Großes Vajroli Mudra

Aus Yogawiki
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Großes Vajroli Mudra ist ähnlich dem kleinen Vajroli Mudra das wellenförmige Zusammenziehen der Beckenbodenmuskeln von den vorderen Beckenbodenmuskeln vorne-unten über die mittleren Beckenbodenmuskeln bis nach hinten hoch zu den hinteren Beckenbodenmuskeln. Allerdings kommen hier zusätzlich das Anspannen des Unterbauches, die richtige Platzierung der Zungenspitze und einige weitere Punkte hinzu. Eine genaue Praxisanleitung findest du unter der Überschrift Übungsvideo - Großes Vajroli Mudra.


Das große Yajroli Mudra gehört in die Kategorie der Vajroli Mudras bzw. auch in die Oberkategorie Beckenbodenmudras. Als weiteres Vajroli Mudra gibt es auch das kleine Vajroli Mudra.


Übungsvideo - Großes Vajroli Mudra

In diese Video gibt Sukadev dir eine Übungsanleitung zum Großen Vajroli Mudra:

Mit verschiedenen subtilen Techniken ziehst du die Energie durch die Chakras von unten nach oben hoch. Große Vajroli Mudra ist eine Variation von Vajroli Mudra und gehört zu den fortgeschritteneren Yoga Übungen. Somit ist dieses eine fortgeschrittene Übungsanleitung für alle, die mit Pranayama und Mudras vertraut sind. Lass dich anleiten zur Yoga Übung Großes Vajroli Mudra, spüre und lass die Übung auf dich wirken. Großes Vajroli Mudra ist eine Yoga Praxis aus dem Hatha Yoga und gehört in die Kategorie Mudras bzw. Beckenboden-Mudras.

Große Vajroli Mudra gehört zu den Übungen des Kundalini. Diese Yoga Übung, Asanas, Pranayama, Mudras, Bandhas, Meditation, lernst du systematisch und gründlich in Kundalini Yoga Seminaren bei Yoga Vidya.



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Begleittext zum Übungsvideo - Großes Vajroli Mudra

(Unbearbeitete Transkription)

Vajroli Mudra ist das wellenförmige Zusammenziehen von Muskeln, um Energie wellenförmig von unten nach oben zu bringen. Es gibt das kleine Vajroli Mudra und es gibt das große Vajroli Mudra.

Großes Vajroli Mudra gibt es in zwei Varianten und beide wollen wir jetzt üben.


Praxisanleitung - 1. Variante

Großes Vajroli Mudra besteht daraus, dass du die Muskeln anspannst und zwar wellenförmig, von vorderen Beckenbodenmuskeln, oberen Beckenbodenmuskeln, Unterbauch anspannen, dann Brustkorb wölben, dann Kinn senken, dann Zungenspitze an die Mitte des Gaumens, zum Punkt zwischen den Augenbrauen schauen, dann den Kopf heben und dann die Energie hoch zum Sahasrara Chakra geben. All das machst du, während du die Luft anhältst und die Lungen zu neunzig Prozent gefüllt hast. Großes Vajroli Mudra ist keine Übung für Anfänger, du solltest schon eine Weile Pranayama geübt haben, vertraut sein mit Kapalabhati, Wechselatmung, Asanas, mit Meditation, am besten auch die drei Bandhas kennen und üben und eine sattvige Ernährung einhalten, damit du auch die Wirkung vom großen Vajroli Mudra tatsächlich hast.

Du kannst es jetzt gleich probieren. Atme zunächst sehr tief, vollständig aus, atme einmal vollständig ein, Bauch hinaus und Brust hinaus, atme wieder vollständig aus, Brust hinein und Bauch hinein. Jetzt atme zu neunzig Prozent ein, fülle die Lungen zu neunzig Prozent, Bauch hinaus und Brust hinaus, halte die Luft an und jetzt unteres Mula Bandha, dann ziehe Mula Bandha stärker zusammen nach oben, Unterbauch einziehen, Brustkorb wölben, Schulterblätter nach hinten, Kinn senken, Zunge nach hinten, dann schaue zum Punkt zwischen den Augenbrauen, dann Kopf heben und Zungenspitze Mitte des Gaumendachs, Konzentration Sahasrara Chakra. Halten solange, wie du kannst, wenn du nicht mehr halten kannst, dann atme aus.

Bei der nächsten Runde kannst du das auch verbinden mit den Bija Mantras der Chakras, mit jedem Bija Mantra kannst du dein Bewusstsein in das nächste Chakra bringen. Lam ist das Bija Mantra vom Muladhara, Beckenbodenbereich, Steißbein. Vam, Bija Mantra vom Swadhisthana, also Kreuzbeingegend, usw.

Also, atme vollständig aus, atme ein, fülle die Lungen zu neunzig Prozent, halte die Luft an, sanftes Mula Bandha, Lam, starkes Mula Bandha, Vam, Unterbauch einziehen, Ram, Brustkorb wölben, Schultern nach hinten, Yam, Kinn senken, ganz senken und Zungenspitze nach hinten, Ham, schaue zum Punkt zwischen den Augenbrauen, Om, und jetzt Kopf gerade und Zungenspitze Gaumendach, ansonsten die Muskeln entspannen, Konzentration Sahasrara, Hrim. Halten solange, wie angenehm und danach atme wieder normal ein und aus. Das war also Vajroli Mudra eins. Man kann auch mit Laghu Jalandhara üben, also Kinn nur leicht gesenkt, du könntest auch vollständiges Jalandhara üben, also Kinn ganz auf den Brustkorb.


Praxisanleitung - 2. Variante

Jetzt bei der nächsten Variation gibst du den Kopf nach hinten, leicht oder stärker, für großes Khechari. Ich leite dich dazu an. Atme zunächst vollständig aus, dann atme ein, fülle die Lungen zu neunzig Prozent, also recht vollständig, aber nicht ganz, übe sanftes Mula Bandha, Lam, starkes, Vam, Unterbauch einziehen, Ram, Brustkorb wölben, Schultern nach hinten, Yam, Kopf nach hinten, Zunge nach hinten, Ham, schaue zum Punkt zwischen den Augenbrauen, Om, bringe den Kopf zur neutralen Stellung, Muskeln entspannen, Zungenspitze Mitte Gaumendach, Konzentration Sahasrara Chakra, Hrim. Halten solange, wie angenehm und anschließend ausatmen.

Noch einmal, ich sage es dann etwas zügiger an. Atme sehr tief, vollständig aus, atme ein, fülle die Lungen zu etwa neunzig Prozent, also Bauch hinaus, Brust hinaus. Luft anhalten, sanftes Mula Bandha, Lam, starkes, Vam, Unterbauch rein, Ram, Brustkorb wölben, Schultern nach hinten, Yam, Zunge nach hinten, Kopf nach hinten, Ham, zum Punkt zwischen den Augenbrauen schauen, Om, Kopf neutrale Stellung, Zungenspitze Gaumendach, alle anderen Muskeln entspannen, Luft weiter anhalten, Sahasrara Chakra, Hrim. Halten solange, wie angenehm und anschließend normal weiteratmen.

Wirkungen

Die Vajroli Mudras dienen dazu, die Energie im Körper nach oben zu bringen. Wenn du diese Übung ein paar Mal machst, spürst du, wie so Energie wellenförmig nach oben steigt, vom Muladhara, zum Swadhisthana, zum Manipura Chakra. Wenn du das ein paar Mal machst, wird die untere Wirbelsäule aktiviert. Sollte dir das alles etwas spanisch vorkommen, dann übe zunächst Mula Bandha, übe Ashwini Mudra, dann übe vorderes, mittleres, hinteres Mula Bandha, vorderes, mittleres, hinteres Ashwini Mudra, dann das kleine Vajroli Mudra und danach geht großes Vajroli Mudra schon viel leichter.


Große Vajroli Mudra im fortgeschrittenen Pranayama

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Eine machtvolle Mudra, um die Energie durch die Chakras von unten nach oben zu aktivieren. „Vajra“ bedeutet „Donner“, „Donnerkeil“, „Blitz“ oder auch „Diamant“, „oli“ drückt in etwa aus, dass es eine wellenförmig ausgeführte Übung ist. Vajroli Mudra kann machtvoll wirken wie ein Donnerkeil und ist wertvoll wie ein Diamant, um die Energien zu aktivieren, die Chakras zu öffnen und dich schließlich zu einer Tiefe zu führen. Vajroli ist die Bezeichnung einer Gruppe von Energieübungen. Daher gibt es verschiedene Variationen in verschiedenen Traditionen/Übungssystemen:

a) Rotes Tantra: Im roten sexuellen Tantra (Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, Vers 83-91) wird Vajroli Mudra auf eine bestimmte Weise während des Geschlechtsakts angewendet, um den Samen bzw. das Vaginalsekret hochzuziehen und so die Energie zu bewahren. Dieser Aspekt wird im Rahmen dieses Buches nicht behandelt. Wir lehren bei Yoga Vidya kein rotes Tantra.

b)Kleines Vajroli Mudra: Das wellenförmige Zusammenziehen der Beckenbodenmuskeln von vorn unten nach hinten oben. Geeignet für Praktizierende ab Mittelstufenniveau.

c) Große Vajroli Mudra: Eine komplexere fortgeschrittene Praxis, wo mehrere kleine Mudras kombiniert werden durch das wellenförmige Anspannen und Entspannen verschiedener Muskeln in Verbindung mit Bewusstseinslenkung während des Luft-Anhaltens.

Wirkungen: öffnet alle Chakras von unten nach oben, bewegt den Prana wellenförmig durch die Sushumna nach oben, Energieschub zum Sahasrara Chakra kann intensiv spürbar sein und kann dazu führen, dass die Kundalini erwacht und nach oben fließt.


Technik:

Du kannst versuchen, mindestens andeutungsweise gleich mitzuüben, während du die Erläuterung liest.

  • Zu etwa 90 % einatmen: Es gibt Menschen, die noch tiefer einatmen können und denen es leicht fällt, bei vollständig gefüllten Lungen den Kopf gerade zu halten oder den Kopf nach hinten zu geben. Menschen mit einer Neigung zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen atmen besser nicht ganz so tief ein, sondern etwa zu 90 % oder auch etwas weniger.
  • Nach dem Einatmen Luft anhalten
  • Während des Anhaltens kurz – jeweils ca. 4-5 Sekunden – 7 kleine Mudras hintereinander üben. Gleichzeitig dabei durch die Chakras hindurchgehen, mit Yantra-Visualisierung und Bija-Mantras. Da die meisten Menschen die Luft maximal 25-40 Sekunden lang anhalten können, muss man zügig durch die Chakras hindurchgehen (und kann als Lehrer auch nicht alle Teile vollständig ansagen), sonst ist man höchstens beim Anahata Chakra angekommen, wenn man ausatmen muss. Aber wenn du geübt bist, auch die Chakras und ihre zugeordneten Mantras und Bilder schon gut kennst, eine gute Konzentration und einen flotten Geist hast, gelingt es durchaus, die Körperbewegung, Mantra und Visualisierung zu kombinieren. Die 7 Mudras, die man in der Großen Vajroli Mudra während des Luftanhaltens vereinigt, sind:
  1. Ashwini Mudra: Anspannen und Loslassen der Beckenbodenmuskeln; mehrmals hintereinander; langsamer oder schneller. Bei jedem Anspannen und Loslassen geistig: lam-lam-lam. Konzentration Muladhara Chakra/Steißbeinbereich. Eventuell Visualisierung des ockergelben Quadrats. 4-5, maximal 10 Sekunden. Oder alternativ: sanfter Mula Bandha (statt Ashwini Mudra)
  2. Mula Bandha Mudra: Beckenbodenmuskeln sehr stark zusammenziehen und Prana so bis zum Swadhisthana Chakra/Kreuzbeingegend hochziehen. Geistig vam-vam-vam wiederholen. Eventuell Vorstellung der liegenden Mondsichel oder einer sprudelnden Quelle.
  3. Uddiyana Bandha Mudra: Unterbauch kurz einziehen (bei gefüllten Lungen!) zur Aktivierung von Manipura Chakra. Geistig ram-ram-ram. Konzentration Manipura Chakra/Lendenwirbelsäule. Eventuell Visualisierung orangerotes Dreieck oder Feuer.
  4. Matsya Mudra: Brustkorb nach vorne gewölbt, Schultern nach hinten. Dabei entweder Jalandhara Bandha (Kinn Richtung Brustbein) oder Große Khechari Mudra (Kopf nach hinten) oder Kopf gerade lassen. Geistig yam-yam-yam. Konzentration Anahata Chakra/Brustwirbelsäule/Herz. Eventuell Visualisierung rauchigblauer sechszackiger Stern.
  5. Kaki Mudra (Variation, auch Kleine Khechari Mudra genannt): Zungenspitze nach hinten zum weichen Teil des Gaumens (wird als Kaki Mudra oder hintere Nabho Mudra oder Kleine Khechari Mudra bezeichnet) und wie bei 4.4 Kopf entweder nach vorn (= Jalandhara Bandha) oder nach hinten (Große Khechari Mudra) oder gerade halten. Geistig ham-ham-ham. Konzentration Vishuddha Chakra/Halswirbelsäule/Kehle. Eventuell Visualsisierung lila Dreieck mit weißem Kreis darin.
  6. Obere Shambhavi Mudra: Bei geschlossenen oder halb offenen Augen zum Punkt zwischen den Augenbrauen hinschauen. Geistig om-om-om. Konzentration Ajna Chakra. Eventuell Visualisierung eines weißen Kreises mit Om-Zeichen darin.
  7. Mittleres Nabho Mudra: Der letzte und entscheidende Teil. Luft weiter anhalten, Brustkorb gerade, Wirbelsäule aufgerichtet. Zungenspitze an die Mitte des Gaumendachs. Alle anderen Muskeln jetzt entspannen. Konzentration Sahasrara Chakra und Raum/Licht darüber. In Stille oder mit om, persönlichem Mantra oder shivoham. Manchmal kommt dabei ein Schub von Energie nach oben zum Sahasrara Chakra. Für manche Menschen ist der Energieeffekt sehr intensiv, andere spüren wenig oder nichts. Ich kenne auch Menschen, die in dem Moment eine Kundalini-Erweckungserfahrung hatten am Ende eines intensiven Pranayamas.
  • Vollständig ausatmen
  • 2-3 x zwischenatmen
  • Weitere 2-10 Runden Große Vajroli Mudra


Tipps für die Praxis von Großer Vajroli Mudra:

Du kannst die Große Vajroli Mudra üben

  • als Abschluss der 7 Mudras der Chakra-Mudra-Leiter
  • im Anschluss an eine Grund-Pranayama-Session, nach vorheriger Übung von mindestens Kapalabhati und Wechselatmung
  • am Ende der Asana-Praxis (wenn du in deiner Pranayama-Praxis regelmäßig und geübt bist)
  • direkt vor der Meditation (wenn du zu einem anderen Zeitpunkt am Tag Pranayama und Asanas geübt hast), um tiefer in die Meditation zu kommen
  • oder als Hilfe auch zwischendurch in der Meditation, wenn du diese Übung als besonders effektiv erlebst und eher Schwierigkeiten hast, in der Meditation konzentriert zu sein oder wach zu bleiben. Dabei kannst du zum Beispiel auch deinen persönlichen Mantra wiederholen.

Man übt Große Vajroli Mudra 1, 3, 5 oder 10 Runden. Am Ende des Pranayamas macht man typischerweise 3 Runden. Zur Einleitung der Meditation kann man 1, 3 oder 5 Runden machen.

Variationen von dem Großen Vajroli Mudra

Das Große Vajroli Mudra gehört in die Kategorie der Vajroli Mudra bzw. auch in die Oberkategorie Beckenbodenmudras. Als weiteres Vajroli Mudra gibt es auch das kleine Vajroli Mudra.


Weiterführende Informationen findest du in den oben aufgeführten Vorträgen oder unter den verlinkten Hauptstichwörtern Vajroli Mudra und Kleines Vajroli Mudra und auf www.yoga-vidya.de/de/service/blog/tag/vajroli-mudra/. Darüber hinaus gibt es weitere Mudras die du unter den den Hauptstichwörtern Mudra sowie Beckenbodenmudra findest.

Siehe auch


Literatur


Weblinks

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