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Version vom 6. Juli 2014, 08:47 Uhr
Nataraja (Hindi: नटराज naṭarāj m.) wörtl.: "König (Rajan) der Tänzer (Nata)"; der tanzende Shiva.
Shiva, der kosmische Tänzer
Der kosmische Tanz, den Shiva als Nataraj, König des Tanzes, ausführt, gilt als Symbol für die ewige Bewegung des Universums. Durch den gleichmäßigen Rhythmus des Tanzes (Tandava) setzt sich das Universum in Bewegung und beginnt, sich in all seinen Formen zu manifestieren. Die Götter, Dämonen und anderen übernatürliche Wesen haben sich um Shiva gruppiert und schauen verzückt zu. Manchmal hält er inne mit seinem Trommelschlag, um nach einem neuen, besseren Rhythmus zu suchen. Dann vergeht ein Universum, um beim wieder einsetzenden Tanz erneut zu entstehen. Der Flammenkreis, der Shiva umgibt, ist Energie in ihrer reinsten Form, aber auch das Feuer der Einäscherung. Er ist zugleich Sinnbild des heiligen Mantra AUM, dem Grundton der Schöpfung. Der Zwerg unter Shivas Füßen stellt die Unwissenheit dar. Die Trommel in Shivas Hand symbolisiert die Vereinigung von männlichem und weiblichem Prinzip. Der Klang der Trommel zeigt, dass Klang die Quelle der Schöpfung und Gott die Quelle des Klangs ist. Das Feuer in Shivas Handfläche, deutet auf seine Macht, das Universum zu vernichten; seine in Elefantengeste vorgestreckte Hand symbolisiert seine Stärke und sein erhobener Fuß bedeutet Befreiung.
Nataraja
Aus: Lord Shiva and his worship, von Swami Sivananda
Der Name Shiva in seiner Bedeutung als "Tänzer"
"Ya" in Namah Shivaya bedeutet Jiva oder die individuelle Seele. Das Panchakshara Namah Shivaya bildet den Körper von Shiva. "Na" steht für die Hand, die das Feuer hält. Der Fuß, der den Dämon Muyalaka unterdrückt, ist "Ma". "Si" ist die Hand, welche die Damaru hält. Die bewegte rechte und linke Hand entsprechen "Va". Die Hand in Abhaya ist "Ya".
Vor langer Zeit geschah es, dass eine Gruppe Rishis ihren Glauben an den wahren Gott aufgab und falsche Götter anbetete. Shiva wollte ihnen eine Lektion erteilen. Er erweckte in ihnen sonderbare Leidenschaften. Die Rishis wurden sehr zornig. Durch die Kraft ihrer Bußübungen erschufen sie viele Dämonen, die sie gegen Shiva richteten. Shiva besiegte sie, insbesondere bezwang er durch seinen kosmischen Tanz die machtvolle Kali, die eine Schöpfung der Rishis war. Sri Natarajas Tanz wurde von dem Rishi Patanjali und von Vyaghrapada bezeugt, die ihn sehr genossen. Sie umringten Gott Shiva. Selbst auf Bildern und Skulpturen von Nataraja Murtis kann man sehen, wie Patanjali und Vyaghrapada Nataraja umgeben. Der Unterleib von Vyaghrapada ähnelt dem eines Tigers, während dieser Körperteil bei Patanjali dem einer Schlange gleicht.
Der wunderbarste Tanz von Nataraja ist der Urdhva Tandava. Bei diesem Tanz ist das linke Bein erhoben und der Zeh streckt sich um Himmel. Das ist die schwierigste Art zu tanzen. Mit dieser Position besiegte Nataraja Kali beim Tanzen. Bei allen anderen Tänzen hielt Kali erfolgreich mit Nataraja mit. Beim Tanzen verlor Nataraja seinen Ohrring. Er gewann lediglich mit der Hilfe seines Zehs, mit dem er das Schmuckstück, unbemerkt vom Publikum, an seinen Platz zurückführte.
Nataraja tanzte mit erhobenem rechten Bein. Das bezeichnet beim Tanzen die Gajahasta Pose oder Nritya. So tanzte er ununterbrochen und wechselte nicht einmal das Bein. Es gibt eine andere Tanzstellung, die Shiva auf dem Kopf eines Elefanten zeigt. In dieser Haltung ist Shiva als Gajasana Murti bekannt. Unter Shivas Fuß befindet sich der Kopf eines Elefantenmonsters. Shiva hat acht Hände. Er hält den Dreizack, die Trommel und Schlinge in seinen drei rechten Händen. Schild und Schädel hält er mit zwei Händen. Die dritte linke Hand hält er in der Vismaya Pose. Ein Asura nahm die Form eines Elefanten an, um Brahmanis zu töten, die in tiefer Meditation um den Linga von Visvanath in Benares saßen. Shiva kam plötzlich aus dem Linga und tötete das Elefantenmonster und nahm sich seine Haut als Gewand.
Shivas Tanz
- Die Flut im Jahre 1924 war grausam in Rishikesh
- Sie nahm viele Mahatmas und Sadhus mit sich
- Das ist Shivas Tanz.
- Der wilde Chandrabhaga änderte 1943 seine Richtung
- Die Menschen konnten ihn nur schwer mit der Hilfe von Elefanten überqueren
- Das ist Shivas Tanz.
- Am Morgen des 11. Januar 1945 fiel Schnee in der Umgebung des Himalayas
- Die Kälte war grausam
- Das ist Shivas Tanz.
- Vishvanath lebt jetzt an einem Ort, wo früher Wald war.
- Er erfreut die ganze Welt.
- Er schenkt Gesundheit und ein langes Leben.
- Das ist Shivas Tanz.
- Wälder werden zu Ashrams,
- Inseln werden zu Ozeanen,
- Der Ozean wandelt sich zu einer Insel,
- Städte werden zu Wüsten,
- Das ist Shivas Tanz.
- Shiva erblickt seine Shakti und es entsteht der Tanz der Atome
- Es gibt den Tanz der Prakriti, den Shiva lediglich bezeugt
- Das ist Shivas Tanz.
- Das Prana vibriert, der Geist wandert,
- Die Sinne arbeiten, Buddhi plant,
- Das Herz pumpt, die Lungen atmen,
- Der Magen verdaut, der Darm scheidet aus,
- Das ist Shivas Tanz.
- Die Welt verändert sich
- Eine veränderliche Sache ist vergänglich
- Erkenne das Unveränderliche, das ewig währt
- Und erlange Unsterblichkeit.
Siehe auch
- Natya
- Shivalinga
- Sati
- Parvati
- Bhairava
- Karttikeya
- Markandeya
- Shiva Puja
- Shiva Archanam
- Shivaratri
- Shivapriya
- Shivaksha
- Shivadruma
- Shiveshta
- Nilakantha
Literatur
- Götter und Göttinnen im Hinduismus von Swami Sivananda
- Die Bildersprache des Hinduismus
- SHIVA - Der wilde, gütige Gott von Wolf-Dieter Storl