Salomo
Salomo ist in der jüdischen Bibel und im alten christlichen Testament ein Herrscher, der eine besonders wichtige Rolle gespielt hat.
Salomo
Salomo gilt als der dritte König in Israel. Der erste war Saul, der zweite war David und der dritte war Salomo. Von Salomo heißt es, dass er König in Israel war von 960 bis 927 v. Chr. Er ist als historische Person nicht sicher belegt, aber viele gehen davon aus, dass manche der Aussagen im alten Testament der jüdischen Bibel sich auch auf historische Ereignisse beziehen und gehen ferner davon aus, dass Salomo tatsächlich geherrscht hat.
Salomo ist zum Beispiel bekannt durch eine weise Gerichtsentscheidung, die wir dann auch als salomonisches Urteil bezeichnen. Es gab einen Streit zwischen zwei Frauen, die beide behauptet haben, sie seien Mutter eines Kindes. Salomo machte den Vorschlag, dass man das Kind in der Mitte durchschneiden solle und dann beiden Frauen je eine Hälfte geben. Die echte Mutter des Kindes war total entsetzt und meinte, dass das Kind dann lieber bei der anderen Frau sein soll, während dessen, diejenige, die nicht die echte Mutter gewesen wäre, damit einverstanden gewesen wäre.
So hat Salomo den Schluss gezogen, dass die Mutter, der das Wohl des Kindes so wichtig war, dass die die tatsächliche Mutter war. Sie gab der Mutter das unverletzte Kind zurück. Diese Geschichte findet man im ersten Buch der Könige im dritten Kapitel. Und so wird deshalb ein Urteil als salomonisch bezeichnet, wenn man es als besonders gerecht, als weise empfindet und wo man sagt, man hätte da nicht direkt darauf kommen können. Wenn ein Urteil oder eine Entscheidung im Nachhinein als sehr weise und gerecht erscheint aber vorher nicht offensichtlich war ist es ein salomonisches Urteil.
Salomo ist aber auch für vieles andere bekannt. Es gibt zum Beispiel in der Bibel das Hohe Lied der Liebe, welches auch als ein Lied Salomos gilt. Wir finden auch die Sprüche Salomos und die Weisheit Salomos. Die Sprüche Salomos sind verschiedene Weisheitssprüche, die zeigen wie man ein spirituelles Leben, ein religiöses Leben, ein ethisches Leben führen kann.
Die Weisheit Salomos und die Sprüche Salomos zeigen insbesondere, dass man sich nicht zu sehr in der äußeren Welt halten sollte. Salomo war aber keineswegs nur ein guter Mensch. Er hatte auch gerade in seiner Anfangszeit verschiedenste Dinge getan, die man heute als nicht sehr ethisch bezeichnen würde. Aber es heißt, dass er gerade in der Spätzeit seines Lebens ein sehr weiser Herrscher wurde. Er wurde durch seine Weisheit besonders bekannt.
Sprüche Salomos über die Weisheit
„Aber wer mich (die Weisheit) verfehlt, beraubt sich selber; all meine Hasser lieben den Tod.“ Sprüche Salomons 8.36.
Verständnis durch Definition
Begriffe, über die man spricht, wollen definiert sein, sonst ist alles Reden oder Schreiben vergebliche Mühe. Ohne klare Einordnung entwickelt sich bisweilen kein Verständnis beim Gegenüber oder es kommt zu Missverständnissen. Noch heilloser kann es werden, wenn der Lesende oder Hörende glaubt, verstanden zu haben, doch er hat mangels eindeutiger Definitionen gänzlich am Sinn vorbei oder gar das Gegenteil verstanden. Sprache kann ein Weg zu klaren Berggipfeln sein oder ein Sturz in eine dunkle Fallgrube. Deshalb bewegen sich die meisten Menschen verbal auf einer eher seichten Ebene, wo in zweierlei Hinsicht nicht viel passieren kann.
Begriff Weisheit
In den Sprüchen Salomons steht der Begriff „Weisheit“ im Mittelpunkt. Wir hören dieses Wort, aber jeder hat seine eigene Vorstellung davon oder glaubt unhinterfragt zu verstehen, ohne in sich selbst erforscht zu haben, was dieser Begriff für ihn bedeutet, was er damit assoziiert. Wenn wir hier weiterhin über die Weisheit sprechen, ist es an der Zeit, Klarheit zu erzeugen. – Weisheit lässt sich auf dreifache Weise definieren oder in drei Kategorien bzw. Ebenen einteilen. Die erste Ebene nenne ich „Die Weisheit aus sich selbst heraus“, die zweite lautet „Die Weisheit von Gott“ und die dritte heißt „Die Weisheit des Seins“ oder „Das Namenlose“.
Die Weisheit aus sich selbst heraus
entspricht dem allgemeinen Verständnis von Weisheit in unserer Hemisphäre. Wir meinen damit ein Denken, Kommunizieren und Handeln, das wir aus unserer Lebenserfahrung schöpfen. Sie betrifft unsere Charakterbildung und unsere praktisch gelebte Empathie gegenüber den Mitmenschen. Ein Weiser dieser Kategorie ist jemand, der das Leben in seinen Höhen und Tiefen erfahren hat, der über vieles tief nachgesonnen hat, der sich eine gewisse Rhetorik angeeignet hat oder dem es gegeben ist, alleine durch sein schweigendes Dasein Dinge zu bewegen, Menschen zum Nachdenken zu animieren, Streit zu schlichten, eine neue Sicht in den Anwesenden zu wecken. Wir schätzen in der Regel diese Menschen sehr. Sie bereichern mit ihrer Selbstlosigkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft das Dorf, die Gemeinschaft oder die Familie, in der sie leben.
Die Weisheit von Gott
kann allmählich, doch meist plötzlich über die unterschiedlichsten Menschen herabkommen. Sie ist eine Berufung oft ohne den Willen des Gerufenen, ohne gerechtfertigten Verdienst, ohne stufenweise Heranbildung, ohne eine sichtbare Schulung. Häufig wissen die Betroffen selbst nicht, wie ihnen geschieht. Ihr Mund spricht segensreiche Worte, die nicht ihrem eigenen Denken entspringen. Sie handeln spontan und erleben dabei ihr eigenes Erstaunen darüber. Ihr Verstand reicht nicht an ihre Worte und Taten. In der Bibel wird diesbezüglich von der Weisheit gesprochen, die von Gott eingegeben wird. Wir nennen es allgemein Intuition.
Die dritte Weisheitsebene
aber, in der sich ein König Salomon, ein Buddha, ein Jesus bewegen, ist die „Weisheit des Seins“. Sie ist keine Philosophie, keine Lebensklugheit, keine Charakterstärke und keine Herabkunft. Die Weisheit des Seins ist ein Angekommensein, ein Erwachtsein oder schlicht das „Namenlose“. Im Sein angekommen ist man eins mit der Existenz, es gibt keine Trennungen mehr – und damit fallen zugleich alle Begriffe. Der Wissende weiß; der Gottessohn, die Gottestochter IST.
Weisheit in diesem Sinn ist frisch, sie ist nie von gestern. Sie schöpft stets jetzt, in diesem alleinigen Augenblick, aus der Quelle des Lebens. Auch die Schöpfung ist neu, sie geschah nicht vor Millionen von Jahren, sie ereignet sich jetzt. Gott erschafft jetzt die Sterne, die du gerade siehst, den Mond, die Wolken, die schneebedeckten Berge und grünen Täler, die Blumen auf den Feldern, die Bäume – jede Blüte, jedes Blatt entquillt in dieser Sekunde der Existenz. Die Weisheit des Seins ist: Jesus hält hier und jetzt seine Bergpredigt für dich, in diesem Augenblick spricht Buddha die heiligen Sutras, Kabir singt dem heutigen Menschen seine Verse und König Salomon ist ganz leibhaftig in diesem Raum zugegen.
König Salomon
Deswegen kann König Salomon oder Salomon auch als Weisheit in persona auftreten, ihre Worte sind seine Worte, sind Gottes Worte, sind das Lied der Ewigkeit. Wer sie verfehlt, beraubt sich selber. Auch du bist die Weisheit, auch du bist das Göttliche. Entfernst du dich künstlich, beraubst du dich selbst deiner Heimat, deines Seins, welches zugleich das große SEIN ist. „All meine Hasser lieben den Tod“.
Wer ist ein Mensch, der hasst? Er ist jemand, der nicht weiß, wie man Liebe anders ausdrückt als durch Ablehnung, Verneinung, Vermeidung. Auch jemand, der hasst, liebt, weil es niemanden gibt, der nicht lieben kann. „All meine Hasser lieben den Tod“, sagt Salomo als Stimme der Weisheit. Sie lieben und suchen den Tod, weil er sie zum Leben führt. Sie kennen die direkte Pforte nicht. – Doch niemand wird schneller zum Liebenden, als der Mensch, der in Hass versunken ist. Niemand wird schneller erwachen, als der Mensch, der den tiefsten Punkt der Nacht bereits erreicht hat.
Quelle
- © 2019 Text: Bhajan Noam
- Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
- Seminare mit Bhajan Noam
Weisheit Salomos
Weisheit Salomos ist ein anderer Name für das "Buch der Weisheit". Im Buch Weisheit Salomos stehen viele Weisheitssprüche, die auch als Weisheiten Salomos bezeichnet werden. In diesen Weisheiten werden wichtige Grundwerte vermittelt:
- Strebe nach Gott - alles Weltliche wird vergehen
- Handle gut, tue das Gute, das Ethische - das Unethische wird vor dem Jüngsten Gericht verurteilt werden
- Je höher du auf der sozialen Leiter bist, umso höher deine Verantwortung - umso wichtiger ist es, dass du dich an die Gebote der Ethik hältst
Das Buch "Weisheit Salomos" wurde wahrscheinlich erst 50 vor Christus geschrieben, vermutlich von einem griechisch sprechenden Juden in Alexandria. Der Inhalt ist eine Verbindung aus jüdischer Religiösität und Tradition mit hellenistischem Gedankengut. Das Buch Weisheit Salomos wurde gerade von den Kirchenvätern sehr geschätzt.
Mehr zur Weisheit Salomos unter dem Hauptartikel mit Stichwort Buch der Weisheit.
Salomo Video
Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Salomo:
Erfahre einiges über Salomo in einem kurzen Spontan-Videovortrag. Sukadev, Gründer von Yoga Vidya e.V., spricht hier über Salomo aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Salomo
Einige Wörter, die vielleicht nur sehr wage in Verbindung stehen mit Salomo, aber dich vielleicht interessieren können, sind z.B. Sagen, Saft, Sachen, Salzmeer, Sand, Sandwich.
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Zusammenfassung
Der Begriff, der Ausdruck, das Wort Salomo kann gesehen werden im Kontext von Geschichte, Persönlichkeiten, Politik und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.