in Seine Hand – deine Rituale, Gaben, spirituelle Praxis (Tapas), Spenden, selbst deine Familie und dich selbst und dein ganzes Leben. Kultiviere Gefühle der Freundschaft gegenüber allen Gottes-/Krishna-Verehrern. Verehre Gott als gegenwärtig im Bewegten und Unbewegten und in selbstverwirklichten Weisen. Lerne zusammen mit anderen Bhagavatas zu singen], in Hingabe und Liebe miteinander verbunden zu sein, euch über Gott zu unterhalten und singt und tanzt bis du in tiefe Meditation fällst. Bhaktas lachen und weinen vor Hingabe, sprechen von Gott, singen von Gott, meditieren über Gott. In tiefer Kontemplation gehen sie ganz in die Stille und genießen die Wonne des Göttlichen. Wer sich so vertrauensvoll im Bhagavata Dharma trainiert, entwickelt immer tiefere Hingabe an Gott. Dann überwindet er mit Leichtigkeit Maya, die täuschende Kraft Gottes, die ansonsten schwer zu überwinden ist.“

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