Yoga Pfade

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Yoga Pfade, auch Yoga Wege genannt, sind verschiedene Weisen, zur Erleuchtung, zur Selbstverwirklichung, zu kommen. Es gibt das Sprichwort: Es gibt so viele Pfade, wie es Pilger gibt. Letztlich muss jeder seinen eigenen Weg, seinen eigenen Pfad finden. Dennoch kann man verschiedene Grundtypen von Yoga Pfaden finden. Für einen Aspiranten, einen Yoga Praktizierenden, kann es hilfreich sein, die verschiedenen Yoga Pfade zu kennen.

Verfolge alle Yogawege

Vier Yoga Pfade

Die vier Pfade des Yoga sind die vier Yoga Wege. Man kann zwischen 3 Yoga Pfaden, 4 Yoga Pfaden, 6 Yoga Pfaden und noch mehr unterscheiden. Das Konzept der vier Yoga Pfaden stammt von Swami Vivekananda, der um 1900 das Yoga System für westliche Menschen so beschrieb, dass es sehr praktikabel wurde. Bei Yoga Vidya folgen wir meist dem von Sukadev Bretz entwickelten System der 6 Yoga Wege. Hier aber die Kurzdarstellung der vier Yoga Wege, wie sie Swami Vivekananda populär gemacht hat und auch Swami Vishnu Devananda gelehrt hat:

Es gibt vier Hauptpfade im Yoga: Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga und Raja Yoga. Alle Pfade führen letztlich zum selben Ziel, der Vereinigung mit Brahman oder Gott. Wenn Weisheit erlangt werden soll, müssen die Lehren aller Pfade integriert werden.

Karma Yoga, das Yoga der Tat, ist der Yoga-Pfad, der hauptsächlich von tatbestimmten Menschen gewählt wird. Durch selbstloses Handeln, ohne an Lohn oder Lob zu denken, wird das Herz gereinigt. Frei von der Bindung an den Erfolg der Taten, die Gott geweiht werden, lernt man, das Ego zu läutern. Um dieses Ziel zu erreichen ist es hilfreich, den Geist bei jedem Tun auf ein Mantra zu konzentrieren.

Bhakti Yoga ist der Pfad der Hingabe, der mehr emotionalen Naturen entspricht. Der Bhakti Yogi wird hauptsächlich durch die Kraft der Liebe motiviert und sieht Gott als die Verkörperung aller Liebe. Durch Gebet, Verehrung und Ritual unterwirft er sich Gott, lenkt und wandelt seine Gefühle in bedingungslose Liebe oder Hingabe. Der Lobgesang oder das Lobpreisen Gottes gehört wesentlich zum Bhakti Yoga.

Jnana Yoga, das Yoga der Weisheit oder des Wissens, ist der schwierigste Pfad, der große Willenskraft und geistige Anstrengung erfordert. Mit Hilfe der Vedanta-Philosophie setzt sich der Jnana Yogi geistig mit der Erforschung seiner eigenen Natur auseinander.

Wir nehmen den Raum außer- und innerhalb eines Glases unterschiedlich wahr, so wie wir uns selbst als von Gott getrennt empfinden. Durch das Brechen des Glases führt Jnana Yoga den Schüler zur direkten Einheitserfahrung mit Gott. So fallen die Schleier der Unwissenheit. Bevor man Jnana Yoga beginnt, sollte man die Lektionen der anderen Yoga-Pfade integriert haben – denn ohne Selbstlosigkeit und Liebe zu Gott, Körper und Geisteskraft wird die Suche nach Selbstverwirklichung zur reinen Spekulation.

Raja Yoga, der Pfad, mit dem wir uns in diesem Buch hauptsächlich befassen, ist die Wissenschaft körperlicher und geistiger Kontrolle. Oft als »königlicher Pfad« bezeichnet, bietet er eine umfassende Methode, Gedankenwellen zu kontrollieren, indem wir unsere geistige und körperliche Energie in spirituelle Energie umwandeln.

Yoga Pfade

Nach einem Artikel zum Thema Yoga von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit

Es gibt viele Pfade auf dem Weg des Yoga. Man sagt sogar, es gibt so viele Pfade wie es Pilger gibt. Jeder Mensch geht seinen eigenen Pfad.

Die vier Hauptpfade

Man kann aber vier Hauptpfade zur Verwirklichung sehen: Karmayoga, Bhaktiyoga, Rajayoga und Jnanayoga.

Die vier Yogapfade sind also der Yoga der Tat, Karma Yoga. Der Yoga der Gottesliebe, Bhakti Yoga. Der Yoga der Selbstbeherrschung, Raja Yoga und der Yoga der höchsten Erkenntnis, Jnana Yoga.

Unter den Yoga Pfaden ist Karma Yoga besonders geeignet für tatkräftige Menschen, die selbstlos Handeln, dienen wollen, Bhakti Yoga besonders für hingebungsvolle Menschen, für Emotionalität, Gefühl und Liebe.

Raja Yoga ist unter den Yoga Pfaden besonders geeignet für Menschen mit mystischer Veranlagung, die gerne meditieren oder die an ihrem Geist arbeiten wollen.

Jnana Yoga als vierter der Yoga Pfade ist besonders geeignet für rationale Menschen, für philosophisch veranlagte Menschen.

Der Karma Yoga Pfad ist der Weg es uneigennützigen Dienens und des verhaftungslosen Handelns. Bhakti Yoga ist der Yoga Pfad der ausschließlichen Gottesliebe.

Der Raja Yoga Pfad ist der Weg der Selbstbeherrschung, der mystischen Erfahrung, der Meditation.

Der Jnana Yoga Weg ist der Weg der Weisheit.

Beim Karma Yoga Pfad ist besonders Training des Willens wichtig, uneigennütziges Handeln und die Kultivierung der Verhaftungslosigkeit.

Für den Jnana Yoga Pfad charakteristisch ist das Training von Verstand und Intellekt. Bei dem Jnana Yoga Pfad fragst du dich, wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist das Ziel des Lebens.

Im Bhakti Yoga geht es darum, das Training des Gefühls zu entwickeln. Der Bhakti Yoga Pfad heißt dein Gefühl auf Gott zu richten. Deine Liebe auf Gott zu richten, in Allem das Göttliche zu sehen und dich zu öffnen für Göttlichen Segen und Göttliche Gnade.

Meditation, Grundpfeiler Deiner Yogapraxis

Der ganzheitliche Yoga Pfad

Der ganzheitliche Yoga Pfad umfasst alle anderen Pfade. Der ganzheitliche Yoga Pfad kultiviert Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga und bezieht dann noch weitere Pfade mit ein wie Hatha Yoga, Kundalini Yoga und Mantra Yoga.

Der ganzheitliche Yoga Pfad, auch integraler Yoga genannt oder Yoga der Synthese heißt, das du aus all den Yoga Pfaden das nimmst, was für dich hilfreich ist. Übe den Jnana Yoga Pfad, indem du dich fragst, wer bin ich? Woher komme ich? Was ist das Göttliche? Was ist die höchste Wahrheit?

Lerne mit dem Jnana Yoga Pfad dich zu lösen von der Identifikation vom Körper und der Psyche. Mit dem Jnana Yoga Pfad sei dir bewusst, es gibt ein unendliches Ewiges, überall erfahrbar. Die Alltagserfahrung ist ein Irrtum, aus der du hinaus wachsen willst.

Mit Bhakti Yoga öffne dein Herz und bitte Gott um Hilfe. Aus eigener Kraft ist es schwer zu verwirklichen. Aber wenn du die Liebe Gottes spürst und die Gnade Gottes in dir wirken lässt, ist es leicht auf dem spirituellen Weg voran zu schreiten.

Raja Yoga empfiehlt dir spirituelle Praxis und Selbstbeherrschung. Im Raja Yoga gehört auch Hatha Yoga, Kundalini Yoga dazu. Ebenso Mantra Yoga, Yantra Yoga, Laya Yoga, Nada Yoga und so viele andere Yoga Wege.

Raja Yoga bedeutet, sei dir bewusst welche Gedanken da sind und beherrsche sie. Übe spirituelle Praktiken und bringe deinen Geist in höhere Bewusstseinsebenen. Mache mystische Erfahrungen. Wenn du intensiv spirituell praktizierst, spürst du Gottes Gegenwart und so wird Bhakti natürlich.

Wenn du intensiv spirituell praktizierst, wirst du dir bewusst, das hinter allem das Göttliche steckt. Jnana, Wissen wird natürlich.

Jnana Yoga, Raja Yoga und Bhakti Yoga müssen sich im Karma Yoga ausdrücken. Karma Yoga ist der Yoga Pfad des uneigennützigen Dienens und des verhaftungslosen Handelns. Karma Yoga ist notwendig für alle anderen Yoga Wege.

Diene allen Anderen. Hilf allen Anderen. Bemühe dich Gutes zu tun. So verschwindet der Krebs des Ego und der Individualität, so wichtig im Jnana Yoga.

Identifiziere dich mit Nichts und nimm so das Leben an in all seinen Aspekten und all seinen Erfahrungen. Das ist auch charakteristisch für den Karma Yoga Pfad. Wenn Dinge vergehen, dann lass los. Karma Yoga heißt auch Verhaftungslosigkeit, Nichtidentifikation, so wichtig im Jnana Yoga, erwirbst du im Karma Yoga Pfad.

Karma Yoga beinhaltet aber auch dienen an Gott. Gottesdienst muss sich ausdrücken als Dienst an seinen Geschöpfen. So ist Karma Yoga auch Ausdruck des Bhakti Yoga Pfades. Durch den Karma Yoga Pfad wächst du in Bhakti, in der Gottesliebe.

Auch Raja Yoga muss sich im Alltag bewähren. Raja Yoga, der Yoga der Selbstbeherrschung und der mystischen Erfahrung muss sich ausdrücken in Selbstbeherrschung im Alltag inmitten aller täglichen Umstände, im ethischen Umgang mit Anderen, in Yamas und Niyamas und auch in der Erfahrung Göttlicher Gegenwart. Daher sind alle Yogapfade Teil des ganzheitlichen Yogapfades.

Welchen der Yoga Pfade solltest du beschreiten

Die meisten Menschen gehen den ganzeitlichen Yoga Weg. Oft ist es zeitlich so, das mal Jnana Yoga überwiegt, dann Raja Yoga, dann Bhakti und dann wieder Jnana Yoga und dann Hatha und Kundalini Yoga. Irgendwo solltest Du bei allen Wegen mitspielen.

Bei manchen Menschen überwiegt ihr ganzes Leben ein Yoga Pfad. Bei anderen sind es vielleicht zwei. Die meisten Menschen gehen letztlich die verschiedenen Yoga Pfad parallel zu einem großen Yoga Pfad, wobei der eine und der andere mal überwiegt.

Sei dir bewusst, alle Yoga Wege führen zum gleichen Ziel, und nicht nur die Yoga Wege. Es gibt viele Wege. Namen sind viele aber Gott ist eins. Namen sind viele, aber Wahrheit ist eins.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Achte die Wege Anderer und gehe deinen Pfad. Sprich nicht negativ über die Pfade der Anderen. Achte und respektiere die Pfade der Anderen, sofern sie auf ethischer Grundlage beruhen.

Ermutige Andere in ihrem eigenen Yoga Pfad und lass dich in deinem Pfad nicht beirren. Gehe den Weg bis zum Ende. Es wird gesagt, der Weg ist das Ziel. Aber wirklich stimmt das nicht. Ein Weg hat sehr wohl ein Ziel. Das Ziel der Yogapfade ist die Gottverwirklichung. Dort wollen wir hinkommen. Lass dich davon durch Nichts abbringen.

Literatur

Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch

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