Sachchidananda: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Baby Krishna.jpg|thumb|[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Krishnatext.html Krishna] als Baby - Gemälde im Yoga Vidya [[Ashram]] Bad Meinberg]]
'''Sachchidananda''' ([[Sanskrit]]: सच्चिदानन्द sac-cid-ānanda ''m.'') die Eigenschaften des [[Selbst]] bzw. des [[Brahman]]: absolutes Sein ([[Sat]]), Bewusstsein ([[Chit]]) und Glückseligkeit ([[Ananda]]).
'''Sachchidananda''' ([[Sanskrit]]: सच्चिदानन्द sac-cid-ānanda ''m.'') die Eigenschaften des [[Selbst]] bzw. des [[Brahman]]: absolutes Sein ([[Sat]]), Bewusstsein ([[Chit]]) und Glückseligkeit ([[Ananda]]).


== Schreibweise und Aussprache ==


__TOC__
Weitere gebräuchliche Schreibweisen sind ''Saccidananda'', ''Sacchidananda'' und [[Satchidananda]].
 
Da im [[Sanskrit]] durch die sogenannten Wohllautgesetze ([[Sandhi]] "Zusammensetzen") die End- und Anfangslaute zweier aufeiandertreffender Wörter gewissen Veränderungen unterliegen, ergibt sich die nach der wissenschaftlichen [[Umschrift]] bzw. Transliteration ([[IAST]]) korrekte Schreibung '''sac-cid-ānanda''':
 
*1. sa'''t''' + '''c'''it >> sa'''c-c'''it ([[Sandhi]]-Regel: ein auslautendes '''t''' wird an ein anlautendes '''c''' assimiliert, d.h. angeglichen, was in der Aussprache natürlicherweise von selbst passiert)
 
*2. ci'''t''' + '''ā'''nanda >> ci'''d-ā'''nanda ([[Sandhi]]-Regel: ein auslautender stimmloser [[Konsonant]] ('''t''') wird vor einem anlautendem [[Vokal]] ('''ā''') stimmhaft ("weich")
 
*3. sa'''t''' + '''c'''i'''t''' + '''ā'''nanda >> '''sa''c''-''c''i''d''-''ā''nanda''' bzw. in vereinfachter Umschrift (Transkription) '''sach-chid-ananda'''
Meditationstechnik dieser Woche
 
== Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation ==
[[Datei:Motivation.Positivität.Lebensfreude.Leichtigkeit.Glück. Optimismus.jpg|thumb|Das Leben ist ein Geschenk - egal was da sonst noch ist]]
Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation in Verbindung mit den vier Prinzipien des [[Jnana Yoga|Jnāna Yoga]]
 
* Eine [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] über das [[Selbst]] als Sein ([[Sat]]), Bewusstheit ([[Chit]]) und Glückseligkeit (Ananda|Ānanda), die dich tief berühren kann.
* [[Svarupa]] = wahre Natur, wesenseigene Natur  (Sva = eigene; rupa = Natur); aham = ich bin.
* [[Vakya|Vākyas]] sind Aussagen, Aussprüche. Im [[Vedanta|Vedānta]] gibt es einige solcher kurzen aphoristisch-mystischen Formeln, die man wie einen [[Mantra]] wiederholen kann. Man reflektiert und meditiert darüber, sodass sie über alles [[Denken]] hinaus zur Erfahrung des Wirklichen führen.
 
'''Der Ablauf:'''
 
* Einstimmung mit oṃ
* Saccidānanda svarūpo‘ham als [[Mantra]] mehrmals wiederholen
* In den Schritten [[Shravana]] und [[Manana]] über das Vākya nachdenken
* In den Schritten [[Nididhyasana]] und Anubhāva mit dem Vākya in die Stille gehen.
 
: Om und Mantra
: Singe oṃ und das Mantra saccidānanda svarūpo’ham
: Und spüre, wie die Kraft des Mantras den Geist zur Ruhe bringt und zur Tiefe des Selbst.
: oṃ oṃ oṃ
: saccidānanda svarūpo’ham
: saccidānanda svarūpo’ham
: saccidānanda svarūpo’ham
 
=== Schritt 1: Sitzhaltung ===
 
: Sitze ruhig und gerade für die Meditation.
: Wirbelsäule aufgerichtet.
: Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.
: Bitte Körper und Geist, während der nächsten 20 Minuten ruhig und entspannt zu sein.
 
=== Schritt 2: Atmung und Einstimmung ===
 
: Atme ein paar Mal tief ein und aus.
: Atme drei bis vier Sekunden lang ein, atme drei bis vier Sekunden lang aus.
: Beim [[Einatmen]] geht der Bauch hinaus, beim [[Ausatmen]] geht der Bauch hinein.
 
Ein paar Mal
 
=== Schritt 3: Saccidānanda svarūpo‘ham ===
 
: Und nun [[Meditieren|meditiere]] über saccidānanda svarūpo‘ham.
: Meine wahre Natur ist [[Sein]], [[Wissen]] und [[Glückseligkeit]].
 
Zunächst kannst du den Ausführungen folgen – zuhören oder die Anleitung lesen = [[Shravana]].
Und darüber nachdenken = [[Manana]].
Danach kannst du in der Stille darüber meditieren = [[Nididhyasana|Nididhyāsana]].
Und vielleicht die Erfahrung machen = [[Anubhava|Anubhāva]].
 
==== Shravana + Manana über Sat ====
 
: Meine wahre Natur ist Saccidānanda.
: Meine wahre Natur ist reines [[Sein]] – unbegrenzt, ewig, jenseits von Zeit und Raum.
: Ich bin nicht begrenzt auf den Körper – ich kann den [[Körper]] wahrnehmen.
: Ich kann mein [[Bewusstsein]] ausdehnen – nach links, rechts, oben oder unten.
: Ich kann keine Grenzen sein, weil ich die Grenzen wahrnehmen kann.
: Ich kann meine [[Bewusstheit]] ausdehnen und erfahren: Ich bin [[eins]] mit dem [[Unendlich]]en.
 
: Wann immer du Beobachtbares siehst, hörst, wahrnimmst, sei dir [[bewusst]]:
: Ich bin nicht das Wahrgenommene – ich bin Sein an sich.
 
Und ich bin Bewusstsein an sich:
 
==== Shravana + Manana über Chit ====
: Ich bin nicht die [[Gedanken]] – ich bin das Bewusstsein hinter den Gedanken.
: Ich bin nicht die Körperwahrnehmung, sondern derjenige, der die Körperwahrnehmung macht.
: Ich bin nicht die [[Gefühle]], sondern das Bewusstsein hinter den Gefühlen.
 
Und ich bin Freude:
 
==== Shravana + Manana über Ānanda ====
 
: Der Körper gibt angenehme und weniger angenehme [[Empfindung]]en.
: [[Emotionen]] können schön oder weniger schön sein.
: Wenn ich mich aber von Empfindungen löse, dann bin ich einfach nur Freude.
: Wenn ich ganz bei mir bin, bin ich Freude.
 
==== Nididhyāsana + Anubhāva über Saccidānanda svarūpo‘ham ====
 
: Meine wahre Natur ist Sein-Wissen-Glückseligkeit.
: Unendlich und [[ewig]].
: Bewusstsein hinter allem.
: Reine Freude.
 
=== Schritt 4: Meditation ===
 
Du kannst darüber in der folgenden Stille [[nachdenken]], überlegen.
Und danach kannst du immer wieder deine Bewusstheit ausdehnen in die [[Unendlichkeit]].
Du kannst die Bewusstheit hochfahren, dir intensiver bewusst sein.
 
Etwa 15 Minuten stille Meditation (oder kürzer oder länger)
 
: oṃ oṃ oṃ
 
: saccidānanda svarūpo’ham
: saccidānanda svarūpo’ham
: saccidānanda svarūpo’ham
 
: oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ
: Oṃ Frieden, Frieden, Frieden
 
Du kannst diese Meditation als solche üben oder sie auch mit anderen [[Meditationstechniken]] verbinden. Alle Techniken dienen dazu, den [[Geist]] zur [[Ruhe]] zu bringen und dich von [[Identifikation]]en zu lösen. Wann immer die Meditation dich zu einer Tiefe gebracht hat, verlasse die Techniken und erfahre dich als unendlich, als ewig, als reines Bewusstsein, als reine Freude.
 
=== Übungsaufgabe für die Meditation ===
 
* Diese Woche übe jeden Tag mit der Saccidānanda svarūpo‘ham Meditation.
* Später kannst du sie auch mit anderen Meditationstechniken verbinden.
* Immer wenn du in die [[Tiefe]] kommst, mache dir bewusst und erfahre: Ich bin Sein-Wissen-Glückseligkeit.
 
=== Übungsaufgabe für den Alltag ===
 
* Versuche, aus dem Gefühl der [[Verbundenheit]] zu leben, aus dem Gefühl der [[Liebe]] zu leben und immer wieder zu [[spüren]], dass du in der [[Essenz]] eins bist mit jedem, mit dem du zu tun hast.
* Lebe besonders den Ānanda-Aspekt: Lebe in Freude und Liebe. Wenn du mit Menschen zu tun hast, werde dir bewusst, du bist auf der Ebene von Sein und Bewusstheit in Liebe und Freude mit allen [[verbunden]]. Auch wenn du dich vielleicht mit jemandem auseinandersetzen oder dich durchsetzen musst auf der relativen Ebene, wo jeder seine Rolle spielt.
* Wann immer du mit einem Menschen zu tun hast, mache dir als erstes bewusst: Wir sind ein Bewusstsein. Das eine [[Selbst]] ist auch in deinem Kollegen/in, dem Briefträger/in, dem Steuersachbearbeiter/in im Finanzamt, dem Verkäufer/in im Supermarkt.
 
Ich wünsche dir alles Gute und die Erfahrung von Saccidānanda svarūpo‘ham in der Meditation und in der Anwendung im Alltag.
 
=== Video - Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation ===
Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit in den Schritten Shravana, Manana, Nididhyāsana, Anubhāva - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten
 
{{#ev:youtube|DDo_ATrIR5U}}
 
== Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation mit Unterscheidung von Oberfläche und Tiefe ==
[[Datei:Spiritualität Erwachen Yoga Aura Kundalini Chakra Bewusstsein Körper Erleuchtung.jpg|thumb|Dehne dich aus, geh über [[Begrenzung]]en hinaus und erfahre dich als Glückseligkeit]]
 
Eine hochwirksame [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation], um dich in der Tiefe deines [[Wesen]]s zu verankern, dich selbst als Saccidānanda zu erfahren.
Der Kernsatz ist: Auf der Oberfläche meines Geistes mögen [[Wahrnehmung]]en, [[Empfindung]]en und [[Gedanken]] sein. Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment [[Sein Wissen Glückseligkeit|Sein, Wissen und Glückseligkeit]].
 
'''Der Ablauf'''
 
Diese [[Meditation]] geht in mehreren Schritten:
 
: '''1)''' Natürlich setzt dich erst hin wie bei jeder Meditation - [[Asana|Āsana]]
 
: '''2)''' Du atmest ein paar Mal ein und aus - [[Pranayama|Prānāyāma]]
 
: '''3)''' Du formulierst eine Affirmation oder öffnest dich oder machst dir die Essenz der Meditation bewusst – [[Pratyahara|Pratyāhāra]]
 
: '''4)''' [[Dharana|Dhāranā]], die Meditationstechnik
 
: Du beobachtest, was der [[Körper]] gerade fühlt und was dein [[Geist]] gerade alles denkt und fühlt.
: Und du beschreibst es als etwas, was an der Oberfläche deines Geistes ist, so ähnlich wie die Analogie von Welle und Meer - Innerlich beschreiben, mit höherer Stimme.
: Du erkennst an, was oben auf der [[Welle]] stattfindet – körperliche Wahrnehmungen, Gedanken, [[Gefühle]], die im Geist auftauchen, dein Geist driftet ab, schmiedet Pläne und so weiter - Innerlich beschreiben, mit höherer Stimme.
: Und danach sagst du dir jeweils: In der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Sein-Wissen-Glückseligkeit, [[eins]] mit allem. - Innerlich sagen, mit tieferer Stimme.
 
: '''5)''' Dhyāna – Stille und Erfahrung von Saccidānanda als dein wahres Wesen
 
=== Schritt 1: Sitzhaltung - Āsana ===
 
: Sitze ruhig und gerade.
: Wirbelsäule aufgerichtet.
: Lächle von innen heraus.
 
: Singe dreimal [[Om|Oṃ]] oder lasse die Kraft des [[Mantras]] ganz auf dich wirken 
 
: oṃ oṃ oṃ
 
: Vergewissere dich, dass dein Körper ganz gerade ist.
: Brustkorb nach vorne gewölbt.
: Schultern nach hinten und unten.
: Sanftes [[Lächeln]].
 
=== Schritt 2: Atmung - Prānāyāma ===
: Atme ein paar Mal tief ein und aus.
: [[Einatmen]], Bauch hinaus. [[Ausatmen]], Bauch hinein.
: Atme so noch ein paar Mal tief ein und aus.
 
Ein paar Momente lang
 
=== Schritt 3 + 4: Einstimmung – Pratyāhāra und Konzentrationstechnik - Dhāranā ===
 
Jetzt mache dir die [[Essenz]] dieser Meditation [[bewusst]]:
 
: Saccidānanda svarūpo‘ham - In der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.
: Eins mit der [[Weltenseele]], unendliches [[Bewusstsein]], reine [[Freude]] und [[Liebe]].
 
: An der Oberfläche mögen sich Gedanken, [[Emotionen]] und Wahrnehmungen manifestieren, so wie sich auf einer Welle im Ozean Verschiedenes manifestieren kann.
: Aber in der Tiefe des Wesens bist du in jedem Moment [[Sein]], [[Wissen]] und [[Glückseligkeit]].
 
: So lange du diese [[Verbundenheit]], diese Freude, diese Liebe spürst, verharre einfach dort.
 
: Und wenn du merkst, dass andere [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/die-kraft-der-gedanken/ Gedanken], Wahrnehmungen, Emotionen sich an der Oberfläche deines Geistes wie eine Welle zeigen, nimm es zur Kenntnis.
: Beschreibe es, indem du innerlich zu dir selbst sprichst: „An der Oberfläche meines Geistes nehme ich das und das wahr und es ist gut, dass ich das wahrnehme“.
 
: Das kannst du mit einer höheren Stimmlage [[geistig]] sprechen. Und danach sagst du geistig: „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda – unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und dort verharre ich“ – wenn du möchtest, in einer tieferen Stimmlage.
 
=== Körperwellen ===
 
Wenn du also eine Körperwahrnehmung hast, zum Beispiel in der linken Schulter, kannst du sagen: „An der Oberfläche meines Geistes manifestiert sich eine Empfindung in der linken Schulter.“
 
: „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda, [[unendlich]]es Sein, eins mit der [[Weltenseele]], reines Bewusstsein. Hier verweile ich.“
 
=== Gedankenwellen ===
 
: Zwischendurch mögen [[Erinnerung]]en kommen oder Planungen für die Zukunft.
: Du kannst das bewusst zur Kenntnis nehmen und sagen: ‚An der Oberfläche meines Geistes sind Gedanken über die Vergangenheit, Planungen für die Zukunft. Das ist interessant und faszinierend.“
: „Und jetzt, in diesem Moment und jederzeit bin ich Saccidānanda - Sein, Wissen und Glückseligkeit. [[Unendlichkeit]], reines Bewusstsein, Freude und [[Liebe]]. Und hier verharre ich.“
 
=== Schritt 5: Stille – Dhyāna ===
 
: So kannst du weiter fortfahren.
: Wann immer du andere Wahrnehmungen erkennst, andere Gedanken und Emotionen, nimm sie zur Kenntnis als Wellen an der Oberfläche, beschreibe sie geistig in hoher Stimme.
: Danach mache dir mit einer tiefen Stimme bewusst: „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda – unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
 
Etwa 10-15 Minuten stille Meditation
 
: oṃ oṃ oṃ
 
: pūrṇam adaḥ pūrṇam idaṃ ' pūrṇāt pūrṇam udacyate /
: pūrṇasya pūrṇam ādāya ' pūrṇam evāvaśiṣyate


== Schreibweise ==
: oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ.


Weitere gebräuchliche Schreibweisen sind ''Saccidananda'', ''Sacchidananda'' und [[Satchidananda]].  
=== Übungsaufgabe für die Meditation ===
 
* Übe mit dieser Saccidānanda svarūpo’ham Oberfläche-Tiefe-Technik jeden Tag, um dich damit vertraut zu machen und sie auch wirken zu lassen, auch wenn dir das innere Zu-dir-selbst-Sprechen zunächst nicht so liegt.
 
Ich möchte dich ermutigen, diese Technik nicht nur als Meditation zu üben, sondern auch im Alltag. Eine ähnliche Übung hast du im Laufe des Kurses schon öfter gemacht, aber gerade in dieser Form halte ich sie für eine besonders hilfreiche Praktik im Vedānta.
 
=== Praktische Vedānta-Technik für den Alltag in drei Schritten ===
 
: '''1.''' Anerkennen was ist, in einer hohen Stimme („Welle“).
: '''2.''' Die Tiefe deines Wesens beschreiben, in einer tiefen Stimme („Ozean“).
: '''3.''' Aus der Tiefe deines Wesens nimm es als Suggestion in die Alltagswelt hinein.
Hier einige Beispiele zur Illustration, wie du das in den nächsten Tagen üben und für dich jeweils anpassen kannst. Probiere diese Techniken aus, damit du merkst, wie sie funktionieren können. Und vielleicht kannst du sie dann auch mal jemandem empfehlen.
 
==== Angst, Befürchtungen, Lampenfieber ====
 
'''Schritt 1:'''
 
Wenn du merkst, 
 
* eine Angst kommt auf
* du denkst, etwas könnte schief gehen
* oder du hast Lampenfieber
 
sprich in einer hohen Stimme zu dir selbst: ‚An der Oberfläche meines Geistes ist Angst, ich habe Befürchtungen, dass etwas schief geht. Ich habe Lampenfieber. Und es ist auch verständlich, dass ich diese Gedanken habe.“
 
'''Schritt 2:'''
 
Und mit einer tieferen Stimme sagst du dir:
 
* „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt, in diesem Moment und jederzeit Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
* „Auch wenn an der Oberfläche meines Geistes aus guten Gründen Ängste, Unruhe, Lampenfieber sind, bin ich jetzt und in jedem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
* „Egal, was sich an der Oberfläche meines Geistes abspielt, was auf der Welle meines Bewusstseins da ist, in der Tiefe meines Wesens ist unendliches Sein und daher unendliches Vertrauen. Unendliches Bewusstsein und so weiß ich, alles Wissen ist in mir. Unendliche Glückseligkeit, so weiß ich, dass ich glücklich bleibe, egal was ist.“
 
'''Schritt 3:'''
 
Gib dir diese Suggestion aus der Tiefe deines Seins mit in den Alltag und sage dir zum Abschluss:
 
* „Aus der Tiefe meines Wesens kommen gleich tiefes Vertrauen, Stärke, Ausstrahlung und Kraft.“
* „Aus der Tiefe meines Wesens, aus dem unendlichen Sein und Wissen, kommt die Kraft, auch auf der relativen Ebene alles zu tun, was zu tun ist.“
* „Aus dem Gefühl der Verbundenheit mit allem kommt auch die Fähigkeit, mit allen Menschen voller Freude und Harmonie umzugehen.“
 
==== Enttäuschung, Verletzung ====
 
* Vielleicht hat jemand dich schwer enttäuscht, vielleicht erlebst du es sogar als Verrat. Dann kannst du zum Beispiel so vorgehen:
 
'''Schritt 1:'''
 
* „An der Oberfläche meines Geistes fühle ich mich verraten, enttäuscht, ausgenutzt. Und es gibt Gründe dafür, dass ich mich so fühle. X hat mir übel mitgespielt.“
 
'''Schritt 2:'''
 
* „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
* „Auf der Oberfläche meines Geistes bin ich wütend, erschüttert und weiß ich nicht, worauf ich mich in Zukunft verlassen kann. Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
* „An der Oberfläche meines Geistes bin ich wütend auf ihn/sie. In der Tiefe bin ich verbunden mit ihm/ihr. In der Tiefe ist unendliche Freude, unendliche Liebe.“
 
'''Schritt 3:'''
 
* „Und ich weiß, aus der Tiefe meines Wesens wird Kraft und Freude auch in den Alltag kommen. Und auch wenn ich jetzt nicht weiß, wie es weitergehen soll, aus der Tiefe meines Wesens wird schon bald Führung, Freude, neue Energie und Enthusiasmus kommen.“
 
==== Konflikt ====
 
Du hast Konflikte mit einem anderen Menschen, nicht ganz so schlimm wie eine tiefe Enttäuschung, aber es gibt eine Unstimmigkeit oder ein Problem. Hier kannst du ähnlich vorgehen:
 
'''Schritt 1:'''
 
* „An der Oberfläche meines Geistes ärgere ich mich über Z. Ich schimpfe, ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll, wie ich ihn überzeugen kann. Er weiß nicht, was richtig ist.“ und so weiter. Was halt so alles im Geist abläuft.
 
'''Schritt 2:'''
 
* „Und in der Tiefe unseres Wesens sind wir ein unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
* „Auf der Oberfläche des Geistes gibt es vielleicht gute Gründe, dass wir uns auseinandersetzen und unterschiedlicher Meinung sind. Und in der Tiefe unseres Wesens sind wir verbunden im unendlichen Sein, im gleichen Bewusstsein, in Liebe und Freude.“
* „Egal, wie es ausgeht, wie unser Konflikt sich weiter entwickeln wird, in der Tiefe unseres Wesens sind wir immer eins.“
 
'''Schritt 3:'''  
 
* „Und aus der Tiefe unseres Wesens wird auch bald schon die Kraft kommen, gemeinsam gut miteinander umzugehen, in Respekt und Liebe.“
* „Egal was wir sonst noch machen, in der Tiefe unseres Wesens ist Liebe und Freude. Und aus der Tiefe und Freude kommen Mitgefühl und Verständnis.“
 
==== Körperliche Schmerzen ====
 
Hier könntest du in etwa wie folgt vorgehen:
 
'''Schritt 1:'''
 
* „Auf der Oberfläche meines Geistes spüre ich gerade Schmerzen, die vom Körper herrühren. Es tut weh. Ich weiß nicht, was ich mit den Schmerzen machen soll. Ich bin allmählich sogar verzweifelt.“
 
'''Schritt 2:'''
 
* „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment Saccidānanda.“
* „Und egal, was sich auf der Oberfläche meines Geistes manifestiert und wie sehr sich der Schmerz in den Vordergrund schiebt, in der Tiefe meines Wesens ist immer Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
 
'''Schritt 3:'''
 
* „Und aus der Tiefe meines Wesens wird schon bald auch Ruhe und Gleichmut in den Alltag kommen.“
* „Aus der Tiefe meines Wesens kommt die Überzeugung, dass ich mich bald auch auf der Oberfläche wohl fühlen werde.“
* „Aus der Tiefe meines Wesens kommt Gleichmut und Freude.“
* „Und egal, wieviel Schmerz jetzt da sein mag, ich weiß, aus der Tiefe meines Wesens kommt schon bald Wohlbefinden, Ruhe und Kraft.“
 
(Das ersetzt natürlich nicht eine Diagnose und eine ärztliche Behandlung im Fall einer Krankheit.)
 
=== Video - Saccidānanda svarūpo’ham Vākya Meditation ===
 
„In der Tiefe meines Wesens bin ich Sein-Wissen-Glückseligkeit“ anhand der Analogie von Ozean und Welle - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten
 
{{#ev:youtube|MCoqihKDHhA}}
 
==Verschiedene Schreibweisen für Sachchidananda ==
 
Sanskrit Wörter werden in Indien auf [[Devanagari]] geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sachchidananda auf Devanagari wird geschrieben " सच्चिदानन्द ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " saccidānanda ", in der [[Harvard-Kyoto]] Umschrift " saccidAnanda ", in der [[Velthuis]] Transkription " saccidaananda ", in der modernen Internet [[Itrans]] Transkription " sachchidAnanda ".
==Videos zum Thema Sachchidananda==
Sachchidananda ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] . Hier kannst du Kirtan mit Vanidevi "Om Sat Chit Ananda" mitsingen.
{{#ev:youtube|xOJX2IOXYps}}


Da im [[Sanskrit]] durch die sogenannten Wohllautgesetze ([[Sandhi]]) die End- und Anfangslaute zweier aufeiandertreffender Wörter gewissen Veränderungen unterliegen, ergibt sich die nach der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) korrekte Schreibung '''sac-cid-ānanda''':
Mittelstufen-Yogastunde mit Sybille zu Thema "Sat Chit Ananda" 


*1. sa''t'' + ''c''it >> sa''c''-''c''it
{{#ev:youtube|7h0WTQ55R-I}}


*2. ci''t'' + ''ā''nanda >> ci''d''-''ā''nanda
==Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sachchidananda==
* [[Akanishtha]]
* [[Vairupa]]
* [[Dharmadara]]
* [[Varshapata]]
* [[Shishnadeva]]
* [[Shumbala]]
* [[Sachathyri]]
* [[Sachcharita]]
* [[Sachchittishansin]]
* [[Sachetana]]
* [[Sachetas]]


*3. sa''t'' + ''c''i''t'' + ''ā''nanda >> sa''c''-''c''i''d''-''ā''nanda
==Siehe auch==
*[[Atmananda]]
*[[Paramananda]]
*[[Bhramarananda]]
*[[Bhringananda]]
*[[Sadananda]]
*[[Surananda]]
*[[Goraksha Shataka]]
* [http://mein.yoga-vidya.de/forum Yoga Forum]
* [http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-video-yogastunden Yoga Video]
* [http://mein.yoga-vidya.de/page/yoga-vidya-satsang Satsang]
* [http://mein.yoga-vidya.de/profile/Entspannungmp3sVideosundvieleInfos Entspannung]
* [[Adwaita]]
* [[Adya]]
* [[Akasha]]


==Quelle==
* [[Carl Capeller]]: [[Sanskrit Wörterbuch]], nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887


== Literatur ==


==Siehe auch== 
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/vedanta-anfaenger Vedanta für Anfänger]
*[[Satya]]  
* James Swartz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/yoga-liebe-james-swartz Yoga der Liebe]
* Sri Shankaracharya: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/das-kronjuwel-unterscheidung-shri-shankaracharya Das Kronjuwel der Unterscheidung]
* Sri Shankaracharya: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/atma-bodha-aparoksha-anubhuti Atma Bodha und Aparoksha Anubhuti] auch als [https://shop.yoga-vidya.de/de/e-books/e-book-atma-bodha-aparoksha-anubhuti-shankaracharya eBook]
* Sri Sankaracharya: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/das-herz-vedanta-sri-shankaracharya Das Herz des Vedanta]


== Seminare ==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/spirituelles-retreat/ Spirituelles Retreat]===
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==Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch==
:Deutsch S Sein, Denken und Wonne; Adj. aus S. D. u. W. bestehend, (ph.). Sanskrit Sachchidananda
:Sanskrit  Sachchidananda Deutsch S Sein, Denken und Wonne; Adj. aus S. D. u. W. bestehend, (ph.).
[[Kategorie:Sanskrit Substantiv männlich Plural]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]
[[Kategorie:Vedanta Meditation]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:12 Uhr

Krishna als Baby - Gemälde im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg

Sachchidananda (Sanskrit: सच्चिदानन्द sac-cid-ānanda m.) die Eigenschaften des Selbst bzw. des Brahman: absolutes Sein (Sat), Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit (Ananda).

Schreibweise und Aussprache

Weitere gebräuchliche Schreibweisen sind Saccidananda, Sacchidananda und Satchidananda.

Da im Sanskrit durch die sogenannten Wohllautgesetze (Sandhi "Zusammensetzen") die End- und Anfangslaute zweier aufeiandertreffender Wörter gewissen Veränderungen unterliegen, ergibt sich die nach der wissenschaftlichen Umschrift bzw. Transliteration (IAST) korrekte Schreibung sac-cid-ānanda:

  • 1. sat + cit >> sac-cit (Sandhi-Regel: ein auslautendes t wird an ein anlautendes c assimiliert, d.h. angeglichen, was in der Aussprache natürlicherweise von selbst passiert)
  • 2. cit + ānanda >> cid-ānanda (Sandhi-Regel: ein auslautender stimmloser Konsonant (t) wird vor einem anlautendem Vokal (ā) stimmhaft ("weich")
  • 3. sat + cit + ānanda >> sac-cid-ānanda bzw. in vereinfachter Umschrift (Transkription) sach-chid-ananda

Meditationstechnik dieser Woche

Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation

Das Leben ist ein Geschenk - egal was da sonst noch ist

Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation in Verbindung mit den vier Prinzipien des Jnāna Yoga

  • Eine Meditation über das Selbst als Sein (Sat), Bewusstheit (Chit) und Glückseligkeit (Ananda|Ānanda), die dich tief berühren kann.
  • Svarupa = wahre Natur, wesenseigene Natur (Sva = eigene; rupa = Natur); aham = ich bin.
  • Vākyas sind Aussagen, Aussprüche. Im Vedānta gibt es einige solcher kurzen aphoristisch-mystischen Formeln, die man wie einen Mantra wiederholen kann. Man reflektiert und meditiert darüber, sodass sie über alles Denken hinaus zur Erfahrung des Wirklichen führen.

Der Ablauf:

  • Einstimmung mit oṃ
  • Saccidānanda svarūpo‘ham als Mantra mehrmals wiederholen
  • In den Schritten Shravana und Manana über das Vākya nachdenken
  • In den Schritten Nididhyasana und Anubhāva mit dem Vākya in die Stille gehen.
Om und Mantra
Singe oṃ und das Mantra saccidānanda svarūpo’ham
Und spüre, wie die Kraft des Mantras den Geist zur Ruhe bringt und zur Tiefe des Selbst.
oṃ oṃ oṃ
saccidānanda svarūpo’ham
saccidānanda svarūpo’ham
saccidānanda svarūpo’ham

Schritt 1: Sitzhaltung

Sitze ruhig und gerade für die Meditation.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt.
Bitte Körper und Geist, während der nächsten 20 Minuten ruhig und entspannt zu sein.

Schritt 2: Atmung und Einstimmung

Atme ein paar Mal tief ein und aus.
Atme drei bis vier Sekunden lang ein, atme drei bis vier Sekunden lang aus.
Beim Einatmen geht der Bauch hinaus, beim Ausatmen geht der Bauch hinein.

Ein paar Mal

Schritt 3: Saccidānanda svarūpo‘ham

Und nun meditiere über saccidānanda svarūpo‘ham.
Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Zunächst kannst du den Ausführungen folgen – zuhören oder die Anleitung lesen = Shravana. Und darüber nachdenken = Manana. Danach kannst du in der Stille darüber meditieren = Nididhyāsana. Und vielleicht die Erfahrung machen = Anubhāva.

Shravana + Manana über Sat

Meine wahre Natur ist Saccidānanda.
Meine wahre Natur ist reines Sein – unbegrenzt, ewig, jenseits von Zeit und Raum.
Ich bin nicht begrenzt auf den Körper – ich kann den Körper wahrnehmen.
Ich kann mein Bewusstsein ausdehnen – nach links, rechts, oben oder unten.
Ich kann keine Grenzen sein, weil ich die Grenzen wahrnehmen kann.
Ich kann meine Bewusstheit ausdehnen und erfahren: Ich bin eins mit dem Unendlichen.
Wann immer du Beobachtbares siehst, hörst, wahrnimmst, sei dir bewusst:
Ich bin nicht das Wahrgenommene – ich bin Sein an sich.

Und ich bin Bewusstsein an sich:

Shravana + Manana über Chit

Ich bin nicht die Gedanken – ich bin das Bewusstsein hinter den Gedanken.
Ich bin nicht die Körperwahrnehmung, sondern derjenige, der die Körperwahrnehmung macht.
Ich bin nicht die Gefühle, sondern das Bewusstsein hinter den Gefühlen.

Und ich bin Freude:

Shravana + Manana über Ānanda

Der Körper gibt angenehme und weniger angenehme Empfindungen.
Emotionen können schön oder weniger schön sein.
Wenn ich mich aber von Empfindungen löse, dann bin ich einfach nur Freude.
Wenn ich ganz bei mir bin, bin ich Freude.

Nididhyāsana + Anubhāva über Saccidānanda svarūpo‘ham

Meine wahre Natur ist Sein-Wissen-Glückseligkeit.
Unendlich und ewig.
Bewusstsein hinter allem.
Reine Freude.

Schritt 4: Meditation

Du kannst darüber in der folgenden Stille nachdenken, überlegen. Und danach kannst du immer wieder deine Bewusstheit ausdehnen in die Unendlichkeit. Du kannst die Bewusstheit hochfahren, dir intensiver bewusst sein.

Etwa 15 Minuten stille Meditation (oder kürzer oder länger)

oṃ oṃ oṃ
saccidānanda svarūpo’ham
saccidānanda svarūpo’ham
saccidānanda svarūpo’ham
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ
Oṃ Frieden, Frieden, Frieden

Du kannst diese Meditation als solche üben oder sie auch mit anderen Meditationstechniken verbinden. Alle Techniken dienen dazu, den Geist zur Ruhe zu bringen und dich von Identifikationen zu lösen. Wann immer die Meditation dich zu einer Tiefe gebracht hat, verlasse die Techniken und erfahre dich als unendlich, als ewig, als reines Bewusstsein, als reine Freude.

Übungsaufgabe für die Meditation

  • Diese Woche übe jeden Tag mit der Saccidānanda svarūpo‘ham Meditation.
  • Später kannst du sie auch mit anderen Meditationstechniken verbinden.
  • Immer wenn du in die Tiefe kommst, mache dir bewusst und erfahre: Ich bin Sein-Wissen-Glückseligkeit.

Übungsaufgabe für den Alltag

  • Versuche, aus dem Gefühl der Verbundenheit zu leben, aus dem Gefühl der Liebe zu leben und immer wieder zu spüren, dass du in der Essenz eins bist mit jedem, mit dem du zu tun hast.
  • Lebe besonders den Ānanda-Aspekt: Lebe in Freude und Liebe. Wenn du mit Menschen zu tun hast, werde dir bewusst, du bist auf der Ebene von Sein und Bewusstheit in Liebe und Freude mit allen verbunden. Auch wenn du dich vielleicht mit jemandem auseinandersetzen oder dich durchsetzen musst auf der relativen Ebene, wo jeder seine Rolle spielt.
  • Wann immer du mit einem Menschen zu tun hast, mache dir als erstes bewusst: Wir sind ein Bewusstsein. Das eine Selbst ist auch in deinem Kollegen/in, dem Briefträger/in, dem Steuersachbearbeiter/in im Finanzamt, dem Verkäufer/in im Supermarkt.

Ich wünsche dir alles Gute und die Erfahrung von Saccidānanda svarūpo‘ham in der Meditation und in der Anwendung im Alltag.

Video - Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation

Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit in den Schritten Shravana, Manana, Nididhyāsana, Anubhāva - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten

Saccidānanda svarūpo‘ham Vākya Meditation mit Unterscheidung von Oberfläche und Tiefe

Dehne dich aus, geh über Begrenzungen hinaus und erfahre dich als Glückseligkeit

Eine hochwirksame Meditation, um dich in der Tiefe deines Wesens zu verankern, dich selbst als Saccidānanda zu erfahren. Der Kernsatz ist: Auf der Oberfläche meines Geistes mögen Wahrnehmungen, Empfindungen und Gedanken sein. Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Der Ablauf

Diese Meditation geht in mehreren Schritten:

1) Natürlich setzt dich erst hin wie bei jeder Meditation - Āsana
2) Du atmest ein paar Mal ein und aus - Prānāyāma
3) Du formulierst eine Affirmation oder öffnest dich oder machst dir die Essenz der Meditation bewusst – Pratyāhāra
4) Dhāranā, die Meditationstechnik
Du beobachtest, was der Körper gerade fühlt und was dein Geist gerade alles denkt und fühlt.
Und du beschreibst es als etwas, was an der Oberfläche deines Geistes ist, so ähnlich wie die Analogie von Welle und Meer - Innerlich beschreiben, mit höherer Stimme.
Du erkennst an, was oben auf der Welle stattfindet – körperliche Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle, die im Geist auftauchen, dein Geist driftet ab, schmiedet Pläne und so weiter - Innerlich beschreiben, mit höherer Stimme.
Und danach sagst du dir jeweils: In der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Sein-Wissen-Glückseligkeit, eins mit allem. - Innerlich sagen, mit tieferer Stimme.
5) Dhyāna – Stille und Erfahrung von Saccidānanda als dein wahres Wesen

Schritt 1: Sitzhaltung - Āsana

Sitze ruhig und gerade.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Lächle von innen heraus.
Singe dreimal Oṃ oder lasse die Kraft des Mantras ganz auf dich wirken
oṃ oṃ oṃ
Vergewissere dich, dass dein Körper ganz gerade ist.
Brustkorb nach vorne gewölbt.
Schultern nach hinten und unten.
Sanftes Lächeln.

Schritt 2: Atmung - Prānāyāma

Atme ein paar Mal tief ein und aus.
Einatmen, Bauch hinaus. Ausatmen, Bauch hinein.
Atme so noch ein paar Mal tief ein und aus.

Ein paar Momente lang

Schritt 3 + 4: Einstimmung – Pratyāhāra und Konzentrationstechnik - Dhāranā

Jetzt mache dir die Essenz dieser Meditation bewusst:

Saccidānanda svarūpo‘ham - In der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Eins mit der Weltenseele, unendliches Bewusstsein, reine Freude und Liebe.
An der Oberfläche mögen sich Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen manifestieren, so wie sich auf einer Welle im Ozean Verschiedenes manifestieren kann.
Aber in der Tiefe des Wesens bist du in jedem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.
So lange du diese Verbundenheit, diese Freude, diese Liebe spürst, verharre einfach dort.
Und wenn du merkst, dass andere Gedanken, Wahrnehmungen, Emotionen sich an der Oberfläche deines Geistes wie eine Welle zeigen, nimm es zur Kenntnis.
Beschreibe es, indem du innerlich zu dir selbst sprichst: „An der Oberfläche meines Geistes nehme ich das und das wahr und es ist gut, dass ich das wahrnehme“.
Das kannst du mit einer höheren Stimmlage geistig sprechen. Und danach sagst du geistig: „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda – unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und dort verharre ich“ – wenn du möchtest, in einer tieferen Stimmlage.

Körperwellen

Wenn du also eine Körperwahrnehmung hast, zum Beispiel in der linken Schulter, kannst du sagen: „An der Oberfläche meines Geistes manifestiert sich eine Empfindung in der linken Schulter.“

„Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda, unendliches Sein, eins mit der Weltenseele, reines Bewusstsein. Hier verweile ich.“

Gedankenwellen

Zwischendurch mögen Erinnerungen kommen oder Planungen für die Zukunft.
Du kannst das bewusst zur Kenntnis nehmen und sagen: ‚An der Oberfläche meines Geistes sind Gedanken über die Vergangenheit, Planungen für die Zukunft. Das ist interessant und faszinierend.“
„Und jetzt, in diesem Moment und jederzeit bin ich Saccidānanda - Sein, Wissen und Glückseligkeit. Unendlichkeit, reines Bewusstsein, Freude und Liebe. Und hier verharre ich.“

Schritt 5: Stille – Dhyāna

So kannst du weiter fortfahren.
Wann immer du andere Wahrnehmungen erkennst, andere Gedanken und Emotionen, nimm sie zur Kenntnis als Wellen an der Oberfläche, beschreibe sie geistig in hoher Stimme.
Danach mache dir mit einer tiefen Stimme bewusst: „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment Saccidānanda – unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“

Etwa 10-15 Minuten stille Meditation

oṃ oṃ oṃ
pūrṇam adaḥ pūrṇam idaṃ ' pūrṇāt pūrṇam udacyate /
pūrṇasya pūrṇam ādāya ' pūrṇam evāvaśiṣyate
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ.

Übungsaufgabe für die Meditation

  • Übe mit dieser Saccidānanda svarūpo’ham Oberfläche-Tiefe-Technik jeden Tag, um dich damit vertraut zu machen und sie auch wirken zu lassen, auch wenn dir das innere Zu-dir-selbst-Sprechen zunächst nicht so liegt.

Ich möchte dich ermutigen, diese Technik nicht nur als Meditation zu üben, sondern auch im Alltag. Eine ähnliche Übung hast du im Laufe des Kurses schon öfter gemacht, aber gerade in dieser Form halte ich sie für eine besonders hilfreiche Praktik im Vedānta.

Praktische Vedānta-Technik für den Alltag in drei Schritten

1. Anerkennen was ist, in einer hohen Stimme („Welle“).
2. Die Tiefe deines Wesens beschreiben, in einer tiefen Stimme („Ozean“).
3. Aus der Tiefe deines Wesens nimm es als Suggestion in die Alltagswelt hinein.

Hier einige Beispiele zur Illustration, wie du das in den nächsten Tagen üben und für dich jeweils anpassen kannst. Probiere diese Techniken aus, damit du merkst, wie sie funktionieren können. Und vielleicht kannst du sie dann auch mal jemandem empfehlen.

Angst, Befürchtungen, Lampenfieber

Schritt 1:

Wenn du merkst,

  • eine Angst kommt auf
  • du denkst, etwas könnte schief gehen
  • oder du hast Lampenfieber

sprich in einer hohen Stimme zu dir selbst: ‚An der Oberfläche meines Geistes ist Angst, ich habe Befürchtungen, dass etwas schief geht. Ich habe Lampenfieber. Und es ist auch verständlich, dass ich diese Gedanken habe.“

Schritt 2:

Und mit einer tieferen Stimme sagst du dir:

  • „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt, in diesem Moment und jederzeit Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
  • „Auch wenn an der Oberfläche meines Geistes aus guten Gründen Ängste, Unruhe, Lampenfieber sind, bin ich jetzt und in jedem Moment Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
  • „Egal, was sich an der Oberfläche meines Geistes abspielt, was auf der Welle meines Bewusstseins da ist, in der Tiefe meines Wesens ist unendliches Sein und daher unendliches Vertrauen. Unendliches Bewusstsein und so weiß ich, alles Wissen ist in mir. Unendliche Glückseligkeit, so weiß ich, dass ich glücklich bleibe, egal was ist.“

Schritt 3:

Gib dir diese Suggestion aus der Tiefe deines Seins mit in den Alltag und sage dir zum Abschluss:

  • „Aus der Tiefe meines Wesens kommen gleich tiefes Vertrauen, Stärke, Ausstrahlung und Kraft.“
  • „Aus der Tiefe meines Wesens, aus dem unendlichen Sein und Wissen, kommt die Kraft, auch auf der relativen Ebene alles zu tun, was zu tun ist.“
  • „Aus dem Gefühl der Verbundenheit mit allem kommt auch die Fähigkeit, mit allen Menschen voller Freude und Harmonie umzugehen.“

Enttäuschung, Verletzung

  • Vielleicht hat jemand dich schwer enttäuscht, vielleicht erlebst du es sogar als Verrat. Dann kannst du zum Beispiel so vorgehen:

Schritt 1:

  • „An der Oberfläche meines Geistes fühle ich mich verraten, enttäuscht, ausgenutzt. Und es gibt Gründe dafür, dass ich mich so fühle. X hat mir übel mitgespielt.“

Schritt 2:

  • „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
  • „Auf der Oberfläche meines Geistes bin ich wütend, erschüttert und weiß ich nicht, worauf ich mich in Zukunft verlassen kann. Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in jedem Moment unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
  • „An der Oberfläche meines Geistes bin ich wütend auf ihn/sie. In der Tiefe bin ich verbunden mit ihm/ihr. In der Tiefe ist unendliche Freude, unendliche Liebe.“

Schritt 3:

  • „Und ich weiß, aus der Tiefe meines Wesens wird Kraft und Freude auch in den Alltag kommen. Und auch wenn ich jetzt nicht weiß, wie es weitergehen soll, aus der Tiefe meines Wesens wird schon bald Führung, Freude, neue Energie und Enthusiasmus kommen.“

Konflikt

Du hast Konflikte mit einem anderen Menschen, nicht ganz so schlimm wie eine tiefe Enttäuschung, aber es gibt eine Unstimmigkeit oder ein Problem. Hier kannst du ähnlich vorgehen:

Schritt 1:

  • „An der Oberfläche meines Geistes ärgere ich mich über Z. Ich schimpfe, ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll, wie ich ihn überzeugen kann. Er weiß nicht, was richtig ist.“ und so weiter. Was halt so alles im Geist abläuft.

Schritt 2:

  • „Und in der Tiefe unseres Wesens sind wir ein unendliches Sein, Wissen und Glückseligkeit.“
  • „Auf der Oberfläche des Geistes gibt es vielleicht gute Gründe, dass wir uns auseinandersetzen und unterschiedlicher Meinung sind. Und in der Tiefe unseres Wesens sind wir verbunden im unendlichen Sein, im gleichen Bewusstsein, in Liebe und Freude.“
  • „Egal, wie es ausgeht, wie unser Konflikt sich weiter entwickeln wird, in der Tiefe unseres Wesens sind wir immer eins.“

Schritt 3:

  • „Und aus der Tiefe unseres Wesens wird auch bald schon die Kraft kommen, gemeinsam gut miteinander umzugehen, in Respekt und Liebe.“
  • „Egal was wir sonst noch machen, in der Tiefe unseres Wesens ist Liebe und Freude. Und aus der Tiefe und Freude kommen Mitgefühl und Verständnis.“

Körperliche Schmerzen

Hier könntest du in etwa wie folgt vorgehen:

Schritt 1:

  • „Auf der Oberfläche meines Geistes spüre ich gerade Schmerzen, die vom Körper herrühren. Es tut weh. Ich weiß nicht, was ich mit den Schmerzen machen soll. Ich bin allmählich sogar verzweifelt.“

Schritt 2:

  • „Und in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment Saccidānanda.“
  • „Und egal, was sich auf der Oberfläche meines Geistes manifestiert und wie sehr sich der Schmerz in den Vordergrund schiebt, in der Tiefe meines Wesens ist immer Sein, Wissen und Glückseligkeit.“

Schritt 3:

  • „Und aus der Tiefe meines Wesens wird schon bald auch Ruhe und Gleichmut in den Alltag kommen.“
  • „Aus der Tiefe meines Wesens kommt die Überzeugung, dass ich mich bald auch auf der Oberfläche wohl fühlen werde.“
  • „Aus der Tiefe meines Wesens kommt Gleichmut und Freude.“
  • „Und egal, wieviel Schmerz jetzt da sein mag, ich weiß, aus der Tiefe meines Wesens kommt schon bald Wohlbefinden, Ruhe und Kraft.“

(Das ersetzt natürlich nicht eine Diagnose und eine ärztliche Behandlung im Fall einer Krankheit.)

Video - Saccidānanda svarūpo’ham Vākya Meditation

„In der Tiefe meines Wesens bin ich Sein-Wissen-Glückseligkeit“ anhand der Analogie von Ozean und Welle - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten

Verschiedene Schreibweisen für Sachchidananda

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sachchidananda auf Devanagari wird geschrieben " सच्चिदानन्द ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " saccidānanda ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " saccidAnanda ", in der Velthuis Transkription " saccidaananda ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sachchidAnanda ".

Videos zum Thema Sachchidananda

Sachchidananda ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier kannst du Kirtan mit Vanidevi "Om Sat Chit Ananda" mitsingen.

Mittelstufen-Yogastunde mit Sybille zu Thema "Sat Chit Ananda"

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sachchidananda

Siehe auch

Quelle

Literatur

Seminare

Spirituelles Retreat

05.01.2025 - 10.01.2025 Shivalaya Stille Retreat
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19.01.2025 - 24.01.2025 Spirituelles Retreat
Spirit for free! Ein spirituelles Retreat bietet dir die Möglichkeit, dich einmal aus dem alltäglichen Leben mit all seinen Aktivitäten und seinen vielfältigen Aufgaben in die Stille und Abgeschieden…
Dana Oerding

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch S Sein, Denken und Wonne; Adj. aus S. D. u. W. bestehend, (ph.). Sanskrit Sachchidananda
Sanskrit Sachchidananda Deutsch S Sein, Denken und Wonne; Adj. aus S. D. u. W. bestehend, (ph.).