Buch der Weisheit
Das Buch der Weisheit wird auch als Weisheit Salomos bezeichnet. Das Buch der Weisheit wird dem Salomo zugeschrieben und soll Aussprüche Salomos enthalten. Salomo war ein König Israels, der im 10. Jahrhundert vor Christus gelebt hatte und Nachfolger von Saul und David war.
Geschichte des Buchs der Weisheit
Das Buch der Weisheit wird zwar auch als Weisheit Salomos bezeichnet, ist jedoch höchstwahrscheinlich um 50 vor Christus geschrieben worden. Vermutlich wurde es von einem griechisch sprechenden, hellenistisch geprägten Juden verfasst. Im Buch selbst wird geschrieben, dass es von Salomo komme (Weish 7,1-9,19)
Das Buch der Weisheit ist von seiner Form her ein Beispiel der Weisheitsliteratur.
Das Buch der Weisheit wurde nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen.
Das Buch der Weisheit ist Teil der Septuaginta und ist bei den Katholiken und Orthodoxen Teil der Bibel, nicht jedoch bei den Protestanten.
Das Buch der Weisheit ist somit ein deuterokanonisches bzw. apokryphes Buch des Alten Testaments.
Andere Bezeichnungen für das Buch der Weisheit
Das Buch der Weisheit heißt lateinisch Liber Sapientiae. Liber heißt "Buch", Sapientia heißt "Weisheit". Buch der Weisheit ist also die wörtliche Übersetzung des lateinsichen Begriffs. In der Septuaginta, der ältesten durchgehenden Übersetzung der hebräischen Bibel in die antike griechische Alltagssprache, wird das Buch als Σοφια Σολομωντος, also als Sophia Salomonis, als Weisheit Salomos, bezeichnet. Oft wird auch von den Weisheiten Salomos gesprochen. Denn das Buch der Weisheit besteht aus vielen Aussprüchen und Weisheitssprüchen, die jeder für sich allein gelten kann. So sind die einzelnen Verse auch als Weisheiten zu bezeichnen. Wenn aus dem Buch der Weisheit zitiert wird, wird es meist als Weish abgekürzt.
Thematisch geordnet findest du hier im Wiki viele der Verse des Buchs der Weisheit unter Weisheiten Salomos.
Inhalt des Buchs der Weisheit
Das Buch der Weisheit gibt klare ethische Vorgaben und ermahnt, Gutes zu tun und das Schlechte zu vermeiden. Das Buch der Weisheit enthält den klaren Dualismus Gut-Böse. Diese Thematik wird besonders in Kapiteln 1-5 erläutert.
Das Buch der Weisheit ermahnt, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Denn am Ende des Lebens kommt der Tod und damit das Gericht: Zu spät werden die Gottlosen ihre Verblendung einsehen.
In den Kapiteln 6-8 wird die Thematik von Gut/Böse angewandt auf die Regierenden. Salomo gilt ja als ein König, der im Lauf seiner Regierung durchaus auch verschiedene Sünden begangen hat, aber am Ende seiner Regierungszeit zu einem guten König wurde. Er empfiehlt allen Regierenden gut zu regieren, denn sie unterliegen einem noch strengeren Gericht als das gemeine Volk. Salomo empfiehlt insbesondere auch das Gebet, um den rechten Weg zu finden.
Im letzten Teil des Buchs (Kapitel 10-19) der Weisheit beschreibt Salomon die Offenbarungsgeschichte. Er geht auf die Geschichte Israels ein, auf Adam und Eva, auf Noah, auf Abraham, Mose. Besonders ausführlich behandelt er den Auszug aus Ägypten. Die Essenz dieser Betrachtungen ist: Gott bleibt bei seinem Volk, steht ihm stets bei, vergibt ihm auch seine Schuld, wagt immer wieder einen Neuanfang:
- „In allem hast du, Herr, dein Volk groß gemacht und verherrlicht; du hast es nicht im Stich gelassen, sondern bist ihm immer und überall beigestanden.“ (19,22)
Einige Zitate aus dem Buch der Weisheit findest du, thematisch geordnet, unter dem Stichwort Weisheiten Salomos