Culika Upanishad: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas'''
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'''Jnana Yoga und Vedanta Einführung'''
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'''Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden'''
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'''111 Geschichten aus den Upanishaden'''
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Version vom 26. Mai 2018, 11:33 Uhr

Culika Upanishad (Sanskrit) ist ein Teil der indischen Heiligen Schriften, die Veda genannt werden. Sie gehört zum Atharvaveda und wird außerdem den Yoga Upanishaden zugeordnet. Culika bedeutet Gipfel. Entsprechend deutet Deussen die kurze Culika Upanishad als Spitze der Samkhya-Philosophie.

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Culika Upanishad mit Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus „Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 771 - 776.

Einleitung

Culika (von Cula, Cuda "die Spitze", in mannigfachem Sinn) ist nach dem Eingangsvers des Kommentars "der spitzige Aufsatz auf einer Säule". - Die Säule (so dürfen wir dies vielleicht deuten) wäre etwa die Samkhya-Philosophie, und ihre Spitze der Theismus des Yoga, in welchen unser Autor dieselbe auslaufen läßt. Zunächst steht er auf dem Boden der Samkhyalehre, doch nicht sowohl derjenigen, die wir aus der Karika und den Sutras kennen; sondern einer älteren Form, wie sie z. B. Maitr. 5 (vgl. unsere Einleitung dort, oben S. 328) erscheint, die noch nicht den Purusha der Prakriti schroff gegenüberstellt, sondern denselben aus dem Sattvam sich entwickeln läßt. Ähnlich erklärt unser Autor den Purusha als "im Sattvam weilend" (v. 2) und schildert ihn (wenn man unserer Auffassung von v. 3-4 beistimmt) als denjenigen, welcher mit der Prakriti die Welt zeugt, dann aber als Knäblein an ihrer Brust trinkt und nur in diesem Zustand beobachtet werden kann (Asakyah So Nyatha Drashtum). Unter den zahllosen Seelen-Knäblein, welche so die Sinnendinge trinken, ist eine Seele, welche sie als Gott (der Isvara des theistischen Yogasystems) frei genießt, welcher als die süße Beere essend von den Snatakas und ihren Adhvaryus beim Opfer angeschaut wird (nach Rigv. 1,164,20. 22), in Wahrheit aber völlig tatenlos, Udasina ist (v. 8). Ihm gelten, außer dem Opfer der Adhvaryus, auch alle Sastras der Bahvricas und alle sieben Stomas der Chandogas (v. 9), besonders aber feiert ihn Samhita und Brahmanam des Atharvaveda als Brahman in den Geheimlehren der Mantras "unter einer Reihe von Bezeichnungen" (Pada Krama Samanvitam, v. 10). Diese Reihe wird dann v. 11-13 vorgeführt; das Brahman erscheint als:

Brahmacarin Atharvav. 11,5 (Gesch. d. Phil. I, 277-282); Cratya, umherschwärmender Asket, Atharvav. 15; Skambha, Stütze, Atharvav. 10,7. 8 (Gesch. d. Phil. I, 310-324); Palita, der "altersgraue", Atharvav. 9,9.10 (Rigv. 1,164; Gesch. d. Phil. I, 105-119); Anadvan, Ochse, Atharvav. 4,11 (Gesch. d. Phil. I, 231-233); Rohita, der rote, aufgestiegene (Sonnengott), Atharvav. 13,1. 2. 3 (Gesch. d. Phil. I, 212-230); Ucchishta, der Rest, Atharvav. 11,7 (Gesch. d. Phil. I, 305-310); Kala, die Zeit, Atharvav. 19,53. 54 (Gesch. d. Phil. I, 210-212); Prana, der Lebenshauch, Atharvav. 11,4 (Gesch. d. Phil. I, 301-305); Bhagavan Atma, der hehre Atman, Atharvav. 10,8,44 (Gesch. d. Phil. I, 324); Purusha Atharvav. 19,6 (Rigv. 10,90; Gesch. d. Phil. I, 150-158); Sarva, Bhava, Rudra Atharvav. 11,2; Isvara und zugleich Purusha Atharvav. 19,6,4; Prajapati Atharvav. 4,2 und öfter (vgl. jedoch Gesch. d. Phil. I, 189-190); Viraj Atharvav. 8,9. 10; Prisni (so statt Parshni zu lesen) Atharvav. 2,1 (Gesch. d. Phil. I, 253); Salilam, Urwasser, Atharvav. 8,9,1.

Ihn wissen die Atharvans als das Haupt (vielleicht mit Beziehung auf Atharvav. 10,2,26-27. 10,8,9), während manche ihn als sechsundzwanzigsten (den Isvara des Yoga neben den 25 Prinzipien des Samkhyam) oder siebenundzwanzigsten (wohl mit Unterscheidung des Cittam von Buddhi, Ahamkara, Manas, wie oben S. 623, Anm.) oder als den verehren, welcher die 24 im Avyaktam verborgenen Prinzipien zum Vyaktam macht (v. 14-15). Aber er ist auch einer, zwei, drei, fünf usw., wie v. 15 (mit deutlichem Hinweis auf Chand. 7,26,2) versichert, er ist Ursprung und Untergang der Wesen (v. 16-19). Wer ihn (exoterisch) als Lebensprinzip verkündet, erlangt unerschöpfliche Nahrung für sich und die Väter, wer ihn (esoterisch) erkennt, sei er Brahmane oder nicht, der geht in ihm zur ewigen Ruhe ein (v. 20-21).

Die Culika Upanishad[1] dürfte ihre Stelle haben in der Zeit, wo aus der noch nicht systematisch abgeschlossenen Samkhyalehre der theistische Yoga sich herausbildete, und würde, wenn diese Auffassung sich bewährt, als Zeugnis jenes Übergangs von besonderm Werte sein.

Die Culika Upanishad

In ihm, in dem die Weltwesen einmündend, werden unsichtbar, vergehn sie und erstehn wieder gleich Schaumblasen zur Sichtbarkeit. Zitat: Cul. Up.

1. Der Vogel, strahlend, achtfüßig[2],

Dreisträhnig[3], ewiger Juwel,
Glutflammend, wandernd zwiefältig[4],
Jeder sieht ihn und sieht ihn nicht,[5]

2. Wenn zur Zeit der Wesenblendung

Zerreißt um Gott die Finsternis,
Dann sieht in Guna-Höhle man,
Im Sattvam, ihn, der gunalos.

3. Denn nicht anders zu schaun ist er,

Als wenn er als ein Knäblein saugt[6]
An der Werdemutter Maya,
Der ew'gen, festen, achtfachen.[7]

4. Er saugt an ihrer Brust liegend[8];

Und wieder wird, erregt, sie breit
Und gebiert für den Purusha,
Von dem vorher sie ward belegt.

5. Mit des Rindes Stimme brüllt[9] die

Wesenbildende Zeugerin,
Die schwarze, weiße und rote[10],
Allwunschmelkend nur für den Herrn.

6. Die Knäblein freilich sind zahllos,

Die da trinken die Sinnenwelt,
Doch einer nur als Gott trinkt sie,
Dem eigenen Willen folgend frei.

7. Er durch sein Denken und Wirken

Genießt zuerst, der heil'ge Gott,
Die allen spendende Milchkuh,
Die verehrt von den Opfrern wird.

8. In ihr das große Selbst schauen

Als Vogel, der die Frucht genießt[11],
Obwohl es ewig sitzt müßig,
Opfernd Hausherr und Priesterschaft

9. Ihm, dem sagenden, nachsagen

Rig-Sänger, sagenskundige,
Ihm in Rathantaram, Brihat,
In allen sieben[12] gilt das Lied.

10. Als Brahman in Geheimlehren

Der Mantras, in der Worte Reih'
Verkünden ihn die Atharvans,
Der Bhrigu-Söhne oberste,

11. Als Brahmanschüler[13], als Schwärmer[14],

Als Stützer[15] und als altersgrau[16],
Als Ochsen[17], Rest[18] und Rohita[19]
Verkündet ihn das Bhriguwerk.

12. Als Zeit[20], als Prana[21], als Atman[22],

Der erhabne, als Purusha[23],
Als Sarva, Bhava und Rudra[24],
Als Gott und Purusha[25] zugleich,

13. Als Prisni[26] und als Urwasser[27],

Als Viraj[28] und Prajapati[29]
in spruchverknüpften Vorschriften[30]
Atharvans wird gelobt der Herr.

14. Als sechsundzwanzigsten manche[31],

Auch als siebenundzwanzigsten,
Die Atharvans als Haupt wissen
Der Samkhyas gunalosen Geist,

15. Der das Avyaktam als Vyaktam

Vierundzwanzigfach sichtbar macht,
Als zweiheitlos und zweiheitlich,
Als dreifach, fünffach kennt man ihn.[32]

16. Durch die Erkenntnis als Auge

Sehn Brahmanen von Brahman an
Bis in die Pflanzenwelt abwärts
Sich hindurchziehn den Einen nur.

17. Dem eingewoben dies Weltall[33],

Was sich bewegt und nicht bewegt,
In Brahman auch vergeht alles
Wie Schaumblasen im Ozean.

18. In ihm, in dem die Weltwesen

Einmündend, werden unsichtbar,
Vergehn sie und erstehn wieder
Gleich Schaumblasen zur Sichtbarkeit.

19. Daß er als Seele im Leib weilt,

Zeigt ans Gründen der Weise auf,
Und daß als Gott er stets wieder
Die Wohnung wechselt tausendfach.

20. Wer satzungstreu als Brahmane

Dies bei dem Totenmahle lehrt (Kath. 3,17),
Erlangt für sich und die Väter
Speis' und Trank, unvergängliche.

21. Doch wer Brahman und sein Gesetz,

Sei er Brahmane oder nicht,
Erkennt, der schwindet, einmündend
Zu dem in Brahman Ruhenden,
— zu dem in Brahman Ruhenden.[34]

Fußnoten

  1. In der Sammlung der 108 Upanishaden als Mantrika Up. (32) vorliegend.
  2. Die acht Himmelsgegenden bestrahlend.
  3. Trisutram, vielleicht weil durch die drei Gunas gefesselt.
  4. Jeder sieht ihn als Sonnenvogel, und sieht ihn nicht, sofern er der Atman ist.
  5. Jeder sieht ihn als Sonnenvogel, und sieht ihn nicht, sofern er der Atman ist.
  6. Lies Dhayamanah.
  7. Achtfach ist die Maya (Prakriti) vielleicht im Sinne der acht Formen des Siva, die in der Nandi des Sakuntalam vorkommen.
  8. Wörtlich: "sie (die Prakriti) wird, von ihm besetzt, gesogen" (lies Dhiyate).
  9. Vgl. Rigv. 1,164,28 (Atharvav. 9,10,6).
  10. Nach Svet. 4,5; gemeint sind die drei Gunas.
  11. Rigv. 1,164,20 (Gesch. d. Phil. I, 113).
  12. Die sieben Stoma-Formen mögen gemeint sein; Rathantaram und Brihat sind freilich Samans. (Die Namen der sieben Stomas s. Ind. Stud. IX, 276.)
  13. Brahmacarin, Atharvav. 17,5.
  14. Vratya Atharvav. 15.
  15. Skambha 10,7.8.
  16. Palita to 9,9. 10.
  17. Anadvan 4,11.
  18. Ucchishta 11,7.
  19. Rohita 13,1.2.3.
  20. Kala 19,53.54.
  21. Prana 11,4.
  22. 10,8,44; Bhagavan faßt die dort stehenden Epitheta zusammen.
  23. Purusha 19,6.
  24. Sarva (so zu lesen), Bhava, Rudra 11,2.
  25. Isvara und zugleich Purusha 19,6,4; die Punaer Ausgabe liest Syavasvah (Atharvav. 11,2,18) Sa-asuras Tatha; das zweimalige Purusha ist allerdings auffallend.
  26. Prisni 2,1; Parshni ist sinnlos, da wir dem Autor doch nicht wohl zumuten dürfen, daß er etwa an Kena Parshni etc. 10,2,1 gedacht habe.
  27. Salilam 8,9,1
  28. Viraj 8,9 und 10.
  29. Prajapati 2,1 und oft, meist um ihn umzudeuten.
  30. Bezieht sich vielleicht auf Brahmanas (Vidhi) des Atharvaveda.
  31. Vgl. Gaudapada, Mandukya Karika 2,26 (oben, S. 586).
  32. Beziehung auf Chand. 7,26,2.
  33. Brih.3,6.
  34. Wörtlich: "sie gehen auf in Brahman (Tatraiva), indem [wie bei den Flüssen Chand. 6,10. Mund. 3,2,8] ihre Mündungen hinschwinden (Linasyah) zur Vereinigung mit dem [bereits] im Brahman-Ozean Befindlichen (Brahmasayine, Dativ des Zweckes)".

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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