Hölle

Aus Yogawiki
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Hölle gilt als das Gegenteil vom Himmel. In vielen Kulturen gibt es die Vorstellung einer Hölle.

Hölle - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Drei verschiedene Vorstellungen von Hölle

Ich möchte drei verschiedene Vorstellungen von Hölle beschreiben.

Swami Sivananda über Asurya Loka – die Hölle

Die Hölle ist ein Zustand absoluter und völliger Trennung von Gott, in der der Mensch nicht das Licht seiner Liebe, Heiligkeit und Wahrheit spürt. Dort gibt es kein Licht. Es ist eine sonnenlose Welt - Asurya Loka. Alles ist Chaos, Dunkelheit und Peinigung als Reaktion und Vergeltung der Sünden, die absichtlich, verkehrterweise und ohne Reue begangen wurden.

Es gibt keine ewige Verdammnis beziehungsweise ein ewiges Höllenfeuer für Sünder. Das kann es nicht geben. Es ist eine Theorie, die seit langem zerplatzt ist. Ewige Verdammnis ist eine gottlose Doktrin, ein Terror und ein Albtraum seit langer Zeit. Um Menschen davon abzuhalten, böse Taten zu begehen, wurde eine furchteinflößende Beschreibung der Hölle gegeben. Bhayanaka Sabda, ein furchteinflößendes Geräusch.

Gott hat den Menschen nicht geschaffen, um auf ewig die Flammen der Hölle zu speisen. Dies ist sicher nicht der Zweck seiner Schöpfung. Wenn Gott so wäre, würde ihn niemand verehren. Wer kann dann gerettet werden? Wie viele unbescholtene Menschen gibt es auf dieser Welt? Wer ist von solch tadellosem Charakter, einen direkten Pass zum Himmel zu erhalten? Selbst Pandits (religiöse Gelehrte), Sastris (Politiker),Acharyas (religiöse Lehrer/Gurus), Priester, religiöse Prediger, Päbste, Bischöfe und Erzbischöfe, fast die gesamte Bevölkerung dieser Welt wird im Höllenfeuer geröstet werden, wenn solche unbarmherzige Bestrafung zur allgemeinen Regel wird.

Dieser Artikel stammt aus dem Buch "What Becomes of the Soul after Death" von Swami Sivananda

Divine Life Society – Swami Sivananda

Christliche Vorstellung von von ewiger Hölle, ewiger Himmel und ewiges Vergangenes

Im Populären Christentum, vielleicht im 20 Jahrhundert, wurde oft von der Existenz von Himmel und Hölle gesprochen. Bei einem guten Benehmen kommt man in den Himmel und bei einem schlechten Benehmen kommt man in die Hölle. Beim Führen eines gottwohlgefälligem Leben kommt man in den Himmel und wenn man ein Gott nicht wohlgefälliges Leben führt, kommt man in die Hölle. Wenn man aber Reue zeigt und Buße tut, man an die Vergebung der Sünde glaubt, wird man auch von der Hölle befreit und kommt in den Himmel.

Fegefeuer

In der katholischen Theologie gibt es das Konzept der verschiedenen Fegefeuer. Im Christentum sind noch weitere Vorstellungen gegeben. Die Vorstellungen von ewiger Hölle findet man, nach meinem Wissen, nicht in der Bibel. Moderne Theologen, evangelische und katholische Theologen, gehen eher nicht von der ewigen Hölle aus. Andere Überlegungen für ein Leben nach dem Tod werden dort vertreten. Das jüngste Gerichte muss nicht heißen, dass alle in den Himmel oder in die Hölle kommen, sondern es könnte entsprechend einem Vergleich oder einer Meditation enden, so wie es in den heutigen Gerichten der Fall ist. Es kann ein Aufrichten sein, ein Gerecht werden vor Gott und der Welt. Es wird mehr als eine Versöhnung, statt eine Verdammnis in die Hölle betrachtet. Dies ist ein kompliziertes und faszinierendes Thema, wie im modernem Christentum und schon früher, nicht von einer ewigen Hölle ausgegangen wird.

Der vorübergehende Aufenthaltsort der Seele

Die zweite Vorstellung von Hölle ist ein Aufenthaltsort, wo die Seele vorübergehend hingeht. Diese Vorstellung finden wir in den Religionen, in denen an Reinkarnation geglaubt wird, wie im Hinduismus, Buddhismus und andere Religionen. Normalerweise geht die Seele in die Astralwelt, bleibt dort eine Weile bis sie in den nächsten physischen Körper geht. Wenn die Seele in diesem Leben schon sehr weit gekommen ist, man Gott erfahren hat und sich dabei sehr ethisch verhalten hat, dann kommt die Seele in die Himmelsregionen. Bei sehr schlimmem Tun der Seele, wenn man sehr schlecht ist, dann kommt die Seele eine Weile in die Hölle und muss dort leiden.

Das Ziel ist Gottverwirklichung

Aus all diesen drei Stadien kommt die Seele wieder zurück, nimmt einen menschlichen Körper an, entwickelt sich weiter bis sie irgendwann über Himmel und Hölle hinaus wächst und Eins wird mit dem Unendlichen. In diesen Traditionen ist nicht das Ziel des Lebens in den Himmel zu kommen, man braucht auch keine Angst vor ewiger Hölle zu haben, sondern Leben ist eine Entwicklung hin zur Gottverwirklichung, zur Erleuchtung. Es gilt die Freiheit zu überwinden von allen Grenzen. Eins werden mit dem Unendlichen und Ewigen wird angestrebt.

Hölle als Zustand in diesem Leben

Eine weitere Interpretation ist, dass die Hölle ein Zustand in diesem Leben ist. Wenn du voller Leiden bist, in deinem eigenen Geist gefangen bist, in deinem Ego gefangen bist voller Selbstmitleid, dann ist das wie die Hölle. Wenn du dagegen voller Freude, Mitgefühl, voller Liebe bist und anderen helfen magst, dann bist du im Himmel. Diese wird durch folgende Geschichte symbolisiert:

Geschichte über den Himmel

Ein Mensch, der seinen Körper verlassen hat kam zu dem Wärter von Himmel und Hölle. Er fragte diese, was der Unterschied zwischen Himmel und Hölle sei. Der Himmelswärter führte den Menschen zunächst in einen Festsaal. Diesen bestätigte er als die Hölle. In diesem Festsaal wurden großartige Gerichte aufgetürmt und es war das tollste Essen, was der Mensch zuvor gesehen hatte. Ihm gefiel das ganz gut diese Form der Hölle. Dann entdeckte er, dass die Menschen dort sehr lange Unterarme hatten. Aufgrund dieser Tatsache konnten die Menschen das Essen nicht in ihren Mund bringen. Trotz des tollsten Essens, welches dort zur Verfügung stand, konnten sie es nicht richtig essen, sondern mussten es hoch werfen, so dass ein Teil in ihrem Mund landete und der Rest auf ihrer Kleidung oder dem Boden.

Dann gingen sie weiter. Der Himmelswärter führte ihn in den Himmel, er sagte: „Hier ist der Himmel“. Was war dort zu sehen? Erneut war eine wundervolle Mahlzeit aufgetischt, ein grandioses Essen. Die Menschen hatten genau so wie zuvor in der Hölle diese langen Unterarme. Er fragte: „Da ist doch gar kein Unterschied zur Hölle?“ Der Himmelswärter antwortete daraufhin: „Warte einen Moment ab.“ Was machten nun die Menschen im Himmel? Der eine fütterte den anderen. Dafür waren ihre langen Unterarme gut.

Dies ist vielleicht die schönste Interpretation von Himmel und Hölle.

Im Himmel bist du, wenn du anderen Gutes tust, voller Liebe bist und Mitgefühl. In der Hölle bist du, wenn du egoistisch bist, alles nur für dich haben kannst und es dann doch nicht genießen kannst.

Video Hölle

Hier findest du ein Vortragsvideo über Hölle :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Hölle Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Hölle :

Sinneslust, Zorn und Gier als Tore zur Hölle

Hier ein Vortrag zum Thema Sinneslust, Zorn und Gier als Tore zur Hölle von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga. Dies ist ein Kommentar zu den Versen 21-24 des 16. Kapitels der Bhagavad Gita:

Siehe auch

Weblinks