Swami Ramakrishnananda
Swami Ramakrishnananda (1863-1911) war ein großer Heiliger und Gelehrter, der die Lehre seines Gurus Keshab Chandra Sen in der ganzen Welt verbreitete.
Kindheit und spirituelle Suche
Swami Ramakrishnananda war in seinen jungen Jahren bekannt als Shashi Bhushan Chakravarthy. Er wurde im Juli 1863 geboren. Sein Vater Iswar Chandra Chakravarthy war ein berühmter Tantriker der Hooghly Region. Er war der älteste Sohn in der Familie.
Von Kindheit an war Swami Ramakrishnananda spirituellen Angelegenheiten zugeneigt. Als Student hatte er ausgezeichnete akademische Erfolge. Aber er konnte nicht an seinen B.A. Abschlussprüfungen teilnehmen und so begann der zweite Teil seiner Lebensgeschichte.
Als Swami Ramakrishnananda oder Shashi Bhushan Chakravarthy ein junger Kerl war, verzauberte Keshab Chandra Sen, der Leiter der Brahmo-Bewegung in Kalkutta, die Jugendlichen mit seinen glühenden Reden. Swami Ramakrishnananda wurde auch geprägt von dem, was er von anderen über Keshab Chandra Sen hörte. Eines Tages im Jahr 1883 ging er zusammen mit seinem Kameraden Sarat (später bekannt als Swami Saradananda) nach Dakshineshwar um Sri Ramakrishna Paramahamsa zu treffen.
Lehrjahre bei seinem Guru
Ramakrishnananda besuchte den Ort dann regelmäßig und wurde der Jünger von Keshab Chandra Sen. Das ging fast drei Jahre, von Oktober 1883 bis August 1886. Während der letzten acht Monate wurde er zum ständigen Pfleger seines Gurus. Deshalb musste er sein Universitätsstudium aufgeben, um sich immer bei seinem Guru aufzuhalten. Er badete ihn, fütterte ihn, fächelte ihm Luft zu und reinigte auch seinen Nachtstuhl. Im Jahr 1886 verließ sein Guru, Keshab Chandra Sen, diese Welt. Nach seinem Tod waren alle Schüler völlig aus der Fassung. Einige Zeit später übernahm Narendranath die Führung und brachte Ordnung für die Schüler. Sie öffneten ein Kloster in Baranagore, Kalkutta und nahmen die klösterlichen Namen an. Damit begann Shashi Bhushan Chakravarty sein neues Leben als Swami Ramakrishnananda und aus Narendranath wurde Swami Vivekananda.
Gründung und Leitung des Ramakrishna-Ordens
Wenn Swami Vivekananda über das Leben in Baranagore sprach, sagte er "Shasi war die Hauptsäule im Orden. Ohne ihn wäre das Leben im Kloster nicht möglich gewesen." Das war dann der Grund, als später in Madras ein dynamischer Swami benötigt wurde, dass Swami Vivekananda den Namen von Swami Ramakrishnananda nannte. So ging er 1897 nach Madras, zu dieser Zeit war er erst 34 Jahre alt. Nachdem er dort angekommen war, brachte er als erstes ein Bild des Paramahamsa an, das er aus Baranagore mitgebracht hatte. So wurde der Ramakrishna Orden in Madras gegründet. Das erste Gebäude des Ordens war ein zweigeschossiges, gemietetes Haus in der Nähe des "Ice-Houses", und bekannt unter dem Namen "Flora Cottage". Später dann, im Juni, wurde das Kloster in das Schloss Kernan verlagert.
Das Leben im Orden war nie leicht. Das Hauptproblem waren die Geldmittel für die neu geborene Ramakrishna-Bewegung. Manchmal wurde die Situation richtig schlecht, da es Essen nicht in ausreichender Menge gab. Swami Ramakrishnananda war ein starker und gesunder Mann, und er nutze all seine Energie, um das Anliegen seines Meisters weiter zu tragen. Er selbst wurde immer wieder an verschiedenen Stellen in der Stadt vorstellig. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Vorträge auf drei bis vier pro Tag an. Üblicherweise ging er barfuß zu diesen Orten, und nur manchmal gestattete er sich eine Wagenfahrt, wenn genügend Geld zur Verfügung stand. Der Zeitplan für diese Arbeit war viel schwieriger als die Themen seiner Vorträge.
Wirken und Werke
Swami Ramakrishnananda war ein großer Gelehrter und eifriger Sanskrit-Leser. Neben den Lehren seines Gurus hielt er auch Reden über die Kapitel der Gita, Upanishaden, usw. Er war auch ein Literat und schrieb mehrere Bücher. Eine seiner großen Arbeiten enthält ein Buch über das Leben des Sri Ramanuja, das bis heute eines der nennenswerten Bücher zu diesem Thema ist.
Swami Ramakrishnananda folgte dem Motto "Dienst am Menschen ist gleichbedeutend mit Dienst für Gott." Er eröffnete am 17. Februar 1905 das "Student’s Home", mit sieben Waisen, in einem kleinen gemieteten Haus in Mylapore. Das war der Beginn des heute sehr bekannten "Ramakrishna Heims".
Bald nach dem Tod von Sri Biligiri Iyengar, dem Besitzer des Ramakrishna Ordens, wurde der junge Orden heimatlos. Aber glücklicherweise spendete ein guter Mensch ein kleines Stück Land an der Brodies Road, und am 17. November 1907 wurde das neue Gebäude des Ramakrishna Ordens dort eingeweiht.
Swami Ramakrishnananda war ein Wandermönch und hielt verschiedene Vorträge üblicherweise auf Plätzen in Bangalore, Kerala, Bombay und sogar im fernen Burma. Leider erkrankte dieser großherzige Mensch an Diabetes und Tuberkulose im jungen Alter von 48 Jahren. Sein physischer Zustand schenkte ihm kein langes Leben. Er ließ sich dazu überreden, nach Kalkutta zu gehen, und verließ Madras ein letztes Mal. Swami Ramakrishnananda ging am 21. August 1911 in Mahasamadhi ein.
Siehe auch
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