Amalaki
Amalaki (Sanskrit: आमलकी āmalakī f.) ist ein Baum aus der Familie der Phyllanthaceae: Myrobalanenbaum (Phyllanthus emblica). Die Frucht von Amalaki wird im Ayurveda zur Herstellung von Triphala genutzt.
Amalaki im Ayurveda
In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.11, 13, 16, 18) gilt Amalaki (Amalaka, Dhatri, Shiva) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Kushthaghna, Virechanopaga, Kasahara, Jvarahara, Prajasthapana und Vayahsthapana.
Die Frucht von Amalaki gilt im Ayurveda als das stärkste Rasayana. Amalaki harmonisiert alle drei Doshas. Es senkt Pitta und Vata und erhöht Kapha. Amalaki gehört zu den Nahrungsmitteln, die man laut Ayurveda täglich einnehmen sollte.
Die Frucht des Myrobalanenbaums ist Teil der Triphala genannten ayurvedischen Medizin.
Namen und Synonyme
- deutsche Namen: Myrobalanenbaum, Amlabaum, Myrobalan, Indische Stachelbeere
- englische Namen: Indian gooseberry, amla
- lateinische Namen: Phyllanthus embelica, Embelica officinalis
- Hindi: आमला āmlā, आँवला āṃvlā
- Marathi: आवळा āvḻā, भुईआंवळी bhuīāṁvaḻī
- Gujarati: આમળાં āmlāṃ
- Nepali: अमला amlā
- Sanskrit: Amalaki, Amla, Amalaka, Amala, Ananta, Dhatri, Tamaka, Kayastha, Vayahstha, Amritaphala, Amrita, Shiva, Sudha; die Frucht: Amalaka, Amalakiphala, Dhatriphala
Wirkung von Amalaki
Amalaki baut neues Gewebe auf und vermehrt die roten Blutkörperchen. Amalaki ist mundreinigend, fördert das Haar- und Nagelwachstum und verbessert die Sehkraft.
Amalaki stärkt das Nervensystem, das Knochenmark, sowie die Sinnesorgane. Amalaki verbessert die Geschmacksnerven sowie den Appetit. Es besitzt heilkräftige, säureneutralisierende und biliöse Eigenschaften.
Eine geringe Dosis von Amalaki kann Verstopfung verursachen. Eine höhere Dosis wirkt abführend.
Amalaki ist ein Herztonikum und blutstillend. Es hilft bei Husten.
Das Kraut Amalaki ist ein Aphrodisiakum und unterstützt die Empfängnis. Es hilft außerdem bei Diabetes, doch ist es harntreibend. Amalaki hilft bei Hautkrankheiten, ist ein Fiebermittel und kühlend.
Amalaki ist kühlend, ein Haartonikum, verstärkt die Hautfarbe,
=Anwendungsgebiete von Amalaki
Amalaki ist eines der nützlichsten Kräuter der Ayurveda Heilkunde.
Amalaki kann bei allen Arten von Blutungen (Hämorrhoiden, Anämie usw.), bei verschiedenen Entzündungen (Hepatitis, Gastritits) sowie bei Diabtetes und Gicht angewandt werden.
Amalaki hilft außerdem bei Hautkrankheiten wie etwa Wundrose, Husten, Asthma, Tuberkulose, Geschmacksverlust, Appetitlosigkeit, Magersucht, Verstopfung, Leberbeschwerden, sauren Magen-Darm-Erkrankungen, Aufstoßen und Aszites - insbesondere aufgrund der verdauungsfördernden, abführenden und verjüngenden Eigenschaften von Amalaki.
Da Amalaki ein Verjüngungsmittel ist, dient es auch als Gehirntonikum. Amalaki verbessert das Gedächtnis und beruhigt beeinträchtigtes Sadhaka Pitta.
Eine Paste von Amalaki wird örtlich auf Verbrennungen und bei Kopfschmerzen wegen Pitta eingesetzt. Der Saft von Amalaki wird bei Augenbeschwerden eingesetzt. Die getrockneten Früchte werden über Nacht in Wasser stehen gelassen und mit diesem Wasser werden am Morgen dann die Augen gewaschen. Mit dem Kraut werden die Haare gewaschen, um Kahlheit und graue Haare zu hemmen.
Zahnschmerzen können gelindert werden, indem man die Haut der Frucht kaut. Der Saft der Blätter wird bei Augenbeschwerden als Augentropfen verwendet. Amalaki stärkt auch das Knochenmark, lindert beginnende Erblindung und andere Schwächen der Sinnesorgane.
Amalaki lindert Krankheiten, die von Tridosha - hauptsächlich von Pitta - hervorgerufen wurden.
Achtung: Wenn Amalaki im Übermaß verwendet wird, kann es Ama erhöhen. Außerdem sollte man nachts bzw. vor dem Zubett-Gehen keine Amalaki-Früchte essen, da diese aufgrund ihrer sauren Wirkung die Zähne schwächen und zu Rachenkatarrh führen.
Etymologie
Amalaki leitet sich von Sanskrit Amlika her, was "saurer Saft der Frucht" bedeutet.
Der lateinische Name Embelica officinalis entstammt der Sanskrit-Bezeichnung: Embelica: Amlika officinalis: den Menschen dienstbar
Amalaki-Pflanze
Amalaki ist in ganz Indien heimisch. Der Baum kann eine mittlere Höhe von 8 bis 10 Metern erreichen. Seine Rinde ist weißlich und dünn. Sein Holz ist rot und hart. Amalaki besitzt kleine Blüten. Die Früchte sind rund und von gelb-grünlicher Farbe.
Die beste Amalaki-Art ist „Banaras Avala“, da sie nach der Verdauung keine Ballaststoffe hinterlässt.
Es gibt im Großen und Ganzen 2 Arten des Amalaki-Baumes: die kultivierte und die wilde Sorte.
Verwendete Pflanzenteile
Medizinisch genutzte Pflanzenteile sind:
- Frucht
- Saft der Blätter
- Samen
Tridosha
- Vatanasaka durch ihren sauren Geschmack,
- Pittanasaka aufgrund ihres Madhura-Geschmacks und Sita-Eigenschaft
- Kaphanasaka aufgrund ihrer Ruksha-Eigenschaft und Kashaya-Geschmack.
Amalaki ist jedoch hauptsächlich Pittanasaka.
Eigenschaften nach Ayurveda
Guna: Laghu, Ruksha, Sita Rasa: Pancrasa (Pancha-Rasa: 5 der 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda, ohne den salzigen Geschmack) Vipaka: Madhura Virya: Sita (Atisita)
Siehe auch
- Amalakipattra
- Amla
- Amalaka
- Bhumyamalaki
- Sauvarchala
- Triphala
- Bibhitaka
- Haritaki
- Ayurveda
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Geschichte
- Ayurveda Philosophie
- Ayurveda Physiologie
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Ayurveda Heilmittelkunde (Pharmakologie)
- Ayurveda Therapie
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
Literatur
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Das große Ayurveda Handbuch von Maya Tiwari
- Lad, Vasant, Das große Ayurveda-Heilbuch (2011)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
- Chyavanprash (Amla-Mus)
- Amalaki (Amla) gemahlen
Weblinks
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