Fieber
Fieber ist eine Temperaturerhöhung des Körpers über einen optimalen spezifischen Wert hinaus. Es gibt körperliches und geistiges Fieber. Bei einer Körpertemperatur über 38 Grad spricht man von Fieber. Meist zeigt Fieber, dass das Immunsystem sich gerade verstärkt mit einem Krankheitserreger oder Entzündungsfaktor befasst. Der Körper bildet Abwehrstoffe, eine Gruppe davon- die Pyrogene- erzeugen Fieber.
Körperliches Fieber
Die Körpertemperatur des Menschen unterliegt im Tagesverlauf natürlichen Schwankungen. So ist in der Zeit von ca. 01:00 Uhr bis 05:00 Uhr die Zeit der niedrigsten Körperkerntemperatur von ca. 36,5 Grad Celsius. Den höchsten Wert erreicht sie etwa von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr mit ca. 37,3 Grad Celsius. Bei rektaler Messung liegt die für den Menschen optimale Temperatur bei 37 Grad Celsius.
Kommt es durch Prozesse, die im menschlichen Organismus ablaufen, zur Bildung von Bakteriengiften, so können diese auf das Temperaturzentrum des Hypothalamus wirken. Es kommt zu einer Sollwertanhebung der Körpertemperatur. Die normale Temperatur erscheint nun zu gering, so dass der Körper alles versucht, um mehr Wärme zu produzieren, um den Istwert dem (fehlgesteuerten) Sollwert anzupassen. Dies geschieht z.B. durch Zittern und Engstellen der Hautgefäße, um einen Wärmeverlust zu verringern.
Haben die körpereigene Abwehr oder Medikamentengaben von außen dafür gesorgt, die Freisetzung des Bakteriengiftes zu unterbinden, erfolgt nun eine Regulierung des Körpers in die andere Richtung. Da nun der Istwert höher als der (gesunde) Sollwert ist, ergreift der Körper Maßnahmen, die helfen, die Temperatur zu senken. Durch vermehrtes Schwitzen gelingt ein Absenken der Körpertemperatur, da der Schweiß beim Verdunsten Kühle erzeugt.
Man spricht von mäßigem Fieber bei einer Erhöhung der Temperatur auf bis zu 38,5 Grad Celsius, von hohem Fieber bei bis 40,5 Grad Celsius und bei Temperaturen von über 40,5 Grad Celsius spricht man von extremem Fieber. Der Flüssigkeitsbedarf des Menschen steigt um 10% je Grad Celsius Temperaturerhöhung. Bei einer Körpertemperatur unter 38 Grad spricht man von einer subfebrilen Temperatur.
Hyperthermie
Von Hyperthermie spricht man, wenn die Körpertemperatur durch eine hohe Umgebungstemperatur stark ansteigt. Da der Sollwert der Körperkerntemperatur unverändert ist, kann der Körper auf diese Überhitzung nicht angemessen reagieren. Es kann zu einem "Hitzeschlag“ oder einem "Hitzekollaps“ kommen. Steigt die Körpertemperatur auf etwa 43 Grad Celsius, stirbt der Mensch, da die Eiweiße des Körpers bei dieser Temperatur zerstört werden.
Hypothermie
Hypothermie bedeutet eine starke Abkühlung des Körpers durch niedrige Außentemperaturen. Da der Sollwert des Körpers unverändert bleibt, überfordert dieser Zustand das Temperaturregelungsinstrumentarium des Organismus. Sinkt die Körpertemperatur auf etwa 25 Grad Celsius ab, kann es zu Atem- und Herzstillstand kommen.
Swami Sivananda über Fieber
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.211-212. Divine Life Society
Die Temperatur des menschlichen Körpers ist sehr genau geregelt, unter normalen Bedingungen variiert sie nur geringfügig. Üblich sind 36,2°C. Bei Fieber ist die Temperatur erhöht. Die Temperatur unterliegt leichten Schwankungen, bedingt durch die Außentemperatur. Sie kann sich bei schlechter Verdauung und viel Bewegung verändern. Wenn die Temperatur auf 41 Grad steigt, ist das gefährlich. Wenn die Temperatur noch höher steigt, kann das zum Tod führen.
Fieber ist ein Symptom. Alle Arten von Fieber haben eine gemeinsame Ursache und die gleiche Behandlung in der Naturheilkunde. Es gibt unterschiedliche Arten von Fieber. Appetitverlust tritt bei allen Arten von Fieber auf. Eine gestörte Verdauung ist die Hauptursache von Fieber und von vielen anderen Krankheiten. Fieber entsteht durch die Zersetzung der Zellgewebe des Körpers aufgrund falscher Ernährung, schlechter Verdauung und schlechter Assimilierung. Bei Fieber ist die Zunge belegt oder pelzig. Es kommt zu Verstopfung. Der Urin ist spärlich und stark gefärbt. Die Haut ist trocken.
Behandlung
Bettruhe ist notwendig. Beseitige Verstopfung. Faste vollständig, ein oder zwei Tage lang. Trinke viel kaltes Wasser. Nimm ein Dampfbad, wenn du nicht schwitzen kannst. Man setzt sich in eine Wanne mit Wassertemperatur etwas unter der Fiebertemperatur. Kühle das Wasser schrittweise, in dem du kaltes Wasser hinzugibst, bis das Wasser eine Temperatur zwischen 16 und 21 Grad hat.
Wenn man das für eine kurze Zeit macht und oft wiederholt, dann ist das sehr wirkungsvoll, vor allem bei hohem Fieber, wie z. B. bei Typhus. Dem Patienten geht es viel besser, die Temperatur senkt sich. Die Wirkung hält Stunden. Je kühler das Bad, desto länger hält der Effekt an. Abtupfen mit einem Schwamm mit kaltem Wasser und feuchte Packungen sind andere Methoden, die oft angewendet werden, um die Temperatur zu senken. Sie wirken lindernd. Schlammpackungen auf dem Bauch sind wirkungsvoll. Bereite eine halbtrockene Paste aus Schlamm, lege sie auf den Bauch, und mache einen festen Verband. Das ist ein guter Ersatz für Eis und feuchte Wickel. Sobald die Temperatur sinkt, nimm die Packung herunter.
Trinke keine Milch bei Fieber, sondern heißes Reiswasser oder Gerstenwasser. Trinke den heißen Sud aus schwarzem Pfeffer, zwei Teelöffel in einem Glas Wasser. Füge beim Kochen einige Tulsi-Blätter hinzu. Nimm 90 g oder 120 g. Mache bei einer lokalen Entzündung Umschläge. Heiße Umschläge mit Leinsamen auf der Brust und auf dem Rücken sind gut bei Lungenentzündung. Man kann auch einen Umschlag mit heißem gekochtem Reis machen. Nimm nach der Genesung nicht sofort feste Nahrung zu dir. Kehre schrittweise zur gewohnten Ernährung zurück. Sei mäßig im Essen und Trinken. Während der Genesung nimm Obst, Fruchtsäfte und Gemüsesuppe zu dir.
Geistiges und emotionales Fieber
Fieber ist zunächst die Bezeichnung für eine erhöhte Körpertemperatur. Fieber ist aber auch im übertragenen Sinn, also geistiges Fieber, ist eine Art Begeisterung, Leidenschaft, Besessenheit. Man kann in regelrechtes Fieber verfallen, um etwas zu erreichen. So gibt es auch das Börsenfieber, das Goldfieber, Arbeitsfieber, Spielfieber, Wettfieber. Hitze und Kälte beschreiben nicht nur Temperatur und Körpertemperatur sondern auch geistig-emotionale Erlebniszustände, Gemütszustände, Erregungsniveau.
Umgang mit Fieber bei anderen
Fieber hat verschiedene Bedeutungen. Es gibt das körperliche Fieber und es gibt natürlich vieles was man dagegen machen kann. Aber ich möchte jetzt auf das geistige Fieber eingehen. Es gibt Menschen die sehr hektisch sind. Sie sind wie im Fieber und machen die alles Mögliche. Sie sind wie im Fieber Wahn. Wie gehst du damit um?
Zum einen überlege, ob du das nicht einfach wertschätzen kannst. Es ist schön, wenn die Dinge in Bewegung kommen. Es ist schön, wenn Menschen mit Enthusiasmus und Begeisterung dabei sind. Vielleicht bist du derjenige, der jetzt etwas zu ruhig und zu kalt ist. Vielleicht wäre es gut, dich mal vom Fieber anderer ein bisschen anstecken zu lassen und enthusiastisch zu sein.
Manchmal gilt es im Fieber der Begeisterung nicht zu weitreichende Entscheidungen zu treffen. Manchmal kann man sagen: "Wir wollen das und das tun, aber morgen überlegen wir nochmals diese Sache." Denn in einer hohen Emotionalität trifft man manchmal hoch emotionale Entscheidungen, die nachher nicht so gut sind. Trotzdem kann so ein Fieber der Begeisterung oder der Aktivität auch sehr gut sein. Und viel kann dabei geschehen. Dann kannst du einfach mitmachen und dich von anstecken lassen oder mindestens die anderen machen lassen und nicht der Spielverderber sein.
Fieber in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Fieber gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Fieber - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Fieber sind zum Beispiel Verbrennung, Bullenhitze, Hysterie, Aufgeregtheit,, Begeisterung, Leidenschaft .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Fieber - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Fieber sind zum Beispiel Kühle, Gelassenheit, Kälte, Hartherzigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Fieber, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Fieber, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Fieber stehen:
Eigenschaftsgruppe
Fieber kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Unruhe
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Fieber sind zum Beispiel das Adjektiv fiebrig, das Verb fiebern, sowie das Substantiv Fiebernder.
Wer Fieber hat, der ist fiebrig beziehungsweise ein Fiebernder.
Siehe auch
- Ayurveda
- Ayurvedische Ernährung
- Nahrung als Medikament
- Kräuter
- Gesundheit
- Nahrung als Medikament
- Naturheilkunde
- Natur
- Pflanzenheilkunde
- Gesundheitsregeln
- Erkältung
- Husten
- Grippe
Weblinks
Literatur
- Swami Satyananda Saraswati, Häufige Krankheiten aus yogischer Sicht
- Hans Heinrich Rhyner, Das neue Ayuveda Praxis Handbuch
- Master Choa Kok Sui, Grundlagen des Pranaheilens
- Swami Sivananda: "Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Vasant Lad und David Frawely, Die Ayurveda Pflanzenheilkunde
- Hans Heinrich Rhyner, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch
Seminare
Ayurveda
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Gesundheit
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