Wissende: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. August 2022, 10:17 Uhr

Antoine de Saint-Exupéry: Man sieht nur mit dem Herzen gut...

Wissende - Der Wissende ist der, der etwas weiß, beziehungsweise verstanden hat. Im allgemeinen eine qualifizierte Person mit hohen Wissensstandart. Zum Beispiel Gelehrte, Wissenschaftler oder Weise.

Synonym verwendete Bezeichnungen, jemand der sich auskennt, etwas kennt oder kann, etwas draufhat, Dinge beherrscht, sich leicht tut.

Im Yoga etwas zu Wissen oder verstanden zu haben ist nützlich und es gilt dann aus diesem Wissen heraus zu handeln, beziehungsweise das Leben zu gestalten. Zum Beispiel: wenn ich weiß, ich bin eins mit allem, dann weiß ich auch, das mir niemand etwas wegnehmen kann und das es im Leben nichts zu gewinnen gibt. Das macht Neid und Missgunst überflüssig. Stattdessen kann ich mich mit anderen freuen, aus der Liebe und mit Mitgefühl handeln.

Dem Wissenden ist Alles gleich

Dialog zwischen einem Schüler und seinem Meister Ramana Maharshi aus einer Nacherzählung von Heinrich Zimmer aus seinem Buch "Der Weg zum Selbst" 1944 erschienen im Rascher Verlag Zürich

Der Schüler: Du hast gesagt, der Weise, der in Erkenntnis vollendet ist (jnânin), vermag tätig zu sein und ist es, er gibt sich mit Menschen und Dingen ab. Ich sehe das ein. Aber zugleich sagst du, er sei über alle Unterschiedlichkeit hinaus, für ihn sei alles eines, er sei reines Innesein. Wie geht er dann mit dem Unterschiedlichen um, mit Menschen und Dingen, die so verschieden sind?
Der Meister: Er sieht das Unterschiedliche, aber als Schein; er sieht es nicht geschieden vom wahrhaft Wirklichen, mit dem er eins ist.
Der Schüler: Der Wissende (jnânin) erscheint genauer in seinen Aeußerungen, er erfaßt die Unterschiede schärfer als der gewöhnliche Mensch; — mir schmeckt Zucker süß und Wermut bitter, der Wissende empfindet beide ebenso; alle Formen und Laute, Geschmacksempfindungen und dergleichen sind ihm das gleiche wie anderen Menschen, — wie kann man da sagen: sie seien nur Schein? Sind sie nicht ein Teil seiner täglichen Erfahrung?
Der Meister: Ich habe gesagt: das »Gleichsein« ist das wahre Zeichen der Erkenntnis (jnana). Der bloße Begriff des Gleichseins (samatva) schließt schon das Vorhandensein des Unterschiedlichen ein, Wer im Besitz der Erkenntnis ist (jiïânin), der sieht die Einheit in allem Unterschiedlichen: das nenne ich das »Gleichsein«. Aber »Gleichsein« gegenüber allem Mannigfaltigen meint nicht, dass man nicht um das Unterscheidende wüsste. Wenn du das Erlebnis des Wirklichen erlangt hast, vermagst du gewahr zu werden, dass alle diese Unterschiede sehr äußerlich sind. Sie sind nicht wesenhaft und nicht beständig, das Eigentliche in allen bloßen Erscheinungen ist das eine Wahre, das Wirkliche, Das nenne ich die Einheit, Du sprachst von Schall und Geschmack, Gestalt und Geruch, — gewiss nimmt der Wissende ihr Eigentümliches wahr, aber in allem gewahrt und erlebt er immer wieder das eine Wirkliche. Darum zieht er nicht eins dem anderen vor. Ob er umhergeht, redet oder tätig ist, es ist immer das eine Wirkliche, in dem er tätig ist, sich bewegt und redet. Für ihn gibt es nichts neben dem höchsten Wahren.

Das Feld und der Wissende

In der Meditation kann sich das Selbst offenbaren

- Abschnitt aus der Bhagavad Gita Zusammenfassung, Kapitel 13 nach James Swartz -

In diesem dritten Teil und letzten Teil der Gita fokussiert die Lehre auf

1. Jiva-Isvara Identität
2. Jnana Yoga, das heißt sravana, manana, nididhyasana als die Mittel, um das Wissen der eigenen Identität zu erlangen und
3. die Faktoren die die geistigen Instrumente für das Wissen vorbereiten.

Das 13. Kapitel ist die Einleitung und das wichtigste Kapitel in diesem Abschnitt.

Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt (drk/drysha viveka), Verse 2-24

Sechs Fachbegriffe (kshetram und kshetregna, prakriti und purusha, jnanam und jneyam) werden eingeführt. Kshetram und Prakriti sind anatma, Objekte. Kshetragna, Purusha und Jneyam sind Bewusstsein. Es geht darum, das Subjekt von den Objekten zu unterscheiden (atma-anatma viveka).

Die Subjekt-Objekt-Unterscheidung basiert auf den Basisprinzipien der Realität:

1. Das Subjekt und das Objekt sind niemals identisch. Der Erfahrende unterscheidet sich von dem, was er erfährt.
2. Alle erfahrenen Eigenschaften gehören zu den erfahrenen Objekten und niemals zum Erfahrenden, dem Subjekt. Ich bin der Zeuge der Welt, des Körpers und der geistigen Instrumente. Unter Anwendung dieses Prinzips beanspruche (fordere ich ein) ich meine Identität als Gewahrsein. Alle Eigenschaften oder Fähigkeiten gehören nicht zu mir.

Die Attribute der Objekte:

1. sie verändern sich
2. sie haben Formen und sind daher begrenzt und
3. sie sind reglos (leblos).

Der Wert von Werten - Die Praxis des Wissens, Verse 8-12

Jiva-zentrierte Werte

1. Jiva sollte seine physische, emotionale, intellektuelle und spirituelle Gesundheit erhalten.
2. Die Kosha Ebenen sollten dem Jiva untergeordnet sein. Der Jiva sollte nicht der Kontrolle der Koshas unterliegen.
3. Alle Ebenen sollten in Bezug auf eine grundlegende Idee integriert sein.

Welt-zentrierte Werte

4. Jiva hat keine Urheberschaft oder Eigentumsrecht oder Kontrolle in Bezug auf die Objekte. Jiva sollte keine Vorstellungen von “Ich” and “Mein” entwickeln oder aufrechterhalten. Er sollte seinen Beitrag zum Leben in der Welt leisten und nicht versuchen Werte daraus zu ziehen. Diese Haltung bringt spirituellen Fortschritt.

Gott-zentrierte Werte

5. Jiva sublimiert sein Wunsch nach Objekten in einen Wunsch zu
a. dienen und
b. seine Identität mit Isvara zu realisieren (verstehen).

Guru-Centered Value

6. Jiva sollte seine geistigen Instrumente den Lehren aussetzen (sich mit ihnen beschäftigen) und sie in seinem Leben umsetzen.

Die Stufen des Wissens, Verse 25-Ende

1. karma yoga zur Reinigung der geistigen Instrumente
2. upasana Meditation, um die geistigen Instrumente zu konzentrieren und nach innen zu richten
3. sravana - hören
4. manana – Zweifel beseitigen
5. nididyasana – Assimilation (Anpassung, Einverleibung)

Der Nutzen von Wissen

1. Weise Menschen sehen alles als gleichwertig an, weil sie wissen, dass es nur ein Selbst gibt. Sie versuchen sich nicht selbst oder andere zu ändern.
2. Weise Menschen denken nicht, dass sie das Gebilde des Tuenden/Genießenden sind.
3. Daher sind die frei von Karma.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

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