Verlorenheit
Verlorenheit - Überlegungen und Tipps. Verlorenheit ist ein Gefühl der Einsamkeit. Man kann sich selbst verloren vorkommen, irgendwie nicht dazugehörig. Es gibt Menschen, die haben das Gefühl der Verlorenheit seit ihrer Kindheit. Oft sind das spirituelle Menschen, die mit einer materialistischen oder spaßorientierten Welt nichts anfangen können. Sie fühlen sich anders. Wenn die Menschen dann in eine spirituelle Gemeinschaft kommen, fühlen sie sich erstmals zuhause.
Verlorenheit kann man auch empfinden, wenn man in einer Gruppe von Menschen ist, die man nicht kennt, die aber miteinander gut vertraut sind. So geht das z.B. wenn man auf eine [iedersehens-Abi-Feier (z.B. 20-Jahr-Feier) seines Partners mitgeht. Schüchterne Menschen, auch introvertierte Menschen fühlen sich manchmal ganz verloren, wenn sie in einer Umgebung sind, in der sie niemanden kennen.
Verlorenheit kann auch bedeuten, dass man die räumliche Orientierung verloren hat, nicht weiß, wo man ist. In einer Zeit, in der sich viele über Navi orientieren, kann der Ausfall des Navis zu einer großen Verlorenheit führen. Wer weiß, dass er letztlich stets in Gott geborgen ist, wer sich eins mit der Weltenseele fühlt, wer die Verbundenheit mit allen Wesen spürt, der kann solche Gefühle der Verlorenheit gut überwinden. Manchmal hilft es auch, sich bewusst zu machen, dass auch andere das Gefühl der Verlorenheit kennen. In einer Gesellschaft kann man auch nach denjenigen Ausschau halten, die auch schüchtern und verlegen aussehen. Diese sind sehr dankbar, wenn sie angesprochen werden.
Umgang mit Verlorenheit anderer
Sukadev Bretz 2015
Vielleicht bist du mit Menschen zusammen die sich sehr verloren fühlen. Du spürst ihre Verlorenheit und du würdest ihnen gerne helfen. Was kannst du tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Manchmal müssen Menschen selbst wachsen und reifen. Man muss es aushalten, dass man sie in die Verlorenheit entlässt. Manchmal hat man als Eltern das Gefühl dass seine Kinder verloren sind, dass sie in der neuen Schule in der neuen Stufe verlorenen sind. Oder wenn sie zum Studium gehen oder auch wenn sie umziehen um einen neuen Beruf anzunehmen. Dort gilt es die Verlorenheit des anderen zu ertragen und nicht versuchen für den andern Verantwortung zu übernehmen. Manchmal hilft es zu zuhören und manchmal hilft es Kontakt zu halten, manchmal hilft es seine Hilfe anzubieten. Und so ist es oft - manchmal muss man einfach passiv sein, manchmal muss man zu hören und manchmal kann man Tipps geben und manchmal kann man etwas tun. Und immer kann man zu Gott beten und den Menschen Gott anvertrauen.
Verlorenheit und spirituelle Suche
Ein Eintrag im Yoga Vidya Lexikon der Tugenden, Eigenschaften und der spirituellen Ethik. Sukadev Bretz 2016
Verlorenheit ist ein interessanter Ausdruck. Manchmal fühlen sich Menschen verloren in dieser Welt. Verlorenheit kann verschiedene Gründe haben. Es gibt den Grund für Verlorenheit in dieser Welt wo man irgendwo so vieles machen könnte. Wo man nicht weiß was man machen sollte. Man kann sich auch verloren fühlen wenn man das Gefühl hat, andere haben andere Ideen als man selbst.
Man kann sich verloren fühlen weil man mit den Werten der Gesellschaft nichts anfangen kann. Als ich Kind und Jugendlicher war habe ich immer gedacht ich bin auf dem falschen Planeten. Was den anderen Menschen wichtig ist, das ist mir nicht so wichtig. Ich habe mich irgendwo unverstanden gefühlt, ziemlich verloren gefühlt. Später, als ich meine ersten spirituellen Bücher gelesen hatte habe ich feststellst, ja – ich habe meine spirituelle Heimat gefunden. Ja – es gibt andere, die auch so denken wie ich. Und ich habe gemerkt, ja – ich bin nicht auf dem falschen Planeten geboren, sondern ich war auf der spirituellen Suche. Nichts war falsch von dem und die anderen haben sich gut verhalten, ich selbst auch. Aber ich war auf der spirituellen Suche.
In diesem Sinne, wenn du eine gewisse Verlorenheit spürst, irgendwo dich unverstanden fühlst, irgendwie dich auf dem falschen Planeten fühlst, vielleicht wirst du tiefer in die spirituelle Suche gehen. Denn in dieser Welt kann man sich sehr verloren und unverstanden vorkommen. Wenn du aber strebst nach einer höheren Wirklichkeit, wenn du strebst nach dem Göttlichen, dann wirst du dich nicht mehr verloren fühlen. Im Gegenteil, du kannst dich gefunden fühlen. Es gibt ja auch in der Bibel das wunderbare Gleichnis vom verlorenen Sohn und das bezieht sich nicht nur das jemand, der unethisch gewesen ist, wieder zurückkehrt, sondern auf eine gewisse Weise können wir uns alle fühlen wie verlorene Söhne und Töchter. Unsere Heimat ist das Göttliche. Wir haben diese Heimat verloren und es gilt diese Heimat wieder zu erfahren. In diese Heimat zurück zu kehren. In diesem Sinne, Verlorenheit bedeutet spirituelle Suche.
Mehr Informationen über den spirituellen Weg findest du auch auf unseren Internetseiten: www.yoga-vidya.de. Dort findest du auch ein Suchfeld, dort kannst du eingeben „Der spirituelle Weg.“ Dort findest du zum einen Seminare zum Thema, du findest auch Internetseiten dazu und auch eine Hörsendungsreihe mit vielen Vorträgen zum Thema „Spritueller Weg“ zu dem auch Verlorenheit dazu gehören kann.
Verlorenheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Verlorenheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Verlorenheit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Verlorenheit sind zum Beispiel Verwirrung, Abgelenktheit, Achtlosigkeit, Unachtsamkeit, Konfusion, Fassungslosigkeit, Überraschung, Verwunderung .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Verlorenheit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Verlorenheit sind zum Beispiel Zentriertheit, Achtsamkeit, Bedachtheit, Besonnenheit, Gefasstheit, Konzentriertheit, Meditation, Vorhersehbarkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Abgeklärtheit, Gleichgültigkeit, Angepasstheit, Opportunismus . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Verlorenheit, die eine positive Konnotation haben:
- Zentriertheit, Achtsamkeit, Bedachtheit, Besonnenheit, Gefasstheit, Konzentriertheit, Meditation, Vorhersehbarkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Verlorenheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Verlorenheit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Verlorenheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Leiden
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Verlorenheit sind zum Beispiel das Adjektiv verloren, das Verb verlieren, sowie das Substantiv Verlorener.
Wer Verlorenheit hat, der ist verloren beziehungsweise ein Verlorener.
Siehe auch
- Seele
- Wer bin ich
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Yoga Übungen
- Meditations-Tipps Blog
Spirituelle Entwicklung Yoga Vidya Seminare
Spiritueller Weg und spirituelle Entwicklung Seminare:
- 24.01.2025 - 26.01.2025 Raja Yoga 3
- Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
- 31.01.2025 - 07.02.2025 Spirituelle Sterbebegleiter Ausbildung
- Immer mehr Menschen wollen sich aktiv und offen mit Sterben und Tod beschäftigen und dabei zu einem neuen spirituellen Verständnis von Vergänglichkeit, Sterben und Tod gelangen. Sich der eigenen Verg…
- Sukhavati Kusch
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