Guruismus
Guruismus Guruismus ist eine etwas abschätzig gemeinte Bezeichnung aus der Theologie für modernere Strömungen fernöstlichen Ursprungs, wo der Lehrer (der Guru) eine besondere Rolle spielt. Insbesondere in den 1970er, 80er Jahren gab es so die Theorie, dass es eine neue Religiosität gibt, die aus dem Fernen Osten stammt, wo sich Schüler besonders um einen Lehrer herumscharen und ihn im großen Maße verehren. Das wurde dann eben als Guruismus bezeichnet.
Buch Guruismus und Guru Bewegungen
Es gab einen evangelischen theologischen Theologen namens Pfarrer Haack, der ein Buch mit dem Namen „Guruismus und Guru Bewegungen“ geschrieben hat. Darin hatte er zusammengefasst:
- die Transzendentale Meditation (TM)
- den Maharishi Mahesh Yogi
- die Bewegung von Bhagwan Rajneesh, der später als Osho bezeichnet wurde. Damals hieß er Rajneesh
- die Hare Krishna Bewegung die insbesondere Prabhupata verehrt hatte, Srila Prabhupata
- Guru Maharaj
- die Moon Sekte wo sich die Schüler sicher sehr gewehrt hätten ihren Lehrer als Guru zu bezeichnen, da sie nicht aus Indien stammt.
Das war also die Bezeichnung für Guruismus. Pfarrer Haack hat die Bezeichnung dann auch auf die Schüler von Swami Paramahansa Yogananda - die „Self realisation fellowship“ und Sathya Sai Baba sowie andere erweitert. Und auch sie als Anhänger des Guruismus bezeichnet.
Kulturelle Verehrung des Gurus
Natürlich das Guruismus Konzept von Pfarrer Haack hat auch bestimmte Aspekte. Wir müssen als spirituelle Gemeinschaften fernöstlichen Ursprungs aufpassen, dass wir den Guru nicht übermäßig verehren. In Indien ist die Verehrung des Gurus üblich, aber die Inder verstehen das kulturell. Sie wissen, dass es auch Scheinheilige gibt, und dass ein Guru auch Bedürfnisse hat. Auch wenn sie äußerlich immer sagen, der Guru ist vollkommen und man muss ihm gehorchen und so weiter, sind die Inder de facto ziemlich differenziert. Es ist nicht so, dass die Inder tatsächlich einfach jemandem folgen, da es zum Vergleich die Schriften und andere Gurus gibt.
Unterscheidungskraft
So könnte man aus diesem Guruismus Konzept herausnehmen, dass man als spiritueller Aspirant beachten sollte, wem man folgt, wie weit man ihm folgt und was man befolgt. Auch die großen selbstverwirklichten Meister in Indien haben ihre kulturelle Verankerung. Manches was sie sagen, ist nur kulturell erklärbar und sollte von westlichen Aspiranten nicht befolgt werden. Manches was sie sagen, war nur für einen Schüler gedacht, aber nicht für andere. Der wirkliche Guru, der wirkliche Meister will seine Schüler freisetzen und sie befähigen selbst ein eigenes Leben zu leben. In Indien ist es durchaus üblich, dass Schüler sich irgendwann so entwickeln, dass sie selbst zum Guru werden. Es entspricht nicht der indischen Tradition, dass die Schüler immer in Unfreiheit gehalten würden, indem sie vom Lehrer dauerhaft bevormundet werden.
Das sind nur ein paar Gedanken zu Thema Guruismus. Mehr findest du auf unserer Internet Seite unter wiki.yoga-vidya.de
Video Guruismus
Hier findest du einen Videovortrag zum Thema Guruismus :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.
Guruismus Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Guruismus :
Siehe auch
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