Shyamantaka Mani

Aus Yogawiki
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Shyamantaka Mani (Sanskrit: मणि maṇi m., Edelstein, Juwel) ist das bekannteste Juwel in der indischen Mythologie. In den Puranas wird beschrieben, dass Shyamantaka Mani ein mythisches Juwel ist, welches seinen Besitzer mit magischen und übernatürlichen Kräften ausstattet. Die Legende berichtet von heftigen Kämpfen um den Edelstein.

Illustration aus der Bhagavata: Satrajit und Prasena mit dem Shyamantaka Mani

Der Shyanmantaka Mani in den Puranas

Die Vishnu Purana und das Bhagavata beschreiben die Geschichte von Shyamantaka Mani. Der Edelstein gehörte ursprünglich dem Sonnengott oder Surya, der ihn um den Hals trug. Es wurde gesagt, wer auch immer dieses Juwel besaß, würde nie ein Unglück in Form von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen, Erdbeben oder Hungersnöte erfahren und würde immer in Wohlstand und Reichtum leben. Außerdem würde der Shyamantaka Mani täglich neun Hügel aus purem Gold für den Besitzer produzieren. Dieses Schmuckstück ist auch der Grund für das atemberaubende Lichtes und Strahlen des Sonnengottes.

Surya verleiht das Juwel an Satrajit

Es war ein König namens Satrajit, ein Edelmann der Yadava. Er war ein großer Verehrer des Sonnengottes oder Surya. Satrajit betete bei einem Spaziergang entlang der Küste inbrünstig zum Sonnengott. Der Sonnengott, zufrieden mit Satrajits Hingabe, erschien selbst und stellte sich vor den König. Als Satrajit den Gott in einer undeutlichen und blendenden, feurigen Form sah, bat Satrajit ihn darum, in einer weniger blendenden Form zu erscheinen, so dass er den Gott deutlich sehen konnte. Daraufhin nahm der Sonnengott den Shyamantaka Mani von seinem Hals und Satrajit sah den Sonnengott mit seiner zwergenhaften Statur, mit einem Körper wie poliertes Kupfer und mit leicht rötlichen Augen.

Der Sonnengott verlieh Satrajit als einen Segen den Edelstein Shyamantaka Mani. Als Satrajit mit dem Schmuckstück nach Dwaraka zurückkehrte, hielten die Menschen ihn aufgrund seiner blendenden Herrlichkeit für den Sonnengott selbst.

Prasena und der Diebstahl des Juwels

Satrajit schenkte den Shyamantaka Mani später seinem Bruder Prasena, der Herrscher der Region Yadava war. Prasena gewöhnte sich daran, den Edelstein oft zu tragen. Eines Tages, während eines Spaziergangs im Wald, wurde er von einem Löwen angegriffen, der ihn tötete und mit dem Schmuckstück floh. Dann allerdings wurde der Löwe von Jambavan, dem Bärenkönig, überfallen. Jambavan tötete den Löwen nach einem heftigen Kampf und nahm den Shyamantaka Mani mit sich nach Lanka, wo er Teil von Ramas Affenarmee war.

Krishnas Kampf mit Jambavan

Es wird berichtet, dass Gott Krishna den Shyamantaka Mani besitzen wollte. Daher begannen die Menschen, als Prasena nicht zurückkam, Krishna für den Mord an jenem und für den Diebstahl des Edelsteins zu beschuldigen. Mit dem Ziel, seine Unschuld zu beweisen, wollte Krishna den wahren Täter finden und den Shyamantaka Mani wieder bringen. Auf seiner Suche kam Krishna an den Ort, wo er die Leiche Prasenas und sein Pferd fand. Er fand auch die Stücke der Zähne und Nägel eines Löwen. Krishna folgte den Spuren des Löwen, die ihn an die Stelle des zweiten Kampfes führten, wo er den toten Löwen liegen sah. Von dort folgte er den Spuren eines Bären, die ihn schließlich zum Eingang der Höhle von Jambavan führten. In dieser Höhle spielten Jambavans Kinder mit dem Shyamantaka Mani. Als Jambavan eine Zeit später die Höhle kam, fand er dort Krishna, hielt ihn für einen Eindringling und wollte ihn töten. Der Kampf zwischen Krishna und Jambavan dauerte 21 Tage, bis Krishna schließlich siegte und den Shyamantaka Mani zurückbekam. Später sollte Krishna dann Jambavati, Jambavans Tochter, heiraten.

Krishnas Familie und Freunde hatten in der Zwischenzeit zwölf Tage vor der Höhle gewartet, aber als Krishna nicht herauskam dachten sie, er sei tot. Sie waren sehr traurig und begannen, die Göttin Durga zu verehren, um eine sichere Rückkehr des Herrn zu gewährleisten. Als sie dieses Verehrungsritual durchführten, erschien plötzlich Krishna in der Dwarka mit seiner Braut Jambavati.

Erneuter Diebstahl, Vergeltung und Reue

Krishna rief dann Satrajit zur königlichen Versammlung, und nachdem er ihm die ganze Geschichte der Rückgewinnung des Shyamantaka Mani erzählt hatte, gab er ihm den Edelstein zurück. Satrajit nahm das Juwel mit großer Scham und Reue an. Er ging zurück in seine Heimat wo er sich schließlich entschied, Lord Krishna nicht nur das Juwel zu geben, sondern auch seine Tochter, Satyabhama. Krishna akzeptierte eine Heirat mit Satyabhama, die dafür mit allen göttlichen Eigenschaften ausgestattet wurde. Aber den Shyamantaka Mani wollte Krishna nicht nehmen.

Einige Tage später reisten Krishna und Balarama nach Hastinapura, da sie Gerüchte gehört hatten, dass die Pandavas in einem Feuer umkämen. In der Zwischenzeit versuchten Kritavarma, Akrura und Satadhanwa, den Shyamantaka Mani von Satrajit zu stehlen. Eines Nachts drang Satadhanva in Satrajits Haus ein, ermordete ihn und stahl den Edelstein.

Satyabhama war untröstlich und eilte nach Hastinapura, um Krishna über den schrecklichen Tod ihres Vaters zu unterrichten. Krishna und Balarama begaben sich sofort nach Dwaraka, um Satrajits Tod zu rächen. Satadhanwa ließ das Juwel bei Akrura und floh auf seinem Pferd. Er wurde von Krishna und Balarama gejagt und schließlich von Krishna in der Nähe von Mithila getötet. Später kehrte Krishna nach Dwaraka zurück, nur um festzustellen, dass Akrura in der Zwischenzeit mit dem Shyamantaka Mani nach Kaschgar geflohen war. Er konnte ihn jedoch auffinden und bat ihn, seine Schuld einzugestehen. Als Akrura gehorchte, ließ Krishna ihn den Juwel behalten unter der Voraussetzung, dass er in der Stdat Dwaraka bliebe.

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