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Sorge - eine [[Tugend]]. Was ist Sorge ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Sorge gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Sorge ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. | Sorge - eine [[Tugend]]. Was ist Sorge ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Sorge gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Sorge ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. | ||
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Version vom 30. Mai 2019, 07:05 Uhr
Sorge ist die vorausschauende Überlegung, die auch mit Gefühl und Emotion verknüpft ist. Man kann sich sorgen um sich selbst. Man kann Sorge tragen, dass man in seiner Yoga Praxis regelmäßig ist. Man kann sich gegenüber einem anderen Menschen fürsorglich verhalten. Man kann sich um jemand anderen sorgen, Anteil an ihm nehmen.
Eine gewisse Sorge ist etwas Wichtiges und Gutes. Zu viele Sorgen können lähmen und zu einem Zustand von Angst und Ängstlichkeit führen. Ein spiritueller Aspirant ist in vielerlei Hinsicht verantwortungsbewusst und voller Einfühlungsvermögen, deshalb hat er durchaus einigen Grund für Sorgen. Ein spiritueller Aspirant weiß aber auch, dass hinter allem die Wirkung Gottes steht. Deshalb kann er auch gelassen mit allem umgehen. Gott lädt Sorgen auf uns - und trägt uns mit unseren Sorgen.
Sorge - eine Tugend. Was ist Sorge ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Sorge gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Sorge ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.
Sorge als hilfreich im Alltag
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Sorge ist ein doppeldeutiger Begriff. Sorge hat eine positive Konnotation und eine negative Konnotation. Und hier will ich besonders über die positive Bedeutung sprechen. Sorge heißt, du kannst dich um einen anderen Menschen sorgen, du kannst Fürsorge haben, du kannst Sorge tragen, du kannst mit Sorgfalt mit den Sachen umgehen, du kannst sorgfältig Dinge tun. All das ist eine positive Sorge, denn du kümmerst dich um etwas. Und in diesem Sinne ist Sorge etwas, was dir hilft, auch auf deinem spirituellen Weg.
Sorge heißt auch Gründlichkeit, Sorge heißt auch Einfühlungsvermögen und Sorge heißt auch Verantwortungsbewusstsein. All das ist etwas, was du auf dem spirituellen Weg brauchst. Es ist wichtig, diese Tugenden und Eigenschaften zu kultivieren, denn Gott hat dir viele Aufgaben gegeben, er hat dir Talente gegeben, er hat dir Kraft gegeben, er hat dir Inspiration gegeben, er hat dir Energie gegeben.
Es gilt, diese zu nutzen, denn er hat sie dir nicht gegeben, dass du sie besitzt, sondern er hat sie dir anvertraut, dass du sie nutzt, um Gutes in dieser Welt zu bewirken. Dort gilt es, mit Sorge, mit Sorgfalt, mit Sorgfältigkeit, mit Sorgsamkeit, das umzusetzen. Sorge heißt auch, sich kümmern. Sorge heißt auch, du hast eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber anderem.
Und auch bei den Menschen, mit denen du zu tun hast, da kannst du ein gewisses Kümmern, ein bestimmtes Sorgen haben. Es ist gut, dass die Menschen wissen, sie können sich auf dich verlassen, du bist verlässlich, du willst ihnen helfen, sie können auf dich zählen, dazu braucht es eine gewisse Sorge.
Sorge kann natürlich auch ins Negative umschlagen. Bei vielen Tugenden ist es so, bei dem Ausdruck "Sorge" wandelt sich der Name gar nicht um. Mut kann zu Wagemut werden, Vorsichtigkeit kann zu Ängstlichkeit werden, aber das positive Sorgen und Kümmern kann eben zum Sorgen und auch zu Ängsten umschlagen.
Also, Sorge sollte nicht ins Negative gehen. Swami Sivananda hat mal empfohlen: "Wenn du zu viele Sorgen hast, dann sage, Frau Sorge, lebe wohl, ich habe einen anderen Weg gewählt." Das ist eine bestimmte Weise, wie du mit dir sprechen kannst, ich schlage auch noch etwas anderes vor.
Angenommen, du merkst: "Wie soll das morgen gehen? Und was soll ich machen, wenn? Und der hat das gesagt und der das und das wird nicht klappen und mein armes Kind usw." Wenn du das beobachtest, kannst du sagen: "Ja, Frau Sorge, es ist toll, dass du so viel überlegst.
Und es ist großartig, dass du Weisen herausfinden kannst oder auch herausfinden willst, wie du mit allen Eventualitäten umgehen kannst. Ich danke dir dafür. Und jetzt Pause! Jetzt will ich den Moment genießen, jetzt freue ich mich, jetzt habe ich Zuversicht. Und morgen werde ich mit Energie und Enthusiasmus an die Sache rangehen." So etwas kann Wunder bewirken.
Die ersten 2 Schritte wären mindestens, anzuerkennen, dass sich Sorgen machen, und auch das scheinbar negative Denken, grundsätzlich etwas Gutes ist. Frau Sorge in dir will dir helfen, sie will dich auf alles vorbereiten, danke ihr dafür, Anerkennung ist erstmal wichtig. Aber als zweites betone, was du jetzt machen willst.
Und dann setze es um, mit einer starken Affirmation. Probiere es also gerade aus, falls du dir gerade Sorgen machst, dann sage zu dir selbst: "Frau Sorge, danke, dass du mir zu dem und dem Thema alle möglichen Vorschläge machst, was schiefgehen könnte und alle möglichen Vorschläge machst, was man machen müsste.
Danke dir dafür, ich weiß es zu schätzen. Und jetzt Pause, denn ich spüre, wie aus der Tiefe meines Wesens eine Zuversicht kommt und eine Kraft. Und ich habe volles Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten, ich habe volles Vertrauen in die höhere göttliche Kraft, die durch mich hindurch wirken wird oder die mich führen wird. Ich habe Vertrauen und jetzt will ich das Jetzt genießen."
Ein Videobeitrag von Robert Bretz: Sorge in Freude verwandeln
Sorge in Beziehung zu anderen Eigenschaften
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Sorge in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Sorge
Ähnliche Eigenschaften wie Sorge, also Synonyme zu Sorge sind z.B. Fürsorge, Sorgfalt, Vorsicht, Bedachtsamkeit.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Sorge übertrieben kann ausarten z.B. in Traurigkeit, Trübsal, Bammel, Schüchternheit, Verlegenheit, Mutlosigkeit, Scheu, Zweifel, Befürchtung. Daher braucht Sorge als Gegenpol die Kultivierung von Sorglosigkeit, Optimismus, Selbstvertrauen, Gottvertrauen, Hoffnung.
Gegenteil von Sorge
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Sorge, Antonyme zu Sorge :
- Positive Gegenteile von Sorge, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Sorglosigkeit, Optimismus, Selbstvertrauen, Gottvertrauen, Hoffnung
- Negative Gegenteile von Sorge, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Anmaßung, Überheblichkeit, Fanatismus, Arroganz, Hybris, Stolz
Sorge im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Sorge gehört zur Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Liebe und Empathie
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Sorge zum Persönlichkeitsfaktor A1 Verträglichkeit hoch: kooperativ, liebevoll, freundlich, mitfühlend
- Im Persönlichkeitsmodell DISGgehört Sorge zur Grundverhaltenstendenz S - Stetigkeit, Mitgefühl, Teamfähigkeit
- Im Ayurveda zählt man Sorge zum Kapha-Vata Temperament bzw. Dosha.
Vortragsmitschnitt zu Sorge - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Sorge, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <html5media>https://tugenden.podspot.de/files/Sorge-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3</html5media>
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Sorge
Eigenschaften im Alphabet nach Sorge
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
- Großes Yoga Portal
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