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Version vom 25. März 2013, 14:27 Uhr
Naraka (Sanskrit: naraka m.) Hölle; Unterwelt. Im Gesetzbuch des Manu, der Manu Smriti werden 21 Höllen aufgezählt.
Naraka in den Puranas
Man bekommt heutzutage des Öfteren zu hören, dass die Puranas sehr unglaubwürdige Schriften seien, und dass sie sich in grenzenlosen Übertreibungen ergehen über viele Dinge. Diese Kritiken besagen, dass die Puranas grobe Verallgemeinerungen beinhalten und den Leser auf absurd infantile Weise entweder zu locken, oder zu erschrecken versuchen, mit ihren grandiosen Beschreibungen der himmlischen Regionen und ihrer Freuden auf der einen bzw. mit ihren schrecklichen Bildern der Höllen-Feuer und ihrer Qualen auf der anderen Seite.
Es gehört nicht viel Geistesreichtum oder Weisheit dazu, etwas zu kritisieren. Es gehört zur eingeborenen Natur des menschlichen Geistes, Dinge einfach wahllos abzulehnen, ohne das Für und Wider einer Sache erwogen zu haben. Aber selbst solche negativ voreingenommenen Geister würden nach nur ein wenig Nachdenken zu der Einsicht gelangen, dass die weisen Autoren der Puranas ganz bestimmte Absichten damit verfolgt haben, über bestimmte Dinge auf gerade die Art und Weise zu schreiben, wie sie es taten. Sie haben ganz bewusst bestimmte Themen hervorgehoben und darauf Wert gelegt, diese möglichst eindringlich zu schildern, um damit die von ihnen gewünschte Wirkung zu erzielen.
Hinter diesen sehr plastischen und detaillierten Schilderungen der unterschiedlichen Karmas und ihrer Konsequenzen verbirgt sich eine sehr scharfsichtige Psychologie, vor dessen Hintergrund diese Beschreibungen durchaus einen praktischen Zweck erfüllen.
Solange die Selbstverwirklichung noch nicht erreicht, das Absolute Wissen noch nicht erlangt ist, besteht ständige Ebbe und Flut, ein Hin und Her zwischen dem Tier und dem Menschen, in jedem menschlichem Wesen. Das innere Tier oder der Grobian sind nie vollständig abwesend oder überwunden, außer durch die letztendliche Vergöttlichung des Individuums.
Solange es einen menschlichen Wesensanteil gibt, solange wird es daneben auch einen tierischen geben und mal behält der eine, mal der andere die Oberhand. Erst wenn der Jiva(die individuelle Seele) beide überwunden, sich transformiert und etabliert hat im dritten, bisher verborgenen Aspekt seiner Natur, nämlich im Göttlichen Aspekt,… erst dann wird er zum ‚Mriga Nara Atita‘ – zu einem, der sowohl die triebhaft-biologische, als auch die menschliche Begrenzung transformiert hat. Von da an gibt es nicht mehr dieses Tauziehen zwischen der tierischen und der menschlichen Natur, um die Vorherrschaft über das Feld des Jiva-Bewusstseins (individuelles Bewusstsein). Denn nun regiert der göttliche Kshetrajna ( “Kenner des Feldes”= das höhere Selbst) selbst souverän über das Kshetra.
Solange jedoch dieses Stadium noch nicht erreicht ist, beobachten wir, dass das Individuum sich im Ständigen Wechsel befindet zwischen dem Menschen und dem Tier, je nach dem, welche Vritti(Gedankenwelle) sich gerade seiner bemächtigt. So zeigt er sich in einem Augenblick edel, und im nächsten schäbig, er pendelt hin und her zwischen dem Erhabenem und dem Grotesken. Seine beiden unterschiedlichen Wesensaspekte reagieren auf die äußeren Stimuli auf ihre jeweilige charakteristische Weise.
In der Regel ist es so, dass nur eine bestimmte Art von äußerem Reiz ausreicht, die gewünschte Reaktion bei diesen zwei Aspekten der menschlichen Person auszulösen. Wir finden nämlich, dass auf Personen, die sich bereits bis zu einem gewissen Grad entwickelt und ein bestimmtes Maß an Sattva (Harmonie, Reinheit), an Verfeinerung und Kultiviertheit erreicht haben -, dass auf solche Menschen die groben, degenerierenden Impulse und Versuchungen keine Wirkung haben. Sie zeigen nur dann Wirkung, wenn die Person sich in einem seltenen Augenblick der Schwäche befindet, verursacht durch das plötzliche Wiedererwachen von alten, destruktiven Samskaras(Eindrücke im Unterbewusstsein).
Bei groben Naturen hingegen wirken solche Versuchungen sofort, und sie stürzen diese ins Chaos. Und umgekehrt haben edle Impulse sofortige Wirkung bei einer feinen Natur, werden jedoch überhaupt keinen Einfluss zeigen bei einer groben Person mit einer niederen und triebhaften Einstellung.
Darauf spielt das Marathi Sprichwort an: “Der Schuster verehrt Gott mit Schuhen", oder, nach einem gängigen tamilischen Sprichwort: „Ohne den Stock bringst du den Affen nicht zum Tanzen“. Dasselbe gilt auch für edle Gefühle, wie wir am einfachen Beispiel der übervorsichtigen Psychologie sehen können, die der berühmte Dr. Arnold, Leiter einer Rugby-Schule, bei seinen jungen Spielern angewandt hat, um an ihre höheren Instinkte zu appellieren.
Nicht weniger beachtenswert ist das historische Beispiel Marc Antons, der seine römischen Zuhörer durch seine Redekunst gekonnt überzeugt und provoziert, indem er zunächst durch subtiles Ansprechen ihrer menschlichen Seite ihr Mitgefühl weckt, um sie anschließend durch Appell an ihre starke, animalische Aggression in eine Extase der Rache und Mordlust hinein zu peitschen.
Dieser tiefe Einblick in die menschliche Natur und die bewundernswert durchdringende Philosophie ist die Grundlage der Idee von Hölle und Vergeltung in der Hindu-Religion der Puranas. Die Autoren wussten, dass nicht süßes Flöten den Büffel auf Trab bringt, sondern das Schwingen der Peitsche.
Wir alle wissen, was am Vorabend des Baus der großen Brücke nach Lanka geschah. Nach dem der Versuch misslungen war, den Gott des Ozeans durch Bitten zur Unterstützung zu überreden, wurde Rama ärgerlich und zog einen Pfeil aus seinem Köcher. Im nächsten Augenblick lag Sagara Raja (der Gott des Ozeans) zu Ramas Füßen und flehte mit gefalteten Händen um Gnade.
So haben auch die puranischen Weisen, wenn sie einen Menschen zu edlen Taten, zum Streben nach Höherem und zu einem tugendhaften Benehmen anstacheln wollten, zunächst die strahlendsten Aussichten entworfen und die unzähligen Segnungen und den unbeschreiblichen Nutzen eines rechtschaffenen Lebens hoch gelobt. Hier versuchten sie, an die humane Seite des Menschen zu appellieren. Frönte der Mensch jedoch extremer Lasterhaftigkeit und grober Sinnlichkeit, dann wussten sie, dass Zimperlichkeit fehl am Platz war. Das innere Tier konnte nur durch eine klare und anschauliche Schilderung der zwangsläufigen Folgen seiner Handlung zur Vernunft gebracht werden. Hier müssen wir anmerken, dass sie dabei weder etwas übertrieben, noch Unwahrheiten erzählt haben, sehr wohl haben sie allerdings der Darstellung dieser Dinge eine besondere Wichtigkeit verliehen, in dem sie ihre anschauliche Darstellung in die Länge zogen und dabei keine Mühe scheuten. Dadurch haben sie den Jiva mit einem ganzen Aufgebot an schrecklichen Folgen konfrontiert, die unweigerlich aus den bösen Taten der Sünder entstehen würden. Sie schilderten bildhaft die verschiedenen Strafen, die auf die mutwilligen Übertreter von Moral und spirituellen Gesetzen warten. Sie verwiesen eindringlich auf frühere Beispiele berüchtigter Übeltäter und ihrer Bestrafung, um diese Wahrheit zu belegen. Die Puranas wimmeln von den furchtbaren Beschreibungen lebenslanger Qualen in niedrigen Mutterschößen, die Menschen wie Nahusha, Jaya und Vijaya oder der bekannte Gajendra und viele andere erlitten haben.
Sie lassen es aber nicht dabei bewenden. Als ob es nicht genügte, Beispiele für die Früchte von sündhaften Handlungen und Verbrechen zu nennen,führen sie auch Fälle an, bei denen schon die Verstrickung in vergleichsweise harmlose, gute Emotionen wie Zuneigung für Menschen erhebliches Leid zur Folge hatte. Als Beispiel dafür dient u.a. die Warnung in der Geschichte der vergangenen Leben des Weisen Jadabharata. Selbst die zufällige Beteiligung an einer scheinbaren Unwahrheit hat ausgereicht, einer Seele, wenn auch nur für einen Moment, den Anblick des schrecklichen Höllenfeuers zuzumuten; hier wird Bezug genommen auf den Zwischenfall mit der Höllenvision des großen Yudishthira.
Glücklicher- oder unglücklicherweise werden von den vielen Puranas heutzutage in den meisten Fällen nur sehr wenige studiert. Die wenigen frommen Leute die die Puranas lesen, oder ihrer Rezitation zuhören, gehen selten tiefer als die vier oder fünf klassische Saivite und Vaishnavite Puranas, die zur Zeit in ganz Indien sehr populär sind. Im allgemeinen beschränkt sich das Lesen der Puranas Skanda, Markandeya, Vishnu or the Srimad Bhagavata.
Damit sind nicht die Schriftgelehrten oder die ortodoxen Brahmanen gemeint, sondern der gemeine Mann der Straße, der den größten und ausschlaggebenden Teil der Bevölkerung bildet. Und so kommt es, dass die Stellen über Karma and Karma-phala nicht mehr rezitiert werden, um mit ihren Peitschen hieben den sinnlichen Biest im Menschen zu züchtigen. Das Ergebnis ist, ein noch nie dagewesener Amoklauf der Sinnlichkeit. Gesetze aber, seien sie irdischer oder göttlicher Natur, sind erbarmungslos. Die Unkenntnis des Strafgesetzbuches wird dem Straftäter keine Belohnung einbringen und er wird auch nicht unbestraft davon kommen. Er begeht einen Raub und kommt ins Gefängnis, er begeht einen Mord und wird gehängt. Dementsprechend wer Sünden begeht wird dafür leiden.
Wenn diese Wahrheit über die unentrinnbare Folge des Kosmischen Gesetzes ihm klar und ungeschminkt vor die Augen geführt wird, wird es ihn vielleicht ein klein wenig dazu überreden, Laster aufzugeben und stattdessen der Tugend zu folgen, Adharma abzulehnen und Dharma zu befolgen. Es hat seinen Sinn, weshalb diese himmlische Vergeltung vor allem die oben beschriebenen physischen und mentalen Formen annimmt und dasselbe gilt für die Formen, welche es auf dieser irdische Ebene annimmt. Für den modernen Menschen gilt das Motto „ich glaube was ich sehe“ und deshalb braucht er es bitter nötig, das diese furchtbare Wahrheit ihm auch noch ein zweites mal vor Augen geführt wird, in Form des Preises die Menschen in Krankenhäusern und Kliniken zahlen für ihre Sünden gegen das Dharma. Die Krankheiten, an denen wir hier auf Erden bereits seit unserer Geburt leiden, sind alle Konsequenzen unserer früheren Taten. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion und es gibt keine Handlung, die nicht auf angemessene Weise vergolten wird. Böse Handlungen bringen bittere Konsequenzen für die Täter. Die Hölle ist keine imaginäre Fiktion, wie der moderne rationalistische Geist es allgemein annimmt. Der Empirist glaubt nur an das, was er durch die Sinne erfahren kann und ist nicht in der Lage sich über das Diktat seines Intellekts zu erheben. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man deshalb die Fakten übersehen soll, die jenseits des physisch Begreifbarem liegen. Wir haben kein Recht zu behaupten, dass dieser Planet Erde die einzige konkrete Realität sei, und alle anderen Planeten nur Gespenster seien. Wenn ich ein glitzerndes Licht auf den Himmel projiziere, werden deshalb die Sterne nicht blasser scheinen, nur weil es mir so erscheinen mag. Wenn ich Amerika noch nie gesehen habe, gibt das mir noch nicht das Recht, die Existenz dieses Kontinentes zu leugnen. Es gibt eine Reihe von Evidenzen sowohl intuitiver, als auch rationaler Natur, auf Grund welcher wir die Existenz von Welten im Jenseits akzeptieren sollten, die sowohl in ihrer Beschaffenheit, als auch in ihrer Größe vollkommen anders sind als unsere. Die Yogavasishtha sagt, dass unsere Erde wie ein winziger Atom ist, zwischen vielen anderen, größeren Welten, die jenseits unserer Wahrnehmungsvorstellung existieren und sich auf jegliche denkbare Art von ihr unterscheiden. Wir haben nicht die Autorität, Vasishthas Beschreibung zu bestreiten, nach welcher es Welten existieren, die aus unterschiedlichen Materialen gemacht sind, wie Kupfer, Eisen, Gold, usw.; dass sie gefühlt sind mit Wasser, Milch, oder anderen Flüssigkeiten und dass sie von Schlangen, Tieren, Dämonen und anderen Wesen bewohnt werden. Es ist weder möglich, dass all diese Welten nur von menschlichen Wesen bewohnt wären, noch dass auf allen Ebenen der Existenz die selben irdischen Lebensbedingungen vorherrschen sollten.
Das Universum ist eine Schrittweise Offenbarung des unendlichen Absoluten, auf den verschiedenen Bewusstseinstufen und das schließt alle mögliche Arten des Lebens und der Erfahrung ein. Das Unendliche ist ein unfassbares Wunder und wir vermögen es nicht zu sagen, was alles in seinem Schoß gedeiht! Wir und unsere Welt sind nichts anderes als eine unter den vielen und aber vielen! Es existieren viele Familien im Unendlichen, und Erde, Hölle, Himmel, Menschen, Tiere, Engel, Dämonen, etc sind alles seine Kinder mit unterschiedlichem Temperament. Das Absolute drückt sich in allem aus, beginnend mit der niedersten Materie bis hin zur reinen Wonne Ananda. Und zwischen diesen existieren die zahllosen Universen mit ihren unterschiedlichen Inhalten. Sie unterscheiden sich von einander sowohl in ihrem individuellen Charakter, als auch in ihren Inhalten. Es wird gesagt, dass die Wesen in einem oder anderen dieser Welten sich inkarnieren, und zwar im Einklang mit ihren früheren Handlungen, die gerade die Art von Früchten einbringen, welche in dieser speziellen Welt geerntet werden können. Nur Feuer kann Hitze erzeugen und nur Nahrung kann den Hunger stillen. Genauso nur bestimmte Bedingungen in einer bestimmten Umgebung ermöglichen es uns, die Früchte einer speziellen Handlung zu ernten. Strafe muss demnach nichts mit dem Zorn eines irgendwie gearteten göttlichen Wesen zu tun haben, es kann aber behauptetet werden, dass es ein Naturgesetz gibt, nach welchem es notwendig ist, dass die Seele sich in einer Umgebung verkörpert, die ihr die Erfahrungen ermöglicht, welche ihr ihre frühere Handlungen vorgeben. Demnach ist es nicht unvernünftig zu sagen dass es eine Vielfalt der Welten geben muss. Wir sollten uns daran erinnern, dass das Wesentliche unsichtbar ist.
Demzufolge sind auch die Höllen genauso real existierende Welten, wie etwa die Region von Indra oder unsere Erde. Sie alle sind existierende Regionen, die sich lediglich im Grad der Feinheit ihrer Manifestation unterscheiden. Sie unterscheiden sich in der Entwicklungsstufe des Bewusstseins, dass sich durch sie offenbart. Die Qualen, welche den Sündern auferlegt werden, können entweder interpretiert werden als eine direkte Geburt in einem dieser Regionen, oder als ein Leben auf Erden, unter so gearteten Bedingungen, die einem ein solches Leid auferlegen, entweder direkt oder durch das Zutun von Anderen. In den Veden und im Vedanta werden keine Höllen erwähnt. Nur die Puranas sprechen von der Hölle, oder vom Ort der Pein. Vom absoluten Standpunkt aus gesehen gibt es weder Himmel noch Hölle. Vom relativen Standpunkt aus ist die Hölle ebenso real, wie diese Welt. Für einen Mann mit Unterscheidungskraft ist auch die Welt eine Hölle. Hölle und Himmel obwohl nicht absolut real, sind nicht unwirklich solange es Individualität existiert, und sie sind genauso real wie alle anderen Ebenen der Existenz. Christen und Moslems sprechen von der ewigen Hölle. Es kann aber kein ewiges Verdammnis oder ewige Bestrafung geben. Das Leben eines schlechten Menschen hier auf Erden ist ein Nichts im vergleich zum ewigen Leben. Gäbe es eine Verdammung zum Feuer für alle Ewigkeit, so würde es bedeuten, dass eine endliche Ursache einen unendlichen Effekt produzieren würde. Das kann nicht sein. Die unterschiedlichen höllischen Torturen, die räumliche Unterteilung der Hölle in sieben Abschnitte, die Al Airat genannte Trennwand, welche Himmel und Hölle von einander trennt; all das scheint aus dem Judentum ins Islam übernommen worden sein.
Die Hindu Puranas sind sehr klar, was die Frage über Himmel und Hölle anbelangt. Die Autoren der Gesetzbücher oder Smritis, wie Yajnavalkya und Vishnu, geben uns ernsthafte Beschreibungen der verschieden Höllen und der unterschiedlichen Freuden des Himmels. Yogi Yajnavalkya erwähnt 21 Höllen in seinem Gesetzbuch, darunter Raurava, Kumbhipaka, Maharaurava, Tamisra, Andha Tamisra, etc.
Auch der Autor des Vishnu Smriti sagt das selbe. Eine Hölle ist eine Region von scharfen, rauen, intensiven Schmerz. Die Übeltäter leiden hier für eine bestimmte Zeitspanne. Die schlechten Taten werden während dieser Zeit abgearbeitet und dann kommen die Übeltäter zurück auf die Erden-Ebene. Sie erhalten eine neue Chance. Der Herrscher der Hölle ist Lord Yama. Chitragupta ist sein Assistent. Die Hölle ist ein Raum Abschnitt, der durch Yamas Botschafter von den anliegenden Regionen abgegrenzt wird. Die Sünder erhalten einen dicken Körper genannt Yatana-Deha für die Zeit ihrer Bestrafung. Wenn die Seele wiedergeboren wird, erinnert sie sich nicht an die höllische Strafe. Die Bestrafung in der Hölle ist erneuernd und belehrend. Der langfristige belehrende Eindruck bleibt im Gewissen erhalten. Die angeborene Angst, welche manche Seelen im Angesicht einer zur Sünde verleitenden Verführung empfinden, rührt von der Verfeinerung ihres Gewissens im Schmelzofen des Höllenfeuers. Das ist der nachhaltige Gewinn, welche die Seele daraus bezieht. Die Seele wird mit einem feineren Gewissen wiedergeboren, nach dem sie im Höllenfeuer gereinigt worden ist. Sie kann in ihrer nächsten Geburt besseren Gebrauch aus ihren Fähigkeiten machen. Der jüdische Glaube an ein künftiges Leben in Himmel oder Hölle stimmt in allen ihren Einzelheiten mit dem überein, was wir in der Zend Avesta finden, und ist von dort entliehen. Es gibt eine große Ähnlichkeit in der Parsi- und der jüdischen Darstellung der Hölle und ihrer siebenfachen Unterteilung. Auch die jüdische Doktrin der ewigen Belohnung oder Bestrafung ist dem Zend Avesta entnommen. Gatha Ushavaiti sagt: „Die Seele des Rechtschaffenen erlangt Unsterblichkeit, die der Bösen Menschen aber ewig währende Bestrafung. Solch ist das Gesetz von Ahura Mazda, dessen die Geschöpfe sind.“
Wenn der Geist voller Rajas und Tamas ist, so ist dieser Zustand die reinste Hölle. Gefängnis ist nichts anderes als die physische Hölle. In einem Käfig von Fleisch zu leben, ohne Japa und Meditation zu praktizieren, das ist die reinste Hölle. Aufrichtig Buße für eine begangene Sünde, mit einem reuevollem Herzen, das ist höchste Prayaschitta oder Läuterung. Die Auswirkungen einer Sünde werden vernichtet, wenn Buße getan wird. Fasten, Wohltätigkeit, Askese, Japa, Meditation, Kirtan zerstören alle Sünden. Auf diese Weise kann ein Mensch sich von den Höllenqualen retten. Lord Krishna sagt in der Gita „ Dreifach ist das Tor zu dieser zerstörenden Hölle-Lust, Zorn und Gier; daher müssen diese drei aufgegeben werden.“ (XVI-21) Du begehst verschiedene schlechte Taten, wenn du unter dem unter dem Einfluss von Lust, Zorn und Gier stehst. Wenn du diese drei böse Vrittis kontrollieren kannst, dann genießt du immerwährenden Frieden. Kultiviere die gegenteiligen Tugenden: Vergebung, Reinheit und Großzügigkeit; diese bösen Eigenschaften werden von selbst absterben.
Siehe auch
Narakas werden erwähnt in:
Literatur
- Yoga-Geschichten, nacherzählt von Sukadev Bretz
- Swami Sivananda, Parabeln
- Swami Sivananda, Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis