Ishavasya Upanishad: Unterschied zwischen den Versionen

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tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasya svid dhanam || 1 ||
tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasya svid dhanam || 1 ||


Vom Herrn ist dieses alles umhüllt, was auch immer sich bewegt in der Welt.
Vom [[Herr]]n ist dieses alles umhüllt, was auch immer sich bewegt in der [[Welt]].


In der Loslösung (von der Welt) magst du Freude finden. Begehre wahrlich nicht irgendjemandes Besitz.
In der Loslösung (von der Welt) magst du [[Freude]] finden. Begehre wahrlich nicht irgendjemandes [[Besitz]].


===Ehrerbietung den Upanishaden===
1. Grüße an alle [[Brahma Vidya]] [[Guru]]s oder diejenigen, die das [[Wissen]] über [[Brahman]] empfangen.


===[[Ehrerbietung]] den Upanischaden===
2. Ehrbezeugungen an [[Satchidananda]] [[Para]] [[Brahman]], der die [[Stütze]], [[Basis]] und [[Quelle]] aller Dinge ist.


1. Grüße an alle [[Brahma-Vidya]] [[Guru]]s oder denjenigen, die das [[Wissen]] über
3. Der [[Höhepunkt]] der [[Weisheit]] der [[Weise]]n wird in den Upanishaden gefunden.
[[Brahman]] empfangen.


2. Ehrbezeugungen an [[Satchidananda]] Para Brahman, der die [[Stütze]], [[Basis]] und
4. Die Upanishaden lehren die [[Philosophie]] der absoluten [[Einheit]].
[[Quelle]] aller Dinge ist.


3. Der [[Höhepunkt]] der [[Weisheit]] der Weisen wird in den Upanischaden gefunden.
5. Das Wissen der Upanishaden zerstört [[Unwissenheit]], die [[Saat]] von [[Samsara]].


4. Die Upanischaden lehren die [[Philosophie]] der absoluten [[Einheit]].
6. Hinter den [[Name]]n und [[Form]]en, dort verweilt das Ewige, unendliche Satchidananda Brahman.


5. Das Wissen der Upanischaden zerstört Unwissenheit, die [[Saat]] von [[Samsara]].
7. Diese Welt wird bewohnt vom Para Brahman oder dem Absoluten.


6. Hinter den Namen und Formen, dort verweilt das Ewige, unendliche
8. Entsage allen [[Begierde]]n. Entsage [[Egoismus]], [[Selbstsucht]] und der [[Identifikation]] des [[Selbst]] mit dem [[Körper]] ([[Deha Adhyasa]]). Nur dann wirst du [[Moksha]] oder [[Befreiung]] erlangen.
Satchidananda Brahman.


7. Diese Welt wird bewohnt vom Para-Brahman oder dem Absoluten.
9. Das [[Verlangen]] nach Befreiung wird alle weltlichen Begierden zerstören.


8. Entsage allen [[Begierde]]n. Entsage [[Egoismus]], [[Selbstsucht]] und der
10. Vollziehe religiöse [[Ritual]]e und tägliche [[Pflicht]]en ohne Erwartungen an Ergebnisse.
[[Identifikation]] des [[Selbst]] mit dem [[Körper]] ([[Deha-Adhyasa]]). Nur dann wirst du [[Moksha]]
oder [[Befreiung]] erlangen.


9. Das Verlangen nach Befreiung wird alle weltlichen Begierden zerstören.
11. Tue beständig selbstlose [[Dienst]]e an der Menschheit mit [[Atma Bhava]], dein [[Herz]] wird sich dadurch reinigen. Einzig dann wird [[Atma Jnana]] in deinem Herzen erwachen.


10. Vollziehe religiöse [[Rituale]] und tägliche Pflichten ohne Erwartungen an
12. [[Handlung]]en werden dich nicht binden, wenn du sie ohne [[Egoismus]] und der Erwartung an Ergebnisse vollführst.
Ergebnisse.
 
11. Tue beständig selbstlose Dienste an der Menschheit mit [[Atma-Bhava]], dein [[Herz]]
wird sich dadurch reinigen. Einzig dann wird [[Atma-Jnana]] in deinem Herzen
erwachen.
 
12. Handlungen werden dich nicht binden, wenn du sie ohne [[Egoismus]] und der
Erwartung an Ergebnisse vollführst.


===Natur des Atman===
===Natur des Atman===
13. Dieser [[Atman]] ist bewegungslos, aber schneller als der [[Geist]]; weil er allesdurchdringend
13. Dieser [[Atman]] ist bewegungslos, aber schneller als der [[Geist]]; weil er allesdurchdringend und alles-erfüllend ist.
und alles-erfüllend ist.


14. Bevor der Geist eine [[Ebene]] erreicht, ist der Atman bereits dort, da er allesdurchdringend
14. Bevor der Geist eine [[Ebene]] erreicht, ist der Atman bereits dort, da er allesdurchdringend und unendlich ist.
und unendlich ist.


15. Der Atman ist weit und er ist nah. Er ist inmitten von all dem und außerhalb
15. Der Atman ist weit und er ist nah. Er ist inmitten von all dem und außerhalb von all dem.
von all dem.


16. Er ist fern für die Unwissenden. Er ist sehr fern für jene, die in Weltlichkeit
16. Er ist fern für die Unwissenden. Er ist sehr fern für jene, die in Weltlichkeit eingetaucht sind. Er ist sehr nah für den Nachforschenden, für jenen, der mit einem reinen Geist und den vier Hilfsmitteln der [[Erlösung]] ausgestattet ist.
eingetaucht sind. Er ist sehr nah für den Nachforschenden, für jenen, der mit
einem reinen Geist und den vier Hilfsmitteln der [[Erlösung]] ausgestattet ist.


17. Der Atman ist sehr subtil. Er ist [[Antaratma]], das innere Selbst aller [[Wesen]]. Er
17. Der Atman ist sehr subtil. Er ist [[Antaratma]], das innere Selbst aller [[Wesen]]. Er erfüllt und bedeckt alle Dinge. Er ist voll. Aus diesem Grund ist er inmitten und außerhalb.
erfüllt und bedeckt alle Dinge. Er ist voll. Aus diesem Grund ist er inmitten und
außerhalb.


18. Der Atman ist das [[Substrat]] oder die Unterstützung ([[Adhishthana]]) aller Wesen.
18. Der Atman ist das [[Substrat]] oder die Unterstützung ([[Adhishthana]]) aller Wesen.
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19. Der Weise sieht alle Wesen im Atman und den Atman in allen Wesen.
19. Der Weise sieht alle Wesen im Atman und den Atman in allen Wesen.


20. Er, der den Atman als alles durchdringend sieht, und Alles im Atman, hat nicht
20. Er, der den Atman als alles durchdringend sieht, und Alles im Atman, hat nicht den [[Wunsch]], sich zu beschützen, da er vor niemandem [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/angst-ueberwinden/ Angst] hat.
den Wunsch, sich zu beschützen, da er vor niemandem [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/angst-ueberwinden/ Angst] hat.


21. Ein Weiser, der den Atman erkannt hat, erblickt dass alle [[Objekt]]e und alle
21. Ein Weiser, der den Atman erkannt hat, erblickt dass alle [[Objekt]]e und alle Wesen von seinem eigenen [[Selbst]] nicht fern sind und dass sein Atman der Atman aller ist.
Wesen von seinem eigenen [[Selbst]] nicht fern sind und dass sein Atman der Atman
aller ist.


22. Der Atman ist das gemeinsame Bewusstsein in allen Wesen.
22. Der Atman ist das gemeinsame [[Bewusstsein]] in allen Wesen.


23. Der Atman ist der Selbe im König und im Bauern, dem Heiligen und dem Sünder,
23. Der Atman ist der Selbe im König und im Bauern, dem [[Heilige]]n und dem [[Sünder]], dem Schuster und dem Friseur, der Ameise und dem [[Elefant]]en, dem [[Baum]] und dem [[Stein]].
dem Schuster und dem Friseur, der Ameise und dem Elefanten, dem Baum und dem
Stein.


24. Wie kann diese [[befreit]]e [[Seele]], die in ihrem eigenen Atman verweilt und die ein
24. Wie kann diese [[befreit]]e [[Seele]], die in ihrem eigenen Atman verweilt und die ein erhabenes, kosmisches [[Bewusstsein]] besitzt von irgendeinem Wesen oder [[Objekt]] mit einem [[Gefühl]] der Abstoßung zurückweichen? Wie kann er etwas nicht mögen? Wie kann er etwas hassen?
erhabenes, kosmisches [[Bewusstsein]] besitzt von irgendeinem Wesen oder [[Objekt]] mit
einem [[Gefühl]] der Abstoßung zurückweichen? Wie kann er etwas nicht mögen? Wie
kann er etwas hassen?


25. Ausschließlich Intellektuelle stimmen zu, dass das eine Selbst in allen Wesen
25. Ausschließlich Intellektuelle stimmen zu, dass das eine Selbst in allen Wesen verweilt, dass dies nicht ausreicht. Wirkliche [[Selbsterkenntnis]] oder direkte [[Wahrnehmung]], [[Aparoksha-Anubhava]] ist unbedingt erforderlich.
verweilt, dass dies nicht ausreicht. Wirkliche [[Selbsterkenntnis]] oder direkte
[[Wahrnehmung]], [[Aparoksha-Anubhava]] ist unbedingt erforderlich.


26. Der Kenner des [[Brahman]] wird furchtlos. Der Kenner des Brahman transzendiert
26. Der Kenner des [[Brahman]] wird furchtlos. Der Kenner des Brahman transzendiert [[Verwirrung]] und [[Sorge]].
[[Verwirrung]] und Sorge.


27. Die drei Knoten des Herzens ([[Hridaya-granthi]]), [[Avidya]] ([[Unwissenheit]]), [[Kama]]
27. Die drei [[Knoten]] des [[Herz]]ens ([[Hridaya Granthi]]), [[Avidya]] ([[Unwissenheit]]), [[Kama]]
([[Verlangen]]) und [[Karma]] ([[Handlung]]) werden durch das [[Wissen]] um Brahman entzwei
([[Verlangen]]) und [[Karma]] ([[Handlung]]) werden durch das [[Wissen]] um [[Brahman]] entzwei gerissen. Der Wissende wird absolut frei.
gerissen. Der Wissende wird absolut frei.


28. Ein Wissender frohlockt beständig in der [[Glückseligkeit]] des Atman. Sogar die
28. Ein Wissender frohlockt beständig in der [[Glückseligkeit]] des Atman. Sogar die schwersten Sorgen können ihn nicht erschüttern.
schwersten Sorgen können ihn nicht erschüttern.


29. Dieser Atman ist alles durchdringend, hell, körperlos, rein, unberührt durch
29. Dieser Atman ist alles durchdringend, hell, körperlos, rein, unberührt durch böse oder sündige Handlungen, allwissend, transzendent, aus sich selbst entstammend oder selbst-existent. Er ist ohne [[Nerv]]en und ohne [[Muskel]]n.
böse oder sündige Handlungen, allwissend, transzendent, aus sich selbst
entstammend oder selbst-existent. Er ist ohne Nerven und ohne Muskeln.


30. Dieser Atman ist ohne physikalischen Körper, [[Astralkörper]] und [[Kausalkörper]].
30. Dieser Atman ist ohne physikalischen [[Körper]], [[Astralkörper]] und [[Kausalkörper]].


31. Der Atman ist unabhängig. Er benötigt nie einen Anderen.
31. Der Atman ist unabhängig. Er benötigt nie einen Anderen.


32. Der Atman ist jenseits der Sinne und des Geistes.
32. Der Atman ist jenseits der [[Sinne]] und des [[Geist]]es.


33. Der Atman ist der Geist des Geistes, Ohr der Ohren.
33. Der Atman ist der Geist des Geistes, [[Ohr]] der Ohren.


34. Hinter dem [[Atem]], den [[Sinne]]n, dort ist der höchste [[Brahman]] oder das Absolute.
34. Hinter dem [[Atem]], den [[Sinne]]n, dort ist der höchste [[Brahman]] oder das Absolute.
35. Durch das [[Licht]] des Brahman allein funktionieren der Geist, das [[Prana]] und die
Sinne.


===Grundlagen von Brahma-Jnana===
35. Durch das [[Licht]] des Brahman allein funktionieren der Geist, das [[Prana]] und die Sinne.
36. Wenn [[Karma]] ohne die [[Erwartung]] an Früchte vollzogen wird, reinigt es den Geist
 
und generiert im [[Aspirant]]en ein starkes Verlangen nach der letztlichen
===Grundlagen von Brahma Jnana===
[[Emanzipation]].
36. Wenn [[Karma]] ohne die [[Erwartung]] an [[Fruncht|Früchte]] vollzogen wird, reinigt es den Geist und generiert im [[Aspirant]]en ein starkes [[Verlangen]] nach der letztlichen [[Emanzipation]].


37. Das Verlangen, Brahman zu kennen und [[Freiheit]] von Geburten und Tod zu
37. Das Verlangen, Brahman zu kennen und [[Freiheit]] von [[Geburt]]en und [[Tod]] zu erlangen kann nur in der Person erwachen, die mit einem reinen und ruhigen Geist ausgestattet ist, die begierdenlos und von den Sinnesobjekten der illusionären [[Welt]]
erlangen kann nur in der Person erwachen, die mit einem reinen und ruhigen Geist
ausgestattet ist, die begierdenlos und von den Sinnesobjekten der illusionären [[Welt]]
angewidert ist.
angewidert ist.


38. Nur durch logische [[Diskussion]] kann Brahman nicht erlangt werden.
38. Nur durch logische [[Diskussion]] kann Brahman nicht erlangt werden.


39. Die [[Srutis]] sagen: Um Brahman zu erkennen, lasst den Aspiranten sich mit
39. Die [[Srutis]] sagen: Um Brahman zu erkennen, lasst den Aspiranten sich mit Opferungsstäben ([[Samit]]) in der [[Hand]], einen vorbildlichen Menschen, der in den [[Veden]] versiert ist und der in Brahman ruht, nähern.
Opferungsstäben ([[Samit]]) in der [[Hand]], einen vorbildlichen Menschen, der in den
[[Veden]] versiert ist und der in Brahman ruht, nähern.


40. Die Srutis sagen: Derjenige weiß, der unter einem Vorbild studiert hat.
40. Die Srutis sagen: Derjenige weiß, der unter einem Vorbild studiert hat.


41. Nur jenes Wissen, welches durch das [[Studium]] bei einem [[Vorbild]] erlangt wurde,
41. Nur jenes [[Wissen]], welches durch das [[Studium]] bei einem [[Vorbild]] erlangt wurde, ist gut.
ist gut.
 
42. Wenn man Wissen über Brahman erlangt, dann wird [[Avidya]] oder [[Unwissenheit]],
die der Sitz der Bindung und die [[Ursache]] für Karma, welches um der Erlangung von
Objekten der Begierde willen ausgeführt wird, vollständig zerstört.


43. Die [[Srutis]] sagen: Es gibt weder Sorge noch [[Verwirrung]] für den Kennenden des
42. Wenn man Wissen über Brahman erlangt, dann wird [[Avidya]] oder [[Unwissenheit]], die der Sitz der [[Bindung]] und die [[Ursache]] für Karma, welches um der Erlangung von Objekten der Begierde willen ausgeführt wird, vollständig zerstört.
Selbst, der den einen Atman überall sieht. Er, der den Atman kennt, geht jenseits
der Sorge.


44. [[Moksha]] kann nicht durch Karma oder Wissen kombiniert mit Karma erlangt
43. Die [[Srutis]] sagen: Es gibt weder [[Sorge]] noch [[Verwirrung]] für den Kennenden des Selbst, der den einen Atman überall sieht. Er, der den Atman kennt, geht jenseits der Sorge.
werden. [[Jnana]] alleine kann Moksha gewähren. Karma reinigt den Geist und hilft


44. [[Moksha]] kann nicht durch Karma oder Wissen kombiniert mit Karma erlangt werden. [[Jnana]] alleine kann Moksha gewähren. Karma reinigt den Geist und hilft.


Aus Swami Sivananda: Essence of Principle Upanishads, [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society Sivananda Ashram Rishikesh]
Aus Swami Sivananda: Essence of Principle Upanishads, [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society Sivananda Ashram Rishikesh]

Version vom 18. Juni 2014, 11:04 Uhr

Ishavasya Upanishad (Sanskrit: īśāvāsyopaniṣad f. < īśā vāsya + upaniṣad; īśopaniṣad f. < īśā + upaniṣad)

Die Ishavasya Upanishad (auch Isha Upanishad) ist eine der kürzeren klassischen Upanishaden, sie besteht aus 18 Versen bzw. Mantren und wird dem weißen Yajurveda zugeordnet. Sie erhielt ihren Namen von den Sanskritwörtern īśā vāsya ("vom Herrn umhüllt") bzw. īśā ("vom Herrn"), mit denen sie beginnt.

Die Ishavasya Upanishad gehört zu den Vedanta Upanishaden. Sie gilt aus Shruti (Śruti), also offenbarte Schrift. Die Ishavasya Upanishad ist das letzte Kapitel des Shukla Yajurveda.

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Inhalt der Ishavasya Upanishad

In der Ishavasya Upanishad werden Philosophie, Religion, Rituale und Metaphysik behandelt.

Essenz der Ishavasya Upanishad

Swami Sivananda

Swami Sivananda hat die Ishavasya Upanishad zusammengefasst. Er hat einige Verse ins Englische übersetzt, und andere Teile in eigene Worte in Versform gefasst. So bekommst du einen guten Überblick und Verständnis darüber, worum es in der Ishavasya Upanishad geht:

Shanti Mantra

Das folgende Mantra ist dieser Upanishad vorangestellt:

ॐ पूर्णमदः पूर्णमिदं पूर्णात्पुर्णमुदच्यते |

पूर्णश्य पूर्णमादाय पूर्णमेवावशिष्यते ||

ॐ शान्तिः शान्तिः शान्तिः ||

oṃ pūrṇam adaḥ pūrṇam idaṃ pūrṇāt pūrṇam udacyate |

pūrṇasya pūrṇam ādāya pūrṇam evāvaśiṣyate||

oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ||

Die Gesamtheit (wörtl.: Fülle) ist all Jenes. Die Gesamtheit ist all Dieses. Die Gesamtheit wurde aus der Gesamtheit geboren. Wenn man von der Gesamtheit die Gesamtheit wegnimmt, verbleibt die Gesamtheit.

Om Friede! Friede!! Friede!!!

Ishavasya Upanishad

Das erste Mantra dieser Upanishad lautet wie folgt:


ईशा वास्यमिदं सर्वं यत्किञ्च जगत्यां जगत् |

तेन त्यक्तेन भुञ्जीथा मा गृधः कस्य स्विद्धनम् || 1 ||

īśā vāsyam idaṃ sarvaṃ yat kiñ ca jagatyāṃ jagat |

tena tyaktena bhuñjīthā mā gṛdhaḥ kasya svid dhanam || 1 ||

Vom Herrn ist dieses alles umhüllt, was auch immer sich bewegt in der Welt.

In der Loslösung (von der Welt) magst du Freude finden. Begehre wahrlich nicht irgendjemandes Besitz.

Ehrerbietung den Upanishaden

1. Grüße an alle Brahma Vidya Gurus oder diejenigen, die das Wissen über Brahman empfangen.

2. Ehrbezeugungen an Satchidananda Para Brahman, der die Stütze, Basis und Quelle aller Dinge ist.

3. Der Höhepunkt der Weisheit der Weisen wird in den Upanishaden gefunden.

4. Die Upanishaden lehren die Philosophie der absoluten Einheit.

5. Das Wissen der Upanishaden zerstört Unwissenheit, die Saat von Samsara.

6. Hinter den Namen und Formen, dort verweilt das Ewige, unendliche Satchidananda Brahman.

7. Diese Welt wird bewohnt vom Para Brahman oder dem Absoluten.

8. Entsage allen Begierden. Entsage Egoismus, Selbstsucht und der Identifikation des Selbst mit dem Körper (Deha Adhyasa). Nur dann wirst du Moksha oder Befreiung erlangen.

9. Das Verlangen nach Befreiung wird alle weltlichen Begierden zerstören.

10. Vollziehe religiöse Rituale und tägliche Pflichten ohne Erwartungen an Ergebnisse.

11. Tue beständig selbstlose Dienste an der Menschheit mit Atma Bhava, dein Herz wird sich dadurch reinigen. Einzig dann wird Atma Jnana in deinem Herzen erwachen.

12. Handlungen werden dich nicht binden, wenn du sie ohne Egoismus und der Erwartung an Ergebnisse vollführst.

Natur des Atman

13. Dieser Atman ist bewegungslos, aber schneller als der Geist; weil er allesdurchdringend und alles-erfüllend ist.

14. Bevor der Geist eine Ebene erreicht, ist der Atman bereits dort, da er allesdurchdringend und unendlich ist.

15. Der Atman ist weit und er ist nah. Er ist inmitten von all dem und außerhalb von all dem.

16. Er ist fern für die Unwissenden. Er ist sehr fern für jene, die in Weltlichkeit eingetaucht sind. Er ist sehr nah für den Nachforschenden, für jenen, der mit einem reinen Geist und den vier Hilfsmitteln der Erlösung ausgestattet ist.

17. Der Atman ist sehr subtil. Er ist Antaratma, das innere Selbst aller Wesen. Er erfüllt und bedeckt alle Dinge. Er ist voll. Aus diesem Grund ist er inmitten und außerhalb.

18. Der Atman ist das Substrat oder die Unterstützung (Adhishthana) aller Wesen.

19. Der Weise sieht alle Wesen im Atman und den Atman in allen Wesen.

20. Er, der den Atman als alles durchdringend sieht, und Alles im Atman, hat nicht den Wunsch, sich zu beschützen, da er vor niemandem Angst hat.

21. Ein Weiser, der den Atman erkannt hat, erblickt dass alle Objekte und alle Wesen von seinem eigenen Selbst nicht fern sind und dass sein Atman der Atman aller ist.

22. Der Atman ist das gemeinsame Bewusstsein in allen Wesen.

23. Der Atman ist der Selbe im König und im Bauern, dem Heiligen und dem Sünder, dem Schuster und dem Friseur, der Ameise und dem Elefanten, dem Baum und dem Stein.

24. Wie kann diese befreite Seele, die in ihrem eigenen Atman verweilt und die ein erhabenes, kosmisches Bewusstsein besitzt von irgendeinem Wesen oder Objekt mit einem Gefühl der Abstoßung zurückweichen? Wie kann er etwas nicht mögen? Wie kann er etwas hassen?

25. Ausschließlich Intellektuelle stimmen zu, dass das eine Selbst in allen Wesen verweilt, dass dies nicht ausreicht. Wirkliche Selbsterkenntnis oder direkte Wahrnehmung, Aparoksha-Anubhava ist unbedingt erforderlich.

26. Der Kenner des Brahman wird furchtlos. Der Kenner des Brahman transzendiert Verwirrung und Sorge.

27. Die drei Knoten des Herzens (Hridaya Granthi), Avidya (Unwissenheit), Kama (Verlangen) und Karma (Handlung) werden durch das Wissen um Brahman entzwei gerissen. Der Wissende wird absolut frei.

28. Ein Wissender frohlockt beständig in der Glückseligkeit des Atman. Sogar die schwersten Sorgen können ihn nicht erschüttern.

29. Dieser Atman ist alles durchdringend, hell, körperlos, rein, unberührt durch böse oder sündige Handlungen, allwissend, transzendent, aus sich selbst entstammend oder selbst-existent. Er ist ohne Nerven und ohne Muskeln.

30. Dieser Atman ist ohne physikalischen Körper, Astralkörper und Kausalkörper.

31. Der Atman ist unabhängig. Er benötigt nie einen Anderen.

32. Der Atman ist jenseits der Sinne und des Geistes.

33. Der Atman ist der Geist des Geistes, Ohr der Ohren.

34. Hinter dem Atem, den Sinnen, dort ist der höchste Brahman oder das Absolute.

35. Durch das Licht des Brahman allein funktionieren der Geist, das Prana und die Sinne.

Grundlagen von Brahma Jnana

36. Wenn Karma ohne die Erwartung an Früchte vollzogen wird, reinigt es den Geist und generiert im Aspiranten ein starkes Verlangen nach der letztlichen Emanzipation.

37. Das Verlangen, Brahman zu kennen und Freiheit von Geburten und Tod zu erlangen kann nur in der Person erwachen, die mit einem reinen und ruhigen Geist ausgestattet ist, die begierdenlos und von den Sinnesobjekten der illusionären Welt angewidert ist.

38. Nur durch logische Diskussion kann Brahman nicht erlangt werden.

39. Die Srutis sagen: Um Brahman zu erkennen, lasst den Aspiranten sich mit Opferungsstäben (Samit) in der Hand, einen vorbildlichen Menschen, der in den Veden versiert ist und der in Brahman ruht, nähern.

40. Die Srutis sagen: Derjenige weiß, der unter einem Vorbild studiert hat.

41. Nur jenes Wissen, welches durch das Studium bei einem Vorbild erlangt wurde, ist gut.

42. Wenn man Wissen über Brahman erlangt, dann wird Avidya oder Unwissenheit, die der Sitz der Bindung und die Ursache für Karma, welches um der Erlangung von Objekten der Begierde willen ausgeführt wird, vollständig zerstört.

43. Die Srutis sagen: Es gibt weder Sorge noch Verwirrung für den Kennenden des Selbst, der den einen Atman überall sieht. Er, der den Atman kennt, geht jenseits der Sorge.

44. Moksha kann nicht durch Karma oder Wissen kombiniert mit Karma erlangt werden. Jnana alleine kann Moksha gewähren. Karma reinigt den Geist und hilft.

Aus Swami Sivananda: Essence of Principle Upanishads, Divine Life Society Sivananda Ashram Rishikesh

Siehe auch

  • Upanishad
  • Hinduismus
  • Vedanta

Weblinks