Vata: Unterschied zwischen den Versionen

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Du atmest durch das rechte Nasenloch ein, hältst die [[Luft]] kurz an und atmest doppelt so lange durch das linke Nasenloch aus. Du kannst auch die Periode des Anhaltens etwas verlängern. Ziel ist, dass es dir dabei wärmer wird. Du kannst dich jetzt gerade hinsetzen, das geht sowohl auf einem Stuhl als auch im Fersensitz oder kreuzbeinig, du kannst dabei sogar stehen, aber im Sitzen sind die Atemübungen oft etwas leichter, zumindest um sie erst mal zu lernen. Du hebst deine rechte [[Hand]] und du beugst jetzt Zeige- und Mittelfinger so weit, dass die Fingerspitzen den Daumenballen berühren. Dann sind Ringfinger und Daumen zwar nicht ganz gestreckt, aber leicht gestreckt.  
Du atmest durch das rechte Nasenloch ein, hältst die [[Luft]] kurz an und atmest doppelt so lange durch das linke Nasenloch aus. Du kannst auch die Periode des Anhaltens etwas verlängern. Ziel ist, dass es dir dabei wärmer wird. Du kannst dich jetzt gerade hinsetzen, das geht sowohl auf einem Stuhl als auch im Fersensitz oder kreuzbeinig, du kannst dabei sogar stehen, aber im Sitzen sind die Atemübungen oft etwas leichter, zumindest um sie erst mal zu lernen. Du hebst deine rechte [[Hand]] und du beugst jetzt Zeige- und Mittelfinger so weit, dass die Fingerspitzen den Daumenballen berühren. Dann sind Ringfinger und Daumen zwar nicht ganz gestreckt, aber leicht gestreckt.  


Dann atmest du vollständig aus. Du schließt das linke Nasenloch mit dem rechten Ringfinger und du atmest rechts vier Sekunden ein. Das kannst du gleich ausprobieren. Rechts einatmen. Dann halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher und halte die Luft etwa acht Sekunden lang an. Dann atme links etwa acht Sekunden lang aus und stelle dir vor, du entspannst dabei. Atme rechts vier Sekunden ein, neues [[Licht]], [[Kraft]], [[Positiv]]ität. Halte die Luft an, fühle dich angefüllt mit Licht, mit Kraft, mit Wärme. Und atme links aus, entspanne dabei. Du kannst auch sagen: „Entspannen und loslassen.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, konzentriere dich im [[Bauch]] und du kannst dabei sagen: „Ich ruhe in mir selbst, ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich entspanne, ich lasse ganz los.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, du kannst sagen: „Ich ruhe in mir selbst. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: Ich lasse ganz los. Ich entspanne.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an. Du kannst wiederholen: „In mir ist alle Kraft. Ich bin mutig. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich lasse ganz los, ich entspanne.“ Atme rechts ein, Lichtenergie in den Bauch hinein. Halte die Luft an, stelle dir im Bauch eine strahlende, leuchtende Sonne vor. Atme links aus und stelle dir vor, die Strahlen der [[Sonne]] im Bauch gehen weit in alle Richtungen. Atme rechts ein, erhöhe das Licht im Bauch, in der Mitte des Bauches. Halte die Luft an, stelle dir eine [[Sonne]] vor, die wärmt, sei im Bauch zentriert. Atme links aus und lasse die Strahlen der Sonne weit werden. Fühle, dass du richtig strahlst. Atme rechts wieder ein, lasse das Licht der Sonne stark werden. Halte die Luft an. Und atme links wieder aus, lasse Lichtstrahlen vom Bauch weit ausstrahlen. Dann atme wieder normal.
Dann atmest du vollständig aus. Du schließt das linke Nasenloch mit dem rechten Ringfinger und du atmest rechts vier Sekunden ein. Das kannst du gleich ausprobieren. Rechts einatmen. Dann halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher und halte die Luft etwa acht Sekunden lang an. Dann atme links etwa acht Sekunden lang aus und stelle dir vor, du entspannst dabei. Atme rechts vier Sekunden ein, neues [[Licht]], [[Kraft]], Positivität. Halte die Luft an, fühle dich angefüllt mit Licht, mit Kraft, mit Wärme. Und atme links aus, entspanne dabei. Du kannst auch sagen: „Entspannen und loslassen.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, konzentriere dich im [[Bauch]] und du kannst dabei sagen: „Ich ruhe in mir selbst, ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich entspanne, ich lasse ganz los.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, du kannst sagen: „Ich ruhe in mir selbst. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: Ich lasse ganz los. Ich entspanne.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an. Du kannst wiederholen: „In mir ist alle Kraft. Ich bin mutig. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich lasse ganz los, ich entspanne.“ Atme rechts ein, Lichtenergie in den Bauch hinein. Halte die Luft an, stelle dir im Bauch eine strahlende, leuchtende Sonne vor. Atme links aus und stelle dir vor, die Strahlen der [[Sonne]] im Bauch gehen weit in alle Richtungen. Atme rechts ein, erhöhe das Licht im Bauch, in der Mitte des Bauches. Halte die Luft an, stelle dir eine [[Sonne]] vor, die wärmt, sei im Bauch zentriert. Atme links aus und lasse die Strahlen der Sonne weit werden. Fühle, dass du richtig strahlst. Atme rechts wieder ein, lasse das Licht der Sonne stark werden. Halte die Luft an. Und atme links wieder aus, lasse Lichtstrahlen vom Bauch weit ausstrahlen. Dann atme wieder normal.
   
   
Schon ein paar Runden von Surya Bhedana können dir das Gefühl geben, wieder zentriert zu sein, wieder Wärme zu haben, Mut zu haben, strahlen zu können. All das hilft dir beim Übermaß von Vata, es beruhigt und wirkt auch [[Kapha]] entgegen, ist also auch gut gegen Antriebslosigkeit, Müdigkeit oder Trägheit. Surya Bhedana kannst du als separate Atemübung machen, morgens, mittags, abends oder wann immer du das zwischendurch brauchst. Surya Bhedana kannst du im Sitzen machen, du kannst es auch im Liegen machen, auch morgens beim Aufwachen oder auch mal zwischendurch. Surya Bhedana kannst du auch üben in einer normalen Yogastunde oder in einer normalen Pranayama-Sitzung, dann würdest du es üben nach der Wechselatmung. Probiere es mal aus. Du kannst während der nächsten Woche Surya Bhedana üben und schauen, bringt dir das etwas, hilft dir das etwas.
Schon ein paar Runden von Surya Bhedana können dir das Gefühl geben, wieder zentriert zu sein, wieder Wärme zu haben, Mut zu haben, strahlen zu können. All das hilft dir beim Übermaß von Vata, es beruhigt und wirkt auch [[Kapha]] entgegen, ist also auch gut gegen Antriebslosigkeit, Müdigkeit oder Trägheit. Surya Bhedana kannst du als separate Atemübung machen, morgens, mittags, abends oder wann immer du das zwischendurch brauchst. Surya Bhedana kannst du im Sitzen machen, du kannst es auch im Liegen machen, auch morgens beim Aufwachen oder auch mal zwischendurch. Surya Bhedana kannst du auch üben in einer normalen Yogastunde oder in einer normalen Pranayama-Sitzung, dann würdest du es üben nach der Wechselatmung. Probiere es mal aus. Du kannst während der nächsten Woche Surya Bhedana üben und schauen, bringt dir das etwas, hilft dir das etwas.

Version vom 26. Mai 2015, 14:25 Uhr

1. Vata (Sanskrit: वात vāta adj. und m.) ist das PPP der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) und bedeutet: geweht, gerochen; Wind, bewegte Luft, Darmluft, Flatus; Windgott (Vayu); (Ayurveda:) der Dosha Vata.

Der Mensch bei Leonardo Da Vinci

2. Vata ist einer der drei Ayurveda-Doshas. Mit dieser Bedeutung des Begriffs beschäftigt sich der folgende Artikel.

3. Vata (Sanskrit: वट vaṭa m.) die Banyan-Feige (Ficus benghalensis, Nyagrodha). In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.15) gilt Vata (Ficus benghalensis, Nyagrodha) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Mutrasangrahaniya.

Vataprozesse im menschlichen Körper

Vata steuert alles was mit Bewegung zu tun hat:

Vatastörung

Ursachen

Der Banyanbaum - auch Vata oder Bengalische Feige gemammt
  • Zuviel kalte Speisen und Getränke, zuviel Rohkost
  • Kaltes, trockenes Wetter, Zug und Wind
  • Übermaß an Aktivität, Unruhe und Bewegung, Mangel an Entspannung
  • Andauernde körperliche Aktivität oder Anstrengung
  • Zuviel Reisen, Fernreisen
  • Unregelmäßiger Tagesablauf, Essgewohnheiten
  • Hektik, Stress, Kummer, Angst, Lärm, Menschenmengen

Anzeichen für Vatastörung

Vata im Ayurveda

Vata ist neben Pitta und Kapha einer der drei Doshas im Ayurveda. Vata hat den Hauptsitz im Dickdarm (Pakvashaya) und besteht aus den Elementen Luft (Vayu) und Äther/Raum (Akasha). Daraus lassen sich dann auch die Eigenschaften des Vata-Doshas ableiten. Vata ist luftig, klar, leicht, unbeständig, kühl, trocken, kreativ, flexibel, spontan, empfindsam, reiselustig, fröhlich. Ein typischer Vata-Mensch ist unter anderem schlank, feingliedrig, hat kalte Hände und Füße, eine schnelle Auffassungsgabe, aber vergißt schnell, einen leichten Schlaf, unregelmäßigen Hunger und eine Abneigung gegen kaltes, windiges Wetter.

Gerät Vata aus dem Gleichgewicht, so stört es auch die anderen Doshas, da es als einziges beweglich ist. Deshalb sollte ein Überschuß an Vata vorrangig behandelt werden, damit es die anderen Doshas nicht stört.


Sukadev über Vata

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Vata

Vata heißt Wind. Vata ist auch einer der drei Ayurveda-Doshas. Vata kann tatsächlich einfach Wind heißen. Also, wenn der Wind bläst, dann bläst Vata. Aber du kennst sicherlich das Wort "Vata" mehr im Kontext von Ayurveda. Im Ayurveda gibt es drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Vata ist dort das Luftprinzip, deshalb auch Wind. Vata ist auch ein Temperament. Jeder Mensch hat Vata, Pitta und Kapha. Pitta ist das Feuer, Kapha ist die Gemütlichkeit und Vata ist das Luftige.

Dies ist jetzt kein Ayurveda-Vortrag im längeren. Auf unseren Internetseiten, unter www.yoga-vidya.de, findest du umfangreiche Information über Vata: Was ist Vata? Wozu ist Vata gut? Wie lebst du ein Vata-Temperament geschickt? Was machst du bei Vata-Störungen? Hier nur noch ein paar kleine Hinweise: Wenn du ein Vata-Temperament hast, dann bist du jemand, der gerne Abwechslung hat, der vielseitige Interessen hat, der mit anderen gerne spricht oder ein Gefühl für andere hat. Das sind alles Manifestation von Vata.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn du mit Vata im Gleichgewicht bist, dann nutze deine besonderen Fähigkeiten, mit anderen zu kommunizieren, auf andere einzugehen, dich auf andere einzustimmen. Du brauchst etwas Abwechslung im Leben, gestalte auch deine Yoga-Praxis etwas abwechslungsreich. Wenn du aber ein Übermaß von Vata hast, vielleicht unter Schlafstörungen leidest, unter Nervosität leidest, unter Ängstlichkeit leidest oder an einer Vata-Krankheit leidest, dann musst du einiges tun, um das Vata wieder runterzufahren. Um Vata runterzufahren, gilt es, einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben, wärmende Speisen zu dir zu nehmen, warmes oder heißes Wasser Wasser zu trinken, dir vielleicht eine Selbstmassage zu geben oder Ayurveda-Massagen zu genießen.

Es gibt unterschieldiche Dinge, die du machen kannst, um das Vata-Element in dir wieder zu reduzieren. Aber es ist auch wichtig, zu verstehen, jemand, der ein Vata-Temperament, eine Vata-Konstitution hat, wenn er im Gleichgewicht ist, dann sollte er auch seine Vata-Talente nutzen, mit anderen sprechen, vielseitiges Interesse haben, seinen Enthusiasmus, Begeisterung nutzen oder auch sein Einfühlungsvermögen.

Vatta Temperament-Prakriti

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://www.yoga-vidya.de/downloads/gelassenheit/89_vata-prakriti-ayurveda-dosha.mp3</mp3player>

Menschen mit Vata-Temperament sind kommunikativ, haben viele Ideen. Sie lieben die Abwechslung, freuen sich auf intellektuelle Herausforderungen, gehen gerne spielerisch viele Möglichkeiten durch. Sie reisen gerne und interessieren sich für alles Mögliche. Menschen mit Vata-Temperament können lernen, ihre Stärken zu nutzen. Ihre Kreativität ist gefragt und vieles bekommen sie geregelt, indem sie mit anderen Menschen sprechen. Sie kennen immer jemanden, der oder die ihnen helfen können.

Vata-Menschen müssen auch daran arbeiten, dass sie eine gewisse Verlässlichkeit und Beständigkeit zeigen inmitten ihrer Kreativität und ihres Ideenreichtums. Ansonsten regen sich die Kapha- und Pitta-Menschen über sie auf. Das führt oft dazu, dass die Vata-Menschen sich ständig mit scheinbar regelversessenen Pitta- und Kapha-Typen auseinandersetzen, die jede Idee gleich als Bedrohung empfinden. Also, eine gewisse Verlässlichkeit und Beständigkeit ist notwendig und ein gewisses Beachten von Regeln.

Aber natürlich gilt, Vata-Menschen sollten ihr Temperament leben, sie sollten sich immer fragen: „Wie kann ich die Aufgabe, die ich habe, erledigen, indem ich meine Stärken einsetze?“ Immer überlegen: „Gibt es eine neue Möglichkeit? Was könnte ich faszinierend finden an der Aufgabe? Wie müsste ich meine Aufgabe gestalten, dass ich etwas davon lerne? Wie könnte ich die Aufgabe gestalten, dass ich mit Menschen zu tun habe? Wie könnte ich andere Menschen dazu bringen, mir dabei zu helfen?“ Ein Vata-Mensch sollte bei allen Aufgaben sein spezifisches Temperament und seine Stärken nutzen.

Aber Vata-Element, Vata-Mensch muss aufpassen, dass er, sie nicht ständig mit Pitta- und Kapha-Menschen aneckt, braucht eine gewisse Verlässlichkeit und Beständigkeit und sollte auch Regeln beachten können, um überhaupt die Stärken ausleben zu können. Ich sage ja gerne, man soll sein Temperament leben, Prakriti, man soll auch an seinen Stärken arbeiten. Es ist ja oft die Frage, soll man mehr an seinen Stärken arbeiten oder mehr an seinen Schwächen arbeiten? Im Allgemeinen ist es besser, an seinen Stärken zu arbeiten. Angenommen, du arbeitest an deinen Schwächen, dann wirst du bestenfalls mittelmäßig. Angenommen, du arbeitest an deinen Stärken und nutzt deine Stärken, dann wirst du bestenfalls wirklich topp. Du musst aber insoweit an deinen Schwächen arbeiten, wie sie verhindern, dass deine Stärken sichtbar werden können. Es nutzt gar nichts, wenn du z.B. ein Topprogrammierer bist und in einem Unternehmen arbeitest, wo Pünktlichkeit eine große Rolle spielt und du ständig mit deinem Chef aneckst, weil du zehn Minuten zu spät bist, eine Stunde zu spät bist, eine Stunde länger bleiben willst als es in der Firma üblich ist usw. Es gilt, dass du dich disziplinierst und wirklich eine Weile zumindest pünktlich bist. Wenn du erst mal wirklich Gutes geleistet hast, dann bekommst du immer mehr Freiräume und Spielräume.

Auch wer jetzt nicht an Vata-Übersteuerung leidet, kann durchaus überlegen: „Gibt es etwas, das verhindert, dass meine Stärken zum Ausdruck kommen können? Und könnte ich vielleicht an den Schwächen arbeiten, die verhindern, dass meine Stärken sich wirklich ausdrücken können?“ Gut, also Vata-Temperament in der Prakriti, also in der gesunden Ausprägung, kannst du vieles damit machen und auch Menschen fröhlich beschwingt werden lassen. Auch die Pitta- und die Kapha-Menschen freuen sich, mit einem Vata-Menschen zusammen zu sein, mindestens eine Weile, weil es Leichtigkeit und Freude in ihr Leben bringt.

Vata-Typen haben aber auch die Aufgabe, auch die anderen Temperamente zu schätzen. Die Pitta-Typen, die Dinge umsetzen, sich an Leistung erfreuen, Erfolg anstreben. Und auch die Kapha-Typen, die Beständigkeit haben. Mit ihrer gemütlichen, verlässlichen, liebevollen Art, tun auch Kapha-Typen den Vata-Typen gut. Die Kapha-Typen sorgen dafür, dass das Bewährte umgesetzt wird, dass keine übereilten Entscheidungen getroffen werden und dass der langfristige Erfolg gesichert ist.

Soweit einige Tipps für Vata-Temperament, Prakriti, wenn du also in deinem gesunden Temperament bist. Du kannst selbst überlegen, bist du vielleicht ein Vata-Temperament oder hast du vielleicht auch einen starken Vata-Anteil? Und du kannst überlegen, nutzt du auch deine Stärken? Überlege, kannst du die Stärken wirklich umsetzen? Und du kannst auch überlegen, was könntest du tun, um deine Stärken etwas mehr umzusetzen? Und natürlich kannst du auch überlegen: „Gibt es etwas, wo ich vielleicht zuverlässiger sein könnte, damit die anderen mir erlauben, meine Stärken auch zu zeigen?“

Vata Vikriti / Vata Überschuss

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://www.yoga-vidya.de/downloads/gelassenheit/91-vata-vikriti.mp3</mp3player>

Es ist angenehm, ein gutes Vata-Element zu haben. Vata hilft, kontaktfreudig zu sein. Vata hilft, immer wieder begeisterungsfähig zu sein, wissensdurstig, reiselustig zu sein. Der Vata-Typ hat die Lust, etwas zu verändern, unerforschte Wege zu gehen, dem Leben einen neuen Sinn zu geben. Der Vata-Mensch ist auf der Suche, Vata-Typ ist auch wechselhaft. Vata-Menschen können so sehr leicht sein, sehr freudevoll sein, sie sind kontaktfreudig, können Verbindungen herstellen. Und ein Vata-Mensch im Gleichgewicht ist einfach eine Freude. Wenn man mit ihm oder ihr zusammen ist, fühlt man sich fröhlich, beschwingt und denkt, Leben ist doch schön, Leben ist leicht und man sollte einfach die Dinge nehmen, wie sie kommen.

Vata kann aber auch zu viel sein. Es ist interessant, wie schnell auch Menschen mit hohem Vata umschlagen können. Grundsätzlich können aber nicht nur Vata-Temperamente zu viel Vata haben, bei jedem Menschen kann Vata zu viel werden. Wenn du zu viel Vata hast, dann kann es sein, dass du nervös bist, du bist unruhig, du hast Schlafstörungen, du hast vor allem Möglichen Ängste, du bist unzufrieden, vielleicht empfindest du sogar Hoffnungslosigkeit. Du hast mangelnden Mut, etwas anzugehen. Du bist immer auf der Suche, das Ziel fehlt, du hast Entscheidungsprobleme, du fühlst dich gelangweilt.

Angenommen, einige dieser Zeichen in dir sind wahrnehmbar, dann ist vielleicht nicht unbedingt das Äußere so sehr das Problem, sondern es ist mehr dir Frage, hast du zu viel Vata. Jetzt, anstatt zu überlegen, dass alles so schwierig ist und es so vieles gibt, wovor du Angst hast, kannst du dir einfach sagen: „Aha, es könnte einfach sein, dass ich zu viel Vata habe.“ Und wenn du zu viel Vata hast, dann kannst du alles Mögliche tun, um das Vata-Element zu reduzieren. Wie entsteht ein Vata-Überschuss? Da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wenn du viele Vata-Tätigkeiten machst und das übertreibst, dann kann es zu einem Vata-Überschuss kommen. Tätigkeiten, die Vata sehr stark erhöhen, sind, viel reisen, unruhiger Tagesablauf, wechselnde Anforderungen, Rampenlicht, sehr viel Abwechslung, ungeregelte Essenszeiten, essen im Stehen, im Gehen, beim Telefonieren, Fernsehen, Ängste, Zukunftsängste, mangelnde Sicherheit. Man kann durchaus sagen, unsere heutige Welt ist in einem gewissen Maße eine Vata-Welt. Sie lenkt dich ständig ab, sie führt dazu, dass du wenig zur Ruhe kommst. Nicht umsonst haben sehr viele Menschen gerade im Westen Vata-Überschuss und damit einhergehende Vata-Störungen und Vata-Krankheiten.

Was kannst du machen, um den Vata-Überschuss zu reduzieren? Einige Tipps gehen dir erst mal gegen den Strich, wenn du ein Vata-Temperament hast. Aber wenn du zu viel Vata hast und leidest unter diesem Vata-Überschuss, dann sind die Tipps tatsächlich hilfreich. Eine Weile lang habe einen geregelten Tagesablauf. Gehe zu fester Uhrzeit ins Bett. Stehe zu fester Uhrzeit auf. Egal, ob du schon müde bist oder nicht. Egal, ob du schläfst oder nicht. Wenn du nicht schlafen kannst, mache einfach eine Tiefenentspannung, konzentriere dich auf den Atem. Es ist wichtig, dass du einen festen Tagesablauf hast. Iss zu festen Zeiten, egal, ob du Hunger hast oder nicht. Bleibe bei einer Ernährungsphilosophie für eine Weile. Iss mehr gekochte Speisen, beruhigende, leicht verdauliche Speisen. Du kannst dir selbst überlegen: „Welche Speisen wären für mich beruhigend und leicht verdaulich?“

In Ayurveda-Ratgebern findest du eine Menge an Tipps. Übe täglich Meditation, Tiefenentspannung, Yogaübungen. Besonders die Wechselatmung, Ujjayi Pranayama, Surya Bheda, sowie auch Murccha sind hilfreich. Sage dir Affirmationen wie: „Ich habe Vertrauen.“ Vertrauen kann dir helfen, wieder zur Ruhe zu kommen. Zwei kleine Anmerkungen noch. Wenn du Vata-Mensch bist und einen Vata-Überschuss hast, mache dir immer bewusst, die Vorschläge, die ich eben gegeben habe, brauchst du nur eine gewisse Weile umzusetzen.

Natürlich braucht der Vata-Mensch Abwechslung, natürlich freut sich der Vata-Mensch über viel Kommunikation, Reisen usw. und es gilt ja auch, seinem Temperament zu folgen. Nur, wenn du einen Vata-Überschuss hast, was du eben daran merkst, dass du dich gelähmt fühlst, Ängste hast, Unruhen hast, dich nicht entscheiden kannst und natürlich auch verschiedene körperliche Symptome dazukommen, dann kannst du etwas tun, um Vata zu reduzieren. Normalerweise dauert das, je nachdem wie stark der Vata-Überschuss ist, zwischen einer bis vier Wochen und dann kannst du wieder ein vatagemäßes Leben führen.

Noch eine zweite Anmerkung. Nicht jedes körperliche oder psychische Unwohlsein eines Menschen mit Vata-Temperament heißt, dass du einen Vata-Überschuss hast. Es kann auch umgekehrt sein. Du brauchst Abwechslung und fühlst dich unwohl und gelähmt und du fühlst dich in deiner Entfaltung deiner Bedürfnisse gehemmt, dann kannst du schauen, wo könntest du etwas mehr Abwechslung in dein Leben hineinbringen? Wo könntest du an den Stellen etwas mehr bewirken, wo du deine Fähigkeiten einsetzen kannst? Und du kannst auch überlegen: „Die Aufgabe, die ich zu erledigen habe, wie könnte ich dort meine Stärken einsetzen?“ Dann nutzt es nichts, wenn du einen anderen Menschen versuchst nachzuahmen, sondern überlege: „Welche meiner Stärken könnte ich da besonders einsetzen?“

Und die dritte von meinen beiden Überlegungen und Ratschlägen wäre, wenn du dich als Vata-Mensch gehemmt fühlst, kann es auch daran liegen, dass du dich vielleicht an manche Sachen nicht hältst, die andere von dir erwarten und deshalb ständig von anderen gehemmt wirst. Angenommen, du bist ein Vata-Mensch und neigst zu Unpünktlichkeit und neigst dazu, dir immer wieder was Neues vorzustellen und vorzunehmen, dann werden sich die anderen Menschen oft von dir etwas überrumpelt fühlen und sie werden dich dann kritisieren, wegen der Unpünktlichkeit, wegen nicht Einhalten von Verpflichtungen und Vereinbarungen usw. Und dann bist du ständig am Kämpfen mit den scheinbaren Kleingeistern. Dann hilft es, wenn du überlegst, dass du dich etwas mehr an die Anforderungen hältst, etwas dein Vata-Temperament dämpfst und wenn du das kannst und dort eine gewisse Grundverlässlichkeit hast, dann kannst du deine Stärken voll ausspielen und dann freuen sich die anderen über deinen Ideenreichtum, deine Kommunikationsstärke, deine Verbindung mit anderen Menschen und dass du eine wunderbare Leichtigkeit ins Team bringst. Beim nächsten Mal will ich dann die erwähnten Atemübungen anleiten, die auch helfen, ein Übermaß von Vata zu reduzieren.

Pranayama Übungen zur Vata-Harmonisierung

Ujjayi Pranayama - Atemübung zur Beruhigung

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://www.yoga-vidya.de/downloads/gelassenheit/92-ujjayi-pranayama.mp3</mp3player>

Eine der wichtigen Übungen, um Vata zu beruhigen, ist Ujjayi Pranayama. Ujjayi Pranayama verhilft zu Wärme und Ruhe. Beides braucht jemand, der unruhig, nervös, ängstlich geworden ist, seine Mitte verloren hat. Ujjayi Pranayama verhilft zu Zentrierung, Ruhe und Vertrauen. Du kannst Ujjayi Pranayama auch mit anderen Yogaübungen verbinden, z.B. Asanas und Wechselatmung, du kannst es aber auch als separate Atemübung üben und du kannst es auch am Tag üben.

Ich will es dir jetzt anleiten als Atemübung. Zunächst mal gilt es, dass du verstehst, es gibt diesen Ujjayi-Klang, der daraus entsteht, dass du die Stimmritze etwas verengst und dabei einen sanften Hauchklang erzeugst. Ähnlich wie du den Buchstaben „H“ erzeugen willst, aber bei geschlossenem Mund. Du atmest also weiter durch die Nase. Durch die Verengung der Stimmritze intensiviert sich die Atmung. Du legst dabei die Hand auf den Bauch, auf die Nabelgegend.

Dann atmest du vier Sekunden lang aus, der Bauch geht hinein, du erzeugst den Hauchklang, indem du die Stimmritze verengst. Der Atem wird leicht hörbar, es klingt wie ein sanftes Rauschen. Du atmest ein, Bauch geht hinaus. Vier Sekunden lang ausatmen, Bauch geht hinein. Vier Sekunden lang einatmen, Bauch geht hinaus. Atme langsam aus, Bauch geht hinein. Atme langsam ein, Bauch geht hinaus. Du kannst das auch verbinden mit der Konzentration auf den Bauch, du kannst dir auch eine Sonne vorstellen im Bauch. Die Sonne ist warm und die Sonne ist auch der Mittelpunkt dieses Planeten. Wenn du deine Bewusstheit im Bauch konzentrierst, dann kommst du auch zur Ruhe.

Gerade Vata-Störungen werden beseitigt durch Ruhe im Bauch. Du kannst auch Affirmationen üben. Beim Einatmen, „ich ruhe“, ausatmen, „in mir selbst“. „Ich ruhe“, ausatmen, „in mir selbst“. „Ich ruhe“, „in mir selbst“. Oder auch einatmen, „ich habe“, ausatmen, „Vertrauen“. Einatmen, „ich habe“, „Vertrauen“. Oder einatmen, „ich bin angekommen“, ausatmen, „ich lasse ganz los“. Einatmen, „ich bin angekommen“, ausatmen, „ich lasse ganz los“. Ruhe, Vertrauen, Angekommen-Sein, Loslassen, all das hilft zur Beruhigung, zur Harmonisierung und hilft insbesondere, wenn Unruhe, Nervosität, Ängste für dich ein Problem sind. Wenn dem so ist, kannst du über diese Ujjayi Atmung dich beruhigen, du kannst das Vata-Element harmonisieren. Ujjayi kannst du übrigens auch im Alltag üben. Du kannst beim Gehen üben, beim Stehen, du kannst Ujjayi auch lautlos üben, nur sanft die Stimmritze verengen. Es braucht noch nicht mal jemand mitzubekommen. Und dann kannst du ruhig mit dem Bauch atmen, dabei sanft die Stimmritze verengen, du kannst dich zentrieren und so neue Kraft und Ruhe bekommen. Probiere es aus, vielleicht wird Ujjayi eine wichtige Übung für mehr Gelassenheit im Alltag.

Surya Bhedana - Atemübung für Sonnenenergie

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://www.yoga-vidya.de/downloads/gelassenheit/93-surya-bhedana.mp3</mp3player>

Die Surya Bhedana Atmübung ist eine Übung, um Surya, die Sonnenenergie zu erhöhen. Eine Atemübung, um das Energiesystem zu wärmen, hilft, Vata zu beruhigen und einem Zuviel am Kapha entgegenzuwirken. Die Übung ist vom Grundsatz her ganz einfach, du atmest rechts ein und dann links aus. Wenn du dich mal innerlich erwärmen willst, diese Atemübung hilft. Surya Bhedana Pranayama hilft, die Sonnenenergie, also die wärmende, aktivierende, zentrierende Energie zu erhöhen.

Du atmest durch das rechte Nasenloch ein, hältst die Luft kurz an und atmest doppelt so lange durch das linke Nasenloch aus. Du kannst auch die Periode des Anhaltens etwas verlängern. Ziel ist, dass es dir dabei wärmer wird. Du kannst dich jetzt gerade hinsetzen, das geht sowohl auf einem Stuhl als auch im Fersensitz oder kreuzbeinig, du kannst dabei sogar stehen, aber im Sitzen sind die Atemübungen oft etwas leichter, zumindest um sie erst mal zu lernen. Du hebst deine rechte Hand und du beugst jetzt Zeige- und Mittelfinger so weit, dass die Fingerspitzen den Daumenballen berühren. Dann sind Ringfinger und Daumen zwar nicht ganz gestreckt, aber leicht gestreckt.

Dann atmest du vollständig aus. Du schließt das linke Nasenloch mit dem rechten Ringfinger und du atmest rechts vier Sekunden ein. Das kannst du gleich ausprobieren. Rechts einatmen. Dann halte die Luft an, schließe beide Nasenlöcher und halte die Luft etwa acht Sekunden lang an. Dann atme links etwa acht Sekunden lang aus und stelle dir vor, du entspannst dabei. Atme rechts vier Sekunden ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, fühle dich angefüllt mit Licht, mit Kraft, mit Wärme. Und atme links aus, entspanne dabei. Du kannst auch sagen: „Entspannen und loslassen.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, konzentriere dich im Bauch und du kannst dabei sagen: „Ich ruhe in mir selbst, ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich entspanne, ich lasse ganz los.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an, du kannst sagen: „Ich ruhe in mir selbst. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: Ich lasse ganz los. Ich entspanne.“ Atme rechts ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Halte die Luft an. Du kannst wiederholen: „In mir ist alle Kraft. Ich bin mutig. Ich habe Vertrauen.“ Atme links aus: „Ich lasse ganz los, ich entspanne.“ Atme rechts ein, Lichtenergie in den Bauch hinein. Halte die Luft an, stelle dir im Bauch eine strahlende, leuchtende Sonne vor. Atme links aus und stelle dir vor, die Strahlen der Sonne im Bauch gehen weit in alle Richtungen. Atme rechts ein, erhöhe das Licht im Bauch, in der Mitte des Bauches. Halte die Luft an, stelle dir eine Sonne vor, die wärmt, sei im Bauch zentriert. Atme links aus und lasse die Strahlen der Sonne weit werden. Fühle, dass du richtig strahlst. Atme rechts wieder ein, lasse das Licht der Sonne stark werden. Halte die Luft an. Und atme links wieder aus, lasse Lichtstrahlen vom Bauch weit ausstrahlen. Dann atme wieder normal.

Schon ein paar Runden von Surya Bhedana können dir das Gefühl geben, wieder zentriert zu sein, wieder Wärme zu haben, Mut zu haben, strahlen zu können. All das hilft dir beim Übermaß von Vata, es beruhigt und wirkt auch Kapha entgegen, ist also auch gut gegen Antriebslosigkeit, Müdigkeit oder Trägheit. Surya Bhedana kannst du als separate Atemübung machen, morgens, mittags, abends oder wann immer du das zwischendurch brauchst. Surya Bhedana kannst du im Sitzen machen, du kannst es auch im Liegen machen, auch morgens beim Aufwachen oder auch mal zwischendurch. Surya Bhedana kannst du auch üben in einer normalen Yogastunde oder in einer normalen Pranayama-Sitzung, dann würdest du es üben nach der Wechselatmung. Probiere es mal aus. Du kannst während der nächsten Woche Surya Bhedana üben und schauen, bringt dir das etwas, hilft dir das etwas.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Multimedia

Wie kann man Vata-Störungen beseitigen?

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