Panchikarana

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(Weitergeleitet von Quintuplikation)
Panchikarana

Panchikarana (Sanskrit: पञ्चीकरण pañcīkaraṇa n.) das zu fünf (Pancha) Machen (Karana), jedes grobstoffliche Element (Mahabhuta) in Verbindung mit allen fünf feinstofflichen Elementen (Tanmatra) Bringen.

Panchikarana-Quintuplikation

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Om Namah Shivaya und Herzlich Willkommen zur 18. Lektion des Vedanta Meditation und Jnana Yoga Kurses. Mein Name ist Sukadev und heute wird es wieder etwas komplizierter, so wie beim letzten Mal.

Manchmal sind Vedantins genial darin, einfache Sachverhalte kompliziert darzustellen und manchmal sind sie genial darin, komplizierte Sachverhalte einfach darzustellen. Der Lehrsatz der Quintuplikation besagt im Wesentlichen: Du kannst alles in fünf verschiedene Attribute fassen und dadurch kann es dir gelingen, dich davon zu lösen. Im Grunde genommen ist es etwas Ähnliches wie bei der Samkhya - Aufzählung, um sich durch Aufzählen nicht damit zu identifizieren. Du kennst auch die Einteilung in drei Attribute, die ist etwas leichter; die Einteilung in fünf ist etwas komplizierter. Und vielleicht fange ich, um es etwas einfacher zu machen, mit der Verdreifachung an.

Die drei Eigenschaften der Natur

Es gibt Sattwa, Rajas und Tamas und es gibt auch im Ayurveda Vata, Pitta und Kapha. Alles in drei einzuteilen kann dir helfen, dich damit zu identifizieren. Gehen wir vom Ayurveda aus:

Du könntest zum Beispiel Vata nutzen und sagen "Ich bin total durch den Wind. Mir geht's schlecht. Ich bin unruhig und weiß nicht, was mit mir los ist." Da bist du in der Identifikation. Du könntest aber auch einfach sagen "Ich glaube das Vata ist etwas zu hoch." Nicht sagen "Ich bin jetzt zu unruhig. Ich habe Angst", sondern du könntest auch sagen "Mein Vata ist zu hoch." Wenn dein Vata zu hoch ist, wird sich das wieder geben bzw. du kannst etwas tun, um Vata wieder zu beruhigen. Nicht so tragisch. "Ich bin total verängstigt. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll" - da bist du identifiziert.

Oder du könntest sagen "Ich bin total wütend" - Pitta. Wenn ich sage "Ich bin total wütend. Der treibt mich noch zur Weißglut. Der treibt mich noch in den Wahnsinn" - total identifiziert. Wenn du sagst "Mein Pitta ist etwas überhöht" oder "Der hat jetzt mein Pitta erhöht". Ich bin das unsterbliche Selbst. Pitta erhöht, nicht weiter tragisch.

Oder wenn du sagst "Ich bin total müde. Ich bin depressiv. Ich bin im Burn Out, alles kaputt", klingt tragisch. Wenn du aber sagst "Ich glaube, mein Kapha ist etwas zu hoch" - nicht so tragisch. Kapha ist zu hoch, was soll's? Also schauen wir wieder: Wie können wir Kapha etwas senken und Pitta etwas erhöhen? Alles in Ordnung. Also der Satz der Verdreifachung hilft schon und vermutlich für die meisten westlichen Aspiranten ist die Verdreifachung viel leichter als die Verfünffachung. Trotzdem komme ich gleich noch auf die Quintuplikation hin zu sprechen, weil Vedantins lieben es manchmal, die Sachen etwas komplizierter anzuschauen.

Die drei Gunas

Lotos - Durch nichts berührt

Gehen wir zu einer anderen Art der Verdreifachung:

Du kannst zum Beispiel sagen "Alles ist Sattwa, Rajas, Tamas." Zum Beispiel die Samkhyas, die lieben alles in Sattwa, Rajas, Tamas aufzuteilen. Und auch Shankaracharya nutzt die Ausdrücke Sattwa, Rajas und Tamas. Du könntest zum Beispiel sagen "Ich bin total krank". Du könntest stattdessen auch sagen "Der tamasige Teil meiner drei Körper ist gerade im Tamas".

Drei Körper, du erinnerst dich: Es gibt:

und Sthula Sharira, der grobe Körper, ist der tamasige dieser drei Köper. Dieser Körper kann sattwig, rajasig, tamasig sein - nun ist er halt in Tamas. "Der tamasige Körper von mir ist in Tamas." Das ist anders als zu sagen "Ich bin total krank". Du könntest auch, in Analogie mit diesem Ärger, sagen "Der rajasige Teil meines rajasigen Körpers ist gerade im rajasigen Rajas". Alles klar?

Also, Tamas ist der physische Körper, Rajas der Astralkörper und Sattwa ist der Kausalkörper. Der Astralkörper hat drei verschiedene Dichtigkeiten:

Pranamaya Kosha wäre der tamasige Teil des Astralkörpers, denn er ist nach unten gerichtet. Manomaya Kosha ist der rajasige Teil des Astralkörpers und Vijnanamaya Kosha ist der sattwige Teil. Die Emotionen sind also Manomaya Kosha, also der rajasige Kosha des rajasigen Shariras ist jetzt im Rajas. Emotionen können sattwig sein, also leicht, erhaben, Geduld, Einfühlungsvermögen, Freude. Emotionen können unruhig sein, also Ärger, Gier usw. Emotionen können tamasig sein, also träge, traurig und niedergeschlagen. Ärger ist also die rajasige Kosha, im rajasigen Sharira, ist jetzt im Rajas.

Ärger kann wieder sattwig, rajasig, tamasig sein. Es gibt sattwigen Ärger; man würde das „gerechten Zorn“ nennen. Dort siehst du, wie ein anderer jemand anderen schlecht behandelt. Das ist nicht angemessen, du ärgerst dich darüber – sattwiger Zorn. Rajasiger Zorn wäre, wenn du nicht das bekommst, was du gerne hättest und ärgerst dich darüber. Tamasiger Zorn wäre, wenn du dich über etwas ärgerst, was unsinnig ist oder was überhaupt keine Existenz hat. Die meisten Formen von Ärger sind grundlos.

Du merkst also, du könntest all deine Erfahrungen einteilen. Indem du sie einteilst, identifizierst du dich nicht so leicht. So könntest du künftig oder die nächsten Tage als Teil dieser Lektion überlegen, wie du alles entweder in Vata, Pitta, Kapha oder Sattwa, Rajas, Tamas einteilen kannst. Das muss nicht hundert Prozent stimmen. Es ist nur eine Weise, damit du dich weniger damit identifizierst.

Das ist so ähnlich wie diese alte Vedanta-Analogie vom Dorn. Angenommen, du wärst in früheren Zeiten zu Fuß unterwegs gewesen – barfuß, was im alten Indien sehr üblich war. Dabei trittst du mit deinem Fuß in einen Dorn rein. Das tut natürlich weh und wenn du weitergehen würdest, würde der Dorn bei jedem Schritt weh tun. Was tust du, um wieder gehen zu können (und du hast jetzt keine Nadel oder Pinzette dabei)? Du gehst wieder zu dem Busch, nimmst einen Dorn. Mit dem Dorn nimmst du den alten Dorn raus und wenn der Dorn draußen ist, wirfst du beide weg.

In diesem Sinne – du hast viele Gedanken, viele Emotionen. Jetzt nutzt du einen Gedankenprozess, um den Gedanken zu lösen. Du teilst alles ein in Vata, Pitta, Kapha oder in sattwig, rajasig, tamasig und machst das etwas spielerisch und leicht, lächelst darüber und identifizierst dich weniger damit.

Quintuplikation Panchikarana

Okay und jetzt kommen wir zu Quintuplikation Panchikarana. Panchikarana, Lehrsatz der Verfünffachung. Pancha heißt fünf, Karana heißt Ursache, Handlung. Und Panchikarana ist auch die Methode, Karana heißt auch die Methode, der Verfünffachung. Es ist eine der vielen Weisen alles einzuteilen. Und Vedantins teilen ab und zu mal alles Mögliche ein, um sich davon zu lösen. Und so könnte man alles in fünf Teile einteilen und sich dann davon lösen. Und Vedantins haben verschiedene Weisen das einzuteilen, sie gehen da sehr spielerisch mit um und manchmal sind die Einteilungen auch etwas eigenartig und etwas weit hergeholt und die Vedantins machen das immer mit einem kleinen Augenzwinkern.

Es geht jetzt nicht darum, alles hundert Prozent logisch korrekt zu machen, sondern, es geht darum einfach nur irgendwie etwas einzuteilen, damit man sich nicht mehr damit identifiziert. So bei den dreien ist es etwas anderes zu sagen: Ich bin total wütend, der bringt mich noch zur Weißglut. Dann ist eines was man sagt: Mein Pitta ist hoch. Pitta ist gerade hoch geworden. Pitta hoch – nicht so schlimm. Zur Weißglut gebracht – schlimm. Und so kann man spielerisch einfach einteilen.

Die 5 Elemente

Jetzt könnte man alles einteilen in diese fünf Elemente. Im Ayurveda wird das sehr ernsthaft betrieben, es ist eine große Wichtigkeit beim Ayurveda. Im Tantra, Kundalini Yoga wird das mit den Chakras gemacht, die Vedantins machen das immer mit einem kleinen Augenzwinkern. Es kommt nicht darauf an, das absolut Richtige zu machen. Gut, zunächst können wir natürlich die fünf Koshas so sagen. Und wir sagen:

Die Koshas

  • Die Annamaya Kosha entspricht Prithivi – Erde, die geht nach unten.
  • Apas – Wasser, ist die Pranamaya Kosha, fließt, bewässert auch die Erde, die ohne Prana nicht funktioniert.
  • Agni ist Feuer – Emotionen sind sehr feurig.
  • Und Vijnanamaya Kosha ist Vayu – Luft, der Geist, das Denken, das reine Denken, der Geist, der Intellekt – Luft.
  • Akasha – Äther, Raum, die Urprinzipien, die Anandamaya Kosha, die ganz subtil ist.

Eine Möglichkeit. Jeder Teil dieser Koshas ist aber auch wieder eingeteilt in fünf Elemente und das ist manchmal Panchikarana. Und da gibt es verschiedene Weisen, man könnte sagen: Das ist insgesamt erst Mal Erde. Und die Erde wiederum kann mehr Akasha, Vayu, Agni, Apas haben.

Swami Vishnu Devananda erläutert zum Beispiel in dem Buch „Meditation und Mantras“: Wir können hier Prithivi - Erde nehmen und auf dieser Erde, nehmen wir mal an, das sind 50% Erde können wir wieder fünf Teile dort haben. Also das ist eigentlich größtenteils Erde und innerhalb der Erde gibt es auch wieder Prithivi. Prithivi Prithivi wäre jetzt die feste Materie. Die feste Materie ist zum Beispiel Eisen und so weiter. Und dann der wässrige Teil der physischen Welt ist natürlich das Flüssige. Und dann gibt es dort auch noch das Plasma, das Feuer, die Sonne, das Feurige und es gibt dann auch noch das Luftige und das Luftige dort ist das gasförmige. Und es gibt Äther auf der physischen Ebene und das wäre dann eben das elektromagnetische Spektrum.

In diesem Sinne könntest Du auch Deinem Körper sagen: der physische Körper ist insgesamt Prithivi, aber er hat auch wieder festes, flüssiges, die Temperatur ist das Gasförmige, das Luftige und es gibt das elektromagnetische Spektrum im Körper.

Manomaya Kosha

Genauso kann man das auch wieder mit der Pranamaya Kosha machen, auch dort gibt es wieder fünf Unterteilungen, man könnte es auch mit der Manomaya Kosha machen, dort kann man es dann noch am leichtesten machen, da gibt’s dann eben auch wieder Erdeigenschaften und die Erdeigenschaften sind positiv ausgedrückt: Beständigkeit, Ruhe und Ausdauer, Gemächlichkeit und natürlich auch Trägheit, Antriebslosigkeit. Die wässrigen Eigenschaften auf der emotionalen Ebene sind dann eben Mitgefühl und fließen und loslassen und so weiter. Die feurigen Eigenschaften auf dieser Ebene: Durchsetzungsvermögen, Enthusiasmus, Begeisterung und so weiter. Die luftigen Eigenschaften sind dann hier Leichtigkeit und Offenheit und Anpassungsvermögen und Unkonventionalität und die ätherischen Eigenschaften hier würde man sagen: Sehnsucht nach Gott, die Sehnsucht nach Befreiung. Die Sehnsucht nach einer höheren Wirklichkeit.

Vijnanamaya Kosha

Genauso wiederum auf der Luftebene Vijnanamaya Kosha, die ja insgesamt eben Luft ist, die hat insgesamt mehr das Erdige, ich würde sagen: Das ist die praktische Vernunft, sie hat das Wässrige und das Wässrige wäre das Verstehen in Andere. Sie hat das Feurige, das Feurige würde man sagen, die Vernunft einsetzen um sich durchzusetzen. Es gibt das Luftige, das ist die reine Vernunft, die versucht zu überlegen an sich, die philosophische Vernunft. Und dann gibt es den Äther und der Äther ist dann die spirituelle Vernunft die sich fragt: Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich? Und so kann man alles in diesen fünf sehen.

Fünf Chakras

Es gibt dann natürlich auch noch die Möglichkeit, die fünf Chakras zu sehen:

Ajna und Sahasrara sind oberhalb dieser fünf.

Wiederum kann man dann die fünf Sinne damit in Verbindung bringen. Es gibt ja die fünf Jnana Indriyas, die Sinnesorgane der Wahrnehmung und dort werden dann auch die fünf Sinne dort mit in Verbindung gebracht mit den fünf Elementen und es gibt auch die fünf Handlungsorgane, die kann man auch wieder mit den fünf Elementen in Verbindung bringen. Gut – und so sagt der Ausdruck „Panchikarana“ wir können alles in fünf einteilen und indem wir uns öfter damit beschäftigen - was ist jetzt gerade da? – können wir uns davon lösen.

Fazit

Danach kommen wir wieder dorthin zu erfahren: Aham brahmasmi – ich bin das unsterbliche Selbst. Das war Panchikarana – der Lehrsatz der Verfünffachung beziehungsweise die Methodik der Verfünffachung. Eine Methode um Dich emotional zu lösen, um Dich zu lösen von der Identifikation. Indem Du alles, was Du wahrnimmst einteilst. Und ich möchte Dich ermutigen, entweder mit der Panchikarana Technik, oder auch mit der drei Guna Technik, oder auch drei Dosha Technik zu arbeiten. In der nächsten Zeit, in den nächsten Tagen Deine Erfahrungen zu klassifizieren. Weniger emotional zu reagieren, dich weniger zu identifizieren, sondern einfach – einteilen, ah Wasser, ah Erde, ah Luft und so weiter. Oder Vata, Pitta, Kapha oder Sattwa, Rajas, Tamas oder spielerisch mal so und mal so. Bitte mach es spielerisch, mach daraus jetzt nicht die einzig selig machende Einteilungstechnik. Wenn ich die Vedanta Texte dazu lese, dann sehe ich immer das Augenzwinkern der großen Lehrmeister. Manchmal klingen die Beispiele, die gebraucht werden, etwas von weit hergeholt. Und spätestens da merkt man, man soll’s nicht so eng sehen.

Wenn Du diese Techniken nimmst im Ayurveda oder auch im Kundalini Yoga, da ist das sehr viel systematischer und gründlicher, da sind dann ja auch praktische Sachen, die wichtig sind. Man muss dann ja auch die Asanas, Pranayama und die Mantras anpassen, die Medikamente und die Tees und was auch immer. Also, da gibt es gute Gründe exakt sein zu wollen. Im Vedanta geht es mehr darum: Nichtidentifikation. Und schon um uns weniger zu identifizieren machen wir es spielerischer und wenn es sich ab und zu mal ein wenig absurd anfühlt – umso besser!

Auch Absurditäten führen zum Nichtidentifizieren. Humor ist auch eine Weise Identifikation loszuwerden. So – also die nächsten Tage, teile öfters mal ein und dann sage Neti Neti und dann sage Satchidananda Svarupa Ham oder fühle es. Vielleicht mach es auch in der Meditation, Du kannst auch Deine normale Meditation öfters mal mit Panchikarana verbinden. Oder auch in Tri Karana – tri heißt drei – und dann kannst Du das in drei einteilen. Indem Du, wenn Du merkst, Dein Geist identifiziert sich, es tut was weh Emotionen kommen, dann teile es mal kurz ein. Dann löse Dich davon und fahre mit Deiner normalen Meditation fort.

Wir sind schon ziemlich am Ende unseres Kurses, es wird noch ein paar Lektionen geben, also keine Angst, es ist heut noch nicht zu Ende, es gibt noch ein paar Lektionen, aber nicht mehr viele und danach könntest Du weitermachen mit einem der anderen Kurse, wir haben ja noch Mantra Meditationskurse, oder Du könntest auch die 68 Vorträge zum Atma Bodha, zur Erkenntnis des Selbst von Shankara anhören.

Und ich bin ja auch dabei, über Viveka Chudamani Aufnahmen zu beginnen. Je nachdem wann Du jetzt diesen Vortrag hörst, kann es noch ein paar Monate dauern, bis Du die Viveka Chudamani Vorträge anhören kannst, oder es gibt sie schon seit Monaten oder Jahren. Ich weiß ja nicht, wann Du das gerade anhörst. Aber auch jetzt, Anfang November 2016 gibt es auch schon die Atma Bodha Vorträge wo Du in 5-8 Minuten Kurzvorträgen einen Impuls bekommst, wie Du den Tag vedantisch sehen kannst. Wie Du Dich lösen kannst aus der Identifikation, wie Du immer mehr aus der Bewusstheit heraus leben kannst. Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist SeinWissenGlückseligkeit. Aham Brahmasmi, ich bin Brahman.

Hinweise

Hier nochmal der Hinweis: Um das wirklich tief zu erfahren ist es auch gut in einen Ashram zu gehen, wenn Du noch nicht die Yoga Vidya Yogalehrer Ausbildung mitgemacht hast – die Empfehlung wäre – mach die Yoga Vidya Yogalehrer Ausbildung mit, das ist Yoga aus dem Geist von Vedanta heraus. Oder, wenn Du die Yoga Vidya Yogalehrer Ausbildung mitgemacht hast, es gibt da auch die 9-tägigen Vedanta Weiterbildungen. Da gibt es

In jeder Weiterbildung geht es um einen Vedanta Text, die verschiedenen Texte von Shankaracharya Atma Bodha, Tattva Bodha, Aparoksha Anubhuti, Viveka Chudamani, das sind einige der Texte von Shankara, die Upanishaden und Yoga Vasishtha, die werden dort sehr gründlich gehandelt. Das sind Weiterbildungen A, wie auch die Weiterbildungen F. Also gute Ergänzungen zu diesen Vedanta Lektionen. Du könntest sagen: Die Internetkommunikation ist eine ätherische Kommunikation, wenn Du hörst, was ich sage, dann ist es vielleicht eine Luftkommunikation, wenn Du selbst drüber nachdenkst und so weiter, dann kannst Du das Ganze jetzt auch in die 5 Elemente einteilen. Om Shanti

Video - Panchikarana Quintuplikation

Panchīkarana Meditation

Ordne deine Erfahrungen den Elementen zu und erfahre Freude durch loslassen

Meditation mit dem Einteilen der Erfahrungen in Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther, dann das Loslassen dieser Eigenschaften und danach die Erfahrung saccidānanda und aham brahmāsmi – Ich bin das unendliche Brahman.“

Indem man alle Aspekte menschlicher Erfahrung in Fünf einteilt, wird die Welterfahrung weniger kompliziert, weniger involviert. Dies kannst du in der Meditation spielerisch machen - und so zu einem Zustand von Vairāgya, Nicht-Anhaften und Sākshi Bhāva, Beobachterhaltung gelangen. Panchīkarana Meditation hilft auch zu Viveka, Unterscheidungskraft und Shama, geistiger Ruhe.

Der Ablauf

Bewusst werden und klassifizieren:

Sitze ruhig und gerade.
Wenn du magst, singe dreimal oṃ und lasse die Kraft des Mantras dich zur Ruhe führen.
oṃ oṃ oṃ
aham brahmāsmi
tat tvam asi
ayam ātmā brahma
prajñānaṃ brahma

Schritt 1: Sitzhaltung

Sitze ruhig und gerade.
Wirbelsäule aufgerichtet.
Lächle innerlich.

Schritt 2: Atmung und Einstimmung

Atme ein paar Mal tief ein und aus.

Ein paar Momente lang

Mache dir bewusst:

Aham brahmāsmi - Ich bin das unendliche Brahman.
Saccidānanda svarūpo‘ham – Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Ein paar Momente lang

Schritt 3: Panchīkarana – Fünfheit, fünf Elemente

Und jetzt analysiere deine Erfahrungen. Panchīkarana, Fünfheit. Die fünf Elemente.

Fünf Koshas und fünf Elemente

Spüre deinen Körper von unten nach oben. Das ist der Erdteil deiner Körper.
Spüre Prāna, die Lebensenergien pulsieren – vielleicht als ein warmes Kribbeln, als Wärme in der Wirbelsäule, als Energiezustand. Oder selbst als Mangel an Energiezustand.
Oder als Ausdehnung im Herzen, Āpas – Wasserprinzip, fließt, verbindet.
Sei dir der Emotionen bewusst. Tejas – Feuer, Agni.
Sei dir bewusst, welche Gefühle sind da.
Vāyu – Luft. Vijnānamaya Kosha. Intellekt, Ich-Bewusstsein.
Sei dir dieses Teil deiner Natur bewusst.
Ākāsha – Äther. Ānandamaya Kosha, subtil.
Ebene der Inspiration und der Freude, der spirituellen Führung, der Urprinzipien.
Mache dir bewusst: Das sind die fünf Elemente.
Aber Neti Neti. Ich bin nicht diese Elemente. Aham brahmāsmi – Ich bin Brahman.

Ein paar Momente lang

Fünf Koshas + Elemente detailliert

Jeden dieser fünf Koshas kannst du auch wieder in fünf einteilen. Wir wollen nur in einige Teile davon gehen, in zwei der fünf Koshas.

Annamaya Kosha – Fünf Elemente auf der physischen Ebene

Da ist der physische Körper.
Spüre nochmals den physischen Körper.
Der physische Körper wird insgesamt dem Erdelement zugeordnet, hat aber fünf Teile, die wiederum Unterelemente sind.
Spüre, da sind die festen Teile deines physischen Körpers, zum Beispiel die Knochen. Erd-Anteil des physischen Körpers.

Ein paar Momente lang

Sei dir bewusst, da ist Flüssiges, wie zum Beispiel das Blut, die Zwischenzellflüssigkeit, die Flüssigkeit in den Zellen selbst. Āpas – Wasser.

Ein paar Momente lang

Sei dir bewusst, da ist Agni, Körpertemperatur, Veränderungsprozesse, Umwandlungsprozesse, Metabolismus.

Ein paar Momente lang

Vāyu – Luft. Spüre wie du Luft einatmest und ausatmest. Sei dir bewusst, in der Lunge ist Luft, im Verdauungstrakt ist Luft.

Ein paar Momente lang

Ākāsha – Äther. Elektromagnetisches Spektrum, Selbststeuerungsprinzipien, Nerven und alle sonstige inneren Kommunikationssysteme.

Ein paar Momente lang

Sei dir bewusst, das ist der Körper – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther.

Neti Neti – Ich bin nicht dies, nicht dies. Ich bin das unsterbliche Selbst.

Manomaya Kosha - Fünf Elemente auf der emotionalen Ebene

Emotionale Ebene, Manomaya Kosha. Hauptsächlich Tejas, Agni – feuriges Prinzip.
Aber auch die Emotionen, die eigentlich Agni beziehungsweise Tejas/Feuer sind, können sich auf Erde-, Feuer-, Wasser-, Luft- und Äther-Ebene äußern.
So spürst du in dir Gemütlichkeit, Beständigkeit oder auch Trägheit. Prithivī – Erde.

Ein paar Momente lang

Vielleicht spürst du eine Form der zwischenmenschlichen Liebe, des Fließens – Āpas, Wasser.
Auch Vertrauen.

Ein paar Momente lang

Vielleicht spürst du Durchsetzungsvermögen, Enthusiasmus, Begeisterung oder auch Ärger, innere Hitze – Agni, Tejas im Manomaya Kosha.

Ein paar Momente lang

Luft – Vāyu, im Manomaya Kosha: Offenheit, Leichtigkeit, vielseitiges Interesse.

Ein paar Momente lang

Ākāsha – Äther. Die Sehnsucht nach der höchsten Wahrheit, Liebe zu Gott, uneigennützige Liebe.
Neti Neti – nicht dies, nicht dies. Ich bin das unsterbliche Selbst. Aham brahmāsmi.
Saccidānanda svarūpo‘ham. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Schritt 4: Reine Bewusstheit und Meditation

Wenn du im weiteren Verlauf der Meditation etwas spürst, an etwas denken musst, dann teile es spielerisch ein in Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther.
Mache es spielerisch.
Es kommt nicht darauf an, ob es stimmt oder nicht.
Es kommt nur darauf, dass du es einteilst, eine halbwegs für dich stimmige Einteilung findest, sodass du es loslassen kannst.
Nachdem du Erfahrungen so klassifiziert hast, löse dich davon.
Spüre aham brahmāsmi – ayam ātmā brahma - saccidānanda svarūpo‘ham.
Und immer wieder genieße dich selbst als Unendlichkeit und Ewigkeit.

10-15 Minuten stille Meditation (oder kürzer oder länger)

oṃ oṃ oṃ
saccidānanda svarūpo’ham
so’ham haṃsa paramahaṃsa / paramātmā cinmayo’ham
saccidānanda svarūpo’ham / so‘ham brahma oṃ
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ.

Übungsaufgabe für den Alltag

  • Klassifiziere deine Erfahrungen spielerisch, indem du sie einteilst in Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther oder in Vāta, Pitta, Kapha oder in Sattva, Rajas, Tamas, oder auch mal in dieses und mal in jenes Einteilungssystem.
  • Sieh es nicht als die einzig selig machende Einteilungstechnik an. Es geht um Nicht-Identifikation. Um eine humorvoll-spielerische Praxis als ein Hilfsmittel, um Äußeres als solches zu erkennen und dadurch zu deinem innersten Kern zu kommen.
  • Dann sage dir und fühle: Neti Neti – das bin ich nicht. Saccidānanda svarūpo‘ham. Aham brahmāsmi.

Übungsaufgabe für die Meditation

  • Meditiere die kommende Woche mit dieser Panchīkarana Meditation des Klassifizierens.
  • Du kannst es auch in Dreiheiten machen, Trikārana.
  • Immer wenn du während der Meditation merkst, dein Geist identifiziert sich – etwas tut weh, Emotionen, Gedanken kommen – teile es ein in die Elemente oder alternativ in die Gunas.

Video - Panchīkarana Meditation

Panchīkarana Meditation in Verbindung mit Mahāvākyas und Neti Neti - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten

Siehe auch

Literatur

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

20.12.2024 - 22.12.2024 Jesus und Yoga
Jesus lebte und lehrte vor über 2000 Jahren. Seine Lehren sind heute hoch aktuell. Seine Lehren werden vor dem Hintergrund des Yoga zu klaren Handlungsanweisungen für dein tägliches Leben. Umgekehrt…
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