Asana

Aus Yogawiki
Version vom 11. April 2012, 16:33 Uhr von Sieben (Diskussion | Beiträge) (Werden ''Asanas'' mit Achtsamkeit ausgeführt, können sie selbst zu einer Mediationsform werden. Das gilt offenbar besonders für ihr langes, ruhiges Ausführen.)
Kukkutasana

Eine Asana (Sanskrit: आसन āsana n.) oder auch Körperstellung ist ein Hauptbestandteil des Hatha Yoga. Regelmäßige, oft einfache Übungen helfen im sehr praxisnahen, klassischen Yoga. Hier im Yogawiki und auch in anderen Quellen gibt es mehr Information über Asanas, als man normalerweise verarbeiten kann.

Asanas haben viele Aspekte und können von verschiedenen Seiten betrachtet werden. Asanas sind eine Art Geste und haben bestimmte Wirkungen. So können sie auf die Struktur des Körpers wirken, sowie auf den Geist, die Nerven, Organe und Sinne. Sie können den Körper auf energetischer Ebene beeinflussen und verändern.

Asana kommt von der Wurzel as und meint Sitzen. Die Körperstellungen des Yogas sind fest und angenehm (leicht) steht in den Yoga Sutren des Patanjali. Hier sind allerdings keine verschiedenen Körperhaltungen erwähnt. Aus späteren Kommentaren zu den Yogasutras wird deutlich, dass mit Asana padmasana gemeint ist.

Schaut man sich die Abildungen von Asanas ist, kommt man leicht zu dem Glauben, Asana sei etwas Statisches. Man übersieht dann leicht, daß Asana stetige Bewegtheit (in der Ruhe) ist.

Es wird gesagt, das durch Pranayama starke Kräfte entfesselt werden können und das der Körper darauf vorbereitet sein muß. Asanas reinigen und stärken den Körper für Pranayama.

Werden Asanas mit Achtsamkeit ausgeführt, können sie selbst zu einer Mediationsform werden. Das gilt offenbar besonders für ihr langes, ruhiges Ausführen.

Arten von Asanas

Nach der Sage gibt es so viele Asanas oder Stellungen, wie Arten von Lebewesen in diesem Universum: 8400000 Asanas, passend den 84 Lakhs von Körpern. Die Asanas entsprechen den verschiedenen Sitzstellungen, die man bei den verschiedenen Arten in der Schöpfung finden kann.

Von den 84 Lakhs von Asanas sind 84 die besten; und von denen wurden 32 als nützlich für den Menschen befunden.

Einige Asanas eignen sich besonders gut als Sitzhaltung für die Meditation: nämlich die Meditationsstellungen. Die Yoga Shastras empfehlen vier hervorragende Meditationsstellungen: Padmasana, Siddhasana, Swastikasana und Sukhasana.

Andere Asanas sind Stellungen für Gesundheit und Kraft.

Die Meditationsstellungen

Die Meditationsstellungen eignen sich besonders für Japa und kontemplative Zwecke. Sie lösen den Geist vom Kummer und den Sorgen des Alltags. Sie beruhigen die Nerven, entspannen den Körper, stärken den Geist und schenken Ausgeglichenheit. Die Meditationsstellungen steigern das Verdauungsfeuer und geben guten Appetit, Gesundheit und Glück. Sie beseitigen Rheumatismus. Sie halten Gase, Galle und Schleim im Gleichgewicht. Sie reinigen und stärken die Nerven in den Beinen. Sie sind dazu geeignet Brahmacharya aufrechtzuhalten.

"Sthira Sukham Asanam" - "Asana ist fest und angenehm" sagt Patanjali im Yogasutra. Sie darf kein Schmerzempfinden oder Unbehagen verursachen. Eine feste Asanas konzentriert den Geistes. Der Körper ist bestenfalls wie ein Fels; ohne Zittern. Du könntest zu einer lebendigen Statue werden, wenn Du Dich zu Dhyana hinsetzt. Wenn der Sitz fest wird, schreitet die Meditation fort. Man hat dann kein Körperbewußtsein.

Wenn Du in der Stellung sitzt, denke: ‘Ich bin so fest wie ein Fels. Nichts kann mich erschüttern’. Suggeriere das ein Dutzend Mal Deinem Geist. Dann wird die Asana fortschreiten.

Du könntest zuletzt in einer der vier Stellungen drei Stunden lang ohne Unterbrechung verharren. Unterwegs zu Asana Jaya, Beherrschung der Asana: Wenn es eine Stunde lang gelingt, wirst Du Einpünktigkeit des Geistes erlangen und den unendlichen Frieden und Atma Ananda im Inneren erfahren.

Beginne mit einer halben Stunde und steigere allmählich die Dauer.

Wenn Du nach einiger Zeit starke Schmerzen in den Beinen verspürst, löse die Beine, massieren sie fünf Minuten lang und setze Dich dann wieder in die Asana. Wenn Du fortgeschrittener bist, wirst Du schmerzfrei, dagegen Freude erfahren. Übe die Asana morgens und abends.

Bleibe bei einer Asana, entweder Padma, Siddha, Swastika oder Sukha; und mache sie durch wiederholtes Üben fest und vollkommen.

Halte eher hartnäckig an einer Asana fest. Erfahre den vollen Nutzen einer einzigen Asana für die Meditation.

Wenn Du ein Jahr lang regelmäßig übst, kannst Du vielleicht drei Stunden lang ununterbrochen sitzen.

Die meisten Menschen praktizieren wohl auch in gewöhnlichen Yogastunden - sogar Shavasana - als Meditation.

An die Übung könnte man sich wie ein Blutegel klammern.

Stellungen zur Übung des Körpers

Asanas können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Eine Möglichkeit ist folgende :

Stehende Asanas: Tadasana, Trikonasana, Garudasana, usw.

Sitzende Asanas: Padmasana, Lolasana, Dandasana, Baddha Konasana, usw.

Vorwärtsbeugen: Paschimottasana, Janushirshasana, usw.

Drehhaltungen: Bharadvajasana, Marichyasana, usw

Umkehrhaltungen (werden mit dem Kopf nach unten und den Beinen nach oben ausgeführt): Shirshasana, Vrikshasana, Sarvangasana, ....

Rückbeugen: Ushtrasana, Urdhva-Dhanurasana, ....

Asanas im Liegen: Uttanapadasana oder Pavanamuktasana, ....

Yoga Asanas und Körperübungen

Bhujangasana

Normale Körperübungen entwickeln nur die oberflächlichen Muskeln des Körpers. Man kann ein Sandow mit einem wunderschönen Körperbau werden. Asanas hingegen sind für die gründliche Übung der inneren Organe gedacht, wie Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Darm, Herz, Lunge, Gehirn und die wichtigen Hormondrüsen des Körpers. Asanas harmonisieren die inneren Organe und beleben die Schilddrüse und andere endokrine Drüsen, die eine sehr wichtige Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit spielen.

Körperübungen treiben das Prana nach außen. Asanas schicken das Prana nach innen und verteilen es ganz gleichmäßig über den ganzen Körper und seine verschiedenen Systeme.

Asanas sind nicht nur Körperübungen. Sie sind mehr als das. Sie schenken seelisches Gleichgewicht. Sie helfen bei der Beherrschung der Emotionen. Sie bringen spirituellen Nutzen.

Asanas erwecken die Schlangenkraft oder Kundalini, die im Muladhara Chakra schläft. Sie schenkt dem Aspiranten Wonne, Macht und Yoga Samadhi. Wenn Du 500 Mal täglich Dands und Bethaks machst oder fünf Jahre lang täglich fünfzig Klimmzüge am Barren, wird das in keiner Weise zum Erwecken dieser geheimnisvollen Kraft, der Kundalini, beitragen.

Das Üben von Asanas verursacht keine Kosten. Du brauchst keine Hanteln, Federn, Gewichte oder Barren, um den Yoga-Raum einzurichten. Im Höchstfall benötigt man eine einfache weiche Decke, um darauf Asanas zu machen.

Wer kann Asanas machen?

Grundsätzlich kann man diese Asanas ab einem Alter von zehn, zwölf Jahren praktizieren. Zwanzig- bis Dreißigjährige können alle Asanas gut ausführen. Ein zwei Monate Praxis machen die steifen Sehnen, Muskeln und Knochen sehr geschmeidig. Selbst alte Menschen können alle Asanas machen. Sie können auf Shirshasana verzichten, wenn sie körperlich nicht dazu in der Lage sind. Es gibt aber Menschen fortgeschrittenen Alters, die auch Shirshasana praktizieren.

Auch Frauen sollten Asanas machen. Wenn Frauen den Asana-Zyklus systematisch und mit Interesse und Aufmerksamkeit praktizieren, werden sie wundervolle Gesundheit und Lebenskraft haben. Wenn Mütter gesund und stark sind, werden auch die Kinder gesund und stark sein. Eine Revitalisierung der jungen Frauen ist eine Revitalisierung für die ganze Welt.

Hilfsmitteln wie Decken, Seilen, Stühlen und Holzblöcken erlauben es, die Asanas leichter und länger zu üben. Dies erleichtert älteren, ungeübten und weniger beweglichen Menschen den Zugang zu den Yoga-Stellungen. Die Asanas können leichter eingenommen und mit größerer Sicherheit geübt werden.

Sehr wertvoll ist der Einsatz von Hilfsmittel für Menschen, die eine bestimmte Haltung einnehmen möchten, aber aufgrund von Gleichgewichtsproblemen, Ängsten oder anderer Behinderungen dies nicht so ohne weiteres können.

Heilwirkung von Yogaübungen

Asanas halten die Muskeln geschmeidig und die Wirbelsäule elastisch, verbessern geistige Fähigkeiten und entwickeln die Lungenkapazität, sie stärken die inneren Organe und schenken Langlebigkeit. Durch die Übung von Yoga Asanas wird das Blut mit viel Sauerstoff angereichert und die Anhäufung von venösem Blut wird gestoppt. Der Körper wird mit einem großen Maß an Energie erfüllt. Die Gehirnzentren und das Rückenmark werden gestärkt und belebt. Das Gedächtnis wird verbessert und der Verstand geschärft. Intuition wird entwickelt.

Die Praxis von Asanas festigt das Gleichgewicht im Körper und garantiert auch geistige Ausgeglichenheit. Yogaübungen tragen zur Entspannung des Körpers bei, so daß nervliche Anspannungen aufgelöst werden können.

Die Übung von Asanas beseitigt Krankheiten und macht den Körper leicht, fest und stabil. Eine bestimmte Asana dient zur Beseitigung einer bestimmten Krankheit. Beachte diese wundervolle Kraft der Asana.

Shirshasana ist nützlich für ein trübes Gehirn. Er schenkt Gehirnkraft und entwickelt Verstand und Gedächtnis. Er trägt zur Speicherung von Ojas Shakti im Gehirn bei. Er nützt bei der Bewahrung von Brahmacharya. Er heilt viele Krankheiten. Er verbessert Seh- und Hörvermögen durch einen zusätzlichen Blutzufluß zum Gehirn.

Sarvangasana entwickelt die Schilddrüse, stärkt Lungen und Herz und macht die Wirbelsäule elastisch.

Shirshasana und Sarvangasana steigern die Vitalität und beugen dem Altern vor. Sie machen die Wirbelsäule elastisch. Sie erneuern und verjüngen das gesamte System. Die Schilddrüsen werden stimuliert und mit neuer Energie versorgt.

Matsyasana ist gut für die Entwicklung der Lungen, des Gehirns und der Augen; er stärkt auch den oberen Teil der Wirbelsäule.

Paschimotthanasana und Mayurasana kräftigen das Verdauungsfeuer und verbessern die Verdauung. Paschimottanasana vermindert Fett im Bauch.

Bhujangasana, Shalabhasana und Dhanurasana verbessern die Darmperistaltik, wirken gegen Verstopfung und heilen Unterleibserkrankungen. Das Rollen in Dhanurasana gibt eine sehr gute Bauchmassage.

Agni Sara Kriya, Uddiyana Bandha und Mayurasana sind ebenfalls verdauungs- und appetitförderlich. Ardha Matsyendrasana ist gut für Leber und Galle.

Tadasana, Trikonasana und Garudasana machen größer.

Shavasana entspannt Körper und Geist und schenkt vollkommene Ausgeglichenheit und Ruhe.

Man praktiziert Asanas und Pranayama nicht, um starke Muskeln zu bekommen. Muskeln bedeuten nicht Gesundheit. Die gesunde und harmonische Funktion der endokrinen Drüsen und inneren Organe und dergleichen mehr, des Nervensystems und des Geistes - das ist es, was man braucht und was das regelmäßige Üben von Yoga Asanas und Pranayama schenkt.

Links


Die acht Stufen des Raja Yoga nach Patanjali (Ashtanga Yoga)