Beherztheit: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Tugend]]
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Version vom 2. August 2022, 09:21 Uhr

Beherztheit steht für eine Form des Mutes. Wer sich ein Herz fasst, geht etwas mutig, also beherzt, an. Im Herzen ist oft Angst. Diese zu überwinden, ist auch eine Form der Beherztheit.

Buddhismus Theravada Mönch Pilgerschaft.jpg

Beherztheit impliziert auch das Gefühl: Man geht etwas mit Mut aus dem Herzen, eben mit Herzensmut, an. Es braucht immer wieder Beherztheit, wenn man sich für eine gute Sache einsetzen will. Es gilt auch, selbstgeschaffene Grenzen, die Grenzen seines Selbstbildes und die einem von anderen zugeschriebenen Grenzen, die Erwartungen der anderen, zu überwinden. Für all das braucht es Beherztheit. Auch um den spirituellen Weg konsequent zu gehen, braucht es immer wieder Mut, also Beherztheit.

Beherztheit - eine Tugend. Was ist Beherztheit? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beherztheit gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Beherztheit? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Beherztheit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Beherztheit ist ein interessantes Wort. Beherztheit heißt, man hat Herz, man hat Herz und ist beherzt. Und beherzt, man hat Beherztheit. Die deutsche Sprache ist ja eine interessante Sprache, ähnlich wie im Sanskrit kann man eine beliebige Anzahl von Worten aneinanderreihen und bekommt dann ein neues Wort.

Herz heißt jetzt nicht nur das physische Herz, Herz heißt auch nicht nur das emotionale Herz, sondern Herz steht natürlich auch für Mut. Also, beherzt sein heißt, Mut zu haben. Herz ist zum einen eben das Herz und die Liebe und die Freude und das Mitgefühl und mit Herzen behandeln, aber eben Beherztheit ist auch Mut. Da steckt auch etwas drin.

Um vom Herzen her auf andere zuzugehen, braucht man auch wieder Mut, man sagt, man muss sich ans Herz fassen, das ist Beherztheit. Beherztheit ist auch immer wieder wichtig. Es gibt eine berühmte Yoga-Schrift, die Bhagavad Gita, und dort spricht Krishna auch über verschiedene Eigenschaften, die man kultivieren soll, und es gibt mehrere Aufzählungen und Abhaya, Furchtlosigkeit, steht dort recht häufig am Anfang, oder man könnte auch sagen, Mut oder Beherztheit.

Wenn du Dinge angehen willst, brauchst du Mut. Angenommen z.B., du willst mit Yoga beginnen, brauchst du auch erstmal etwas Beherztheit, etwas Mut, insbesondere wenn du vorher ganz anders gewesen bist. Wenn du ein Mann bist, ist es manchmal etwas eigenartig, es sind relativ viele Frauen in der Yoga-Stunde, dann musst du beherzt sein.

Wenn du in Männer-Yoga gehst, ok, das ist auch etwas Außergewöhnliches, da brauchst du Beherztheit. Wenn du dann regelmäßig praktizierst und dann vielleicht deinen Lebensstil weiter umstellen willst, dich gesünder ernähren willst, vielleicht auf Fleisch verzichten willst, vielleicht sogar auf alle tierischen Produkte verzichten willst, brauchst du wieder Mut, auch dich zu rechtfertigen gegen andere.

Wenn du intensiver praktizierst und dann vielleicht Energie-Erfahrungen machst, Freude-Erfahrungen machst, brauchst du auch wieder Beherztheit und Mut. Wenn du dann feststellst, du willst auch einen nachhaltigeren Lebensstil haben, ökologischer sein, dann brauchst du wieder Beherztheit.

Vielleicht stellst du fest, dass die Arbeit, die du hast, nicht so ganz die richtige ist, dass du damit nicht so viel Gutes bewirkst, weder für dich noch für andere, vielleicht musst du den Job wechseln, da brauchst du Beherztheit. Vielleicht wird die Meditation tiefer und du verlierst das Körperbewusstsein, da brauchst du Beherztheit.

Vielleicht bekommst du die tiefe Sehnsucht, in einer spirituellen Lebensgemeinschaft zu leben, aber alle möglichen Leute raten dir davon ab, da brauchst du manchmal auch wieder Beherztheit. Und wenn du dann endlich dich bewirbst und die Leute lehnen dich erstmal ab und sagen, "ja, wir brauchen jetzt gerade keinen".

Dann brauchst du Geduld, vielleicht auch wieder Beherztheit, trotzdem vielleicht einfach mal zum Karma Yoga zu kommen, das geht meistens ohne große Bewerbung, vielleicht eins, zwei Wochen mal da zu sein oder wenn du vier Wochen dort bist und dich dann gut anstellst, zu Satsangs kommst, regelmäßig Yoga übst und dich engagierst, auch im Seva, im uneigennützigen Dienst, dann kannst du immer noch wiederkommen.

So brauchst du immer wieder Beherztheit. Und wenn du mal in einer spirituellen Lebensgemeinschaft bist, auch dort gilt es, Beherztheit zu haben, über deine eigene Bequemlichkeitszone hinauszugehen, mal etwas zu sagen, wenn dir etwas nicht liegt, mal dich anzupassen und etwas zu tun, was dir bisher nicht liegt.

Auch da brauchst du Beherztheit und manchmal brauchst du auch Beherztheit, um dich für Verantwortungen zu melden, wo du dich nicht getraut hast, eine Teamleitung, eine Yogastunde geben, ein Seminar geben usw. Bei Yoga Vidya lernt man ja relativ zügig und es gibt viele Aufgabengebiete, die auf dich warten könnten. Beherztheit kann dir helfen, sie anzugehen.

Beherztheit in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Beherztheit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Beherztheit

Ähnliche Eigenschaften wie Beherztheit, also Synonyme zu Beherztheit sind z.B. Mut, Furchtlosigkeit, Tapferkeit, Kühnheit, Unerschrockenheit, Heldentum, Courage.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Beherztheit übertrieben kann ausarten z.B. in Draufgängertum, Tollkühnheit, Forschheit, [[]]. Daher braucht Beherztheit als Gegenpol die Kultivierung von Beherrschung, Gelassenheit, Fassung.

Gegenteil von Beherztheit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Beherztheit, Antonyme zu Beherztheit :

Beherztheit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Beherztheit

Beherztheit kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Beherztheit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Beherztheit zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Beherztheit kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein beherzterer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Beherztheit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Beherztheit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin beherzt ".

Affirmationen zum Thema Beherztheit

Hier einige Affirmationen für mehr Beherztheit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.

Klassische Autosuggestion für Beherztheit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin beherzt.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin beherzt. Om Om Om.
  • Ich bin ein Beherzter, eine Beherzte OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Beherztheit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin beherzt " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Beherztheit.
  • Ich werde beherzt.
  • Jeden Tag werde ich beherzter.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Beherztheit.

Dankesaffirmation für Beherztheit

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag beherzter werde.

Wunderaffirmationen Beherztheit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr beherzt. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Beherztheit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr beherzt zu sein.
  • Ich bin jemand, der beherzt ist.

Gebet für Beherztheit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Beherztheit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Beherztheit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein beherzter Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Beherztheit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Was müsste ich tun, um Beherztheit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Beherztheit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich beherzt werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Beherztheit.
  • Angenommen, ich will beherzt sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre beherzt, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Beherztheit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als beherzter Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Beherztheit

Eigenschaften im Alphabet nach Beherztheit

Literatur

Weblinks

Seminare

Energiearbeit

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Yogalehrer Ausbildung

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