Shrividya
Shrividya (Sanskrit) großes Mantra der Tripurasundari bzw. Bhuvanesvari oder Mahamaya. Es wird auch Panchadasi oder Panchadasakshari genannt, denn es wird aus fünfzehn Buchstaben gebildet. In seiner weiterentwickelten Form besteht es aus sechzehn Buchstaben und wird Shodasi oder Shodasakshari genannt.
Shrividya - Erläuterungen von Swami Sivananda
Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 43 - 45. Divine Life Society
Shrividya ist das große Mantra der Tripurasundari bzw. Bhuvanesvari oder Mahamaya. Es wird auch Panchadasi oder Panchadasakshari genannt, denn es wird aus fünfzehn Buchstaben gebildet. In seiner weiterentwickelten Form besteht es aus sechzehn Buchstaben und wird Shodasi oder Shodasakshari genannt. Der Aspirant sollte die Einweihung für dieses Mantra in direkter Weise von einem Guru bekommen und die Rezitation des Mantra (dessen Japa) auf keinen Fall ohne Beistand beginnen. Dies ist ein sehr machtvolles Mantra. Es ist also zwingend erforderlich, dass man das Mantra direkt von einem Guru bekommt, der Siddhi von diesem Mantra besitzt.
Die allgemeine Regel ist, dass dieses Mantra (Shrividya) erst dann wiederholt werden sollte, wenn man vorher mittels anderer Mantras durch verschiedene Stadien der Selbstreinigung gegangen ist. Anfangs sollte ein Purashcharana des Ganesha Mantra vollzogen werden. Dann muss Purashcharana des Gayatri Mantra, Maha Mrityunjaya Mantra und Durga Mantra (Vaidika oder Tantrika) ausgeführt werden. Danach müssen das Panchadaskshari und das Shodasakshari für den Japa vorgenommen werden.
Das Shrividya sollte nicht von Personen wiederholt werden, welche mit diesem nicht gut vertraut sind. Nur jene, welche ein fundiertes Wissen der Sanskrit-Sprache haben und in direkter Weise von einem Guru (welcher das Mantra Siddhi besitzt) initiiert wurden, können den Japa von Shrividya beginnen. Die anderen sollten dieses Mantra nicht angehen und nur Japa ihrer eigenen Ishta Mantras ausführen, die sehr einfach auszusprechen und zu erinnern sind.
Das Shri Chakra oder Shri Yantra ist das Yantra der Lalita oder Tripurasundari, der Devata von Shrividya. Jede Devata hat ihr Yantra. Lalita ist der höchste Shakti-Aspekt von Brahman.
Die Chakras weiten sich von dem Sarvandamaya genannten Punkt (Bindu) her aus; die Allerhöchste Shiva Shakti im Zentrum hin zur äußersten Randsektion der Chakras, der Bhupura, welche Trailokyamohana genannt wird.
Das Ziel eines Sadhaka der Lalita ist es, zuerst die Gleichheit seiner selbst mit dem Yantra und Mantra zu erkennen und dann die mit Lalita oder Tripura, der Mahashakti, welche, die Schöpferin und Lenkerin des Universums ist.
Wenn Parashakti nicht mit Parashiva eins wäre, könnte Sie nicht das Universum erzeugen, welches ja in Ihr ruht. Deshalb kann die Welt auch nicht nur von Shiva oder nur von Shakti allein erschaffen werden. Alle Tattvas können nur von beiden zusammen erzeugt werden.
Ohne Shiva gibt es keine Devi. Ohne Devi gibt es keinen Shiva. Es gibt keinen Unterschied zwischen Shiva und Shakti.
In der externen Form der Ehrerbietung wird das Shri Chakra verehrt. Es wird ein Yantra in ein Bhurja-Goldblatt oder eine andere Metallplatte eingraviert. Mit Gesten, Gebärden, Stellungen, dem Schwenken von Licht (Arati) und Opfergaben aus Räucherwerk, mit Naivedya (verschiedenen Sorten von Speisen (Prasad)) werden Mantras rezitiert.
Shri Chakra ist der höchste Punkt (Acme), zu dem das Praktizieren von Yoga führen kann. Wenn du Vollkommenheit in Shrividya erreichst, dann hast du alles erlangt, was man mit der Praxis von Yoga gewinnen kann. Das Shri Chakra mit dreiundvierzig Dreiecken ist das Herrschaftshaus der Devi. Im Shri Chakra, (Nagara) im Zentrum zwischen dem siebzehnten und achtzehnten Wall, ist der Sitz von Vishnu; zwischen dem sechzehnten und siebzehnten der von Brahma; zwischen dem vierzehnten und dem fünfzehnten der von Indra und anderer Lokapalas (Beschützer der Welt). Sie alle residieren dort (in angestammten Plätzen) nur um der Ehrerbietung willen gegenüber der Devi. Die Devi Bhagavata Purana sagt: "Brahma, Vishnu, Indra, Varuna, Yama, Vayu, Agni, Kubera, Tvashta, Pushta, Asvins, Bhaga, Adityas, Vasus, Rudras, Visvadevas, Marudganas, sie alle meditieren auf Devi, den Grund und die Ursache von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung."
Außerhalb und über die unzähligen Myriaden dieser Weltensysteme hinaus, im Zentrum des Nektar-Ozeans, in einem Ausmaß von mehr als tausendmal zehn Millionen, auf der Juweleninsel Ratnadvipa, auf einer Fläche von hundertmal zehn Millionen, dem Licht der Welt, liegt die Höchste Stadt Shrividya, dreihundertausend Yojanas hoch und verziert mit fünfundzwanzig Wällen, welche die fünfundzwanzig Tattvas repräsentieren.
Siehe auch
Literatur
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras
- Yoga Vidya Kirtan Textheft
- Swami Sivananda, Japa Yoga
- Kundalini Tantra von Swami Satyananda
- Swami Sivananda: „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“, Divine Life Society, Shivanandanagar, 5. Auflage, 2000
Weblinks
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