Vegetarismus

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Vegane und vegetarische Speisen mit Tofu

Vegetarismus: Menschen unterlassen oder vermeiden bewusst, Fleisch und Fisch zu essen. Einige schließen auch beispielsweise Eier, Milchprodukte oder Honig aus.

Vielen Vegetariern schmeckt das einfach - wie auch "gesünder" und auch weltanschauliches. In der westlichen Welt sind durchschnittlich 1,5 bis 2,5 Prozent der Bevölkerung Vegetarier, in Indien bis zu geschätzte 40 Prozent.


Begriffsgeschichte

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hiess das „Vegetarianismus“ und „Vegetarianer“.[1] - gemäss englisch vegetarianism und vegetarian von vegetation („Pflanzenwelt“) und vegetable („pflanzlich“, „Gemüse“), nicht – wie mitunter von Vegetarierorganisationen angegeben wird[2] – von dem lateinischen Adjektiv vegetus („lebhaft, munter, rüstig“).[3] Ein Zusammenhang mit den lateinischen Begriffen vegetus und vegetabilis („belebend“) besteht nur indirekt, da all diese lateinischen und englischen Wörter vom lateinischen Verb vegetare („beleben“) abstammen.

Der Begriff vegetarian ist erstmals 1839 belegt.[4] Allgemein gebräuchlich wurde er erst durch die Gründung der englischen Vegetarian Society im Jahr 1847. Bis dahin war meist von einer pflanzlichen Diät (vegetable regimen, vegetable system of diet) die Rede. Seltener sprach man von einer „pythagoreischen Diät“, da die Anhänger des antiken griechischen Philosophen Pythagoras Vegetarier waren.[5]

Ausprägungen des Vegetarismus

Vegetarischer Hot Dog

Vegetarismus - d.h. pflanzliche Lebensmittel - auch Pilze und was aus Bakterienkulturen - hat vier Formen: ovo-lacto-vegetarische[6] bezieht zusätzlich Eier und Milchprodukte, die lacto-vegetarische Kost nur Milchprodukte mit ein. Die ovo-vegetarische Kost wird lediglich durch den Konsum von Eiern ergänzt, während die streng vegetarische Kost alle Lebensmittel tierischen Ursprungs meidet.

Ein Teil der Vegetarier meiden Käsesorten und Säfte bei deren Produktion tierisches Lab oder Gelatine verwendet werden. Manche Ovo-Vegetarier essen Eier, da sie, wenn sie nicht befruchtet sind, keinen lebendigen Organismus enthalten und daher bei ihrem Verzehr kein Lebewesen getötet wird. Der Veganismus vermeidet tierische Produkte nicht nur in der Nahrung, sondern in allen Lebensbereichen.

Auf der anderen Seite bestehen Übergänge zur Fleischlosen Ernährung, so bei Pescetariern, die auf Fleisch verzichten, jedoch Fisch und weitere tierische Produkte verzehren. In einigen Lexika[7] werden sie den Vegetariern im weiteren Sinn zugeordnet, Vegetarierverbände grenzen sich davon ab.

Von zeitweisem oder gelegentlichem Fleischkonsum unterbrochener Vegetarismus wird als Teilzeitvegetarismus oder Flexitarismus charakterisiert und kritisiert.[8] Die American Dialect Society wählte Flexitarian zum nützlichsten Wort des Jahres 2003, demnach handelt es sich bei Flexitariern um Vegetarier, die nur gelegentlich Fleisch essen.[9][10]

Motive der Vegetarier

Die Gründe für vegetarische Ernährung sind je nach Person und Kulturkreis verschieden. Ethisch argumentierende Vegetarier geben an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Auch tierrechtliche Überlegungen können eine Rolle spielen.[11] Daneben steht die gesundheitliche Motivation derjenigen Vegetarier, die ihre Ernährungsweise für generell gesünder halten als die nichtvegetarische. Ein Teil der Vegetarier empfindet eine Abneigung gegen den Geschmack von Fleisch.[12] Auch ökologische Begründungen werden vorgebracht; so verweisen manche Vegetarier auf die Belastung der Umwelt durch Massentierhaltung und Anbau von Futtermitteln. Sie leiten daraus ab, dass die Fleischproduktion unverantwortlich, da ökologisch nachteiliger, sei als der Anbau von Pflanzen für die menschliche Ernährung. Ferner argumentieren sie, dass diese relativ ineffiziente Nahrungsmittelproduktion angesichts von Hungersnöten in der Dritten Welt unverantwortlich sei.

In einigen Religionen beziehungsweise religiösen Richtungen bestehen zudem Prinzipien und Ernährungsregeln, die den Vegetarismus fordern (Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus) oder für seine Ausbreitung günstige Voraussetzungen schaffen (Buddhismus).

Ethische Aspekte

Peter Singer

Ethisch motivierte Vegetarier wollen grundsätzlich nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden. Gemein ist den meisten ethischen Argumenten ein naturalistisches Moment, das aus gewissen für einen Rechtsbegriff angeblich relevanten homologen, d.h. evolutionär kontinuierlichen, Eigenschaften eine Widerspiegelung im Moral- beziehungsweise Rechtsverständnis fordert. Oft konstituieren Tierrechtsargumente so auch gleichzeitig eine moralphilosophische Herleitung für Menschenrechte. Aufgrund der naturwissenschaftlich angeblichen Unschärfe des Artbegriffs auf der Subjektebene, könne allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art niemandem ein subjektives Recht zugeschrieben oder aberkannt werden. Dieser angebliche Fehlschluss wird als speziesistisch bezeichnet.

Im deutschsprachigen Raum waren vegetarische Strukturen in der Gründerzeit unter den Landreformern und im Zusammenhang mit biozentrischen Ideen zu finden.[13] In den Anfängen des modernen Vegetarismus spielte die prinzipielle Ablehnung des Tötens eine wichtige Rolle, wobei zunächst vor allem argumentiert wurde, es fördere im Menschen die Neigung zur Grausamkeit.[14] Im anglophonen Raum hingegen waren pathozentrisch-utilitaristische Ansätze führend und entsprechende Strukturen mehr unter elitären Strömungen der Linken wie in den Frauenbewegungen und Sufragetten verwurzelt.[15] Eine relevante politische Kraft waren beide allenfalls sehr regional beschränkt.

Die Philosophien dieser frühen Ansätze unterscheiden sich von den modernen insofern, als dass zum einen die Forschung um die Geisteszustände von Tieren durch neue medizinische, bildgebende Verfahren einige Erkenntnisse gewonnen hat,[16] andererseits das theoretische Umfeld der Tierrechte, die damals kaum explizit gefordert wurden,[A 1] einen erheblichen Wandel erfahren hat.

Klassischerweise wird in Peter Singers Buch Animal Liberation[A 2] von 1975 eine Zäsur gesehen, in dem die Diskussion um den Veganismus eine neue Qualität gewonnen hat. Darin argumentiert er, es gebe keine moralische Rechtfertigung, das Leid eines Wesens, gleich welcher Natur es sei, nicht in Betracht zu ziehen. Spezielle „nichtmenschliche Tiere“ von diesem Gleichheitsprinzip[A 3] auszuschließen sei so willkürlich, wie Menschen anderer Hautfarbe, Kultur, Religion oder Geschlecht auszunehmen.[17]

Einige Vegetarier verweisen heute in erster Linie auf die geistigen Fähigkeiten mancher Arten, die mit nicht unerheblicher Intelligenz und Leidensfähigkeit ausgestattet sind und ein komplexes Sozialverhalten zeigen.[18] Ein pathozentrischer Ansatz wird hauptsächlich von Tierschützern vertreten. Je nach Gewichtung der Relevanz einzelner herangezogener Präferenzen von Individuen kann so ein hinreichendes Argument für eine vegetarische Ernährung oder vegane Lebensweise folgen. Ein weiteres ethisches Motiv bildet das Bestreben, vermeidbares Leid, das mit der Schlachttierhaltung verbunden ist, durch Verzicht auf deren Produkte zu vermeiden. Dabei geht es um Vorgänge vor und während der Schlachtung und um eine nicht artgerechte Tierhaltung, vor allem die Massentierhaltung, die von der starken Nachfrage nach Fleisch gestützt werde.[19] Der Philosoph Tom Regan schreibt gewissen Tieren einen inhärenten (naturgegebenen) Wert zu.[A 4][20] Martin Balluch argumentiert auch für eine angeblich naturwissenschaftliche Kontinuität von Bewusstsein. Ausgehend von einer Kritik am Pathozentrismus[21] fordert er gewisse Grundrechte, derer zugrundeliegenden Interessen Voraussetzung für alle weitergehenden Interessen seien. Eine hinreichende Voraussetzung für die Grundrechte sieht er im Bewusstsein gegeben.[A 5][22]

Gesundheitliche Aspekte

Einer vegetarischen Ernährung werden gesundheitlich sowohl Vor- als auch Nachteile zugeschrieben. Der Vegetarierbund beruft sich auf Studien, denen zufolge der durchschnittliche Gesundheitsstatus der untersuchten Vegetarier besser ist als derjenige des Bevölkerungsdurchschnitts.[23] Einige Studien ergaben, dass Vegetarier seltener an Erkrankungen wie Übergewicht, Arteriosklerose, Altersdiabetes und Krebs leiden.[24] Das trägt zu ihrem günstigeren Abschneiden bei. In einigen Untersuchungen wurde versucht, einer Verfälschung der Ergebnisse durch solche Nebeneffekte vorzubeugen, wobei man sich zum Beispiel der Paarvergleichstechnik (Matched Pair-Technik) bediente. Dabei zeigten sich nach manchen Studien immer noch Vorteile bei einer vegetarischen Ernährung.

Kritiker des Vegetarismus verweisen auf Gesundheitsgefahren, die sich bei einer Unterversorgung mit einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ergeben können. Sie argumentieren, der Mensch könne Eiweiße aus Fleisch leichter verarbeiten als pflanzliche Eiweiße. Der Durchschnittsdeutsche liegt zurzeit über der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Eiweißzufuhr, während der Durchschnittsvegetarier der Empfehlung entspricht. Sogar Veganer haben bei richtiger Auswahl und Kombination der Lebensmittel kein Problem mit ihrer Eiweißversorgung.[24] Hinsichtlich der Versorgung mit den lebenswichtigen acht essentiellen Aminosäuren berufen sich die Vegetarier auf Untersuchungen, denen zufolge diese Aminosäuren bei einer abwechslungsreichen vegetarischen Ernährung in mehr als ausreichender Menge aufgenommen werden.[25]

Besonders hervorgehoben wird die Problematik der ausreichenden Versorgung mit dem Vitamin B12, dessen Mangel das Zellwachstum hemmt und perniziöse Anämie hervorrufen kann. Es ist in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und Eiern enthalten. Bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung mit genügend Milch und/oder Eiern gilt eine ausreichende Versorgung als gesichert. Bei den pflanzlichen Vorkommen, die früher angenommen wurden, handelt es sich in der Regel nicht um echtes B12, sondern um für den Menschen wertlose B12–Analoga, welche die Aufnahme des Vitamins sogar behindern können (siehe Artikel Cobalamine). Daher kann bei einer starken Reduzierung oder völligen Vermeidung tierischer Nahrung ein Mangel auftreten, dem jedoch durch ein Vitamin-B12-Präparat vorgebeugt werden kann.[26]

Weiterhin wird die Versorgung mit Eisen diskutiert. Die Aufnahmerate (Resorption) von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist niedriger als die aus Fleisch. Pflanzliche Begleitstoffe wie Phytinsäure und Ballaststoffe hemmen zudem zusätzlich die Aufnahme. Die meisten Vegetarier weisen dennoch Bluteisenwerte im Normbereich auf, da die Aufnahmerate sich an die geringe Zufuhr anpasst und bestimmte Stoffe aus Obst und Gemüse (Vitamin C, Zitronensäure, Fruktose) die Eisenaufnahme wiederum erhöhen. Außerdem wird vermutet, dass die aktuellen Empfehlungen höher als nötig sind; es bestehen Hinweise, dass Eisenblutwerte im unteren Normbereich vor Infektionskrankheiten schützen.[27]

Laut der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Becker kommen Vegetarier im Durchschnitt dem von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Nährstoffverhältnis von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß (50–60 %, 25–30 %, 10–15 %) näher als Nichtvegetarier, da sie mehr Kohlenhydrate, oft weniger Fett und weniger Eiweiß zu sich nehmen. Zudem sei die Fettzusammensetzung der vegetarischen Kost günstig, da sie relativ viele ungesättigte und relativ wenige gesättigte Fettsäuren und wenig Cholesterin enthält. Auch die Versorgung mit Vitamin B1, B6, Vitamin C, Magnesium, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist bei Vegetariern, die sich gesundheitsbewusst ernähren, gut.[28]

Nach einer Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums, die sich über einen Zeitraum von über 21 Jahren erstreckte, leben Vegetarier deutlich länger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Im Vergleich mit Personen, die gelegentlich kleine Mengen an Fleisch oder Fisch essen, ergab sich aber kein gesundheitlicher Vorteil der Vegetarier.[29]

Es kommt vor, dass vegetarische Hunde- und Katzenhalter aus solchen Gründen das gängige Tierfutter ablehnen und ihre Haustiere fleischlos ernähren. Bei Katzen warnen aber Tierschützer vor einer fleischlosen Fütterung, da sie nicht artgerecht sei und zu Mangelerscheinungen führe.[30]

Die berechenbare Zunahme der Tierproduktanteile auf den Tellern in den weniger entwickelten Ländern wird neue Herausforderungen an die globale Landwirtschaft herantragen.[31]

Ökonomische und ökologische Aspekte

Manche Vegetarier argumentieren, dass Massentierhaltung die Umwelt stärker belaste als der Anbau von Pflanzen.[32] Neben der Grundwasserbelastung durch tierische Ausscheidungen gilt das auch durch den Stoffwechsel von Wiederkäuern produzierte Methangas als wirksames Spurengas beim Klimawandel. Eine im Auftrag der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) durchgeführte Studie schreibt der Viehwirtschaft mehr Treibhausgas-Ausstoß zu, als dem gesamten Transport- und Verkehrsbereich. Die Studie bezieht den Regenwaldverlust und die freigesetzten Treibhausgase bei der Verdauung und aus der Gülle mit ein, und beziffert den weltweiten Anteil am vom Menschen verursachten Ausstoß mit 18%. Die Autoren zitieren darüber hinaus aus eine US-Studie, nach der eine stärker vegetarisch orientierte Ernährung bei gleichhohem Proteinanteil im Mississippi-Becken zu einer Halbierung des Land- und Düngemittelbedarfs führen könne.[33]Die zugehörigen Futtermittel werden teilweise in Entwicklungsländern produziert. Einzelne Vegetarier fordern dem durch Einschränkung des Fleischkonsums entgegenzuwirken.[34]

Ein weiteres Argument lautet, dass eine Erhöhung des pflanzlichen Nahrungsanteils erforderlich sei, um den wachsenden Nahrungsbedarf der Weltbevölkerung zu decken. Zur Bildung von einem Kilogramm tierischen Proteins werden etwa fünf bis zehn Kilogramm Pflanzeneiweiß benötigt.[35][36] Allerdings ist ein zunehmender Fleischkonsum in China und Indien eine mögliche Ursache der Nahrungsmittelpreiskrise 2007 bis 2008 wie auch ein Zeichen zunehmender wirtschaftlicher Leistung. Der Sachverhalt gewinnt insbesondere global zusehends an Relevanz und Dynamik, da sich zur Zeit die Konsumgewohnheiten vieler Menschen speziell in Entwicklungs- und Schwellenländern berechenbar zu einer Diät mit mehr Tierproduktanteilen hin ändern.[37][38]

„Natürlichkeit“ vegetarischer Ernährung

Biologisch gesehen ist der Mensch ein Omnivore (Allesfresser). Seit den Anfängen der modernen vegetarischen Bewegung argumentieren manche Vegetarier, die vegetarische Ernährung sei naturgemäß.[39] Unter anderem wird angeführt, der Mensch sei nach der Beschaffenheit seines Gebisses und der Länge seines Darms nicht als Raubtier anzusehen, sondern für pflanzliche Kost eingerichtet.[40] Die Fähigkeit, rohes Fleisch zu reißen, körperfremdes Cholesterin auszuscheiden und größere Mengen Harnsäure zu spalten, ist beim Menschen verglichen mit anderen Omnivoren eingeschränkt. Bis weit in das 20te Jahrhundert hinein war man der Ansicht, dass der Mensch der einzige omnivor lebende Primat sei.[41] Dies ist inzwischen widerlegt. Einige Affenarten fressen auch Fleisch, jedoch selten und in wesentlich geringeren Mengen als Menschen.[41][42] Heute spielen von Seiten der Vegetarier Argumentationsmuster der Natürlichkeit eine untergeordnete Rolle.

Religiöse und kulturelle Einstellungen

In außereuropäischen Kulturen ist Vegetarismus nur in Traditionen indischen Ursprungs anzutreffen. Strengen Vegetarismus praktizieren alle Anhänger des Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus sowie manche Buddhisten. Die Motivation ist ihnen allen gemeinsam. Es ist in erster Linie das Gebot der Gewaltlosigkeit, welches das Verletzen und Töten untersagt und daher verbietet, davon auf irgendeine Weise zu profitieren.[43] Nichtvegetarische Nahrung wird als Anlass zur Entstehung von schlechtem Karma aufgefasst. Milch und Milchprodukte sind in allen diesen asiatischen Traditionen erlaubt.[44] Aus religiösen Gründen dürfen vegetarische Hindus und Buddhisten Fische essen, die durch Fischotter oder durch Kormoranfischerei getötet wurden.[45]

Hinduismus
Im Hinduismus war ursprünglich Fleischnahrung (einschließlich Rindfleisch) unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Das Gesetzbuch des Manu, das grundlegende Gesetzeswerk des Hinduismus, erlaubt den Fleisch- und Fischverzehr und legt die Bedingungen fest, an die er geknüpft ist. Im Lauf der Zeit konnte sich jedoch der Lakto-Vegetarismus in streng religiösen Kreisen durchsetzen. In der Kolonialzeit wurde er von der Oberschicht weitgehend befolgt, während die armen, im Kastensystem niedrig eingestuften Menschen für gewöhnlich das aßen, was sie bekommen konnten.[46]

Strikt lakto-vegetarisch leben die Yoga-Praktizierenden und die Vaishnavas (Verehrer Vishnus).[47] Sie schreiben dem Fleisch unerwünschte Auswirkungen auf Bewusstseinszustand und Charakter des Essenden zu. Nach ihren Lehren sind Fleischspeisen der Guna Tamas zugeordnet, dem Eigenschaftstypus der Trägheit und Verwirrung. Daher und wegen des schlechten Karmas gilt die Fleischnahrung als Hindernis auf dem Weg zur Reinigung und Erlösung.

Aktuell geben von den religiösen Hindus in Indien 43 Prozent an, sich vegetarisch zu ernähren; bei den nicht religiösen Hindus sind es nur 28 Prozent.[48]

Buddhismus
Auch im Buddhismus ergibt sich aus der Lehre von Ursache und Wirkung (Karma) der Grundsatz der Gewaltlosigkeit. Daher gilt generell, dass Buddhisten weder ein Schlachttier töten noch bei einer Schlachtung anwesend sein sollen. Sie sollen kein Fleisch von Tieren essen, die eigens ihretwegen geschlachtet wurden.[49] Gelübde für Mönche, Nonnen und Laien enthalten entsprechende Selbstverpflichtungen. Es gibt jedoch keine allgemeine Regel, die Fleisch- und Fischnahrung grundsätzlich ausschließt. Daher hat sich der Vegetarismus in der buddhistischen Bevölkerung der ostasiatischen Länder und in den Klöstern nicht auf breiter Basis durchsetzen können. Er wird vielfach gelobt und als moralisch höherwertig betrachtet, jedoch nehmen buddhistische Bettelmönche Fleisch als Almosen an und verzehren es.[50]

Manche Lehrschriften des Mahayana empfehlen den Vegetarismus, wenige schreiben ihn sogar vor, wobei auch die Askese eine Rolle spielt. Das Lankavatara-Sutra befürwortet ihn nachdrücklich, und manche heutige buddhistische Lehrer äußern sich in diesem Sinne.[51]

Jainismus
Die Anhänger des Jainismus, vor allem die Mönche, sind äußerst konsequent bei der Umsetzung der allgemeinen Gewaltlosigkeit im Alltag. Sie vermeiden jegliche Nutzung von Produkten, die aus toten Tierkörpern gewonnen werden.[52]

Christliche Vegetarier

Historische Ilustration der Großen Kette des Seins (1579) durch Didacus Valades in der Rhetorica Christiana. Die Ilustration stellt die Welt in mehreren gottgegebenen Hierarchieebenen dar, an deren Spitze Gott selbst mit den Menschen und an deren Sockel die Pflanzen und nichtmenschliche Tiere stehen.

Biblisch argumentierende christliche Vegetarier betrachten den Vegetarismus als von Gott gewollt und begründen dies unter anderem mit der Stelle Jesaja Vorlage:BB, die ein friedfertiges Leben anpreist.[53] Sie verweisen auf das biblische Buch Genesis 1,29. Dort spricht Gott zu Adam und Eva und weist den Menschen alle Pflanzen und Früchte als Nahrung zu; Tiere erwähnt er dabei nicht. In Genesis 9,2–3 hingegen, wo Gott sich nach der Sintflut an Noah wendet, gibt er ausdrücklich die Tiere ebenso wie die Pflanzen dem Menschen zur Nahrung. Daraus hat schon der Kirchenvater Hieronymus gefolgert, die Fleischnahrung sei bis zur Sintflut unbekannt gewesen und daher als minderwertig zu betrachten.[54] Für die Zeit seit Noah zeigen die Ernährungsregeln des Alten Testaments jedoch keinerlei grundsätzlichen Vorbehalt gegen den Fleischverzehr als solchen.[55]

Das Neue Testament kennt keine Verbote bestimmter Nahrungsmittel außer dem Blutverbot (Apostelgeschichte Vorlage:BB). Nach Matthäus 15,11 sagt Jesus: Vorlage:" (ebenso Vorlage:B). Das wird im Christentum gewöhnlich als Aufhebung aller Speisevorschriften gedeutet.[56] Dennoch haben moderne christliche Vegetarier, darunter Ellen G. White, die Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten, das Argument der vegetarischen Ernährung im Paradies aufgegriffen. In der Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten wird Vegetarismus empfohlen.[57]

Geschichte

Der Vegetarismus entstand in Indien und unabhängig davon im antiken griechischen Kulturkreis (östlicher Mittelmeerraum, Süditalien). In beiden Regionen war er von Anfang an ein Bestandteil religiös-philosophischer Bestrebungen. Weltweit konnte bisher bei keinem Naturvolk oder indigenen Volk Vegetarismus als kollektive prinzipielle Haltung nachgewiesen werden.

Vorchristliche Antike

In der Antike wurde der Vegetarismus als Enthaltung vom Beseelten (griechisch Vorlage:Polytonisch) bezeichnet.[58] Er blieb stets auf eine relativ kleine Zahl von Anhängern beschränkt, die der gebildeten, philosophisch interessierten Oberschicht angehörten. Die große Masse der Bevölkerung ernährte sich notgedrungen fleischarm, da sie sich Fleisch nur gelegentlich leisten konnte; Fisch hingegen war ein beliebtes Volksnahrungsmittel.[59]

Mythos
Erstmals taucht die Idee einer rein pflanzlichen Ernährung des Menschen im Mythos auf, wobei von ganzen Völkern die Rede ist. Homer (Odyssee 9, 82–104) erzählt von den Lotophagen („Lotosessern“), einem märchenhaften, friedfertigen Naturvolk, das sich von der süßen Frucht der Vergessen schenkenden Zauberpflanze Lotos ernährt habe. Allerdings behauptet erst Herodot (4, 177) ausdrücklich, der Lotos sei die einzige Nahrung der Lotophagen gewesen. Diodor (3, 23–24) beschreibt Völker in Äthiopien, die „Wurzelesser“, „Samenesser“ und „Holzesser“, deren Kost auf bestimmte Pflanzen beschränkt gewesen sei. Diese Berichte, von denen es in der Antike noch weitere gab,[60] tragen sagenhafte Züge und gelten daher nicht als glaubhaft; teilweise ist der Märchencharakter offenkundig. Meist werden den angeblich ohne Fleischnahrung lebenden Völkern in den Quellen positiv bewertete Eigenschaften wie Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Friedlichkeit zugeschrieben.

Verbreitet war in der Antike die Ansicht, in einem vergangenen Goldenen Zeitalter habe es noch keine Fleischkost gegeben und die Erde habe von sich aus alle benötigte Nahrung hervorgebracht. Dieser Mythos findet sich bei Hesiod (Werke und Tage 109 ff.), Platon (Staatsmann 271–2), Ovid (Metamorphosen 1,89 ff.; 15,96 ff.) und anderen.

Historische Entwicklung
Als historisches Phänomen ist der Vegetarismus in Europa erstmals im 6. Jahrhundert v. Chr. bezeugt. Vegetarier waren die Orphiker, eine religiöse Bewegung, die sich damals in Griechenland verbreitete, sowie Pythagoras und zumindest der engere Kreis der Pythagoreer. In beiden Traditionen wurde auf Eier und auf die damals allgemein üblichen rituellen Tieropfer verzichtet.[61] Die Motivation der Orphiker und der Pythagoreer war religiös; die Seelenwanderungslehre, die sie vertraten, führte zu einer höheren Einschätzung des Werts tierischen Lebens. Im 5. Jahrhundert v. Chr. trat Empedokles als radikaler Vertreter des Vegetarismus und einer allgemeinen Verschonung der Tiere hervor.[62]

Die antiken Vegetarier betrachteten Fleischnahrung als nachteilig für ihre asketischen und philosophischen Bestrebungen. Großenteils waren sie ethisch motiviert, verwarfen Tieropfer und betonten die Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier (während ihre Gegner die Unterschiede hervorhoben). Die Frage, ob es ethische Pflichten gegenüber den Tieren gibt, wurde kontrovers diskutiert.[63] Oft war der Vegetarismus mit religiösen Überzeugungen verbunden.[64]

Unter den Platonikern war der Anteil der Vegetarier und Tierfreunde relativ hoch, in den anderen Philosophenschulen (Peripatetiker, Stoiker, Epikureer) sehr klein oder nicht vorhanden. Die Stoiker waren fast alle entschieden antivegetarisch. Wegen der Vernunftlosigkeit der Tiere waren sie der Überzeugung, dass der Mensch gegenüber der Tierwelt keinerlei ethische Pflichten habe.[65] Die extreme Anspruchslosigkeit der Kyniker bewog sie zu weitgehend fleischloser Ernährung, jedoch machten sie daraus kein Prinzip.[66]

In der Platonischen Akademie traten die Scholarchen Xenokrates und (wahrscheinlich) Polemon für den Vegetarismus ein,[67] unter den Peripatetikern Theophrastos.[68] Ein Teil der prominenten kaiserzeitlichen Platoniker und Neuplatoniker lebte vegetarisch, darunter Plutarch (mutmaßlich nur zeitweilig), Apollonios von Tyana, Plotin und Porphyrios.[69] Porphyrios verfasste eine umfangreiche Schrift Über die Enthaltung vom Beseelten[70] zur Begründung des Vegetarismus. Da er darin auf Einwände eingeht, sind durch ihn auch Argumente aus nicht erhaltenen gegnerischen Schriften überliefert.

Ein Wortführer der Gegner des Vegetarismus war Clodius von Neapel. Er verfasste im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Schrift Gegen die Verächter der Fleischkost, die nicht erhalten ist. Einige seiner Argumente sind jedoch überliefert. Clodius verwies unter anderem darauf, dass manche tierische Nahrungsmittel auch für Heilzwecke benötigt würden. Ein anderes, möglicherweise von Clodius angeführtes Argument der Gegner war, dass zwischen Menschen und Tieren ein naturgegebener und gerechter Krieg herrsche, da manche Tiere Menschen angreifen oder die Ernte zerstören; daher sei es legitim, die Feinde zu töten. Ferner wurde von gegnerischer Seite vorgebracht, für den menschlichen Körper sei Fleischnahrung vorteilhaft, was man daran erkenne, dass sie von Athleten bevorzugt und von Ärzten für die Rekonvaleszenz empfohlen werde.[71]

Bei den Manichäern waren die Electi (Auserwählte) ethisch motivierte Vegetarier, die auch keine Eier aßen und grundsätzlich nicht töteten; für den breiteren Kreis der Auditores (Hörer) galten weniger strenge Regeln.[72]

Christliche Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit

Im Urchristentum der apostolischen Zeit gab es Befürchtungen, das Fleischessen könne zu einer kultischen Verunreinigung führen. Der Apostel Paulus wandte sich nachdrücklich gegen diese Auffassung (Röm 14,2–21; vgl. 1 Kor 8,8–9, Kol 2,20–22).[73]

Unter den spätantiken Christen und in der mittelalterlichen Kirche verzichteten viele Mönche und Einsiedler im Rahmen der Askese auf Fleischverzehr.[74] Zu ihnen gehörte der Kirchenvater Hieronymus († 419), auf den sie sich meist beriefen.[75] Den Benediktinern gestattete ihre Ordensregel das Fleisch vierfüßiger Tiere nur im Krankheitsfall; Fisch und Geflügel waren ihnen jedoch erlaubt.[76] Viele andere Ordensregeln enthielten ähnliche Fleischverbote und dehnten sie zum Teil auf Geflügel aus, jedoch niemals auf Fisch. Dabei ging es den Mönchen und Nonnen um bescheidene Lebensweise, freiwillige Entbehrung und Abtötung der Begierden.[77] Für einen ethisch motivierten Vegetarismus aus Rücksichtnahme auf die Tiere gibt es im kirchlichen Christentum der Antike und des Mittelalters keine Belege. Mitunter wird der heilige Franziskus wegen der Einbeziehung der Tiere in seine religiöse Gedankenwelt irrtümlich zu den Vegetariern gezählt; er hat aber in Wirklichkeit Vegetarismus weder praktiziert noch propagiert.[78]

Viele Häretiker der Antike wie die Enkratiten, Ebioniten und Eustathianer betrachteten den Verzicht auf Fleisch als notwendigen Teil ihrer Askese.[79] Auch mittelalterliche Häretiker wie die Bogomilen und die Katharer lehnten Fleischnahrung ab.[80]

Erst in der frühen Neuzeit traten wieder prominente Persönlichkeiten für einen ethisch begründeten Vegetarismus ein. Zu ihnen zählten Leonardo da Vinci (1452–1519)[81] und Pierre Gassendi (1592–1655).[82] Der führende Theoretiker des Vegetarismus im 17. Jahrhundert war der Engländer Thomas Tryon (1634–1703).[83] Andererseits vertraten einflussreiche Philosophen wie René Descartes[84] und Immanuel Kant[85] die Auffassung, dass es keine ethischen Pflichten gegenüber der Tierwelt geben könne.

Entwicklung im 19. Jahrhundert

George Bernard Shaw

Im angelsächsischen Raum war die Bereitschaft zur praktischen Umsetzung und Verbreitung der vegetarischen Idee am größten. Schon im 18. Jahrhundert traten in England und Nordamerika kleine christliche Gemeinschaften aus asketischen und ethischen Motiven für einen Verzicht auf die als „unnatürlich“ kritisierte Fleischkost ein.[86] 1801 wurde in London der erste Vegetarierverein gegründet, dem bald ähnliche Vereinigungen in anderen englischen Städten folgten. Im frühen 19. Jahrhundert war der prominenteste Wortführer des ethisch motivierten Vegetarismus der Dichter Shelley.[87] 1847 kam es zur Gründung der Vegetarian Society. Ein typischer Repräsentant des in der Öffentlichkeit aktiven englischen Vegetarismus war George Bernard Shaw.[88] Im 19. und frühen 20. Jahrhundert handelte es sich in der Regel um Ovo-lacto-Vegetarismus; nur vereinzelt traten Anhänger einer völlig tierproduktfreien Ernährung auf.[89]

In Russland war Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828–1910) der prominenteste Befürworter des Vegetarismus.[90]

Als Begründer der vegetarischen Bewegung in Deutschland gilt Gustav Struve (1805–1870), der durch Jean-Jacques Rousseaus Roman Émile zu dieser Lebensweise motiviert wurde.[91] 1868 gründete er mit Gesinnungsgenossen aus Stuttgart und Umgebung einen vegetarischen Verein, der noch heute besteht. 1869 erschien sein Werk Pflanzenkost – die Grundlage einer neuen Weltanschauung, das die vegetarische Bewegung nachhaltig beeinflusste. Der religiös motivierte Vegetarier und freireligiöse Pfarrer Eduard Baltzer (1814–1887) gründete 1867 einen „Verein für natürliche Lebensweise“, der rasch wuchs und 1869 in „Deutscher Verein für naturgemäße Lebensweise (Vegetarianer)“ umbenannt wurde.[92] Baltzer gab auch eine einflussreiche Vegetarierzeitschrift heraus, die nach seinem Tod den Namen Thalysia erhielt, in Anknüpfung an das 1872 erschienene Buch Thalysia oder Das Heil der Menschheit, die deutsche Fassung eines 1840–1842 veröffentlichten Werks des führenden französischen Vegetariers Jean-Antoine Gleizes.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gewann die vegetarische Bewegung an Bedeutung. Zahlreiche Vereine wurden gegründet. 1892 schlossen sich zwei Dachverbände zum „Deutschen Vegetarier-Bund“ mit Sitz in Leipzig zusammen.

1893 wurde von Anhängern der Lebensreformbewegung in Oranienburg bei Berlin die vegetarische Obstbaugenossenschaft Eden gegründet. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten fast 1.000 Menschen im genossenschaftlich organisierten „Eden“.

Die Begründungen für eine fleischlose Lebensweise waren unterschiedlich. Der „hygienische“ Vegetarismus führte vor allem physiologisch-anatomische Argumente ins Feld und behauptete, dass der Fleischkonsum für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sei. Andere Vegetarier begründeten den Verzicht auf Fleischkonsum sozioökonomisch. Oft waren ihre Konzepte mit einer scharfen Zivilisationskritik verbunden und trugen stark romantische oder gar utopische Züge.[93] Eine dritte Richtung, die im Kaiserreich von einer Vielzahl von Initiativen und Gruppen vertreten wurde, betonte die Aspekte des Tierschutzes und einer für möglich gehaltenen Veredelung der Menschheit durch Verzicht auf Fleischgenuss. Ein prominenter Vorreiter dieser Strömung war – unter dem Einfluss von Gleizes – Richard Wagner.[94] Er forderte eine allgemeine Abkehr vom Fleischverzehr sowie von Tierversuchen, ernährte sich selbst aber erst in seinen letzten Lebensjahren vegetarisch.[95] Bei manchen Vertretern dieser Richtung spielten antisemitische[96] und völkische Konnotationen eine wichtige Rolle.

Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert

Nachdem sich bereits im neunzehnten Jahrhundert mehrere nationale Vegetarierverbände gebildet hatten, entstand im Jahr 1908 die Internationale Vegetarier-Union als Dachverband. In Deutschland war die Mitgliederzahl des Vegetarierbunds bis zum Jahr 1905 auf 1550 angestiegen,[97] doch zur Zeit der Weimarer Republik war sie stark rückläufig. 1935 löste sich der Bund auf, um seiner geplanten Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen. Die „Genossenschaft Eden“ hingegen, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, konnte weiterbestehen. Adolf Hitler wurde von der NS-Propaganda als asketisch lebender Nichtraucher, Vegetarier und Tierfreund dargestellt. Er ernährte sich stark fleischreduziert, wenn auch nicht vollständig fleischlos.[98] Hitler und andere nationalsozialistische Sympathisanten des Vegetarismus waren dabei von Wagners Schrift Religion und Kunst beeinflusst, in der Fleischkonsum und Kochen als semitisches, nichtarisches Erbe kritisiert wurden.[99]

In der Schweiz war es der Arzt Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867–1939), der eine vegetarische Vollwertkost als Heilmethode vertrat. Das von ihm entwickelte laktovegetabile Birchermüesli hat nicht nur bei Vegetariern internationale Verbreitung gefunden.

1946 wurde die „Vegetarier-Union Deutschlands“ gegründet, die zeitweilig (1974–1985) den Namen „Bund für Lebenserneuerung“ trug und nach 1985 „Vegetarier-Bund Deutschlands“ hieß. Seit März 2008 trägt der Verein den Namen „Vegetarierbund Deutschland“.

Albert Schweitzer setzte sich seit seiner Jugend intensiv mit der ethischen Problematik der Anwendung tödlicher Gewalt gegen Tiere auseinander. Das von ihm entwickelte Prinzip der Ehrfurcht vor dem Leben spielt noch heute in einschlägigen Diskussionen eine Rolle.[100] Er selber ging jedoch erst kurz vor seinem Tod zur vegetarischen Ernährung über.[101] Ein weiterer prominenter Befürworter des Vegetarismus war Gandhi.[102]

Mitte der 1970er Jahre entstand die sogenannte Tierrechtsbewegung, als deren Auslöser Peter Singers Buch Animal Liberation gilt.[17] Singer und andere Tierrechtler wie Tom Regan und Helmut F. Kaplan fordern eine vegetarische und als Endziel eine vegane Ernährung.

Kennzeichnung vegetarischer Produkte

Manche Fertigprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel enthalten nichtvegetarische Bestandteile wie Gelatine und Lab. Zur Kennzeichnung vegetarischer Produkte werden unterschiedliche Erkennungssymbole verwendet. Die Europäische Vegetarier-Union hat ein Label eingeführt, das sogenannte V-Label[103], mit dem für Vegetarier geeignete Produkte und Dienstleistungen gekennzeichnet werden.

Zahl der Vegetarier

Nach der Nationalen Verzehrsstudie von 2007 mit 20.000 Teilnehmern ernähren sich in Deutschland 1,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (Männer 1 Prozent, Frauen 2,2 Prozent) fleischlos (entweder vegetarisch oder mit Einbeziehung von Fisch). 0,1 Prozent der Studienteilnehmer bezeichneten sich als vegan.[104]

Eine Studie des Marktforschungsinstituts Produkt + Markt ermittelte im Jahr 2006 die Zahl der Personen in Deutschland, welche sich zumindest teilweise nach vegetarischen Ernährungsgrundsätzen ernähren.[105] Die Ergebnisse werden unterschiedlich interpretiert. Die Europäische Vegetarier-Union geht aufgrund dieser Studie davon aus, dass 9 Prozent der deutschen Bevölkerung, etwa 7,4 Millionen, vegetarisch leben.[106] Die Tierschutzorganisation PETA nennt 6 Millionen Vegetarier in Deutschland als Ergebnis dieser Studie.[107]

Nach Umfragen der Statistik Austria (2006/2007) ernähren sich in Österreich ca. 1,4 Prozent der Männer vegetarisch, davon 0,8 Prozent pesco-vegetarisch und 0,2 Prozent vegan. Frauen insgesamt ca. 3,9 Prozent, davon 2,2 Prozent pesco-vegetarisch und 0,2 Prozent vegan. 47% der Befragten gaben an, Mischkost mit wenig Fleisch zu essen.[108]

Die Angaben für die USA sind sehr unterschiedlich, da bei den Erhebungen oft keine Klarheit über die Definition des Vegetarismus besteht. Die New York Times gibt für 2007 die Zahl der Vegetarier mit 4,7 Millionen an, was 1,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht.[109] Dagegen gibt eine Studie der Vegetarian Resource Group für diese Bevölkerungsgruppe einen Wert von 6,7 Prozent an, der sich fleischlos ernährt.[110] Die Ergebnisse anderer Studien schwanken je nach Fragestellung. Sechs Umfragen im Zeitraum 1980–1993 ergaben Werte zwischen 2 Prozent und 8,2 Prozent, wenn nur gefragt wurde „Sind Sie Vegetarier?“; fünf Umfragen im Zeitraum 1992–2000 ergaben Werte zwischen 1 Prozent und 2,5 Prozent, wenn den Befragten eine genaue Definition des Begriffs „Vegetarier“ gegeben wurde.[111]

In Indien liegt der Anteil der Vegetarier laut dem Vegetarierbund Deutschlands zwischen 15 und 20 Prozent der Bevölkerung (150–200 Millionen) und somit deutlich höher, was unter anderem mit religiösen Einstellungen zu erklären ist. Laut dem Anthropological Survey of India ASI aus dem Zeitraum 1985–1992 sind in Indien 220 Millionen Einwohner Vegetarier. Eine Studie von The Hindu-CNN-IBN ermittelte im Jahr 2006 den aktuellen Stand. 40 Prozent der Befragten gaben an, Vegetarier zu sein, darunter überproportional viele Hindus, Frauen und ältere Menschen.[48]

Organisationen

In Deutschland informiert der Vegetarierbund Deutschland e.V., kurz VEBU, über die vegetarische Lebensweise. Er gibt die Zeitschrift natürlich vegetarisch heraus und ist in Regionalgruppen organisiert. In der Schweiz besteht die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV). Sie gibt die Zeitschrift Vegi-Info heraus. In Österreich gibt es die Österreichische Vegetarier Union (ÖVU). Dort kann das vierteljährlich erscheinende Magazin anima gegen freiwillige Spende bestellt werden.

Der Weltvegetariertag (1. Oktober) ist ein internationaler Aktionstag. Er wurde am Welt-Vegetarier-Kongress in Schottland 1977 von der „North American Vegetarian Society“ eingeführt.

Literatur

  • Helmut Kaplan: Warum ich Vegetarier bin – Prominente erzählen. Rowohlt Verlag, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19675-1
  • Wolfgang R. Krabbe: Gesellschaftsveränderung durch Lebensreform. Strukturmerkmale einer sozialreformerischen Bewegung im Deutschland der Industrialisierungsperiode. Göttingen 1974
  • Claus Leitzmann, Andreas Hahn: Vegetarische Ernährung. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-8252-1868-3
  • Manuela Linnemann, Claudia Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2001, ISBN 3-89131-403-5
  • Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81 (1994), S. 33–65
  • Ronald Zürrer, Armin Risi: Vegetarisch leben. 6. Auflage, Govinda Verlag, Jestetten 2006, ISBN 978-3-906347-77-6
  • Steven Rosen: Die Erde bewirtet euch festlich. Vegetarismus und die Religionen der Welt. Adyar, Satteldorf 1992, ISBN 3-89427-218-X
  • Hans Günter Kugler (Hrsg.): Vegetarisch essen – Fleisch vergessen. Ärztlicher Ratgeber für Vegetarier und Veganer. Verlag Das Wort, Marktheidenfeld 2007, ISBN 3-89201-239-3

Dokumentarfilme

Weblinks

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Fußnoten

Anmerkungen
  1. Eine Ausnahme von diesem allgemeinen Prinzip konstituiert das Werk des Briten Henry Salt (1851–1939) Animal Rights (1892). Zu Zeiten seiner Veröffentlichung wurde es weitestgehend ignoriert. Es erfuhr erst posthum etwas breitere Beachtung.
  2. Eine Tierbefreiungsbewegung gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches praktisch nicht. Die Forderung nach der Befreiung der Tiere ist nach Singer als Metapher zu verstehen. Er fordert eine strikte Gewaltfreiheit (vgl. Vorwort der 1990er-Ausgabe).
  3. Gleichheit versteht Singer nicht als deskriptive Gleichheit von Zuständen, sondern als präskriptive Norm zur gegenseitigen Behandlung
  4. Zentral in Regans Philosophie ist das Subjekt-eines-Lebens-Kriterium (7.5), nach dem allen Tieren mit Präferenzen, Wünschen, Wahrnehmung, Gedächtnis, Gefühlswelt von mindestens Schmerz und Freude, der Fähigkeit, aufgrund von Präferenzen Handlungen zu setzen, einer psychophysikalische[n] Identität (Kap. 2), und eines Wohlbefinden[s] (Kap. 3) unabhängig von außenstehenden Interessen eine Subjekteigenschaft zustehe. Nach Regan qualifiziere diese Subjekteigenschaft für ein wenngleich relatives, subjektives Recht (eine legitime Forderung im Sinne von John Stuart Mill). Aufgrund der angeblich diskreten Subjekteigenschaft könne dieses Recht kategorisch und für alle Subjekte gleichermaßen gültig zugesprochen werden. Wenngleich Regan unter gewissen Umständen eine Abwägung dieser Rechte zulässt, sei Fleischkonsum (9.1) und andere Verwertung nichtmenschlichen Lebens (9.5) moralisch im Allgemeinen nicht zu rechtfertigen.
  5. Ausgehend von einer Charakterisierung von Bewusstsein durch hinreichende Kriterien formuliert er ein deontologisches Argument, das durch die angeblich implizit gegebenen Interessen qua Bewusstsein arbeitet. Unabhängig von einer Interessengewichtung müssen seiner Ansicht nach gewisse Grundvoraussetzungen (mindestens Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit im Sinne Art. 3 AEMR) für die Erfüllung von (sekundären) Interessen gegeben sein. Indem man diese Voraussetzungen für jemanden fordere, müsse man sie qua eines Universalitätsprinzips für jeden, der dieselben Voraussetzungen erfüllt, mitfordern, und die formulierten „Grundrechte“ würden zu kategorischen Prinzipien.
Einzelnachweise
  1. Hans Schulz/Otto Basler (Hrsg.): Deutsches Fremdwörterbuch, Bd. 6, Berlin 1983, S. 133f. (mit zahlreichen Belegen).
  2. Vegetarian Society, News 2000
  3. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 24. Auflage, Berlin 2002, Sp. 948f.; Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476; Webster’s Third New International Dictionary S. 2537; The Oxford Dictionary of English Etymology, Oxford 1966, S. 972; The Barnhart Dictionary of Etymology (1988), S. 1196; Colin Spencer: The Heretic's Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 252.
  4. Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476.
  5. Antonio Cocchi: Del vitto pitagorico per uso della medicina, Florenz 1743; Jon Gregerson: Vegetarianism. A History, Fremont 1994, S. 71f.
  6. aus den lateinischen Präfixen ovo für Ei(er) und lacto für Milch.
  7. Zum Beispiel Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon.
  8. HEALTH Part-Time Vegetarians, Advocates call it flexitarianism, but critics say being a little bit vegetarian is like being a little bit pregnant, (Teilzeitvegetarier – Befürworter nennen es Flexitarismus, Kritiker vergleichen ein wenig vegetarisch mit ein bisschen schwanger) von Karen Springen | NEWSWEEK 29. September 2008.
  9. Are you a 'flexitarian?' Meat-eating vegetarians transform the movement – AP, 16. März 2004
  10. Dawn Jackson Blatner, RD, LDN, 2009, The Flexitarian Diet: The Mostly Vegetarian Way to Lose Weight, Be Healthier, Prevent Disease, and Add Years to Your Life, McGraw-Hill Professional. ISBN 0-07-154957-9.
  11. Siehe z. B. Helmut F. Kaplan: Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung, 3. Auflage, Reinbek 2002.
  12. Siehe z. B. eine Befragung von Vegetariern durch die Universität Jena
  13. Joachim Joe Scholz: Haben wir die Jugend, so haben wir die Zukunft. Die Obstbausiedlung Eden/Oranienburg als alternatives Gesellschafts- und Erziehungsmodell (1893–1926). (Bildungs- und kulturgeschichtliche Beiträge für Berlin und Brandenburg, Band 3). Berlin: Weidler, 2002, ISBN 3-89693-217-9.
  14. Teuteberg (1994) S. 53 f.
  15. Hilda Kean, Animal Rights: Political and Social Change in Britain since 1800. Reaktion Books, 1998. ISBN 1861890141.
  16. vgl. The Journal of Ethics Number 3 / September, 2007, Special issue on Animal Minds.
    vgl. auch Balluch 2005.
  17. 17,0 17,1 Singer, Animal Liberation (Harper Collins Publishers 2002): S. 5–9 (Englisch), deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Singer1976“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  18. Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 164 f.; John Lawrence Hill: The Case for Vegetarianism, Lanham 1996, S. 52–67.
  19. Paul Amato/Sonia Partridge: The New Vegetarians, New York 1989, S. 31 ff.: werten eine internationale Umfrage in englischsprachigen Ländern aus, bei der zwei Drittel der 320 befragten Vegetarier Begründungen dieser Art angaben. Solche Gründe werden auch in der einschlägigen populären Literatur häufig genannt und diskutiert, z. B. Helmut Kaplan: Warum Vegetarier?, Frankfurt 1989, S. 31 ff., 61 f.; Axel Meyer: Warum kein Fleisch?, München 1990, S. 79 ff.; vgl. auch Leitzmann (1996) S. 16–21; Vegetarisch leben, Hrsg. Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 1999, S. 12 f., 23–25.
  20. Tom Regan: The Case for Animal Rights, Berkeley 1983 (Neuauflage 2004).
  21. Kritik am Pathozentrismus, Martin Balluch 2007.
  22. Martin Balluch: Die Kontinuität von Bewusstsein. Wien 2005.
  23. Studien mit Vegetariern, Universität Gießen, Krebsforschungszentrum Heidelberg, Bundesgesundheitsamt Berlin
  24. 24,0 24,1 UGB: Vegetarismus: Gesünder leben ohne Fleisch[1]
  25. Gill Langley: Vegane Ernährung, 1999, S. 27; C. Lee/J. M. Howe/K. Carlson/H. E. Clark: Nitrogen retention of young men fed rice with or without supplementary chicken. In: American Journal of Clinical Nutrition 24 (1971), S. 318–323.
  26. BfR: Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln, S. 212.
  27. UGB: Vegane Ernährung – Geht’s auch rein pflanzlich?
  28. Vegetarismus: Gesünder Leben ohne Fleisch
  29. Deutsches Krebsforschungszentrum: Langzeitstudie
  30. „Kann ich bei der Ernährung meiner Katze ganz auf Fleisch verzichten?“ Deutscher Tierschutzbund
  31. FAO.org
  32. Spencer S. 330–332.
  33. FAO-Studie „Livestock's long shadow“ zu den Umweltauswirkungen der Viehhaltung (2006)
  34. Spencer S. 331f.
  35. Vorlage:Literatur
  36. Vorlage:Literatur
  37. FAO
  38. FAO
  39. Eine kulturhistorische Untersuchung dieser These bietet Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997; siehe auch M. Linnemann/C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise, Erlangen 2001, S. 81–83.
  40. So z. B. Harvey und Marilyn Diamond: Fit fürs Leben, 5. Auflage, München 1990, S. 120f.
  41. 41,0 41,1 Nick Fiddes: Meat – A natural Symbol (1993), Routledge, London (Zitiert in de: Fleisch - Symbol der Macht, zweitausendeins S. 36 ff ISBN 3-86150-019-1)
  42. J. Goodall: Chimpanzees on the Gombe Stream Reserve in Primate Behavior (1985), Holt, Rineheart & Winston
    Auch G. Teleki und R. Harding: Omnivourous Primates: Gathering and Hunting in Human Evolution (1981), Columbia University Presss, New York
  43. Ludwig Alsdorf: Beiträge zur Geschichte von Vegetarismus und Rinderverehrung in Indien, Wiesbaden 1962, S. 5ff.
  44. Christian Bartolf: Gewaltfreiheit als Opferverwerfung. In: Christian Bartolf (Hrsg.): Die erste Stufe, Berlin 1996, S. 78–90.
  45. Otto Gabriel, Andres von Brandt, Fish catching methods of the world, 4.Auflage, Wiley-Blackwell 2005, Seiten 34–36, ISBN 978-0-85238-280-6
  46. Alsdorf S. 16ff.; J. Jolly: Artikel Food (Hindu), in: Encyclopaedia of Religion and Ethics, Bd. 6 (1937), S. 63–65.
  47. Renate Syed: Das heilige Essen. In: Perry Schmidt-Leukel (Hrsg.): Die Religion und das Essen, Kreuzlingen 2000, S. 102, 131.
  48. 48,0 48,1 Umfrageergebnis 2006 von thehindu.com Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „thehindu“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  49. Lambert Schmithausen: Essen ohne zu töten. Zur Frage von Fleischverzehr und Vegetarismus im Buddhismus. In: Perry Schmidt-Leukel (Hrsg.): Die Religionen und das Essen, Kreuzlingen 2000, S. 150–158; Max Deeg: Speisegebote. VII. Buddhismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, Bd. 7, Tübingen 2004, Sp. 1556.
  50. Alsdorf S. 5–8.
  51. Schmithausen S. 177–193. Eine Zusammenstellung solcher Texte bietet Geshe Thubten Soepa: Zwei Texte in der Tradition des Buddha Shakyamuni: Die Udambara-Lotusblume, die das Leben hilfloser Wesen beschützt. Aussagen aus den Sutras zum Thema Fleischessen; und: Buddha-Puja: Rezitation für buddhistische Feiertage [deutsch und tibetisch], München o.J.
  52. Michael Tobias: Life Force. The World of Jainism, Berkeley 1991, S. 20–23, 54–59, 87–95.
  53. K.S. Walters/L. Portmess: Religious Vegetarianism, Albany 2001, S. 123ff.; Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 68–70; Richard Alan Young: Is God a Vegetarian? Christianity, Vegetarianism, and Animal Rights, Chicago 1999, S. 15–21, 56–61.
  54. Hieronymus, Adversus Iovinianum 1,18.
  55. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II (1999) S. 180, 185–187.
  56. Lutterbach S. 180–183.
  57. Karen Iacobbo/Michael Iacobbo: Vegetarian America. A History, Westport (CT) 2004, S. 97–99.
  58. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 85, 101, 318.
  59. Alfred C. Andrews: Ernährung: Nichtchristlich. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6, Stuttgart 1966, Sp. 222f., 226–228.
  60. Haussleiter S. 26–33.
  61. Haussleiter S. 79–157; Rudolf Arbesmann: Fasten. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7, Stuttgart 1969, Sp. 466f.
  62. Haussleiter S. 157–163.
  63. Haussleiter S. 198–342; Urs Dierauer: Vegetarismus und Tierschonung in der griechisch-römischen Antike. In: M. Linnemann/C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus, Erlangen 2001, S. 20–49, 55, 56.
  64. Dierauer S. 15–20.
  65. Haussleiter S. 245–272.
  66. Haussleiter S. 167–184.
  67. Haussleiter S. 198–201, 205.
  68. Haussleiter S. 237–244.
  69. Haussleiter S. 212–228, 299–312, 315–337.
  70. Peri apochés empsýchōn, lateinisch De abstinentia, ins Englische übersetzt von Gillian Clark: Porphyry: On Abstinence from Killing Animals, Ithaca (N.Y.) 2000.
  71. Porphyrios, De abstinentia 1,14f.; 1,17. Zu Clodius siehe Haussleiter S. 288–296 und Gillian Clark: Porphyry: On Abstinence from Killing Animals, Ithaca (N.Y.) 2000, S. 123 Anm. 13.
  72. Dierauer S. 52f.
  73. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II (1999) S. 181–183.
  74. Lutterbach S. 189–194.
  75. Lutterbach S. 185–189.
  76. Regula Benedicti 36,9 und 39,11, hrsg. Rudolph Hanslik, Wien 1975, S. 96 und S. 100.
  77. Lutterbach S. 194–198, 203–208; Theodor Klauser: Ernährung: Christlich. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6, Stuttgart 1966, Sp. 232–237.
  78. John Passmore: The Treatment of Animals. In: Journal of the History of Ideas 36 (1975) S. 199–200; Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 172–174.
  79. Rudolf Arbesmann: Fasten. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7, Stuttgart 1969, Sp. 473 und 475.
  80. Spencer S. 154–168.
  81. Spencer S. 190–192.
  82. Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 138–150.
  83. Spencer S. 206–209; Stuart S. 60–77.
  84. Spencer S. 201f.; Stuart S. 131–137.
  85. Ursula Wolf: Das Tier in der Moral, 2. Auflage, Frankfurt a.M. 2004, S. 33–38.
  86. Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81 (1994) S. 43–45.
  87. Spencer S. 244–251; Stuart S. 372–398.
  88. Spencer S. 279–282. Eine gründliche Darstellung des frühen englischen Vegetarismus bietet James Gregory: Of Victorians and Vegetarians. The Vegetarian Movement in Nineteenth-century Britain, London 2007.
  89. Gregory (2007) S. 11, 76f.
  90. Peter Brang: Ein unbekanntes Rußland. Kulturgeschichte vegetarischer Lebensweisen von den Anfängen bis zur Gegenwart, Köln 2002, S. 59–113.
  91. Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997, S. 47–57.
  92. Barlösius S. 36–47; Teuteberg S. 48f.
  93. Teuteberg S. 46–64.
  94. Hannu Salmi: Die Sucht nach dem germanischen Ideal. Bernhard Förster (1843–1889) als Wegbereiter des Wagnerismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 6, 1994, S. 485–496.
  95. Karl Richter: Richard Wagner: Visionen, Vilsbiburg 1993, S. 335–351.
  96. So bei Bernhard Förster: Der Vegetarismus als ein Theil der socialen Frage, Hannover 1882.
  97. Teuteberg S. 50.
  98. Christoph Drösser: Fleischloser Führer, Die Zeit 17, 2001.
  99. Joachim C. Fest: Hitler. Eine Biographie, Frankfurt a. M. 1973, S.74ff.
  100. Michael Hauskeller: Verantwortung für alles Leben? Schweitzers Dilemma. In: M. Hauskeller (Hrsg.): Ethik des Lebens, Zug 2006, S. 210–236.
  101. Albert Schweitzer in einem Brief von 1964, zitiert von Gotthard M. Teutsch: Mensch und Tier – Lexikon der Tierschutzethik, Göttingen 1987, S. 47.
  102. M. K. Gandhi: Die ethische Grundlage der vegetarischen Ernährung, in: Christian Bartolf (Hrsg.): Die erste Stufe, Berlin 1996, S. 72–76; Stuart S. 424–430.
  103. Europäisches Vegetarismus Label
  104. Bericht vom 30. Januar 2008
  105. Zitat des Mitarbeiters Christoph Fritsch zum Inhalt der Studie
  106. European Vegetarian Union
  107. peta.de
  108. Anima, Zeitschrift der österr. Vegetarier Union (www.vegetarier.at), Frühjahr 2009, S. 16.
  109. Artikel der NYT vom 18. November 2007
  110. Umfrage 2006 der VRG
  111. Donna Maurer: Vegetarianism: Movement or Moment?, Philadelphia 2002, S. 16f. mit detaillierten Zahlen und Quellennachweisen.

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