Sanskrit Konsonanten: Unterschied zwischen den Versionen
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: 2. Palatale: ca, cha, ja, jha, ña | : '''2.''' Palatale: ca, cha, ja, jha, ña | ||
: 3. Zerebrale (Retroflexe): ṭa, ṭha, ḍa, ḍah, ṇa | : '''3.''' Zerebrale (Retroflexe): ṭa, ṭha, ḍa, ḍah, ṇa | ||
: 4. Dentale: ta, tha, da, dha, na | : '''4.''' Dentale: ta, tha, da, dha, na | ||
: 5. Labiale: pa, pha, ba, bha, ma | : '''5.''' Labiale: pa, pha, ba, bha, ma | ||
==== Die Velare ==== | ==== Die Velare ==== |
Version vom 30. Mai 2020, 13:49 Uhr
Sanskrit Konsonanten sind 34 Konsonanten aus dem Sanskrit, der Sprache der Veden, eine der vermutlich ältesten Sprachen, die heute noch verwendet wird. Um diese zu verstehen, ist es hilfreich die menschlichen Sprachwerkzeuge zu verstehen.
Die Sanskrit-Konsonanten
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -
- Das Sanskrit Alphabet hat klassischerweise 34 Konsonanten.
- Es gibt zuerst 5 Gruppen á 5 Konsonanten.
- Dann folgen 4 Halbvokale, 3 Zischlaute und 2 weitere.
Logik des Alphabets
Die Logik des Sanskrit-Alphabets folgt dem Aufbau der Erzeugung, also der Bewegung im Mund von hinten nach vorn. Es gibt 5 Konsonanten-Gruppen. In jeder dieser Gruppen sind die zugehörigen Konsonanten wiederum logisch angeordnet. Es beginnt mit dem Grundkonsonanten und seiner aspirierten Variante (Hauchlaut), also zum Beispiel ka und kha, dann folgt eine weichere Aussprache des Konsonanten samt aspirierter Variante (im Deutschen auch als stimmhaft bezeichnet), ga und gha, und zum Schluss die nasale Variante, ṅa.
Bildung der Konsonanten / Sprachapparat
Um die Einteilung in die 5 Gruppen besser zu verstehen, ist es hilfreich, zuerst den Sprachapparat genauer anzuschauen.
Im „Lehrbuch des Sanskrit“ von Wolfgang Morgenroth, in dem der Mund als Sprechwerkzeug genauer beschrieben ist, wird anhand einer Graphik veranschaulicht, wie Sprache erzeugt wird.
Es gibt die Luftröhre, die den Luftzug für die Erzeugung von Lauten ermöglicht, Kehlkopf und Stimmbänder. Diese sind hier aber nicht von Bedeutung. Um die Konsonanten korrekt zu erzeugen, ist nur der weitere Teil des Mundes von Bedeutung.
Einige Buchstaben im Sanskrit werden im Rachen, in der Rachenhöhle erzeugt. Andere in der Mundhöhle, die wiederum verschiedene Teile hat. Nasen- und Stirnhöhle werden ebenfalls mit einbezogen bei der Lauterzeugung, können hier aber vernachlässigt werden.
Wichtig zur Erzeugung der Buchstaben sind vor allem die Lippen, die Zähne, der Bereich vor den Zähnen/Zahndamm, der harte Gaumen und der weiche Gaumen weiter hinten.
Bei den Konsonant-Zeichen ist im Devanagari das a am Ende immer automatisch mit dabei, es wird also nicht nur k gesprochen sondern immer ka. Soll das a nicht mitgesprochen werden, muss man ein bestimmtes Zeichen dazu setzen. Dies wird aber ausführlicher erklärt, wenn es um Devanagari-Schrift geht.
Die 5 Konsonant-Gruppen
- 1. Velare: ka, kha, ga, gha, ṅa
- 2. Palatale: ca, cha, ja, jha, ña
- 3. Zerebrale (Retroflexe): ṭa, ṭha, ḍa, ḍah, ṇa
- 4. Dentale: ta, tha, da, dha, na
- 5. Labiale: pa, pha, ba, bha, ma
Die Velare
Die ersten 5 Buchstaben der Konsonant-Gruppen sind die Velare. Sie werden hinten in der Mundhöhle gebildet. Sie werden am weichen Teil des Gaumens gebildet. Da sich dort auch das Gaumensegel, das Velum befindet, werden sie Velare genannt.
ka, kha, ga, gha, ṅa
Die Palatale
Sie werden am harten Teil des Gaumens gebildet, dem Palatum, und damit am vorderen Gaumen.
ca, cha, ja, jha, ña
Ein wichtiger Unterschied zwischen wissenschaftlicher (IAST) und vereinfachter (Hunter) Transliteration besteht darin, dass das erste ca in der vereinfachten Transliteration als cha geschrieben wird, wie zum Beispiel in „Chakra“, das h aber nicht hörbar gesprochen wird.
In der wissenschaftlichen Transliteration hingegen wird das cha mit deutlich hörbarem h gesprochen.
Die Zerebrale
Da die Zunge nach oben Richtung Gehirn (lat. Cerebrum) zeigt bei der Bildung dieser Konsonanten, werden sie Zerebrale genannt. Manchmal werden sie auch als Retroflexe bezeichnet, da die Zunge auch eine leichte Wölbung nach hinten formt.
ṭa, ṭha, ḍa, ḍha, ṇa
Wenn also in der IAST-Transliteration ein Punkt unter dem t oder d steht, heißt das es handelt sich um das zerebralisierte t oder d, die Zunge ist oben.
Die Dentale
Diese Konsonanten werden gebildet, indem man die Zunge von innen an die oberen Schneidezähne gibt (aber nicht wie im Englischen beim „th“ dazwischen sondern wie im Deutschen „Tausend“).
ta, tha, da, dha, na
Die Zunge bleibt bei der Bildung der Laute immer an der gleichen Stelle.
Die Labiale
Bei der Bildung dieser Konsonanten spielen die Lippen (lat. Labia) die entscheidende Rolle. Sie werden ganz vorne an den Lippen erzeugt werden.
pa, pha, ba, bha, ma
Weitere Konsonanten
Die Halbvokale
ya, ra, la, va
Die Halbvokale kennzeichnet, dass man sie auch ohne den folgenden Vokal aussprechen könnte, also y, r, l, v. Auch hier ist die Reihenfolge wieder der Bildung im Mundraum nach von hinten nach vorn.
Zischlaute
Dann folgen 3 Zischlaute. Auch hier ist der Aufbau wieder von hinten nach vorn.
śa, ṣa, sa
śa wird ziemlich weit hinten gesprochen wie im Deutschen Schimmer, ṣa ist zerebralisiert, also die Zunge nach oben Richtung Mitte des Gaumens ausgerichtet wie in „Dorsch“, und bei sa ist die Zunge dann vorn wie im Englischen „sit“ (immer stimmlos und scharf, nicht wie im Deutschen „Sonne“).
Weitere
Dann folgt noch der Hauchlaut ha, wie im Deutschen „Hand“. Und analog zur Logik der Chakras folgt dann noch kṣa, denn kṣa ist auch ein Bija-Mantra des Ajna-Chakras.
ha und kṣa
Alle Konsonanten im Überblick
ka, kha, ga, gha, ṅa, ca, cha, ja, jha, ña, ṭa, ṭha, ḍa, ḍah, ṇa , ta, tha, da, dha, na, pa, pha, ba, bha, ma, ya, ra, la, va, śa, ṣa, sa, ha, kṣa
Schreibweise in verschiedenen Transliterationen
In der vereinfachten Transliteration sind die meisten Konsonanten ebenso geschrieben wie in der IAST. Ausnahmen sind
- wenn der Punkt über einem Buchstaben ist wird stattdessen ng geschrieben.
- In der Gruppe der Palatale setzt man ein h hinter das c, die Buchstaben und die Schlangenlinie über dem n entfällt, wird aber trotzdem nj ausgesprochen.
- In der Gruppe der Zerebralen wird der Punkt unter dem Buchstaben weggelassen. Eine Eselsbrücke ist: Wenn in dem gleichen Wort kurz vorher ein r war wirst du als nächstes ein zerebralisiertes ta oder da finden. Stimmt nicht immer aber meistens.
- Bei den Halbvokalen wird manchmal das va mit w geschrieben. Saraswati wird dann also mit w geschrieben. Dies folgt allerdings keiner Logik, denn Viasa wird weiterhin mit v geschrieben. Beides wird jedoch immer gleich ausgesprochen.
- Bei den Zischlauten kann das śa sowohl mit s als auch mit sh geschrieben werden (Siva oder Shiva). Beim ṣa wird fast immer ein h hinter das s gesetzt, z.B. Vishnu und Krishna.
- Beim kṣa findet man sowohl die Schreibweise ksa als auch ksha.
Ziffern
Die Sanskrit-Ziffern sind die gleichen, die im Deutschen verwendet werden: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Die Araber haben sie aus dem Indischen übernommen und die Europäer haben sie aus dem Arabischen übernommen. Daher nennen wir sie arabische Zahlzeichen.
Satzzeichen
- Ein Komma entspricht im Sanskrit einem einfachen senkrechten Strich: I
- Ein Punkt entspricht einem doppelten senkrechten Strich: II
- Zusätzlich gibt es noch das Apostroph, das anzeigt, dass ein Buchstabe weggefallen ist.
Video - Die Sanskrit Konsonanten
In diesem Video erfährst du einiges aus dem Sanskrit zum Thema Sanskrit-Konsonanten, Velare, Palatale, Cerebrale, Dentale, Labiale, Halbvokale, Zischlaute, Hauchlaut und hilft dir, in diesem Zusammenhang die menschlichen Sprachwerkzeuge und damit auch die Sanskrit-Konsonanten besser zu verstehen. Sukadev geht die Logik der 34 Sanskrit Konsonanten durch, erklärt auch, warum manche nur von 33 Konsonanten ausgehen. Und er leitet dich dazu an, diese 34 Konsonanten mehrfach zu rezitieren.
Dieser Vortrag gehört zu der Themenreihe "Mantra, Bhakti Yoga und Sanskrit" und gehört zum Teil der Sanskritvorträge innerhalb der Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg“ und ist ein Begleitvortrag der 2-jährigen Yogalehrerausbildung.
Ergänzend findest du auch einen Sanskrit-Kurs "Sanskrit Lernen leicht gemacht" sowie unser Sanskrit-Kurslektion.
Weitere Informationen findest du auch unter den Stichwörtern Sanskrit und Yoga.
Siehe auch
Seminare zum Thema bzw. im indirekten Zusammenhang
In diesem Abschnitt findest du eine Reihe von Seminaren bzw. Informationen, die im indirekten Zusammenhang zu diesem Thema stehen:
Sanskrit und Devanagari
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- Erlernen der Devanagari-Schrift zum korrekten Aussprechen der Mantras.
Indische Schriften
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Links
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Sanskrit Kurs mit 74 Kurslektionen
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- Sanskrit Kurs Lektion 1
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- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Huchzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum
- Das Yoga Vidya Asana Buch Band I
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