Geschmacksinn
Geschmackssinn ist einer der fünf Sinnesorgane, der fünf Wahrnehmungsorgane, auch im Yoga genannt Jnana Indriyas oder auch Jnanendriyas. Die fünf Sinne sind Geschmackssinn, Hörsinn, Sehsinn, Tastsinn, Geruchsinn. Geschmackssinn ist der Sinn, der einem helfen kann, die richtige Nahrung zu essen. Der Geschmackssinn hat die ursprüngliche Funktion, allen Lebewesen zu helfen, Nahrung zu essen die ungefährlich und gesund ist. Der Mensch auch die intuitive Fähigkeit, die richtige Nahrung zu wählen, wenn der Geschmackssinn natürlich ist.
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Der beeinflussbare Geschmacksinn
In der heutigen Zeit ist der Geschmackssinn auf eine Weise trainiert, der den Menschen meist zu den extremen Geschmäckern zieht. Viele Menschen essen deshalb nicht gesund, sie fühlen sich von Speisen mit viel Zucker, Fett und Salz hingezogen. Evolutionsmäßig sind wir natürlich auf diese Geschmäcker geeicht, da sie unser Überleben gesichert haben. Da wir aber in der westlichen Gesellschaft diese Speisen meist rund um die Uhr zur Verfügung haben, besteht hier ein großes Risiko für unsere Gesundheit und Wohlbefinden.
Geschmacksinn im Yoga
Im Yoga, beziehungsweise im Ayurveda, geht man davon aus dass die Zunge auch den drei Gunas unterworfen ist. Demnach kann die Zunge im Sattwa, Rajas oder Tamas sein. Eine sattwige Zunge strebt nach gesundem frischem Lebensmittel, in ihrem natürlich Zustand, ohne viele Gewürze. Eine rajasige Zunge strebt nach extremen Geschmäckern mit viel Salz, Gewürzen und besonders anregende Mittel, wie zum Beispiel Kaffee, Zwiebeln und Knoblauch. Eine Tamasige Zunge strebt nach sehr ungesunden Lebensmitteln, mit viel Fett, Salz und Zucker. Zu den tamasigen Lebensmitteln und Substanzen die die Zunge beeinflussen zählen auch Fleisch, Alkohol, Drogen, Nikotin, Fertigprodukte und Junkfood.
Wie schafft man es also eine sattwige Zunge zu bekommen? Wichtig hierfür ist, das Verständnis dafür, dass eine Entwicklung vom Tamas zum Sattwa immer über Rajas gehen muss. Das bedeutet wenn man einen sehr tamasigen Geschmacksinn hat, wäre es hilfreich sich langsam von den Tamasige Geschmäckern zu entwöhnen, um einen Rückfall zu vermeiden. Zum Beispiel könnte man schon viel frisches Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte essen und dann die Speisen immer noch kräftig würzen nach Belieben. Alles braucht seine Zeit, so auch die Zunge für die Sensibilisierung für die Nahrungsmittel in ihrer Natürlichen Form. Danach ist auch intuitives essen möglich.
Bei einer Yogapraxis empfehlen Yogis außerdem auch, Zwiebeln und Knoblauch wegzulassen, diese mögen zwar in manchen Fällen therapeutisch sinnvoll sein, aber sie verfälschen auch wieder den natürlichen Geschmack und machen unruhiger, was hinderlich bei der Meditation sein kann. Yoga ist auch ein System, wie du deinen Geschmackssinn trainieren kannst. Lass das weg, was unnatürlich ist, was deinen Geschmackssinn verfälscht und danach erwacht deine natürliche Intuition und dein Geschmackssinn wird dir das sagen, was gut für dich ist.
Veganismus und der Geschmacksinn
Im Yoga geht man davon aus, dass alles eine Energie hat. Demnach sollten wir uns möglichst nur mit friedvoller Energie umgeben. Wenn uns das wichtig ist, ist es besonders wichtig auch keine Lebensmittel zu konsumieren die in irgendeiner Form mit Gewalt behandelt wurden.
Nach diesem Prinzip ist es natürlich auch wichtig keine Tiere mehr zu essen. Auch Tierprodukte, wie zum Beispiel Milch und Eier, sind in der Massenproduktion moralisch nicht mehr vertretbar, da diese sind auch mit Grausamkeit verbunden sind. Wenn du etwas isst, wovon du weißt, dass es mit Grausamkeit verbunden ist, dann wirst du bewusst oder unbewusst deine natürlichen Instinkte überwältigen. Jeder Mensch heutzutage hat irgendwo mitbekommen, dass für Milchprodukte Tiere grausam behandelt werden und wenn man das weiß und es trotzdem isst, dann wird der natürlichen Instinkt des Mitgefühls übergangen und dann kann auch der intuitive Geschmackssinn nicht mehr funktionieren.
Video über Geschmacksinn von Sukadev Bretz
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Geschmack
Eigenschaften im Alphabet nach Geschmack
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
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