Samadhana

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Samadhana (Sanskrit: समाधान samādhāna n.) das Anlegen (des Feuers); das Beilegen, in Ordnung Bringen, Gutmachen; das Versöhen, Aussöhnen; Rechtfertigung einer Behauptung, Beweisführung; das Aufmerken, Aufmerksamkeit; die auf das Höchste gerichtete Aufmerksamkeit, Andacht, Konzentration.

Samadhana ist eine der sechs Tugenden, Shatsampat, eines spirituellen Aspiranten. Die fünf weiteren Tugenden des Shatsampat sind: Shama (Gleichmut), Dama (Kontrolle), Uparati (Vermeiden), Titiksha (Duldungskraft) und Shraddha (Glauben, Vertrauen).

Worte von Swami Sivananda

Artikel aus der "Göttlichen Erkenntnis"

Samadhana ist geistiges Gleichgewicht durch Aufmerksamkeit. Es ist die Frucht der Praxis von Sama, Dama, Uparati, Titiksha und Shraddha. Jetzt herrscht vollkommene Konzentration. Es ist das Festhalten des Geistes auf Atman, ohne ihm zu erlauben, sich Objekten zuzuwenden und seinen eigenen Weg zu gehen. Es ist Festigkeit in sich selbst. Shri Shankaracharya definierte es in seinem "Atam Anatma Viveka": “Immer wenn ein Geist, der beschäftigt ist mit Shravana, Manana und Nididhyasana, zu einem weltlichen Objekt oder Wunsch wandert, diese wertlos findet und wieder zu den drei Übungen zurückkehrt - wird dieses Zurückkehren Samadhana genannt.” Der Geist ist frei von Furcht und Schmerzen. Es herrscht Gleichgültigkeit inmitten von Freude. Es herrscht Festigkeit des Geistes, geistige Ausgewogenheit. Der Aspirant oder Praktizierende ist in jeder Hinsicht ohne Verhaftung. Er kennt weder Zu- noch Abneigungen. Er hat sehr viel Geisteskraft und inneren Frieden. Er hat unerschütterlichen, höchsten geistigen Frieden.

Manche Aspiranten haben geistigen Frieden, wenn sie in Abgeschiedenheit leben, und wenn es keine ablenkenden Faktoren oder Elemente gibt. Sie klagen über starkes Schwanken des Geistes, Vikshepa, wenn sie in eine Stadt kommen und Kontakt mit Menschen haben. Sie sind völlig durcheinander. Sie können an einem belebten Ort nicht meditieren. Das ist eine Schwäche. Das ist kein Erfolg in Samadhana. Diese Menschen haben keine geistige Ausgewogenheit oder Gelassenheit. Nur wenn ein Schüler seine geistige Ausgewogenheit auf einem Schlachtfeld, wenn es rundum Kugeln hagelt, genauso bewahren kann wie in einer einsamen Höhle im Himalaja, nur dann kann man wirklich sagen, er ist in Samadhana voll verwurzelt. Shri Krishna sagt in der Bhagavad Gita: “Tue alle Handlungen, Oh Dhananjaya, und ruhe in der Einheit mit dem Göttlichen, verzichte auf alle Verhaftungen, und sei gelassen in Erfolg wie Misserfolg.” Das ist Samadhana. Wieder sagt die Gita: “Das disziplinierte Selbst, das sich zwischen den Sinnesobjekten bewegt, wobei die Sinne weder Zu- noch Abneigung haben und vom Selbst beherrscht werden, geht zum Frieden.” Das ist auch Samadhana.

Sukadev über Samadhana

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Samadhana

Samadhana gehört zu den so genannten "Shatsampat", den sechs edlen Tugenden, oder die sechs Reichtümer. Diese gehören wiederum zu den "Sadhana Chatushtaya", der Vierheit des Sadhana. Die Vierheit des Sadhana ist: Viveka – Unterscheidungskraft, Vairagya – Loslassen, Mumukshutwa – Sehnsucht nach der höchsten Befreiung, und Shatsampat. Shatsampat sind die sechs edlen Tugenden.

Die sechs edlen Tugenden sind dann: Sama, das heißt geistige Ruhe. Dama, das heißt Sinneskontrolle, dann Uparati – Meiden, dann Titiksha – etwas aushalten können. Shraddha – Vertrauen. Und dann eben Samadhana, das heißt, tiefe Verankerung in der Ruhe und Gelassenheit. Samadhana ist der Aspekt, den ein spiritueller Aspirant üben und lernen kann. Dann, wenn du in dieser Samadhana wächst, das ist ein Zeichen, dass du spirituell wächst. Dinge werden mal schöner sein, Dinge werden weniger schön sein – bleibe in Samadhana. Menschen werden dich mal loben, Menschen werden dich tadeln – bleibe in Samadhana, in geistiger Ruhe.

Du wirst mal erfolgreich sein, mal weniger erfolgreich – du kannst Samadhana dort üben. Es wird mal wärmer sein und mal kälter sein. Das Essen wird mal besser schmecken und mal weniger gut, Pranayama wird mal angenehmer sein und mal weniger angenehm, die Meditation wird mal tiefer sein und wird mal weniger tief sein. Wenn du Yogalehrer bist, werden die Yogaschüler mal dankbar sein, mal weniger dankbar. Samadhana heißt, du lernst, gelassener zu sein.

Ich habe ja auch ein ganzes Buch geschrieben über den "Königsweg zur Gelassenheit", dort bekommst du eine ganze Reihe Tipps, wie du Samadhana üben kannst. Samadhana kann man nämlich vermutlich am besten übersetzen als Gelassenheit.

Hier nur ein paar kleine Tipps: Ein Tipp wäre, ein Aspekt der Freiheit. Warum solltest du Umständen die Macht geben, über deine Zufriedenheit zu herrschen? Du willst doch frei sein. Daher befreie dich von der Sklaverei äußerer Umstände. Zweitens, warum willst du Sklave von Launen anderer Menschen sein? Mache dich frei von den Launen anderer Menschen. Habe eine gewisse Ruhe, eine gewisse Authentizität, aber im Sinne von Gelassenheit. Sei souverän. Souverän ist ja auch Raja, das steckt ja auch drin, sei ein König, sei souverän.

Mache dich nicht abhängig von Umständen, mache dich nicht abhängig davon, wie andere dich behandeln. Und das kannst du dir auch vornehmen. Sowie du merkst, dass es innerlich kocht, kannst du darüber lächeln und kannst sagen: „Ich will souverän sein. Ich will souverän reagieren. Ich will frei sein.“ Und manchmal reicht es aus, dir das zu wiederholen. Und dann merkst du, dieses Samadhana kommt als innere Einstellung hoch. Du spürst dieses Grundgefühl von Gelassenheit.

Es gäbe noch so viel darüber zu sagen. Du kannst auch auf unseren Internetseiten schauen, unter www.yoga-vidya.de. Dort findest du einige Tipps für bessere Gelassenheit, du findest auch einige Informationen, wie du mehr Gelassenheit üben kannst, und wir haben auch Seminare zum Thema „Gelassenheit“.

Viveka Chudamani - Samadhana - Meditative Versenkung

Swami Sivananda in Meditation

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 26 von Sukadev Bretz -

„Meditative Versenkung, Samadhana, ist die ununterbrochene Konzentration des Geistes, Buddhi, auf die ewige, reine, absolute Wirklichkeit. Samadhana wird nicht erreicht durch den freien Lauf der Gedanken.“

Die Eigenschaften eines Aspiranten

Für Samadhana gibt es mehrere Definitionen. Eine Definition wäre Gelassenheit, die Konsequenz aus den fünf vorigen Eigenschaften des Schülers. Shankaracharya definiert Samadhana im 26. Vers als „meditative Versenkung“ und eine von sechs Eigenschaften, die ein Aspirant entwickeln kann. Die fünf vorherigen Eigenschaften sind:

Auf Beherrschung des Geistes folgt Meditative Versenkung

Im 26. Vers definiert Shankara die sechste Eigenschaft, „Samadhana“, als ständiges („sarvadā“), Ausrichten („sthāpanaṁ“), des Geistes („buddhi“), auf das Reine („ shuddha“), das Absolute („brahmaṇ“), jederzeit („sarvadā“). Und das ist „samādhāna“ - die Andacht oder die auf das höchste gerichtete Aufmerksamkeit oder die Gelassenheit des Geistes.

So („ity“), wird genannt „uktaṁ“, Samadhana. Samadhana ist das Gegenteil von „dem gewähren lassen“ oder „der Schwelgerei“, „dem Spiel“ („lālana“), des Geistes („citta“).

Richte den Geist auf Brahman aus

Eine der sechs Tugenden, die du entwickeln kannst, ist die jederzeitige Verankerung des Geistes in Brahman, das Absolute. Lasse deinen Geist nicht einfach frei laufen, wie er das gerne hätte. Der Geist wird hier oder dort hingehen wollen. Lasse deinen Geist nicht freien Lauf, sondern richte ihn immer wieder auf Brahman aus.

Anstatt den Freilauf der Gedanken zu gewähren und darüber nachzudenken, was jemand von dir denkt oder will oder was morgen passieren wird oder hätte passieren können, was geschehen sollte, könnte und warum jemand etwas macht und was macht jemand mit einer anderen Person macht, richte deinen Geist immer wieder auf Brahman aus.

Wenn du den Himmel siehst, dann betrachte ihn als Manifestation von Brahman. Wenn du die Wolken siehst, dann betrachte auch sie als Manifestation von Brahman. Wenn du einen Menschen siehst, sei dir bewusst, dass das Innere dieses Menschen das Göttliche an sich ist. Wenn du in einer Gruppe von Menschen bist, sei dir bewusst, dass im Inneren dieser Menschen auch das eine Göttliche ist.

Wann immer du in dir selbst etwas spürst, sei dir bewusst, dass tief in dir Brahman ist. Richte dich aus auf dieses Brahman. Das ist Samadhana.

Praktiken um den Geist zur Ruhe zu bringen

Mit Samadhana sind selbstverständlich auch alle meditativen Praktiken gemeint. Asana, Pranayama und Meditation fasst Shankaracharya zusammen als Sadhana, alle Praktiken, um den Geist zur Ruhe zu bringen. Übe zum Beispiel Asanas und verankere deinen Geist in Brahman. Übe Pranayama und verankere deinen Geist in Brahman. Übe Meditation und verankere deinen Geist in Brahman. Das alles ist notwendig, damit du dauerhaft zur höchsten Erkenntnis kommst.

Diese sechsfachen Tugenden, „Samādiśhaṭkam“, oder auch „Shatsampat“, der sechsfache Reichtum, sind „Sama“: Gemütsruhe, „Dama“: Sinnesbeherrschung, „Uparati“: Meiden von Versuchungen oder Lösen des Geistes, „Titiksha“: Ertragen von Leid und allem Unschönen ohne Angst, Ärger, Niedergeschlagenheit, „Shraddha“: tiefes Vertrauen durch genaues Ausrichten des Geistes, Verstandes auf die höchste Wirklichkeit und „Samadhana“: Ausrichten des Geistes auf Brahman, meditative Versenkung im Alltag, Zurückführen von allem in Brahman und Praktiken, um den Geist zur Ruhe zu bringen.

Kultiviere Sadhana Chatushtaya

Diese Sechsfachheit ist die dritte der vier wichtigen Eigenschaften eines Aspiranten. Diese vier Eigenschaften, Sadhana Chatushtaya, sind:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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Meditation

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