Uddhava

Aus Yogawiki

1. Uddhava (Sanskrit उद्धव uddhava m.) Opferfeuer, Freude, Vergnügen, Feier, Fest; Name eines Yadava.

Uddhava war einer der Hauptschüler von Krishna

Uddhava ist neben Arjuna der Hauptschüler von Krishna. Im Bhagavatam, dem Bhagavata Purana, verkündet Krishna Uddhava seine wichtigsten Lehren, so wie Krishna in der Bhagavad Gita Arjuna seine Lehren verkündet hat.

Uddhava war ein Freund von Krishna, eventuell auch sein Schwager oder Onkel, der Sohn von Devabhaga, dem Bruder von Krishnas Vater Vasudeva. Er wurde auch Pavanavyadhi genannt.

2. Uddhava (Sanskrit उद्धव uddhava m.), ist ein spiritueller Name und bedeutet Bezeichnung eines Opferfeuers, eines Festes, Name des Onkels und Freundes Krishnas. Uddhava kann Aspiranten gegeben werden mit Krishna Mantra.

Sukadev über Uddhava

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Uddhava

Uddhava ist der Name eines Freundes, eines Onkels bzw. eines Verehrers von Krishna. Es gibt im Leben von Krishna verschiedene wichtige Schüler von Krishna. Besonders wichtig und bekannt ist Arjuna in der Mahabharata. In der Bhagavatam ist es insbesondere Uddhava. Uddhava ist derjenige, dem Krishna sein Vermächtnis gesagt hat.

Ein ganzes Kapitel der Bhagavatam besteht aus den Instruktionen von Krishna an Uddhava. Uddhava hat diese Lehren von Krishna angehört, er hat sie tief verstanden, befolgt und ist so in höhere Bewusstseinszustände eingegangen. Es heißt, dass die Bhagavad Gita die praktischen Lehren von Krishna im Alltag sind und insbesondere für normale Aspiranten gegeben. Uddhava war zur Zeit dieser Gespräche schon spirituell recht weit fortgeschritten. Und so sind die fortgeschrittensten Lehren von Krishna in dem Dialog von Krishna mit Uddhava in der Bhagavatam beschrieben.

Uddhava ist ein Schüler von Krishna, auch ein Ratgeber von Krishna interessanterweise, nach manchen Traditionen ein Onkel von Krishna und manchmal einfach ein Freund von Krishna. In jedem Fall war Uddhava ein Schüler Krishnas, ein Verehrer Krishnas. Hier kann man erkennen, dass es zu den großen Gott-Inkarnationen eine Fülle von Beziehungen gibt, die man haben kann. Und es ist auch interessant, in der Mahabharata und Bhagavatam zu sehen, wie viele verschiedene Beziehungen Krishna als Avatar, als Inkarnation Gottes, zu den Menschen hatte und oft auch zu den gleichen Menschen. Und da sind die Beziehungen von Krishna zu Uddhava, wie auch zu Yudhisthira und Arjuna, von besonderer Bedeutung und sehr lehrreich. Uddhava ist also ein wichtiger Krishna Bhakta, Verehrer von Krishna.

Swami Sivananda über Uddhava und Krishna

Auszüge aus dem Buch: Lord Krishna, His Lilas and Teachings; Nacherzählung der Geschichte "Krishna und Uddhava" aus dem Bhagavatam

Krishna-Skulptur in Rishikesh

Brahma und die anderen Devas gingen nach Dwaraka. Brahma sagte: "O Herr! Durch eine Inkarnation in der Linie der Yadus gewährtest Du uns unsere Bitte, die Welt zu schützen, die von bösen Königen überrannt wurde. Alles für das wir beteten, wurde getan. Es ist mehr als hundertfünfundzwanzig Jahre her, dass Du in der Linie der Yadus erschienst. Diese Linie ist (auch) beinahe ausgelöscht. Nun kehre zurück zu Deinem eigenen Wohnsitz."

Der Herr sprach: "Gerade eben hat die Zerstörung der Yadavas durch den Fluch der Brahmanen begonnen. Sobald dies beendet wurde, werde ich in mein Gebiet gehen." So kehrte Brahma zurück zu seinem Wohnsitz.

Der Herr sprach zu den gealterten Yadus: "Es gibt ungewöhnliche böse Vorzeichen auf allen Seiten. Ein ernsthafter Fluch von Brahmanen liegt auf unserer Rasse. Lasst uns eben an diesem heutigen Tag zum höchst heiligen Ort Prabhasa gehen". Die Yadavas bereiteten sich für den Weg nach Prabhasa vor.

Uddhava bemerkte die bösen Omen und hörte was Shri Krishna sagte. Er sprach zu Krishna: "O Herr! Du wirst diese Erde verlassen, sobald die Yadus zerstört sind. O Keshava! Ich kann es nicht ertragen Deine lotosgleichen Füße auch nur für einen halben Moment zu verlassen. O Herr, nimm auch mich mit zu Deiner Heimstätte."

Shri Krishna antwortete: "Was Du sagst wird wahrhaftig geschehen. Ich habe in der Tat den Zweck umfassend erfüllt, wegen dem ich, wie von Brahma erbeten, als ein Teil meines Selbst inkarnierte. Die Yadavas werden durch gegenseitigen Zwist getötet. Diese Stadt wird innerhalb von 7 Tagen von heute an von der See verschluckt. Sobald ich diese Erde verlasse, wird Kali sie übernehmen und die Menschheit wird unredlich werden. Du solltest nirgendwo hier wohnen.

Löse dich von allen Anhaftungen. Gib auf die Hinwendung hin zu Deinen Freunden, der Familie, dem Vermögen usw. Halte Deinen Geist fest auf mich gerichtet. Durchstreife diese Welt und sieh dabei mich in allen Wesen, schau auf alle Wesen mit gleichwertendem Blick. Alles, was Du siehst oder erfasst mit den Sinnen oder was Du begreifst durch Deinen Geist, ist unreal und flüchtig. Das alles sind Schöpfungen Deines Geistes und von Maya.

"Dies ist dies und dies ist das" – dieses Konzept der Unterscheidung ist nur eine Verblendung von jenen, deren Geist verwirrt und unkontrolliert und nicht vereint mit mir ist. Menschen mit unkontrolliertem Geist verfallen dem Irrtum zu glauben, es gäbe eine Pluralität von Objekten. Dieser Irrtum führt zu Verdienst und Schande oder Recht und Unrecht, Gut und Böse. Der unkontrollierte Jiva - irregeführt und verblendet von dieser scheinbaren Mannigfaltigkeit, die auf Grund der Tendenz der Sinne nach außen zu drängen entsteht - wähnt sich selbst als separierte Eigenständigkeit in der Welt und beginnt, Begierden zu unterhalten und sinnliche Objekte zu genießen. Pflicht, Nichterfüllung der Pflicht und Verrichtung verbotener Taten (Karma, Akarma und Vikarma) entstehen durch diese Illusion der Vielfalt, die verursacht wird durch Geist, Sinne und Intellekt.

Die Unterschiede zwischen Handeln, Nicht-Handeln und bösem Handeln betreffen nur jene, die Begriffe von Tugend und Schande, Recht und Unrecht oder Gut und Schlecht haben. Es ist die dem Konzept der Verschiedenheit entsprungene Illusion, die die Erfahrung und die Begriffe von richtig und falsch, gut und schlecht, Tugend oder Laster verursacht. Die Veden sprechen von der Durchführung vorgeschriebener Arbeit, die Nicht-Durchführung vorgeschriebener Arbeit und der Durchführung verbotener Arbeit, allein für jene, die Konzepte von richtig und falsch, gut und schlecht bzw. Tugend und Schande haben. Lass ab vom Egoismus. Kontrolliere Deinen Geist und die Sinne und erschaue alles im Universum als Brahman, als mein oder Dein Selbst. Erfasse die Essenz Deiner eigenen Natur als Glückseligkeit und Harmonie mit dem Universum. Erblicke das weit ausgedehnte Universum im Selbst und das Selbst in mir, dem höchsten Herrn.

Im Besitz des Wissens um die Bedeutung der Schriften (Jnana) und mit der Erkenntnis sowohl der Einheit von Selbst und Brahman als auch der Wahrheit, dass Brahman selbst (Vijnana) versunken ist in der Wonne der Selbstverwirklichung und wenn Du Dich Selbst als Selbst aller verkörperten Wesen erkennest, wirst Du keine Hindernisse oder Hürden mehr erfahren.

Der, der sich über gut und schlecht erhoben hat, lässt nicht ab etwas zu tun, was verboten ist, weil er böse Konsequenzen fürchtet, noch erfüllt er vorgeschriebene Pflichten in der Hoffnung, dass das zu Verdiensten führt; sondern er handelt ganz wie ein Kind. Die Bedeutung von richtig und falsch wird vollkommen natürlich für ihn, ganz unabhängig von den Lehren der Schriften. Er hat dann jedweden Egoismus zerstört. Die Gesetze der Welt tangieren ihn nicht. Er hat keinerlei Pflichten mehr zu erfüllen. Er steht über den Taten (Karma) und Taten können ihn nicht berühren. Für die Unterweisung der Welt mag er (zwar) Arbeit verrichten oder von verbotenen Taten ablassen. Er wird (dabei aber) die Grenzen von beiden, von richtig und falsch, überschreiten.

Als Freund aller Wesen, gleichmütig und ruhig im Herzen, mit festem Glauben auf Grund von Wissen und Selbstverwirklichung, das Universum als sich selbst erkennend, erfasst ihn nun kein Kummer mehr. Er wird in die Geburten nicht mehr zurückgezogen und kann niemals von seinem Podest der Glückseligkeit heruntergeworfen werden oder verloren gehen. Er wird niemals mehr auf den Pfad von Samsara gelangen."

So vom Herrn unterwiesen fiel Uddhava, der Höchste seiner Verehrer, begierig die Wahrheit zu wissen, vor Krishna auf die Knie und sagte: "O Herr des Yoga - Ziel, Sitz und Quelle des Yoga – Für meine Befreiung empfiehlst Du mir komplette Entsagung aller weltlichen Anhaftungen, den Pfad der Entsagung bekannt als Sannyasa. Die Aufgabe der Begehren ist aber für weltbezogene Menschen nicht möglich, die den Objekten der Sinne verfallen sind und die Dich nicht verehren, Du der Du das Selbst aller verkörperst. Wie sollte es in Weltlichkeit versunkenen Menschen, wie mir, möglich sein, allen Begehren auf einmal zu entsagen oder die Welt als flüchtig anzusehen? Ich bin bisher nicht über den Sinn von "Ich" und "Mein" hinausgekommen. Bin eine arme Kreatur von umwolkenem Verstand. Ich bin diesem Körper und dem, was zu ihm gehört, den Schöpfungen Deiner Maya, leidenschaftlich verhaftet und betrachte diese als "Ich" und "Mein". Die Verhaftung zu Sohn, Familie und Körper ist sehr stark in mir. Sag mir, Oh Herr! Wie könnte ich Deiner Lehre einfach folgen?"

Shri Krishna antwortete: "Sehr oft geschieht es in der Welt, dass Menschen, die Einsicht in die wahre Natur der Welt erlangen und die wahrhaftig die Wahrheit über die Welt erkennen, durch eigene Anstrengung ihr Selbst erheben und sich selbst befreien von bösen Neigungen und Verlangen nach weltlichen Objekten.

Atman ist in der Tat der Lehrer des Selbst, besonders im Fall des Menschen, weil dieser die höchste Glückseligkeit durch direkte Wahrnehmung und Schlussfolgerung herausfindet.

Weise Menschen, versiert in Sankhya und Yoga Praxis, erblicken mich recht deutlich als den alle Wesen durchdringenden Purusha, der jedwede Macht besitzt.

Es gibt sehr viele Arten von Körpern, erschaffen mit einem, zwei, drei oder vier Füßen oder vielen Füßen und auch welche ohne Füße; von diesen ist mir der menschliche Körper der liebste. In diesem menschlichen Körper werden jene gewiss zu mir finden, die Geist und Sinne kontrollieren, die Yoga praktizieren, die gefestigt sind in der Meditation. Sie finden zu mir dem höchsten Gebieter, der nicht wahrgenommen oder gefunden werden kann, weder mit den Mitteln der Attribute, wie dem Intellekt etc., die selbst nur wahrgenommen sind, noch durch die Mittel des Schlussfolgerns aufgrund jener Anhaltspunkte.

Über dieses Thema wird auch eine Geschichte früherer Zeiten in bildlicher Darstellung erzählt. Es ist eine Unterredung zwischen einem Avadhuta und Yadu, von großer Tapferkeit und Intelligenz, dem Sohn von Yayati und dem Enkel von Nahusha, mächtige Könige des Mond-Stammes (Urahnen von Shri Krishna).

Der spirituelle Name Uddhava

Uddhava ist ein spiritueller Name für Aspiranten mit Krishna Mantra. Uddhava heißt Opfer, Feuer. Uddhava heißt Vergnügen und Freude. Uddhava ist auch der Name eines Schülers von Krishna. Uddhava bedeitet also, Du willst voller Feuer Gott dienen. Du willst alles, was Du tust, als Opfer Gott darbringen. Alles was Du tust, soll nach oben gehen. Udd heißt ja auch nach oben. Hava heißt ja auch Feuer. Uddhava heißt auch Opferfeuer, das nach oben gehen soll.

In diesem Sinne, was Du auch immer tust, willst Du Gott darbringen und so zum Wohle des Höchsten tun. Uddhava heißt aber auch, Du willst es mit Freude tun. Uddhava war ein Onkel von Krishna, ein Verehrer von Krishna, ein Freund von Krishna.

Uddhava und Krishna

Krishnas Unterweisung an Uddhava enthält wertvolle Hinweise für spirituelle Menschen. Zum Beispiel: „Kümmere dich nicht um Leute, die über Spiritualität spotten. Sei demütig, verneige dich (innerlich) vor allen Wesen. Sieh alles in mir und mich in allem. Gib dich mir ganz hin und handle nur um meinetwillen. Löse dich von allen Anhaftungen und konzentriere dich ganz auf mich.“ Krishnas Weisheitslehren finden sich in zwei Hauptwerken: der Bhagavad Gita und dem Bhagavata Purana. Seine Unterweisung an Arjuna in der Bhagavad Gita hat Karma Yoga als Hauptthema (Karma Pradhana); seine Lehren an Uddhava im Bhagavata Purana stellen Bhakti Yoga (Bhakti Pradhana) in den Mittelpunkt. Dass beide nicht getrennt voneinander sind, zeigt sich zum Schluss der Bhagavad Gita, wo es im 18. Kapitel heißt: „Sarvadharman parityajya mamekan sharanam vraja“ – „Gib jede Vorstellung von Handeln/Pflicht auf, suche Zuflucht nur bei mir.“

Ähnliche spirituelle Namen

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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