Wurzelsünden: Unterschied zwischen den Versionen

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Übrigens, in der [[Baghavad Gita]] ist [[Krishna]] und Krishna sagt, es gibt zwei Hauptübel, welche die Tore zur [[Hölle]] sind: [[Kama]] und [[Kroda]]. Das heißt in diesem Kontext: Gier, und Kroda heißt Zorn. Also, Gier und Zorn sind die Wurzeln von allem Übel.  
Übrigens, in der [[Baghavad Gita]] ist [[Krishna]] und Krishna sagt, es gibt zwei Hauptübel, welche die Tore zur [[Hölle]] sind: [[Kama]] und [[Kroda]]. Das heißt in diesem Kontext: Gier, und Kroda heißt Zorn. Also, Gier und Zorn sind die Wurzeln von allem Übel.  


[[Patanjali]] spricht hier von den fünf [[Klesha]]s, das sind die fünf Ursachen des Leidens. Auch hier könnte man sagen, es sind die fünf Todsünden, obwohl wir im [[Yoga]] den Ausdruck Sünde nicht so gebrauchen.  
[[Patanjali]] spricht hier von den fünf [[Klesha]]s, das sind die fünf Ursachen des Leidens. Auch hier könnte man sagen, es sind die fünf Todsünden, obwohl wir im [[https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] den Ausdruck Sünde nicht so gebrauchen. Aber dementsprechend wären die fünf: Das erste [[Avidya]] – Unwissenheit, [[Asmita]] – Identifikation und Egoismus, [[Raga]] – Gier, [[Dvesha]] – Abneigung und Hass und [[Abhinivesha]] – Angst. Diese fünf stehen hinter allem.  
Aber dementsprechend wären die fünf: Das erste [[Avidya]] – Unwissenheit, [[Asmita]] – Identifikation und Egoismus, [[Raga]] – Gier, [[Dvesha]] – Abneigung und Hass und [[Abhinivesha]] – Angst. Diese fünf stehen hinter allem.  
 
Und auch hier gibt es wieder eine Reihenfolge. Alles entspringt Avidya – Unwissenheit. Aus Avidya entspringt Asmita -  Identifikation und Egoismus. Daraus entsteht der Wunsch, das bestimmte Dinge so sind wie man sie gerne hätte – Raga. Man mag nicht, dass Dinge anders sind – Dvesha. Man hat Angst davor, dass Dinge nicht eintreten, wie man sie gerne hätte. Man hat Angst davor, dass womit man sich identifiziert zu verlieren -  Abhinivesha.
Und auch hier gibt es wieder eine Reihenfolge. Alles entspringt Avidya – Unwissenheit. Aus Avidya entspringt Asmita -  Identifikation und Egoismus. Daraus entsteht der Wunsch, das bestimmte Dinge so sind wie man sie gerne hätte – Raga. Man mag nicht, dass Dinge anders sind – Dvesha. Man hat Angst davor, dass Dinge nicht eintreten, wie man sie gerne hätte. Man hat Angst davor, dass womit man sich identifiziert zu verlieren -  Abhinivesha. Im [[Raja Yoga]] würde man diese als die Fünf Wurzelsünden bezeichnen. Im Christentum sind es wiederum andere.  
Im [[Raja Yoga]] würde man diese als die Fünf Wurzelsünden bezeichnen. Im Christentum sind es wiederum andere.  


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Version vom 16. April 2018, 11:26 Uhr

Wurzelsünden - Wortursprung, Synonyme, Antonyme. Wurzelsünden gibt es in der christlich-mittelalterlichen Tugendenlehre beziehungsweise Sündenlehre sieben. Eine andere Bezeichnung für Wurzelsünden ist Todsünden. Zum Teil werden die Sieben Todsünden noch heute beschrieben, allerdings häufiger unter dem Begriff Wurzelsünden. Wurzelsünden sind solche Laster, welche alle anderen Laster nach sich ziehen.

Im Hinduismus wachen die Götter zur Vermeidung von Wurzelsünden

Die Ursprungssünde, auch Erbsünde genannt, war das Verzehren der verbotenen Frucht im Paradies. Aus dieser Erbsünde ist nach dieser Ausprägung christlicher Theologie das Leiden des Menschen entstanden. Gott hat dem Menschen daraufhin verschiedenste Vorschriften gegeben, die im Alten Testament beziehungsweise in der hebräischen Bibel aufgeführt werden. Die wichtigsten sind zusammengefasst in den Zehn Geboten. Jesus Christus hat noch die Liebe als wichtigstes Gebot hinzugefügt: Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deiner Macht. Und du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst.

Die Wurzelsünden

Diese Gebote sind eigentlich dem Menschen ganz natürlich. Aber es gibt sieben Wurzelsünden beziehungsweise Todsünden, die den Menschen dazu bringen, sich davon zu distanzieren. Diese sind: Stolz (lat. superbia), Neid (invidia), Völlerei (gula), Geiz (avaritia), Faulheit (oder Trägheit) (acedia), Zorn (ira), Wollust (luxuria). Stolz kann man sein auf das was man erreicht hat, was man besitzt, was man ist. Wenn man sieht, dass andere irgendwo mehr haben, dann kommt Neid auf. Dann will man immer mehr. Völlerei (gula) ist nicht nur, dass man sehr viel essen will, sondern auch alle Gier. Dann wird man geizig. Wenn man dann ausreichend erreicht hat, wird man träge. Wenn man nicht bekommt was man will, oder wenn man aus seiner Trägheit gerissen wird, kann der Zorn kommen. Als Trostpflaster kommt dann die Wollust, auch die Luxussucht, die Genusssucht ins Spiel.

Letztlich kann man tatsächlich alle anderen Laster aus diesen sieben Wurzelsünden ableiten. Aber die Wurzelsünden sind nur bedingt die Wurzel aller Laster. Denn man kann überlegen: Was ist denn die Wurzel dieser sieben Laster? Was ist die Ursache der Wurzelsünden? Die Ursünde, die Erbsünde greift da etwas kurz. Manchmal wird gesagt, dass die Dämonen die Verursacher der Wurzelsünden sind: (1) Luzifer wird der Wurzelsünde Superbia, Hochmut zugeordnet (Hiob 11,17; Jes 14,12). (2) Mammon wird verantwortlich gemacht für Avaritia (Geiz) - Mt 6,24. (3) Asmodeus (Tob 3,8) gilt als Verursacher von Luxuria, die Wollust und Genusssucht. (4) Satan steht in Beziehung zu Ira, Jähzorn und Rachsucht, siehe Hiob 1,6. (5) Gula, die Völlerei und Maßlosigkeit, steht dann in Beziehung zu Beelzebub laut 2 Kön 1,2. (6) Leviathan, beschrieben in Hiob 3,8 trägt dann die Verantwortung für Invidia, Neid, Missgunst, Eifersucht. (7) Der in Num 25,3 beschriebene Belphegor erzeugt dann Acedia, die Trägheit des Herzens und des Geistes, die Faulheit und Ignoranz.

Heute wird in den Kirchen selten diese Dämonenlehre verkündet. Auch in den Kirchen hat die Psychologie, auch die Evolutionspsychologie, Eingang gefunden: Auch die Wurzelsünden sind letztlich nur eine Umkehrung von etwas, was zum Überleben wichtig ist. Schon Aristoteles hat gemeint, dass Tugend und Laster nur eine Frage der Ausprägung und der Situationsangemessenheit ist. Die positive Selbstliebe kann ausarten in Hochmut. Die Sparsamkeit kann sich zu sehr ausdehnen und wird zum Geiz. Die Liebe zu Gottes Schöpfung kann in Luxuria, in Wollust und Genusssucht ausarten. Der Gerechtigkeitssinn kann in Ira, den Jähzorn umschlagen. Der Überlebensinstinkt, der einen auch gerne essen lässt, kann sich übertreiben in Gula, die Gefräßigkeit. Der Wunsch sich zu verbessern, seine Fähigkeiten auszudehnen, kann in Invidia, in Neid, verkehrt werden. Und die Muße, die auch für die Gotteserfahrung immer wieder wichtig ist, kann auch zur Trägheit, zur Acedia werden. So ist es gar nicht einfach zu sagen, was Tugend, was Laster ist. So ist das auch mit der Sünde nicht ganz so einfach. So nimmt es kein Wunder, dass das Konzept der Wurzelsünden in der heutigen Theologie nur noch eine untergeordnete Rolle spielt bei den großen Kirchen.

Umgang mit Wurzelsünden anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

In der katholischen Kirche werden bestimmte Wurzelsünden benannt, insbesondere im Christentum haben die eine Rolle gespielt. Es gibt dort unterschiedliche Aufzählungen, meistens spricht man von den sieben Todsünden, die heute Wurzelsünden genannt werden. Wurzelsünden sind also die ursprünglichen Sünden, die alle anderen zur Folge haben. Vielleicht erkennst Du, wo die Probleme des anderen herkommen und Du willst ihm das sagen. Wenn der andere Dich um Rat bittet, dann kannst Du es ihm vielleicht auf sanfte Weise sagen, was Du siehst. Aber sage dem anderen nicht: Das und das sind all Deine Probleme. Woher weißt Du das? Du könntest ihm sagen, wenn Du mich fragst, wo Deine Probleme herkommen, dann würde ich folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Schwinge Dich nicht zum Richter auf, aber eventuell kannst Du Deine Meinung sagen oder Deine vermeintlichen Erkenntnisse kundtun. Sei demütig dabei. Übrigens, in der Baghavad Gita ist Krishna und Krishna sagt, es gibt zwei Hauptübel, welche die Tore zur Hölle sind: Kama und Kroda. Das heißt in diesem Kontext: Gier, und Kroda heißt Zorn. Also, Gier und Zorn sind die Wurzeln von allem Übel.

Patanjali spricht hier von den fünf Kleshas, das sind die fünf Ursachen des Leidens. Auch hier könnte man sagen, es sind die fünf Todsünden, obwohl wir im [Yoga den Ausdruck Sünde nicht so gebrauchen. Aber dementsprechend wären die fünf: Das erste Avidya – Unwissenheit, Asmita – Identifikation und Egoismus, Raga – Gier, Dvesha – Abneigung und Hass und Abhinivesha – Angst. Diese fünf stehen hinter allem.

Und auch hier gibt es wieder eine Reihenfolge. Alles entspringt Avidya – Unwissenheit. Aus Avidya entspringt Asmita - Identifikation und Egoismus. Daraus entsteht der Wunsch, das bestimmte Dinge so sind wie man sie gerne hätte – Raga. Man mag nicht, dass Dinge anders sind – Dvesha. Man hat Angst davor, dass Dinge nicht eintreten, wie man sie gerne hätte. Man hat Angst davor, dass womit man sich identifiziert zu verlieren - Abhinivesha. Im Raja Yoga würde man diese als die Fünf Wurzelsünden bezeichnen. Im Christentum sind es wiederum andere.

Wurzelsünden in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Wurzelsünden gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Wurzelsünden - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Wurzelsünden sind zum Beispiel Stolz, Neid, Völlerei, Geiz, Faulheit, Trägheit, Zorn, Wollust, Lernprozess, Erfahrung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Wurzelsünden - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Wurzelsünden sind zum Beispiel Tugendhaftigkeit, Talent, Tugend, Gelehrtheit, Gescheitheit, Klugheit, Scharfsinn, Schlauheit, Weisheit, Auffassungsgabe, Begabung, gesunder Menschenverstand, Fähigkeit, Intelligenz, Übermut, Hochmut, Größenwahn, Selbstüberhebung, Pflichtvergessenheit, Rohheit, Leichtsinn, Schabernack, Draufgängertum, Überschwang . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Wurzelsünden, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Wurzelsünden, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Wurzelsünden stehen:

Eigenschaftsgruppe

Wurzelsünden kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Wurzelsünden sind zum Beispiel das Adjektiv wurzelsündhaft , sowie das Substantiv Wurzelsünder.

Wer Wurzelsünden hat, der ist wurzelsündhaft beziehungsweise ein Wurzelsünder.

Siehe auch

Seminare zum Thema Kreativität und Künste Yoga Vidya Seminare

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